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between the lines.

(© Piper Verlag)

Kill the Queen* (Die Splitterkrone #1)
von Jennifer Estep

Bewertung: ★★★★☆

Fantasy, 496 Seiten
Erscheinungsdatum: 16. März 2020
Verlag: Piper


*Danke für das digitale Leseexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
Im Königreich Bellona bestimmen die magischen Fähigkeiten einer jeden Person über deren Ansehen und Rang. Da die junge Lady Everleigh anscheinend über keinerlei Magie verfügt, verbringt sie die meiste Zeit in den Schatten des königlichen Hofs. Üblicherweise wird sie vom restlichen Adel übersehen und vergessen. Doch dunkle Mächte arbeiten innerhalb des Palasts. Als Everleighs Cousine, die Kronprinzessin Vasilia, ihre Mutter ermordet und den Thron besteigt, verändert sich alles. Evie selbst kann Vasilias Anschlag nur dank ihrer geheimen Fähigkeit entkommen – sie ist immun gegen Magie, die auf sie gerichtet wird. Auf ihrer Flucht stößt Evie auf den berüchtigten Gladiator Lucas Sullivan, einem mächtigen Magier, den ein Geheimnis umgibt ...

Meine Meinung:

Nachdem ich vor einigen Jahren bereits die Mythos Academy Reihe der Autorin verschlungen habe, habe ich mich mit "Kill the Queen" an den Reihenauftakt ihrer neuen Fantasy Reihe "Die Splitterkrone" gewagt, die sich (im Gegensatz zu Mythos Academy) an ältere Leser*innen richtet und nicht im Young Adult Genre verankert ist. Das war mir allerdings zu Beginn gar nicht bewusst, sondern wurde mir erst während dem Lesen klar, nachdem ich einige Unterschiede zu üblichen YA Fantasy Reihen bemerkt habe.

Estep entführt uns in diesem Buch ins Königreich Bellona, in dem wir die Protagonistin Everleigh näher kennenlernen, die seit dem tragischen Tod ihrer Eltern am königlichen Hof lebt. Dort ist sie aufgrund ihrer scheinbar fehlenden magischen Fähigkeiten bislang eher unscheinbar geblieben. Doch was niemand weiss, ist der Umstand, dass Everleigh in Wahrheit eine magische Gabe besitzt, die sie bisher versteckt gehalten hatte. Diese Gabe ist es auch, die sie vor dem tödlichen Anschlag von Prinzessin Vasilia rettet, als diese eines Tages die Königin und all ihre Verbündeten umbringt, um selbst Herrscherin über Bellona zu werden.
Everleigh bleibt nichts anderes übrig, als zu flüchten. Auf ihrer Flucht ändert sie ihren Namen und taucht bei einer Gruppe von Gladiatoren unter, die nichts davon ahnen, dass Everleigh - die sich neu Evie nennt - eine der wenigen Zeug*innen ist davon ist, was wirklich am königlichen Hof geschehen war. Und dieses Wissen bringt sie in grosse Gefahr...

Bereits im ersten Viertel des Buches ist mir positiv aufgefallen, dass sich die Autorin allem Anschein nach viele Gedanken um das Worldbuilding gemacht hat, auf dem die Story ihrer Reihe beruht. Estep benennt die wichtigsten Länder ihrer Welt und wie die Beziehungen zwischen den einzelnen Königreichen untereinander aussehen. Dabei schafft sie es, ein gutes Mittelmass zu finden, damit man sich als Leser*in in der Welt zurechtfinden kann, es aber auch nicht in ein Infodump ausartet. Diese Hintergrundinformationen werden schliesslich geschickt in die Handlung eingeflochten, indem man durch die verschiedenen Bündnisse und Feindschaften der einzelnen Königreiche die Motive der einzelnen Charaktere - natürlich insbesondere die der Antagonisten - nachvollziehen kann. Ergänzt wird das umfangreiche Worldbuilding durch eine Reihe an Charakteren, die ebenfalls im ersten Teil der Geschichte eingeführt werden. Allen voran natürlich unsere Protagonistin Everleigh.

Wer nun fürchtet, dass dies nach einer trockenen Einleitung in die Reihe klingt, den kann ich beruhigen. Denn neben diesen Informationen legt Estep ein ordentliches Erzähltempo an den Tag, so dass bereits im ersten Teil der Geschichte mehr passiert, als ich es von so manch anderen Young Adult Fantasy Reihen im Ganzen gewohnt war. Viele der sorgfältig eingeführten Charaktere müssen bereits im ersten Drittel des Buches ihr Leben lassen, was ich - trotz der tragischen Ereignisse - mal herrlich erfrischend gefunden habe. Und dies war dann auch der Punkt, an dem ich mich gefragt habe, wieso dieses Buch so aus den ganzen YA Fantasyromanen heraussticht, die ich in letzter Zeit gelesen hatte. Eine kurze Recherche auf Goodreads hat dieses Rätsel schnell gelöst: Es handelt sich um ein Fantasyroman für Erwachsene und die Protagonistin war als Endzwanzigerin bereits deutlich älter, als ich angenommen hätte. Dies legte mir die Vermutung nahe, dass ich vielleicht wirklich dem YA Fantasy Genre allmählich entwachse.

Nach diesem aufregenden Einstieg in die Geschichte wird der Fokus auf Everleighs Flucht zu den Gladiatoren gelegt, bei denen sie als "Evie" eine Charakterentwicklung durchmacht, im Wissen, dass sie in grosser Gefahr schwebt, falls Vasilia von ihrem Überleben erfährt. Auch in der weiteren Handlung werden immer wieder neue Charaktere eingeführt und mit Lucas Sullivan natürlich auch ein männlicher Protagonist, der als Love Interest dienen soll. Doch auch hier wurde ich positiv überrascht, wie wenig Raum die Romantik in diesem Buch einnimmt. Die sich entwickelnden Gefühle wurden subtil in die Handlung eingefügt, ohne dass sie dem eigentlichen Plot Platz geraubt hätten.

Nichtsdestotrotz gibt es aber bei all dem Lob auch einige Schwächen, die das Buch in meinen Augen aufgewiesen hat. Zum einen wären da einige "Deus ex machina" Momente zu nennen, die leider auf Kosten der Spannung gegangen sind und dafür gesorgt haben, dass man nie wirklich um die Protagonistin bangen musste. Statt solcher vorhersehbarer Ereignisse, hätte ich mir viel lieber einige überraschende Plot Twists gewünscht, die leider ausgeblieben sind, dafür aber glaubwürdiger gewirkt hätten.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Protagonistin Everleigh bzw. Evie. Sie hat auf mich leider ein bisschen wie eine "Mary Sue" gewirkt - also ein Charakter, der nicht wirklich Schwächen aufweist. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass sie sich an irgendeiner Stelle in der Handlung wirklich bemühen musste, damit sie das erreicht, was sie sich wünscht. Irgendwie hat sich immer alles ganz "praktischerweise" so gefügt, dass sie glimpflich davongekommen ist, indem sie irgendein Ass aus dem Ärmel gezogen hat, was dann wiederum genau als ein solcher "Deus ex machina" Moment zu werten war. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Charaktertiefe gewünscht, indem Everleigh auch mal bei irgendeinem Vorhaben gescheitert wäre und sie eben nicht so perfekt ist, dass es schon unglaubwürdig erscheint. Hinzu kommt, dass ich allein aufgrund der Charakterbeschreibung niemals darauf gekommen wäre, dass Evie bereits auf die Dreissig zugeht.

