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between the lines.

(© Hörbuch Hamburg)

Als die Welt zerbrach* (Der Junge im gestreiften Pyjama #2) 
von John Boyne
Gelesen von Elisabeth Günther

Bewertung: ★★☆☆☆

Historical Fiction, Audiobook 
Spieldauer: 11 Stunden, 54 Minuten
Erscheinungsdatum: 27. Oktober 2022

Verlag: Hörbuch Hamburg, Osterwoldaudio

* Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
1946. Drei Jahre nach dem katastrophalen Ereignis, das ihre Familie zerriss, fliehen eine Mutter und ihre Tochter von Polen nach Paris. Blind vor Sorge und Schuldgefühlen begreifen sie nicht, wie schwer es ist, der Vergangenheit zu entkommen.

Fast achtzig Jahre später führt Gretel Fernsby in ihrem Londoner Villenviertel ein ruhiges Leben, Welten entfernt von der traumatischen Kindheit. Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr zieht, hofft sie, dass die eingespielte Hausgemeinschaft nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Doch der neunjährige Henry weckt Erinnerungen, denen sie sich nicht stellen will.

Gretel steht plötzlich vor der Wahl zwischen ihrer eigenen und Henrys Sicherheit. Eine Wahl, der sie sich ganz ähnlich schon einmal gegenübersah. Damals wurde sie mit ihrer unentschuldbaren Entscheidung zur Mittäterin. Aber sollte sie jetzt eingreifen, riskiert sie, Geheimnisse zu enthüllen, die sie ein Leben lang gehütet hat …

Meine Meinung:

Es ist bereits viele Jahre her, seitdem ich "Der Junge im gestreiften Pyjama" zunächst als Film gesehen und später noch als Buch gelesen habe. Und das Ende hat mich damals so sprachlos und nachdenklich zurückgelassen, dass ich es bis heute nie vergessen konnte. Die Geschichte war aber in sich abgeschlossen, sodass ich eigentlich nicht auf eine Fortsetzung gewartet habe. Trotzdem hat es mich neugierig gemacht, was der Autor denn noch zu sagen hat und habe mich deshalb spontan dazu entschlossen, das Hörbuch anzuhören.

Die Fortsetzung dreht sich vordergründig um das Leben nach dem Zweiten Weltkrieg und fokussiert sich dabei vor allem auf Gretel Fernsby, die Schwester von Bruno, der im Vorgänger ums Leben gekommen ist.
Doch Gretel hat nicht nur den Tod ihres Bruders zu verarbeiten, sondern vor allem der Umstand, dass sie selbst als 10-jähriges Kind einer Familie von Nazis angehört hat, die am Holocaust mitbeteiligt war. Gretel versucht nach dem Kriegsende durch eine Flucht ins Ausland und weitere Umzüge in andere Länder, ihrer Schuld zu entkommen, muss jedoch jedes Mal feststellen, dass diese Strategie nur mässig erfolgreich ist. Als 90-jährige, wird sie schliesslich erneut von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss sich ihr ein für alle Mal stellen...

