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A Court of Wings and Ruin (A Court of Thorns and Roses #3)
von Sarah J. Maas
Bewertung: ★★★★☆
YA Fantasy, 720 SeitenErscheinungsdatum: 2. Mai 2017
Verlag: Bloomsbury Children's Books
Meine Meinung:
Diese Rezension fällt mir richtig schwer, denn nachdem ich den Vorgänger so geliebt habe, dass ich nicht auf die deutsche Übersetzung des Abschlussbandes warten konnte und ich dementsprechend hohe Erwartungen an das Finale hatte, wurde ich sehr enttäuscht. Müsste ich das Buch rein objektiv bewerten, würde ich ihm maximal 3 Sterne vergeben. Aber gerade weil ich die Welt und die (meisten) Charaktere, die SJM geschaffen hat, so liebe - und zwar unabhängig von diesem letzten Buch - vergebe ich nun doch, sehr wohlwollend 4 Sterne.
Aber was war das Problem? Das Buch geht nahtlos an der Stelle weiter, an der Band 2 geendet hat. Feyre befindet sich im Spring Court und spielt Tamlin vor, Rhys nicht zu lieben, um herauszufinden, was er und Hypern für einen bösen Plan aushecken. Dieser erste Drittel fand ich noch sehr fesselnd, gerade weil wir wieder mehr von Lucien zu sehen bekommen.
Anfangs habe ich befürchtet, dass Freyre nun den Grossteil des Buches im Spring Court verbringt und ich deshalb viele wunderschöne Szenen mit Rhys missen muss, aber zu meiner positiven Überraschung, liess die Autorin Feyre nicht unnötig lange an diesem Ort verweilen.
Danach geht es mit dem, gefühlt unendlich langen und leider auch sehr zähen Mittelteil weiter, in dem wenig Action, dafür aber viel Gerede passiert. Immer wieder treffen sich unsere Helden mit anderen High Lords oder Wesen, die sie für den Endkampf gegen Hypern auf ihre Seite ziehen wollen. Es war zwar schön, mehr über die anderen High Lords zu erfahren, aber leider trösten diese neuen Infos kaum darüber hinweg, dass gefühlt gar nichts in diesem Mittelteil passiert. Ich muss leider auch zugeben, dass ich nach einer Weile immer wieder einzelne Sätze übersprungen haben, weil es mir manchmal so vorkam, als würde ich immer und immer wieder das Gleiche lesen. Selbst die Liebesszenen zwischen Rhys und Feyre haben mich nach einer Weile genervt und war einfach too much. Im zweiten Band hatten diese Szenen einen gewissen Reiz, weil die beiden noch nicht fest liiert waren, aber in diesem letzten Band wirkten sie manchmal einfach deplatziert und unnötig.
Eine weitere Schwierigkeit hatte ich mit Feyres Schwestern, die in Band 3 nun grössere Rollen kriegen. Obwohl sie für ihr Schicksal nur wenig können, fand ich die beiden einfach nur unsympathisch und nervig, vor allem was Nestas übertrieben zickige Art angeht. Für mich kam es auch etwas konstruiert rüber, dass SJM scheinbar auf Biegen und Brechen für beide Schwestern ein Pairing erzwingen wollte, das es in meinen Augen für die eigentliche Story nicht gebraucht hätte. (Meine Vermutung ist ja, dass dies lediglich als Vorbereitung für die Folgebände gedient hat...)
Im letzten Teil kommt es dann endlich lang erwarteten, finalen Schlacht. Es fliesst viel Blut, man bangt um viele Charaktere, aber letztendlich traut sich SJM dann doch sehr wenig, was das Schicksal ihrer Hauptcharaktere angeht.
Alles in allem ist die Reihe immer noch eine der besten, die ich je gelesen habe, auch wenn Band 3 nicht viel zu dieser Meinung beitragen hat. Man sollte allerdings nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen, gerade nach dem hervorragenden 2. Teil, dann wird man vermutlich mehr Freude an diesem Buch haben, als ich es hatte.
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