Insgesamt konnte mich das Buch aber ganz gut unterhalten, auch wenn sich die Handlung in einem schon sehr vorhersehbaren Showdown geendet hat, der kaum Überraschungen bereitgehalten hat. Ich hoffe, Estep kann sich in der Fortsetzung noch steigern und mich im zweiten Band (noch) mehr vom Hocker hauen.

Fazit:

"Kill the Queen" ist der Reihenauftakt zu Jennifer Esteps neuer "Splitterkrone" Fantasy Reihe, der uns Leser*innen in eine Welt voller Magie entführt. Mit einem ausgeklügelten Worldbuilding und vielen unterschiedlichen Charakteren mich die Autorin von ihrer neuen Reihe überzeugen. Der Plot ist sehr actiongeladen und konnte mich gut unterhalten, er lässt durch viele "Deus ex machina" Momente aber leider wenig Spielraum für Überraschungen zu und verläuft stellenweise schon etwas vorhersehbar. Insgesamt aber ein solider Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht. Von mir gibt es 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans des Fantasy Genres, die mal dem typischen Young Adult-Schema entfliehen wollen.
2 Kommentare

Die 4*+ Average Rating Challenge 2020/2021

Heute komme ich mit einer Challengeidee um die Ecke, für die ich in einer Goodreads-Gruppe inspiriert wurde. Grund dafür war der, dass ich in den letzten Wochen übermässig viele Bücher gelesen habe, die mir nicht gefallen haben und die ich dementsprechend schlecht bewertet habe. Das hat sich natürlich auch auf meine Durchschnittsbewertung ausgewirkt, die im Moment nur noch bei 3.28 Sternen steht. Und das, obwohl viele der Bücher aus meinem Lieblingsgenre YA Fantasy gestammt hatten. Ich habe mir deshalb überlegt, dass ich mal etwas aus meiner Comfort Zone raus will und ich neue Bücher entdecken möchte, die mir hoffentlich besser gefallen, als die letzten paar meiner gelesenen Bücher.
Um eine Auswahl zu finden, habe ich in meinen Goodreads Buch-Empfehlungen gestöbert, die mir  basierend auf meinen Lieblingsbüchern empfohlen wurde (also solche, die 5 Sterne von mir erhalten haben). Voraussetzung war nur, dass die Bücher mindestens eine Durchschnittsbewertung von 4 Sternen und mehr haben. Aufgrund dieses Kriteriums habe ich schliesslich die nachfolgende Liste von 10 Büchern ausgewählt, die ich bis spätestens zum Jahresende lesen will - aber lieber früher als später, da ich es mal wieder dringend nötig habe, ein paar gute Bücher zu lesen.

Die Regeln: 

1) Die 10 Bücher sollen im Zeitraum zwischen dem 18.07.2020 - 17.07.2021 gelesen werden.
2) Das Medium ist freigestellt. Die Bücher dürfen als Print und Ebooks gelesen oder als Hörbücher gehört werden.
3) Jedes Buch soll am Ende rezensiert werden, um allfällige Unterschiede zwischen dem Durchschnittsrating und meinem Rating nachvollziehbar zu machen.
4) Es ist erlaubt, Bücher abzubrechen, wenn sie mir überhaupt nicht zusagen. Sinn der Challenge ist schliesslich Bücher zu entdecken, die mich im besten Fall begeistern können.
5) Es handelt sich um eine persönliche Lesechallenge, aber wenn sich jemand von der Idee inspiriert fühlt, dürft ihr gerne auch für euch eine solche Challenge eingehen. Ich wäre nur froh, wenn ihr dann einen Link zu meinem Blog setzt. 

Die Bücher:

(© liegt bei den jeweiligen Verlagen)

 Die Liste:

Gelesene Bücher: 10/10
Challenge beendet am 13.06.2021

  • I was Born for This - Alice Oseman (Ø Rating: 4.09) ✔ ★★☆☆☆  (Rezension)
  • Als ich Amanda wurde - Meredith Russo (Ø Rating: 4.00) ✔ ★★★★☆  (Rezension)
  • If I'm Being Honest - Emily Wibberley (Ø Rating: 4.01) ✔ ★★★★★  (Rezension)
  • Things you Save in a Fire - Katherine Center (Ø Rating: 4.04) ✔ ★★☆☆☆  (Rezension)
  • Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens (Ø Rating: 4.48) ✔ ★★★★☆  (Rezension)
  • Marianengraben - Jasmin Schreiber (Ø Rating: 4.31) ✔ ★★★★☆ (Rezension)
  • Untamed - Glennon Doyle (Ø Rating: 4.23) ✘ ★☆☆☆☆ (Rezension)
  • Wie ein Leuchten in tiefer Nacht - Jojo Moyes (Ø Rating: 4.29) ✔ ★★★★☆  (Rezension)
  • Das Holländerhaus - Ann Patchett (Ø Rating: 4.14) ✔ ★★★★☆  (Rezension)
  • Der Klang der Täuschung - Mary E. Pearson (Ø Rating: 4.28) ✘ ★★☆☆☆ (Rezension)

 Kennt ihr einige der Bücher von der Liste und könnt mir etwas davon besonders empfehlen? 


13.06.2021: Fazit nach Abschluss der Challenge

Das war ein sehr spannendes Experiment und sicher nicht das letzte, das ich in dieser Art gemacht habe. Zum SuB-Abbau trägt die Challenge natürlich überhaupt nicht bei, weil ich mir viele der Bücher extra anschaffen musste, wobei ich das ein oder andere Buch als Hörbuch auf Spotify oder in der Onleihe gefunden habe und so zumindest Geld sparen konnte. Es war aber sehr spannend, mal neue Bücher fernab meiner üblichen Genres zu entdecken, die ich ohne diese Challenge wohl nie gelesen hätte. Auslöser für die Challenge war ja ursprünglich meine eher niedrige Durchschnittsbewertung meiner gelesenen Bücher von 3.28, die leider zwischenzeitlich sogar auf 3.25 gesunken ist, weil in diesem Jahr viele Flops für mich dabei gewesen waren. :'D Die Durchschnittsbewertung der gelesenen Bücher für die Challenge hier ist 3.2, also leicht unter meiner anfänglichen Durchschnittsbewertung, was mich dann doch überrascht hat, weil ich den Eindruck hatte, es waren sehr viele von mir gut bewertete Bücher dabei. Aber das täuscht scheinbar. Von den 10 Büchern habe ich zwei Bücher abgebrochen, weil sie mir überhaupt nicht gefallen haben, zwei weitere haben von mir nur zwei Sterne bekommen, weil sie mich nicht überzeugen konnten. Und dann folgen aber ganz viele vier Sterne Bewertungen und sogar ein Lesehighlight mit fünf Sternen. 
Es gab einige Bücher, die mir bis heute sehr gut in Erinnerung geblieben sind und ich sehr weiterempfehlen möchte: Der Gesang der Flusskrebse, Marianengraben, Wie ein Leuchten in tiefer Nacht und Das Holländerhaus. Alle vier stammen aus dem Genre Fiktion mit einem Drama Einschlag, das bei mir scheinbar viel Anklang findet. Deshalb möchte ich zukünftig gerne vermehrt Bücher aus diesem Genre lesen, statt nur immer wieder im Young Adult Genre zu verbleiben.