Ich muss leider gestehen, dass ich richtig Mühe hatte, einen Zugang zum Plot und den Charakteren zu finden. Das lag einerseits daran, dass in meinen Augen gefühlt nichts Relevantes passiert ist, das dieser Fortsetzung irgendeine Daseinsberechtigung geben würde, andererseits aber auch daran, dass ich Gretel als Protagonistin einfach furchtbar unsympathisch gefunden habe.
Der Autor versucht das Thema Schuld als Aufhänger und roten Faden für sein Buch nutzen, doch die Umsetzung ist in meinen Augen bedauerlicherweise misslungen. Ich hatte den Eindruck, dass es nicht Schuldgefühle waren, die Gretel zu den meisten ihrer Lebensentscheidungen getrieben hat, sondern vielmehr Scham. Scham dafür, für welche abscheulichen Gräueltaten ihre Familie verantwortlich ist. Und das hat sich darin gezeigt, dass sie (bis auf den Schluss, als sie 90 Jahre alt war), keinerlei Verantwortung dafür übernommen hat, was ihre Nazi-Familie angerichtet hat. Stattdessen verheimlicht sie ihre Identität, ändert ihren Nachnamen und versucht im Ausland eine andere Person zu sein, die frei von jeglicher Schuld ist, für die ihre wahre Identität stehen würde. Und dieses Verheimlichen ist für mich eher ein Indikator dafür, dass sie sich für ihr wahres Ich geschämt hat.
Ich will nicht sagen, dass sie selbst eine Täterin ist, denn sie war zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges erst um die zehn Jahre alt. Und ich glaube ihr auch, dass sie das Ausmass des Holocausts - an dem ihr Vater mitbeteiligt gewesen war – nicht einschätzen konnte, geschweige denn, etwas dagegen ausrichten konnte. Aber gerade deshalb hätte ich mir erhofft, dass sie als Erwachsene stellvertretend Wiedergutmachung leistet und sich kritisch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, statt von allem davonzulaufen und zu vertuschen, dass sie von einer Familie von Nazis abstammt.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich erst beim Hören dieser Fortsetzung Recherche zum Buch betrieben habe und deshalb darauf aufmerksam geworden bin, dass es schon um den Vorgänger viele Kontroversen gegeben hat. Sogar das Auschwitz Museum hat sich damals öffentlich dagegen ausgesprochen, dass "Der Junge im gestreiften Pyjama" gelesen werden soll, weil der Autor im Buch viele Sachverhalte falsch darstellt. Und enttäuschenderweise hat auch der Autor (ähnlich wie seine Protagonistin in dieser Fortsetzung) keine Verantwortung für seine Fehler übernommen, sondern die Kritik mit der Argumentation, dass seine Bücher "ja bloss Fiktion wären" abgewinkt. Und das hat Boyne unglaublich unsensibel und unsympathisch erscheinen lassen und natürlich meine Meinung während des Hörens dieser Fortsetzung zusätzlich negativ beeinflusst.
Man merkt allerdings, dass der Autor versucht, einige seiner falsch dargestellten Sachverhalte in der Fortsetzung nachträglich richtigzustellen, aber das war leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Viel besser wäre es gewesen, wenn er diese Fortsetzung gar nicht erst geschrieben hätte.

Positiv hervorzuheben bleibt aber die Sprecherin, die das Zuhören sehr angenehm gemacht hat.

Fazit:

Alles in allem kann ich leider nicht nachvollziehen, warum der Autor sich dazu entschlossen hat, eine Fortsetzung zu seinem eigentlich abgeschlossenen Vorgänger zu schreiben. Das Buch bringt nichts Neues zutage, das es irgendwie lesenswert macht. Es verstärkt viel eher die Kritik, dass das Buch eine Bühne für eine Tochter von Nazis bietet, für die durch das Schuld-Thema Mitgefühl erzeugt werden soll. Dieses Mitgefühl und diese "Bühne", die durch Literatur zum Holocaust geschaffen wird, sollte jedoch vielmehr den Opfern zustehen und nicht den Tätern (und ihren Nachkommen), sodass ich abschliessend enttäuschenderweise auch sagen muss, dass diese Fortsetzung etwas ist, dass die Welt nicht gebraucht hätte.
2 Kommentare
(© HarperCollins)

Die versteckte Apotheke*
von Sarah Penner

Bewertung: ★★★★☆

Historical Fiction, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2022
Verlag: HarperCollins


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus der Not, eine versteckt übermittelte Nachricht genügt. Doch was, wenn aus der Retterin die Gejagte wird? 

