(© Amazon / Blanvalet Taschenbuch Verlag) |
Belladonna (Grant County #1)
von Karin Slaughter
Bewertung: ★★☆☆☆
Thriller, 480 SeitenErscheinungsdatum: 8. Juni 2012
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Inhaltsangabe:
Sara Linton, Kinderärztin im Krankenhaus des verschlafenen Heartsdale und bei Bedarf auch Gerichtspathologin, findet in einer Restauranttoilette die schwer verletzte Sybil Adams mit zwei tiefen gekreuzten Schnitten im Bauch. Alle Versuche, die beliebte Collegeprofessorin zu retten, sind vergebens. Bei der Autopsie muss Sara feststellen, dass Sybil auf grauenhafte Weise misshandelt wurde. Dass das Opfer blind und damit fast wehrlos war, macht die Tat noch entsetzlicher … (© Amazon / Blanvalet Taschenbuch Verlag)
Meine Meinung:
Vermutlich werde ich jetzt wieder den Unmut eingefleischter Karin Slaughter Fans auf mich ziehen, aber ich konnte mit der Story – leider – nichts anfangen. Die Grundidee ist zwar ganz nett, aber es will einfach zu keinem Zeitpunkt so richtig Spannung aufkommen. Nach dem ersten erwähnten Mord aus der Inhaltsgabe, dauert es fast bis zur Hälfte des Buches, bis der Täter wieder zuschlägt und der Plot endlich ins Rollen gebracht wird. Zuvor erfährt man dafür vieles – in meinen Augen – Unnötiges über die Protagonistin Sara und deren Leben, sowie auch über diverse Nebencharaktere, die für mich so belanglos waren, dass ich mir nicht einmal ihre Namen merken konnte. Immer wieder versucht die Autorin mit ihrem scheinbar typisch anschaulichen Schreibstil den Leser ekeln zu wollen, indem sie Verletzungen oder Vergewaltigungen bis ins kleinste Detail schildert. Grundsätzlich habe ich gegen detaillierte Beschreibungen nichts einzuwenden, aber hier diente das Ganze dann doch ausschliesslich der Effekthascherei und konnte auch nicht über die langatmige Story hinwegtrösten.
Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass die Enthüllung des Täters mich vielleicht so aus den Socken hauen wird, dass ich meine Bewertung noch einmal überdenke. Aber leider war auch das nicht der Fall und mehr als ein Gefühl der Erleichterung, das Buch endlich beendet zu haben, hat es bei mir nicht bewirkt.
Darüber hinaus haben mich auch zahlreiche Logiklücken, sowie immer wieder dieses "Yeah" anstelle eines einfachen "Ja"s genervt.
Das klingt jetzt sehr hart und das ist es auch. Denn im Thriller/Krimi-Genre habe ich schon so einige fesselnde und gut durchdachte Bücher gelesen, dass ich meine Bewertung unweigerlich im Vergleich dazu machen muss. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass es sich um Slaughters Debütroman handelt, so dass es mit zunehmender Erfahrung noch viel Luft nach oben gibt, die die Autorin hoffentlich genutzt hat ;-) (Wobei ich „Pretty Girls“, eines ihrer neuen, hochgelobten Werke, auch bereits nach wenigen Kapiteln abbrechen musste. Und zwar aus ähnlichen Gründen: Wenig Handlung, dafür viel zu viele unnötig obszöne Schilderungen…) Trotzdem will ich ihr noch eine Chance geben und schauen, ob mich Band 2 der Reihe vielleicht doch noch von der Autorin überzeugen kann. Mehr als 2 von 5 Sternen kann ich „Belladonna“ aber trotz allem nicht geben.
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