Insgesamt eine spannende Erfahrung, die ich in irgendeiner Art wiederholen werde.
21 Kommentare
(© Dragonfly)

Das Los der Drei* (The Blackcoat Rebellion #1)
von Aimee Carter

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Dystopia, 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 24. März 2020
Verlag: Name


*Danke für das digitale Rezensionsexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
Kitty Doe hat die Wahl: entweder ein Leben als III, in dem alle auf sie herabsehen und sie nur niedere Arbeiten verrichten darf, oder ein Leben als VII, in dem sie Mitglied der einflussreichen Hart-Familie wäre und von allen bewundert würde. Dafür muss sie aber in die Rolle von Lila Hart schlüpfen, der Nichte des Premierministers. Kitty zögert nicht lange, weil sie auf eine bessere Zukunft für sich und ihren Freund Benyj hofft. Doch sie gerät mitten in ein gefährliches Intrigenspiel. Wer hat die echte Lila Hart auf dem Gewissen? Kitty kann eigentlich niemandem trauen und hat in der Hart-Familie nur noch ein Ziel: überleben. (© Dragonfly Verlag)

Meine Meinung:

Dieses Buch hat sich für mich beim Lesen so angefühlt, als ob man sich in einem einen freien Fall befindet: Die ersten paar Meter haben sich neu und aufregend angefühlt, bis man in der Hälfte des Falls merkt, dass man den Fallschirm vergessen hat und am Schluss schliesslich ungebremst auf dem Boden aufprallt. Was ich damit meine, möchte ich im Folgenden natürlich genauer erläutern.

Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil ich endlich mal wieder eine Dystopie lesen konnte. Die Prämisse des Buches war typisch für das Genre, hat mich aber trotzdem neugierig gemacht: Es geht um eine junge Protagonistin, die in einer dystopischen Zukunft lebt. Das Worldbuilding sieht so aus, dass alle Menschen in Klassen zwischen I - VI eingeteilt werden, bis auf die Hart-Familie, die als einzige eine VII sein dürfen. Kurz vor dem 18. Geburtstag müssen die Menschen eine Prüfung absolvieren, durch die sie in eine der Klassen eingeteilt werden. Je höher man hier eingestuft wird, desto bessere Positionen sind einem möglich. Leider vergeigt Kitty ihre Prüfung, weil sie nicht lesen kann und wird in eine niedrige Klasse eingeteilt. Ihre Hoffnung liegt nun darauf, dass ihr fester Freund Benjy besser als sie abschneidet und sie ihn schliesslich heiraten kann. (Randnotiz: Warum hat man sich im Deutschen für diese merkwürdige Schreibweise entschieden, statt für 'Benji' wie im englischen Original?). Mehr oder weniger durch Zufall wird sie plötzlich von Daxton Hart aufgesucht, der ihr das Angebot macht, in die höchste Klasse aufzusteigen, wenn sie einwilligt, sich als seine Nichte Lila auszugeben, die vor kurzem verstorben ist, was die Öffentlichkeit allerdings nicht weiss. Kitty bleibt nichts anderes übrig, als dieses Angebot einzugehen, um ein besseres Leben führen zu können.

Dieser Einstieg fand ich sehr interessant und vielversprechend und das Worldbuilding hat mich neugierig gemacht. Doch nachdem Kitty bei den Harts ankommt und zu Lila gemacht wird, verliert die Story leider an Spannung. Kitty verbringt die meiste Zeit nur im Anwesen der Harts und lernt die verschiedenen Familienmitglieder kennen, die alle ein Geheimnis haben und ihre ganz eigenen Pläne verfolgen. Je mehr Kitty alias Lila darüber erfährt, desto gefährlicher wird die Situation für sie.

Das Erzähltempo ist sehr schnell und eher Handlungsgetrieben, so dass nicht wirklich auf das Innenleben der einzelnen Charaktere eingegangen wird, was leider dazu führt, dass es allen Charakteren an Tiefgang fehlt. Das macht ihre Handlungen teilweise sehr willkürlich und für mich unverständlich, gerade weil die Autorin in der zweiten Hälfte ständig mit neuen Plot Twists um die Ecke kommt, die für mich nicht immer Sinn ergeben haben. Diese Enthüllungen haben leider nicht dazu geführt, dass die Geschichte spannender geworden wäre, es war eher so, dass sie dadurch immer unglaubwürdiger geworden ist. Ich konnte die Beweggründe der angeblichen "Bösewichte" nicht nachvollziehen, ebenso wenig wie ihr Motiv. Es war so, als hätte es einfach Antagonisten gebraucht - Punkt. Statt einer stringenten Geschichte, die sich nach und nach entwickelt und in einem spannenden Showdown endet, werden immer wieder neue Dinge eingeworfen, die aber dann nicht näher beleuchtet werden. Die Reihe heisst "Blackcoat Rebellion" - es geht also um eine Gruppierung von Rebellen, die im Buch aber nur am Rande erwähnt wird. Mir war überhaupt nicht klar, welche Rolle sie in diesem Worldbuilding eingenommen haben und welche Ziele sie verfolgt haben. Aber das war mir bei den "Bösen" auch nicht klar.

Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. So sehr ich überraschende Plot Twists auch schätze, hier folgt eine überraschende Enthüllung auf die andere, was mich zunehmend verwirrt hat und in dieser Menge einfach nur noch unglaubwürdig war. Einen roten Faden habe ich der zweiten Hälfte komplett aus den Augen verloren. Damit hat die Autorin letztendlich eine eigentlich interessante Idee mit ihrem seltsamen Storytelling komplett zunichtegemacht. Im letzten Viertel hat mich die Geschichte dann komplett verloren und ich habe die letzten Kapitel nur noch quergelesen.

Fazit:

"Das Los der Drei" war ein anfangs vielversprechender Reihenauftakt, der sich dann durch etliche Plot Twists leider zu einer verwirrenden Handlung entwickelt. Die Charaktere bleiben ohne Tiefgang und es war für mich schwierig nachzuvollziehen, was die Motive hinter dem Verhalten der meisten Personen war. Vieles wurde nur angeschnitten, aber nicht weiter thematisiert, wodurch das Potenzial des Worldbuildings leider nicht wirklich genutzt wurde. Ein guter Anfang, der in einem desaströsen Abschluss endet und mich eher verwirrt, als begeistert zurückgelassen hat. Ich kann deshalb nur zwei Sterne vergeben und werde die Reihe auch nicht mehr weiterverfolgen.
4 Kommentare

Neuerscheinungen im August 2020

Ich habe für euch mal wieder in den Neuerscheinungen aus dem nächsten Monat gestöbert und euch eine Auswahl mit Büchern zusammengestellt, auf die ich mich entweder schon lange freue oder die sich interessant angehört haben.

(© ONE)

Muse of Nightmares - Das Erwachen der Träumerin: Buch 2

Gerade noch war Lazlo der unscheinbare Bibliothekar aus Zosma, der von der vergessenen Stadt Weep träumte. Jetzt hängen die Hoffnungen all ihrer Bewohner an ihm, und Lazlo steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Entweder er rettet die Liebe seines Lebens - oder Weep. Sein Gegner ist unberechenbar, und ohne die Hilfe von Sarai kann er ihn nicht bezwingen. Doch ist ihre Liebe stark genug, um alle Hindernisse zu überwinden und Weep endlich zu befreien?


(© Goldmann)

Devolution

In den Bergen, am Fuße eines Vulkans, liegt Greenloop, eine exklusive Gemeinschaft von Aussteigern. Ein Idyll in der Wildnis, in dem Katherine und Dan auf eine neue Heimat unter Gleichgesinnten hoffen – und auf einen Neuanfang für ihre Ehe. Doch dann bricht der Vulkan aus, und Greenloop ist von der Außenwelt abgeschnitten. Tag für Tag wird die Lage in der Siedlung angespannter – und nachts hören sie die Schreie. In den Wäldern reißen gnadenlose Jäger ihre Beute, hochentwickelte affenähnliche Kreaturen, getrieben vom Instinkt zu überleben. Und jede Nacht kommen die Schreie näher ...