Knapp 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf die außergewöhnliche Geschichte der giftmischenden Apothekerin und setzt damit unerwartete Ereignisse in Gang – nicht nur ihr eigenes Leben wird nicht mehr dasselbe sein …

Meine Meinung:

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Auf der einen Seite lernen wir die Apothekerin Nella kennen, die am Ende des 18. Jahrhunderts einer geheimnisvollen Nebentätigkeit als Giftmischerin nachgeht. Sie ist jedoch keine skrupellose Mörderin, sondern erfüllt lediglich Aufträge von Frauen, die in den meisten Fällen ihre untreuen Männer loswerden wollen. Warum das so ist, wird im Buch nach und nach aufgedeckt.
Auf der anderen Seite lernen wir in der Gegenwart mit Caroline eine weitere Protagonistin kennen, die aufgrund eines Ehekonflikts nach London geflohen ist und dort durch Zufall auf die Spuren der inzwischen längst verstorbenen Nella gerät. Durch intensive Recherche deckt Caroline schrittweise auf, welche Tragödie sich vor knapp 200 Jahren ereignet hat, nachdem einer von Nellas Aufträgen nicht so verläuft, wie geplant – und dabei stellt Caroline überraschenderweise einige Parallelen zu ihrem eigenen Eheleben fest...

Ich habe mich relativ unvoreingenommen auf die Geschichte eingelassen und wurde überraschend schnell in ihren Bann gezogen. Besonders die Perspektive rund um Nella hat mich neugierig gemacht, denn nachdem sie Freundschaft mit der 12-jährigen Eliza schliesst, wird ihre geheime Tätigkeit durch eine Unachtsamkeit des jungen Mädchens ungewollt aufgedeckt. Das führt dazu, dass sich während des Lesens stetig eine Spannung aufbaut, die mich hat mitfiebern lassen, ob Nella wohl wieder heil aus dem ganzen Schlamassel rauskommen wird.

Der Schreibstil selbst ist dabei eher unaufgeregt und ruhig, und punktet vor allem durch emotionale Themen, und weniger durch spannungsgeladenen Szenen, wie man sie durch den Mysteryanteil vielleicht erwarten würde. Obwohl ich eigentlich selbst einen temporeichen Erzählstil bevorzuge, hat mich in diesem Fall das eher langsame Erzähltempo erstaunlicherweise gar nicht gestört, da so viel zwischen den Zeilen erzählt wurde, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt habe. Mit jedem weiteren Kapitel hat man etwas mehr zu Nellas Persönlichkeit und ihrer Geschichte erfahren, was sie nicht nur zu einer vielschichtigen Protagonistin gemacht hat, sondern auch die Gründe für ihren Entscheid als Giftmischerin tätig zu sein, nachvollziehbar gemacht haben. (Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, lasse ich jetzt mal aussen vor.)
Der Handlungsstrang in der Gegenwart hat zwar für Abwechslung gesorgt, ich muss jedoch zugeben, dass mich Carolines Eheprobleme mit ihrem untreuen Ehemann nur mässig interessiert haben. Vieles davon hat sich wie eine klischeehafte Chick-Lit gelesen. Es gab dabei jedoch einige Parallelen zu Nellas Erzählung, dass ich nachvollziehen konnte, weshalb sich die Autorin entschieden hatte, diese Zeitebene ebenfalls einzuführen – auch wenn sie nicht meinen Lesegeschmack getroffen hat.

Die Autorin baut während ihrer Erzählung immer mehr Spannung auf, dass ich irgendwann sehr hohe Erwartungen an das Ende hatte, die jedoch nur zum Teil erfüllt werden konnten. Die Geschichte findet zwar einen runden Abschluss, aber mir waren einige Ereignisse dann doch zu abrupt und auch teilweise absurd und an den Haaren herbeigezogen, sodass das Ende zwar okay, aber nicht vollumfänglich zufriedenstellend war.

Fazit:

Bei diesem Buch handelte es sich um eine feministische Erzählung zweier Frauen, deren Erlebnisse zwar im Abstand von 200 Jahren geschehen, aber dennoch überraschend viele Parallelen aufweisen. Obwohl der Erzählstil eher langsam und aufgeregt ist, gelingt es der Autorin genügend Spannung um das geheimnisvolle Leben einer giftmischenden Apothekerin aus dem 18. Jahrhundert aufzubauen, die mich gut unterhalten konnte. Einzig das Ende weist einige Schwächen auf, ansonsten kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen.
4 Kommentare
(© Carl Hanser)

Fangirl
von Rainbow Rowell

Bewertung: ★★★★☆

YA Contemporary Romance, 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 24. Juli 2017
Verlag: Carl Hanser Verlag


Inhaltsangabe:
Die Zwillinge Cath und Wren sind unzertrennlich, bis Wren beschließt, dass ihr Jungen und Partys wichtiger sind als das gemeinsame Collegezimmer. Ein harter Schlag für Cath, die sich immer weiter in ihre Traumwelt zurückzieht: Beim Lesen und Schreiben von Fanfiction lebt sie ihre Vorstellungen von Liebesbeziehungen aus. Mit Erfolg – Tausende Leser folgen ihr. Doch als Cath dann Nick und Levi näher kennenlernt, muss sie sich fragen, ob sie nicht langsam bereit ist, ihr Herz echten Menschen zu öffnen und über Erfahrungen zu schreiben, die größer sind als ihre Fantasien.

Meine Meinung:

Ja, ich weiss, I'm late to the Party. Dieses Buch ist bereits vor fünf Jahren erschienen und seither ist es auf meinem SuB verstaubt. Nun ist der grosse Hype vorbei und ich bin dank einer SuB-Abbau Lesechallenge endlich dazu gekommen, das Buch zu lesen und bereue es ein bisschen, dass ich es erst jetzt gelesen habe.

Das Buch dreht sich um die 18-jährige Cath, die gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Wren von Zuhause ausgezogen ist, um ihr Studium an einer Universität zu beginnen. Der Start verläuft jedoch nicht so, wie Cath sich das alles ausgemalt hat, denn ihre Zwillingsschwester hat ihr kurz vor Studiumsbeginn eröffnet, dass sie mehr Abstand zu Cath wünscht und sie nicht wie vereinbart ein Zimmer mit ihr teilen möchte. Das hat zur Folge, dass die äusserst zurückhaltende, introvertierte und unsichere Cath jetzt ohne ihre selbstbewusste Schwester auskommen muss, an die sie sich bislang immer geklammert hat. Ihr einziger Zufluchtsort in dieser neuen, ungewohnten Situation sind Caths Fanfictions zur berühmten Simon Snow Buchreihe, die sich im Internet äusserster Beliebtheit erfreuen. Erst als Cath Levi, den Freund ihrer Mitbewohnerin Reagen, näher kennenlernt, traut sie sich allmählich ein wenig aus ihrem Schneckenhaus heraus und entwickelt plötzlich ungeahnte Gefühle...

Ich kann eigentlich gar nicht genau sagen, woran es lag, aber es hat nicht lange gedauert, bis mich die Geschichte in ihren Sog gezogen hat. Die Autorin lässt sich sehr viel Zeit, damit wir Leser:innen Cath und ihre Eigenheiten besser kennenlernen und uns in ihrer Welt voller Angst und Unsicherheiten zurechtfinden können. Rowell besticht dabei vor allem durch einen ruhigen, aber gefühlvollen Schreibstil, durch den sie einige Szenen aus Caths Leben als Teenagerin so authentisch beschreibt, dass mich einiges davon an meine eigene Erfahrung als Jugendliche erinnert haben.

Positiv hervorzuheben ist auch die Charakterisierung der Protagonistin, die so so einige Ecken und Schwächen aufweist, die sie nicht immer sympathisch erscheinen lassen, dafür aber menschlich. Cath ist sehr introvertiert, verschlossen und unsicher, dafür aber auch nerdig, kreativ und sehr loyal, wenn sie jemanden einmal in Herz geschlossen hat. Ihre Zwillingsschwester Wren ist demgegenüber das komplette Gegenteil: Sie ist selbstbewusst, extrovertiert und kostet ihre neu gewonnene Freiheit an der Uni mit Jungs, Partys und jede Menge Alkohol aus.
Natürlich darf hier auch Levi, Caths Love Interest im Buch, nicht unerwähnt bleiben, denn er war wohl mit Abstand das Beste am ganzen Buch und hat mich mit seiner Engelsgeduld immer wieder überrascht, die er Cath entgegengebracht hat. Levi ist ein junger Mann, der durch seine offene, humorvolle, aufgestellte Art äusserst liebenswert erscheint und Cath mit so viel Verständnis und Respekt begegnet, dass er definitiv ein toller Book-Boyfriend abgibt.