(© Lyx)

Midnight Chronicles - Schattenblick

Als Roxy das erste Mal auf Shaw trifft, könnte der Zeitpunkt für die junge Huntress kaum ungünstiger sein. Denn Roxy ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder, der von übernatürlichen Wesen entführt wurde. Außerdem hat sie alle Hände voll damit zu tun, die Kreaturen einzufangen, die sie einige Monate zuvor versehentlich aus der Unterwelt befreit hat - nur weil sie jahrelang der falschen Person vertraut hat. Wenn es Roxy nicht gelingt, all diese Wesen innerhalb der vorgegebenen Zeit zurückzuschicken, landet sie selbst in der Unterwelt. Dass sie jetzt auch noch ein Auge auf den mysteriösen Shaw haben muss, der keinerlei Erinnerung an seine Vergangenheit hat und deshalb zur Gefahr für ihre Aufgabe werden könnte, passt ihr überhaupt nicht. Genauso wenig wie das Kribbeln, das immer stärker wird, je näher sie sich kennenlernen ...

(© bold)

Too Late

Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa hingegen ist Sloan das Beste, was ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält.

Doch dann taucht Carter auf – ein Undercover-Cop, der mithelfen soll, Asa auffliegen zu lassen. Carter verliebt sich Hals über Kopf in Sloan und sie sich in ihn – Hochverrat für den cholerischen Asa. Ein gefährliches Dreiecksspiel, bei dem es für Carter und Sloan um alles geht.

(© Ravensburger)

Chroniken der Dämmerung

Als Sheera festgenommen und in den Palast der Hochalben gebracht wird, fürchtet sie um ihr Leben. Denn sie ist nicht nur eine gesuchte Diebin, sondern auch eine Nachtalbe – ein geächtetes Wesen der Dunkelheit. Ihre Festnahme hat allerdings einen anderen Grund: Sheera soll an einem Wettstreit um den Königsthron teilnehmen. Wenn sie das tödliche Spiel überleben will, darf sie niemandem vertrauen – weder ihren adeligen Konkurrentinnen noch dem jungen Kommandanten der Armee. Doch Sheera wird schon bald einem weitaus gefährlicheren Feind gegenüberstehen: dem Kronprinzen des Menschenreichs 


(© Luchterhand)

Normale Menschen

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht. 


(© One)

Celestial City - Akademie der Engel

Als pechschwarze Flügel aus Brielles Rücken wachsen, ist klar, dass etwas völlig falsch läuft. Kann es sein, dass in ihr ein Dämon schlummert? Dennoch wird sie an der Fallen Academy der Engel aufgenommen. Mit ihren schwarzen Flügeln ist sie dort allerdings eine Außenseiterin. Da hilft es auch nicht, dass der attraktive Lincoln Grey ihr das Leben noch schwerer macht. Dann wird ihre Zugehörigkeit an der Academy von höchster Stelle angezweifelt, und damit ist das Chaos für Brielle perfekt ...

 

(© Heyne)

Herz aus Blut und Asche

Im Kyrillischen Kaiserreich ist Magie verboten, Zauberer werden ausgestoßen und gejagt. Deswegen darf nie jemand erfahren, dass Anastacya Mikhailov, die Kronprinzessin, das Blut der Lebewesen um sie herum beeinflussen kann. Doch dann wird ihr Vater umgebracht und Ana verraten und des Mordes beschuldigt. Sie kann fliehen und ist fortan nur von einem Gedanken besessen: den wahren Mörder ihres Vaters zu finden. Wenn sie ihren Namen und ihre Ehre wiederherstellen und die Verschwörer, die die Macht an sich gerissen haben, zu Fall bringen will, braucht sie einen mächtigen Verbündeten, und es gibt nur einen, der so verrückt ist, sich mit ihr einzulassen: Ramson Schnellzunge, der Anführer der Unterwelt. Er verfolgt zwar seine eigenen Pläne, aber er hat die Rechnung ohne die kluge Ana gemacht … 


(© cbt)

When we were lost

Überleben. Kein Thema mit dem sich normale High-School-Schüler schon mal befasst haben. Es sei denn, ihr Flugzeug stürzt über dem südamerikanischen Dschungel ab und kein Erwachsener hat überlebt. Völlig auf sich gestellt wird den 19 Jugendlichen erst nach und nach klar, dass die wahren Gefahren noch vor ihnen liegen: wilde Tiere, giftige Reptilien und Insekten, ganz zu schweigen von der unerbittlichen Hitze. Jede ihrer Entscheidungen wird von nun an über Leben oder Tod entscheiden.



(© Arctis)

 Feuererwachen

Annie und Lee waren Kinder, als eine blutige Revolution ihre Welt radikal veränderte. Inzwischen Teenager, nehmen sie beide an einem Auswahlverfahren teil, um Drachenreiter zu werden, obwohl ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein könnte. Annie kommt aus einer Familie von Leibeigenen, die durch das Drachenfeuer des alten Regimes getötet wurde; Lee ist der hochgeborene Sohn eines Drachenherrn, der bei der Revolution einen grausamen Tod fand. In der neuen Ordnung, die auf Leistung anstelle von Herkunft setzt, müssen beide ihren Weg finden. Doch dann droht ein Krieg, denn die alten Drachenherren wollen sich ihre Herrschaft zurückholen – und Annie und Lee werden zu schwerwiegenden Entscheidungen gezwungen …

 

 

 Wie klingen diese Neuerscheinungen für euch? Ist etwas dabei, das ebenfalls auf eurer Wunschliste steht?

6 Kommentare
(© mtb)

Dunkelglanz - Obsession*
von Jennifer L. Armentrout

Bewertung: ★☆☆☆☆

Paranormal, 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 31. Januar 2020
Verlag: MIRA Taschenbuch


*Danke für das digitale Rezensionsexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
Er ist ein Arum. Geboren, um zu töten. Im Auftrag der Regierung macht Hunter Jagd auf die Bösen. Diesmal erhält der attraktive Alien allerdings einen außergewöhnlichen Auftrag: Er soll nicht Serenas Leben nehmen, sondern schützen. Die junge Frau wird von Hunters Feinden, den Lux, bedroht, da sie denken, dass Serena im Besitz von brisanten Informationen ist. Aber nicht nur seine neue Rolle als Bodyguard verwirrt Hunter, denn mit jedem Tag fühlt er sich mehr zu Serena hingezogen. Doch er darf sich keine Ablenkung erlauben, wenn er Serena nicht verlieren möchte … (© mtb)

Meine Meinung:

So langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich meine früheren Rezensionen zu JLAs Büchern bei jedem ihrer Neuerscheinungen kopieren könnte. Und das liegt vermutlich daran, dass sich jede ihrer Geschichten wie ein Abklatsch eines ihrer anderen Bücher anfühlt.  Wobei ich hier die Autorin noch soweit in Schutz nehmen kann, das dieses Buch im Englischen bereits 2013 erschienen ist, was man der Qualität des Buches leider auch anmerkt. Und trotzdem habe ich es satt, jedes Mal die immer gleiche Geschichte lesen zu müssen. Und das war leider auch bei Dunkelglanz wieder der Fall.