Neben Caths Uni-Leben spielt auch die fiktive Simon Snow Bücherreihe eine grosse Rolle, auf der Caths beliebte Fanfictions beruhen. Die Autorin hat zwischen den einzelnen Kapiteln jeweils Ausschnitte aus den Simon Snow Büchern oder Caths Fanfictions eingepflegt, was an und für sich eine nette Idee ist, deren Intention mir aber nicht ganz klar war. Viele der Auszüge aus den Büchern waren total nichtssagend, ohne tiefere Botschaft und hatten schon gar nichts mit den vorangegangenen oder nachfolgenden Erlebnissen aus Caths Leben zu tun, sodass man sie genauso gut hätte weglassen können.

Bei all der Lobeshymne gab es aber auch einige Punkte, die mich nicht vollends überzeugen konnten. Zum einen enthält die Geschichte keinen wirklichen Spannungsbogen, was durch das sehr langsame Erzähltempo stellenweise dazu geführt hat, dass der Plot manchmal seine Längen aufweist.
Zudem hat sich für mich das Ende des Buches nicht nach einem runden Abschluss angefühlt, denn ich hatte den Eindruck, dass viele Handlungsstränge nicht zu Ende erzählt wurden - wie zum Beispiel die Story mit der Mutter der Zwillinge.
Ausserdem konnte ich Caths Vermeidungsverhalten in für sie schwierigen Situationen nicht immer nachvollziehen und teilweise habe ich ihre Verschlossenheit und die Weigerung, selbstständiger zu werden fast schon als ein bisschen trotzig und kindisch empfunden. Ich hätte mir hier eine stärkere Entwicklung gewünscht, stattdessen hat sich Caths Abhängigkeit von Wren eigentlich nur auf Levi übertragen, der plötzlich sein ganzes Leben danach gerichtet hat, sie überall hinzubegleiten, wo sie sich alleine nicht hintraut. Das hat vermutlich erst recht zur Aufrechterhaltung von Caths problematischen Verhaltensweisen beigetragen, auch wenn es nett gemeint war.
Hier hat es die Autorin leider versäumt tiefere Einblicke darin zu geben, Caths Verhalten besser nachvollziehen zu können, weshalb mir manchmal auch das Verständnis und die Geduld für sie gefehlt haben.

Fazit:

Fangirl ist ein zauberhaftes Buch über eine 18-jährige, introvertierte und Fanfiction-liebende Protagonistin, die sich nach dem Auseinanderleben mit ihrer Zwillingsschwester vielen herausfordernden Situationen und Ängsten stellen muss. Das Buch punktet durch einen einfühlsamen Schreibstil, weist jedoch durch das sehr langsame Erzähltempo stellenweise ein bisschen seine Längen auf. Insgesamt handelte es sich jedoch um einen empfehlenswerten Coming of Age Roman, den ich auch als Erwachsene gern gelesen habe, weil mich viele Szenen an meine eigene Jugend erinnert haben.
6 Kommentare
(© Argon Verlag)

Winterglitzern (Das kleine Bücherdorf #1) *
von Katharina Herzog
Gelesen von Elena Wilms

Bewertung: ★★★☆☆

Contemporary Romance, Audiobook 
Spieldauer: 7 Stunden und 8 Minuten
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2022

Verlag: Argon Verlag

* Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Die junge Kunsthändlerin Vicky gerät durch Zufall an einen ungewöhnlichen Brief: Der 10jährige Finlay aus Swinton in Schottland hat ihn an seine verstorbene Mutter geschrieben. Vicky ist berührt – aber auch neugierig, denn dem Brief liegt ein Foto bei, auf dem im Hintergrund eine seltene Ausgabe von Alice im Wunderland zu sehen ist. Sie reist nach Schottland – und entdeckt mit Swinton einen ganz und gar außergewöhnlichen Ort. Ein uriges Dorf voller Buchläden und Bücherwürmer, und dazu eine Schar mitunter sehr eigenwilliger Einwohnerinnen und Einwohner. Vicky gerät unversehens mitten in die Geschichte um Finlay, seinen Vater Graham – einen attraktiven Buchhändler und Witwer – und ein sehr wertvolles Buch ...