Das Buch spielt im Lux-Universum, in dem auch Armentrouts berühmte Obsidian-Reihe spielt und erzählt die Geschichte von Serena und Hunter. Serena ist ein Mensch, der beobachten muss, wie ihre beste Freundin von Leuchtwesen umgebracht wird. Nach diesem Vorfall trifft sie auf Hunter, der als Arum nichts anderes als ein Alien ist. Hunter macht es sich zur Aufgabe, Serena vor den Lux zu schützen, die sich nach dem Vorfall auf die Suche nach ihr gemacht haben, um sie "zum Verschwinden zu bringen", damit das Geheimnis um ihr wahres Wesen bewahrt wird. In dieser turbulenten Zeit kommt es schliesslich noch dazu, dass Hunter und Serena sich näher kommen...

Ja, was soll ich sagen. Die Story war so platt und vorhersehbar, dass sie sich eher als Fanfiction geeignet hätte, anstatt einem eigenständigen Buch. Der Geschichte fehlt es an jeglicher Tiefe und Spannung, denn es passiert auf diesen 320 Seiten gefühlt gar nichts, bis auf ein paar langweilige Sexszenen, die durch den peinlichen Dirty Talk der beiden Protagonisten ein solches Fremdschäm-Potenzial hatten, dass ich sie überspringen musste. Dass es sich um eine konstruierte Insta-Liebe handelt, muss wohl nicht erwähnen. Die Gefühle zwischen den beiden waren für mich die ganze Zeit über nicht spürbar, dafür musste ich so oft lesen, wie Hunters Genital "bretthart" ist, dass ich am liebsten laut los geschrien hätte. Das hatte schon fast Groschenroman-Niveau.
Positiv fand ich nur, dass Hunter mal nicht der typische Bad-Boy war, aber trotzdem fehlte es sowohl ihm, als auch Serena an Tiefgang. Beide Protagonisten blieben für mich bis zuletzt so blass, dass sie durch jeden anderen x-beliebigen Charakter hätten ausgetauscht werden können. Sie hatten für mich keinerlei Wiedererkennungspotenzial.

Zuletzt muss ich auch noch eine kritische Stelle anmerken, die auch im englischen Original bei vielen Leser*innen sauer aufgestossen ist - und sie wurde ausgerechnet von einer Frau geschrieben! Es folgt ein klitzekleiner Spoiler! Und zwar geht es um die Szene, in der Serena schläft und Hunter in ihr Zimmer kommt und ihre Brust streichelt, WÄHREND SIE SCHLÄFT! Das ist nicht nur ein sexueller Übergriff, da Serena ja offensichtlich nicht ihr Einverständnis dafür gegeben hat, sondern insgesamt auch einfach creepy - und JLA will dies noch tatsächlich als sexy verkaufen.
Nein. Einfach nein. Spätestens seit #metoo ein absolutes No-Go.

Das ist jetzt eine sehr harte Kritik und wenn ich nicht schon so viele Bücher der Autorin gelesen hätte (die einst zu meinen Lieblingsautorinnen gezählt hat!), dann wäre meine Bewertung sicher wohlwollender ausgefallen. Aber ich kann diese immer selbe Geschichte ohne jegliche Substanz einfach nicht mehr lesen. Und das ist schade, denn der Schreibstil der Autorin finde ich wirklich sehr gut und liest sich jedes Mal sehr flüssig. Nur reicht das nicht, wenn der Plot dahinter nicht überzeugen kann.

Fazit:

Leider konnte mich "Dunkelglanz - Obsession", wie schon viele andere Bücher der Autorin, nicht überzeugen. Die Story ist platt und vorhersehbar und bietet im Vergleich zu JLAs anderen Büchern nicht wirklich etwas Neues. Es wird die immer selbe Geschichte erzählt, die ich einfach nicht mehr lesen kann. Hinzu kommen peinliche Sexszenen, inklusive einer sehr fragwürdigen Szene, die eigentlich als sexueller Übergriff zu werten ist, hier aber als "sexy" verkauft wird. Das Buch liest sich eher wie eine schlechte Fanfiction. Für mich eine weitere Enttäuschung, die dazu geführt hat, Armentrout von der Liste meiner Lieblingsautorinnen zu streichen. Dieses Buch hat in meinen Augen leider nicht mehr als einen Stern verdient.
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(© jimmy patterson)

Girls of Paper and Fire (Girls of Paper and Fire #1)
von Natasha Ngan

Bewertung: ★★★☆☆

YA Fantasy, 400 Seiten
Erscheinungsdatum: 06. November 2018
Verlag: jimmy patterson


Inhalt:
In Ikhara werden jedes Jahr acht Mädchen als "Paper Girls" ausgewählt, die fortan für ein Jahr als Konkubine dem König dienen müssen. Eines dieser jungen Frauen ist Lei, ein Mitglied der Papierkaste, der niedrigsten und am meisten verfolgten Klasse von Menschen in Ikhara. Über der Kaste stehen Halb-Dämonen und Dämonen, die durch ihre (teilweise oder vollständige) tierische Erscheinungsform erkennbar sind.
Obwohl die Wahl der acht Frauen bereits getroffen wurde, wird Lei aufgrund ihrer aussergewöhnlichen goldenen Augen als neuntes Mädchen ausgewählt und zum Palast des Königs gebracht, wo sie mit acht weiteren Frauen darauf vorbereitet werden soll, die Wünsche des Königs zu erfüllen. Im Hof angekommen passiert jedoch das Unvorstellbare: Sie verliebt sich. Ihre verbotene Romanze verstrickt sich in eine explosive Verschwörung, die die gesamte Lebensweise des Palastes bedroht. Lei, im Herzen immer noch das bodenständige Landmädchen, muss entscheiden, wie weit sie bereit ist, für Gerechtigkeit und Rache zu gehen...

Meine Meinung:

Dieses Mal muss ich gleich zu Beginn eine Triggerwarnung für das Buch (und meine Rezension) aussprechen. Im Buch geht es um das Thema Vergewaltigung, das in mehreren Szenen auch angedeutet und umschrieben wird.

Dieses Buch habe ich im Zuge einer Leserunde gelesen und mich vorab gar nicht so richtig mit dem Inhalt beschäftigt. Der Umstand, dass es Young Adult Fantasy ist und das Buch gute Bewertungen bekommen hat, hat ausgereicht, um mein Interesse zu wecken.

Der Anfang der Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht. Man lernt die Protagonistin Lei kennen, die in eher ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Familie auf dem Land lebt. Sie ist ein Mensch und gehört damit zur Papierkaste - der untersten Kaste im Kastensystem von Ikhara. Über den Menschen stehen Halb-Dämonen und Dämonen, die dadurch erkennbar sind, dass sie tierische Merkmale aufweisen. Damit hat die Autorin die Grundsteine für ein sehr interessantes Worldbuilding mit viel Potenzial geschaffen, das ich in dieser Form bisher kaum zu lesen bekommen habe. Normalerweise sind die Dämonen die klassischen "Bösen" in YA Fantasy Reihen, hier gehören sie jedoch zur obersten Kaste, die die höchsten Positionen in Ikhara besetzen und viel Einfluss haben, was mir sehr gefallen hat.

Wie in der Inhaltsbeschreibung bereits erwähnt, wird Lei aufgrund ihrer aussergewöhnlichen goldenen Augen als neuntes "Paper Girl" ausgewählt und in den Palast des Königs gebracht. Diese Entwicklung hat mich ein bisschen an die Selection Reihe erinnert und ich hatte auch die Erwartung, dass die Mädchen nun um den Platz an der Seite des Königs buhlen werden - doch, wie lag ich falsch. Was im Königreich als "grosse Ehre" für Mädchen aus der Papierkaste bezeichnet wird, stellt sich sehr bald als eine erniedrigende sexuelle Ausbeutung heraus. Denn tatsächlich ist die einzige Aufgabe der Mädchen, den König sexuell zu beglücken, wenn er es wünscht. Jeden Abend lässt er mit einem Zettel ein anderes Mädchen zu sich rufen, dass sich ihm widerstandslos hingeben muss. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich schwer schlucken musste, denn ich habe realisiert, dass es im Buch darum geht, dass der König Abend für Abend eines der neun Mädchen vergewaltigt. Und eines davon würde schon bald Lei sein...

Ich muss gestehen, dass ich selten so eine beklemmende Thematik in einem Young Adult Fantasy Roman gelesen habe. Ngan hat sich hier auf ein äusserst heikles Terrain gewagt, bei dem sie viel Sensibilität beweisen musste, um den richtigen Ton im Umgang mit dem Thema Vergewaltigung zu finden. Und nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich bestätigen, dass ihr das (zum Glück) gelungen ist. Es gibt im Buch keine Szene, in der die Vergewaltigung explizit geschildert wird, jedoch schafft es Ngan mit subtilen Umschreibungen das Thema dennoch so umzusetzen, das bei mir viele Emotionen hochgekommen sind: Wut, Ärger, Hass (gegen den König), Ekel und Traurigkeit. Und dass es der Autorin gelungen ist, bei mir so viele Gefühle auszulösen, spricht definitiv für sie und ihren Schreibstil.

Ein weiterer positiver Aspekt war die LGBT-Liebesgeschichte, die sich im Buch entwickelt. Das hat mich wirklich positiv überrascht und damit schlägt die Autorin mal nicht den "klassischen" 0815 Weg ein, den man in vielen anderen Romantasy Geschichten findet. Und trotz dieses positiven Erwähnung, konnte mich die Liebesgeschichte an sich letztendlich nicht ganz überzeugen. Für mich ging das alles ein bisschen zu schnell und wirkte dadurch konstruiert, denn die beiden Charaktere, um die es geht, haben für meinen Geschmack viel zu wenig Zeit miteinander verbracht, als dass ich ihnen ihre Liebe abgekauft hätte. Das hätte man sicher besser ausarbeiten können.
Das Gleiche gilt auch für die Charaktere an sich, die bis zuletzt eher blass bleiben. Und leider erfährt man nach der Erläuterung des Kastensystems im weiteren Verlauf zudem nicht viel mehr zum Worldbuilding und was es mit diesen Dämonen, ihrer tierischen Erscheinung und ihrer Entstehungsgeschichte auf sich hat. Das war für mich leider verschenktes Potenzial, denn vor allem in der zweiten Hälfte dümpelt die Handlung für einen längeren Zeitraum vor sich hin, in dem die Mädchen im Palast rumhängen und nichts Neues geschieht. Das hätte man sicher etwas spannender und abwechslungsreicher gestalten könnte, indem man das Worldbuilding etwas genauer beleuchtet hätte oder aber, indem man den Charakteren mehr Tiefe verliehen hätte.

Im Schlussteil des Buches kommt es schliesslich zu einem actiongeladenen, rasanten Showdown, der für meinen Geschmack etwas zu schnell vonstattenging. Das Buch endet schliesslich in einer Art Cliffhanger, das neugierig auf die Fortsetzung machen soll. Doch obwohl es einige gute Ansätze im Buch gab, hat mich der Plot an sich nicht so gefesselt, als das ich unbedingt das Bedürfnis hätte, weiterzulesen.

Fazit:

In diesem Reihenauftakt greift die Autorin das Thema Vergewaltigung auf, das sie mit der nötigen Sensibilität umsetzt. Das Buch ist dadurch stellenweise sehr bedrückend und düster und ganz anders, als ich es von sonstigen Young Adult Fantasy Reihen gewohnt bin. Das Worldbuilding und die Charaktere hätten viel Potenzial, das die Autorin aber leider bis zum Schluss nicht so nutzt, wie ich es mir erhofft hatte. Insgesamt ein solider Reihenauftakt mit einigen kleineren Schwächen, das von mir 3,5 Sterne erhält.
4 Kommentare
(© Carlsen)

Ein Kleid aus Seide und Sternen* (The Blood of Stars #1)
von Elizabeth Lim

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Fantasy, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2020
Verlag: Carlsen


*Digitales Rezensionsexemplar.

Inhaltsangabe:
Maia Tamarin träumt davon, die beste Schneiderin des Reiches zu werden, aber als Mädchen ist ihr das Handwerk untersagt. Als der Kaiser einen Wettbewerb um den Posten des Hofschneiders ausruft, fasst sie einen gewagten Plan. Verkleidet als Junge reist sie an den Hof. Keiner darf ihr Geheimnis erfahren, doch schon bald zieht sie die Aufmerksamkeit des geheimnisvollen Magiers Edan auf sich. Um die schier unmögliche letzte Aufgabe zu erfüllen, begibt sie sich mit ihm auf eine gefährliche Reise, die sie fast alles kostet, was ihr lieb und teuer ist. (© Carlsen)

Meine Meinung:

Dieses Buch durfte ich als Ebook im Zuge einer Leserunde lesen. Es stand schon länger auf meiner Wunschliste und das englische Original wird als "eine Mischung aus Project Runway und Mulan" beschrieben, das mich natürlich sehr neugierig gemacht hat. Ich weiss nicht, ob gerade mitunter diese Beschreibung dazu geführt hat, dass ich falsche Erwartungen an das Buch hatte, aber leider konnte mich die Geschichte am Ende nicht überzeugen und ich kann nicht genau benennen, woran es lag, was mir das Schreiben der Rezension sehr schwer macht.

Der Klappentext deutete bereits die erwähnten Parallelen zum Disneyklassiker "Mulan" an, den ich als Kind geliebt habe. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon, denn dieses Verkleidungsspiel als Junge, genauso wie der angekündigte Wettbewerb werden überraschend schnell abgehandelt und das Buch nimmt eine ganz andere Richtung ein, als ich es erwartet hatte. Das muss im Grunde nicht schlechtes bedeuten, aber in Anbetracht wie schnell man als Leser*in zu Beginn in die Handlung geworfen wird und sich nach ein paar wenigen Seiten bereits am königlichen Hof befindet, war ich überrascht, wie lange sich das letzte Abenteuer dahingezogen hat.

Der Anfang hat mir noch ganz gut gefallen, auch wenn man durch das rasante Erzähltempo wenig über das Worldbuilding erfährt und die Charaktere zunächst eher blass bleiben. Letzteres ändert sich im Laufe der Geschichte, nachdem etliche Nebencharaktere schnell in der Versenkung verschwinden und der Fokus mehr auf Maia und Edan gelegt wird, die sich gemeinsam auf ein Abenteuer begeben. Gerade Edan ist am Anfang sehr geheimnisvoll, was rückblickend Sinn ergibt, beim Lesen aber dazu geführt hat, dass ich nicht so richtig mit ihm warm geworden bin. Bei Maia fand ich den Vergleich mit Mulan etwas ungünstig, denn ich hatte nicht den Eindruck, dass sich die beiden hinsichtlich ihrer Charaktereigenschaften wirklich ähnlich sind.