Meine Meinung:

Auf dieses Hörbuch habe ich spontan Lust bekommen, weil ich gerade in Weihnachts- bzw. Winterstimmung bin und ich dementsprechend Lust auf eine herzerwärmende Geschichte im Schnee hatte. Ich habe zuvor noch nie ein Buch der Autorin gelesen oder gehört und habe vernommen, dass es sich bei diesem Hörbuch um einen Reihenauftakt handeln soll. Auch die weiteren Fortsetzungen sollen im beschaulichen, schottischen Dorf Swinton in Schottland spielen, die Protagonisten wechseln dabei jedoch jeweils.

Die offizielle Inhaltsangabe fasst die Handlung eigentlich so gut zusammen, dass ich gar nicht so viel mehr dazu sagen kann: Vicky ist eine Kunsthändlerin, die ihren entfremdeten Vater beeindrucken will und deshalb in ein kleines Dörfchen in Schottland fliegt, um in den Besitz einer besonders wertvollen Ausgabe von "Alice im Wunderland" zu kommen. Um an das Buch heranzukommen, muss sie jedoch eine List anwenden, um das Vertrauen von Graham - dem Buchbesitzer - zu gewinnen. Und weil gerade eine Stelle in Grahams Buchhandlung frei ist, gibt sich Vicky als eine andere Person aus, die diese Stelle übernimmt und versucht so hoffentlich das Buch in ihre Hände zu kriegen.

Wie bei Chick-Lit so üblich, kann man bereits aus der Inhaltsangabe erahnen, wie der weitere Verlauf der Handlung sein wird, was den Plot ganz genretypisch ziemlich vorhersehbar gemacht hat. Zu Beginn habe ich eine ganze Weile gebraucht, um einen Zugang zur Story und der Protagonistin zu finden, aber als mir das endlich gelungen war, konnte mir besonders der Charme der teilweise etwas kauzigen schottischen Dorfbewohner bei mir punkten. Vicky selbst blieb mir bis zuletzt etwas distanziert und erst ganz am Schluss, als ihre Beziehung zu ihrem Vater näher beleuchtet, aber gleichzeitig auch ziemlich schnell abgehandelt wird, hat sie für mich etwas mehr Tiefe bekommen.
Ihr Beziehungsaufbau zu Graham war auch nachvollziehbar geschildert, selbst wenn man meilenweit voraussehen kann, was zwischen den beiden passieren wird und welches Drama ausgelöst wird, sobald Graham erfährt, wer Vicky wirklich ist - aber das gehört zum Genre auch einfach dazu.

Der Plot ist eher seicht, war aber genau das, was ich zu dieser Jahreszeit gesucht habe. Die Stimme der Sprecherin ist angenehm und passt in meinen Augen perfekt zu einer Chick-Lit. Ich hatte beim Zuhören ständig das Gefühl, dass sich die Geschichte auch wunderbar als Verfilmung eignen würde.

Was ich etwas schade fand, war das ausbleibende Winterfeeling. Bei einem Buch, dass als Untertitel "Winterglitzern" heisst, hätte ich erwartet, dass die winterliche Atmosphäre mehr zum Tragen kommt. Bis auf einige wenige Szenen, hätte das Buch aber ehrlicherweise auch zu jeder anderen Jahreszeit spielen können.

Fazit:

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um eine zauberhafte, herzerwärmende Liebesgeschichte, die Chick-Lit-Genre entsprechend aber auch etwas seicht und vorhersehbar ist. Als Hörbuch fand ich die Handlung insgesamt sehr kurzweilig und liebenswert, sodass ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt habe. Von mir gibt es deshalb durchschnittliche 3 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die cozy Liebesgeschichten in einem verschneiten Dörfchen mögen.
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Schweizerin. 31. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Paranormal, Dystopia, Thriller, Contemporary Fiction.

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