Aus irgendeinem Grund hat mich die Handlung in der zweiten Hälfte, als es um dieses angekündigte Abenteuer ging, allmählich verloren. Und ich kann leider nicht genau benennen, woran es lag. Weder der Schreibstil, noch der Plot, noch die Charaktere konnten mich auf irgendeine Art fesseln, als das sich bei mir das Gefühl eingestellt hätte, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Das hat sich schliesslich auch daran bemerkbar gemacht, dass ich (anfangs noch unabsichtlich) begonnen habe, das Buch nur noch querzulesen. Ich habe immer wieder versucht, das zu unterbinden und wirklich bewusst jeden Satz aufzunehmen, in der Hoffnung, dass ich dadurch doch noch in die Handlung eintauchen könnte, aber mein Unterbewusstsein hat jedes Mal gesiegt und als ich in einen Lesefluss gekommen bin, habe ich wieder begonnen, einzelne Sätze und Abschnitte zu überfliegen. Das ist für mich meistens ein Zeichen dafür, dass mich eine Handlung nicht packen kann.

Die Handlung und das Setting haben mich sehr an Julie Kagawas "Im Schatten des Fuchses" erinnert, und das hat mich leider auch schon gelangweilt zurückgelassen. Es könnte also sein, dass diese Art von Buch, also ein Abenteuer bei denen es unterschiedliche "Quests" zu erfüllen gibt, einfach nicht meinen persönlichen Geschmack trifft. Hier würde ich abschliessend sagen: Es lag nicht am Buch, sondern an mir - aber leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

Fazit:

Das Buch wird als Mischung zwischen "Project Runway" und "Mulan" angekündigt, was etwas ungünstig ist, was in meinem Fall wohl die falschen Erwartungen geschürt hat. Die angekündigten Parallelen werden sehr schnell abgehandelt und das Buch nimmt eine Richtung ein, die ich so nicht erwartet hatte. Leider konnte mich der Plot aus irgendeinem Grund nicht fesseln - ich weiss nicht, ob es am fehlenden Worldbuilding, an den Charakteren oder am Schreibstil lag. Insgesamt kann ich nur sagen, dass das Buch nicht meinen Geschmack getroffen hat, auch wenn ich nicht genau mit dem Finger darauf deuten kann, woran es lag. Vermutlich sind Abenteuer-Plots mit Quests, die es zu erfüllen gibt, einfach nicht meins. Ich werde die Reihe deshalb nicht mehr weiterverfolgen, da mich dieser Reihenauftakt leider nicht von sich überzeugen konnte.
8 Kommentare
(© Oetinger)

Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele* (The Hunger Games #1)
von Suzanne Collins
Gelesen von Maria Koschny

Bewertung: ★★★★★

YA Dystopia, Audiobook 
Spieldauer: 6 Stunden 21 Minuten
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2013
Verlag: Oetinger audio


* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.

Inhaltsangabe:
Liebe, Tod und Leidenschaft - mögen die Spiele beginnen! Als Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester für die Spiele von Panem ausgelost worden ist, meldet sie sich freiwillig - wohl wissend, dass sie damit ihr Todesurteil unterschreibt. Denn es darf nur einer überleben bei diesem grausamen Ritual in der fernen Zukunft Nordamerikas. Noch weiß sie nicht, dass sie Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, gegenüber stehen wird. Wird einer den anderen töten, um selbst zu überleben? Da geschieht das Wunder: Peeta scheint ihr Leben retten zu wollen …   (© Oetinger)

Meine Meinung:

Wer sich jetzt denkt: Was, sie hat die Hunger Games erst jetzt gelesen (bzw. gehört)?! Den kann ich beruhigen: Natürlich habe ich die Reihe schon vor rund 8 Jahren verschlungen. Nachdem jedoch vor kurzem das Spin-Off erschienen ist, hatte ich Lust, die Reihe zu rereaden. Und weil mir aktuell die Lesezeit für Rereads fehlt, habe ich mich für das Hörbuch entschieden.

Die Handlung ist den meisten vermutlich längst bekannt: Das Buch spielt in einer dystopischen Zukunft, in der jährlich sogenannte Hungerspiele abgehalten werden, in denen jeweils zwei Tribute aus den 12 Distrikten, die es in Panem gibt, teilnehmen. Das Ziel: Ein Überlebenskampf, bis nur noch einer übrig bleibt. Durch dieses grausame Spektakel sollen die Bewohner Panems jährlich in Angst und Schrecken versetzt werden, damit das Kapitol seine Macht demonstrieren kann.
In diesem Buch werden bereits die 74. Hungerspiele abgehalten und Protagonistin Katniss aus Distrikt 12 meldet sich freiwillig für die Teilnahme als Tribut, um ihre Schwester zu retten, deren Namen bei der Auslosung gezogen wurde. Und damit unterschreibt sie quasi ihr Todesurteil...

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Katniss erzählt, so dass man als Leser*in die Geschehnisse vor und während der Hungerspiele hautnah miterleben kann. Das macht das Buch unglaublich fesselnd, denn man fiebert richtiggehend mit der Protagonistin mit, durch deren Augen wir das grausame Spektakel miterleben. Der Schreibstil ist unglaublich packend und actiongeladen. Es wird nicht viel Zeit für unnötiges Geplänkel verschwendet, man wird stattdessen direkt in die Handlung hingeworfen, die nur so dahin rast und uns Lesern kaum eine Atempause erlaubt.
Sehr positiv hervorzuheben ist beim Hörbuch die Wahl der Sprecherin. Maria Koschny hat nicht nur eine sehr angenehme Erzählerstimme, sie ist auch gleichzeitig die Synchronsprecherin für Jennifer Lawrence in der Verfilmung dieser Buchvorlage. Aus meiner Sicht ist dies eine vortreffliche Wahl, das es mir jetzt beim zweiten Lesen noch leichter gemacht hat, mir die Handlung bildlich vor meinem Auge vorzustellen.

Die Hunger Games Reihe ist und bleibt eine meiner liebsten Dystopien, da sie den Grundstein für den Hype um dieses Genres gelegt hat, aus dem anschliessend viele weitere tolle Bücherreihen entstanden sind.

Nichtsdestotrotz möchte ich zum Schluss noch Bezug zu einem Kritikpunkt nehmen, der immer wieder in Zusammenhang mit dieser Reihe auftaucht: Und zwar wird Collins vorgeworfen, ihre Idee aus "Battle Royale" kopiert zu haben. Als ich das Buch damals zum ersten Mal gelesen habe, kannte ich Battle Royale nicht. Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen, und kann den Kritikpunkt nachvollziehen. Es ist sicher nicht von der Hand zu weisen, dass sich Collins von Battle Royale hat inspirieren lassen und sie die Idee mit diesen tödlichen (Hunger)Spielen nicht neu geschaffen hat. Dennoch hat sie durch das dystopische Setting etwas ganz eigenes aus der Idee gemacht, das sowohl die Hunger Games Reihe, als auch Battle Royale lesenswert macht.

Fazit:

"Tödliche Spiele" ist der Reihenauftakt zur allseits bekannten und beliebten Hunger Games Trilogie, die auch verfilmt wurde. Man verfolgt die packende Geschichte aus Sicht der Protagonistin und kann die grausamen Hungerspiele um Leben und Tod hautnah miterleben. Der Schreibstil ist dabei so fesselnd, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Für jeden Fan des Dystopie-Genres ein absolutes must-read! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, nicht zuletzt dadurch, dass die Reihe vor acht Jahren meine Liebe zum Genre entfacht hat, die bis heute anhält.
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(© Goldmann Verlag)

Gefühle besser verstehen*
von Cornelia Dehner-Rau & Luise Reddemann

Bewertung: ★★★★☆

Nonfiction, 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Juni 2019
Verlag: Goldmann


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Goldmann Verlag.

Inhaltsangabe:
Starke Gefühle bauen uns auf und drücken uns nieder. Sie machen uns Angst und sind doch unser größter Antrieb – der Motor unseres Lebens. Die beiden Autorinnen kennen dies aus jahrzehntelanger therapeutischer Praxis und erklären, wie sich Gedanken und Gefühle gegenseitig beeinflussen und welche Rolle Erinnerungen und Lebenserfahrungen spielen. Denn auch als negativ oder belastend empfundene Gefühle sind sinnvoll, wenn wir sie als Signale für notwendige Veränderungen begreifen. Bewusst und achtsam mit den eigenen Gefühlen umzugehen – das ist der Weg zu einem gesunden Selbst. (© Goldmann Verlag)

Meine Meinung:

Gefühle sind ein Thema, über die man wohl endlose Bücher schreiben könnte, weil sie so komplex sind, dass man sie nicht einfach in wenigen Worten erklären und verstehen kann. Da die Arbeit mit Emotionen ein grosser Teil meiner Arbeit ausmacht, war ich sehr neugierig auf dieses Buch, das von zwei ausgebildeten Psychiaterinnen geschrieben wurde. Wer dadurch befürchtet, dass das Buch nur aus Fachsprache besteht, den kann ich beruhigen: Das Buch richtet sich mit seinem sehr verständlichen Schreibstil hauptsächlich an Laien - also Leute, die noch kein Vorwissen im Bereich Psychologie der Emotionen mitbringen.

Mit diesem verständlichen Schreibstil, hat es wirklich Spass gemacht, das Buch zu lesen. Es werden Fragen erklärt, wie "Was sind Gefühle und wofür sind sie gut?" bis hin zu "Wie und wo entstehen Gefühle?". Dabei beziehen sich die Autorinnen auf wissenschaftliche Befunde und das Thema Emotionen wird nicht nur aus biologischer, sondern auch aus psychologischer Sicht näher beleuchtet und viele essenzielle Begriffe aus der Emotionsforschung finden ihre Erwähnung. Ich war beeindruckt davon, wie die Autorinnen es geschafft haben, mein komplettes Psychologiestudium so kompakt und verständlich auf wenigen Seiten zusammenzufassen. Das hat mir auch gezeigt, dass die beiden nicht nur wissen, wovon sie reden, sondern sich auch auf evidenzbasierte Theorien zum Thema Gefühle stützen, die auch an Universitäten gelehrt werden. Vieles davon war mir bereits bekannt, aber ich fand es sehr erfrischend, überblicksartig mein Wissen wieder aufzufrischen und gehe davon aus, dass es für Leser*innen, die kaum Vorwissen mitbringen, noch viel interessanter ist, so viele verschiedene Aspekte über Gefühle kennenzulernen.

Im weiteren Verlauf wird das Buch auch immer psychologischer (oder psychotherapeutischer) und es wird ausführlich darauf eingegangen, welche (psychischen) Folgen belastende Gefühle mit sich bringen können, die nicht selten ein zentrales Thema bei der Depressions- und/oder Angstbehandlung darstellen. Im Buch liefert das Autorenduo auch gleich einige praktische Übungen und Tipps, wie man anders mit (belastenden) Gefühlen umgehen kann. Die meisten Techniken werden auch tatsächlich so in Therapien vermittelt, was wiederum dafür spricht, dass hier wissenschaftlich fundierte Übungen beschrieben werden. Nichtsdestotrotz fand ich einige der beschriebenen Übungen etwas anspruchsvoll, um sie ohne Therapieerfahrungen alleine im Alltag umzusetzen. An einer Stelle wird zum Beispiel ein Stuhldialog beschrieben, den ich so nicht als selbstständig durchzuführende Übung empfehlen würde, wenn man das noch nie unter Anleitung einer Fachperson durchgeführt hat.

Insgesamt liefert das Buch aber einen sehr breit gefächerten, kompakten Überblick über das Thema Emotionen, das dem Titel "Gefühle besser verstehen" gerecht wird. Um aus diesem Wissen aber nun etwas zu machen und einen anderen Umgang mit seinen eigenen Gefühlen zu erlernen, muss aber vermutlich noch zusätzliche Literatur gelesen werden, denn dieser Aspekt kommt hier ein bisschen zu kurz. Doch die Autorinnen haben bereits vorgesorgt und eine umfangreiche Literaturliste mit Empfehlungen beigefügt, durch die man das eigene Wissen über Emotionen vertiefen und erweitern kann.

Fazit:

"Gefühle besser verstehen" wurde von zwei erfahrenen Psychiaterinnen geschrieben, die umfangreiche und wissenschaftlich gestützte Theorien und Befunde zur Emotionsforschung überblicksartig und auf sehr verständliche Art und Weise vermitteln. Ich kann das Buch allen empfehlen, die ihre eigenen Gefühle besser verstehen wollen. Nur die praktischen Übungen kamen für meinen Geschmack etwas zu kurz und sind aus meiner Sicht teilweise zu anspruchsvoll, um sie ohne therapeutische Anleitung durchzuführen. Insgesamt aber ein empfehlenswertes Buch zum Thema Gefühle.
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Top & Flop of the Month

Es ist wieder Zeit meine Top und Flop Bücher aus dem letzten Lesemonat vorzustellen. Wie immer, seid ihr herzlich eingeladen, ebenfalls an dieser monatlichen Aktion teilzunehmen und mir einen Link zu eurem Beitrag in der Kommentarfunktion zu hinterlassen. Alle weiteren Infos zur Aktion findet ihr hier.

Top & Flop im Juni 2020

Mit ein paar Tagen Verspätung erscheint wie immer mein kompakter Monatsrückblick meines letzten Lesemonats. Ich weiss nicht, woran es lag, aber in diesem Monat hatte ich nicht so viel Lust zum Rezensieren und Bloggen, deshalb ist es auf meinem Blog eher ruhiger verlaufen. Trotzdem habe ich natürlich fleissig gelesen und präsentiere euch mein Top und Flop vom Juni.

Top

(© Fischer)
Ich lese normalerweise ja eigentlich nicht so gerne historische Romane, aber City of Girls hat es trotzdem geschafft, mich zu begeistern. Die Autorin entführt uns Leser*innen in die aufregende Welt des Theaters in den 1940er Jahren in New York und schafft es durch ihren wundervollen, bildhaften Schreibstil die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen, an der ich schliesslich teilhaben konnte. Man verfolgt eine junge, emanzipierte und neugierige junge Frau dabei, wie sie allmählich erwachsen wird und mit verschiedenen Schicksalen fertig werden muss, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Eine wunderschöne, aufregende Geschichte, die mir ein paar tolle Lesestunden beschert hat.
(» Zur ganzen Rezension)



Flop

(© Carlsen)
Ich habe es leider noch nicht geschafft eine Rezension zu Ein Kleid aus Seide und Sternen zu verfassen, aber da ich es im Juni beendet habe und es das Buch war, das von mir im letzten Monat die niedrigste Bewertung bekommen hat, verwende ich es trotzdem für diesen Monatsrückblick. Ich kann leider nicht genau mit dem Finger darauf deuten, woran es lag, aber das Buch lief ganz anders ab, als ich es mir vorgestellt habe - was im Grunde nichts Schlechtes heissen muss - aber mich in diesem Fall nicht überzeugen konnte. Die Handlung konnte mich nicht packen und ich habe die zweite Hälfte des Buches nur noch quergelesen, weil mich weder die Charaktere, noch ihr Schicksal wirklich interessiert haben. Das Buch ist keinesfalls schlecht, aber hat wohl einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen. Deshalb muss es leider als mein Flop des Monats herhalten.
 



Und jetzt bin ich schon sehr auf eure Top & Flops gespannt. Welche Bücher konnten euch im letzten Monat besonders überzeugen und welche haben euch enttäuscht zurückgelassen?
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Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

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