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between the lines.

(© FISCHER Krüger)

Zwei in einem Leben*
von David Nicholls

Bewertung: ★☆☆☆☆

Contemporary Fiction, 423Seiten
Erscheinungsdatum: 28. August 2024
Verlag: Fischer Krüger


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Marnie steckt fest. Sie lebt und arbeitet allein in ihrer Londoner Wohnung und kämpft mit der Einsamkeit. Doch mit dem Einigeln soll nun Schluss sein.

Michael ist dabei, sich zu verlieren. Seit seine Ehe gescheitert ist, muss er lernen, als Ein-Mann-Show zu funktionieren. Er fühlt sich noch nicht bereit für die Gesellschaft anderer Menschen. Nur bei langen Spaziergängen findet er Ruhe.

Als eine gemeinsame Freundin und sehr englisches Wetter Marnie und Michael bei einer Wanderung zusammenbringen, merken die beiden trotz aller Strapazen, dass ein erstes Treffen vielleicht auch eine zweite Chance sein kann.

Meine Meinung:

Für das Leseexemplar dieses Romans habe ich mich spontan beworben, nachdem ich den Namen des Autors erblickt habe. David Nicholls hat erst kürzlich eine erneute Bekanntheit erlangt, als sein Buch "Zwei an einem Tag" zum zweiten Mal verfilmt wurde, nachdem bereits 2011 eine Buchadaption als Film mit Anne Hathaway in der Hauptrolle erschienen ist. Ich bin damals durch den Film auf das Buch aufmerksam geworden und habe Rotz und Wasser geheult.
Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich deshalb auch an das neuste Werk des Autors - gerade weil der Titel und das Cover sehr an sein berühmtestes Werk erinnern. Aber leider hört es hier mit den Ähnlichkeiten bereits auf.

In "Zwei in einem Leben" wird eine Wandergeschichte erzählt, in der sich unterschiedliche Charaktere zusammenfinden, weil sie gemeinsam zu Fuss England durchqueren wollen.
Äussere Umstände führen jedoch dazu, dass die Gruppe sehr schnell kleiner wird und nur noch Marnie und Michael übrig bleiben.

Und ja, das war's. Mehr lässt sich zu der Geschichte nicht sagen, denn mehr Inhalt hat sie nicht, auch wenn ich das die ganze Zeit über gehofft habe.
Ich weiss, dass ich damals den Film zu "Zwei an einem Tag" auch besser als das Buch gefunden hatte, weil ich mit dem Schreibstil des Autors nicht ganz warm geworden bin. Aber hier in diesem Buch habe ich überhaupt nicht in die Geschichte hineingefunden. Auf mich hat das Ganze konzeptlos gewirkt, wodurch ich Mühe hatte, der Handlung zu folgen.
Es wird mit etlichen Namen von Charakteren um sich geworfen, die gar nicht richtig eingeführt werden und man scheinbar einfach kennen muss. Und ehe man sich versieht, beginnt auch schon die Wanderung, die sehr chaotisch verläuft. Ich habe gar nicht richtig mitbekommen, was eigentlich passiert, da waren Marnie und Michael bereits die einzigen beiden, die noch übrig geblieben ist. Und wo das ganze hinführen sollte, hat so konstruiert und vorhersehbar gewirkt, dass ich den Rest nur noch überflogen und den Schluss ehrlich gesagt gar nicht mehr gelesen habe.

Nicholls ist es dieses Mal weder gelungen, gut ausgearbeitete Charaktere zu erschaffen, noch einen wirklichen Plot zu konstruieren. Die Charaktere wirken alle gesichtslos und eher unsympathisch und es war mir schlichtweg egal, was mit ihnen passiert, weil sie nie richtig eingeführt wurden und ich dadurch keinen Zugang zu ihren Schicksalen finden konnte.
Für mich hat die Wanderung allein als Aufhänger nicht ausgereicht und ich bin wirklich überrascht, dass dieses Buch so viele positive Bewertungen erhält, denn es gab einfach nichts, das mir in Erinnerung geblieben wäre oder das Buch für mich irgendwie lesenswert gemacht hat.

Fazit:

"Zwei in einem Leben" hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Das Buch hat weder einen richtigen Plot, noch gut ausgearbeitete Charaktere, sodass ich relativ rasch das Interesse an der Geschichte verloren habe und es nicht mal bis zum Ende geschafft habe. Für mich gab es leider nichts, dass das Buch lesenswert macht und deshalb kann ich nur 1.5 Sterne vergeben.
4 Kommentare
(© Argon)

Das Flüstern der Feigenbäume*
von Elif Shafak
Gelesen von Eva Mattes & Joachim Schönfeld

Bewertung: ★★☆☆☆

Historical Fiction, Audiobook
Spieldauer: 11 Stunden und 56 Minuten
Erscheinungsdatum:  27. Oktober 2021
Verlag: Argon

* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. (2 Wochen kostenloses Probeabo möglich)


Inhaltsangabe:
Im Jahr 1974 befindet sich Zypern kurz vor dem Bürgerkrieg. Eine Taverne, betrieben von einem schwulen Paar, ist der einzige Ort, an dem sich der Grieche Kostas und die Türkin Defne treffen können. Einzig ein prachtvoller Feigenbaum im Innenhof der Taverne ist Zeuge ihrer glücklichen Begegnungen und ihrer stillen Abschiede. Der Feigenbaum ist auch da, als der Krieg ausbricht, als Menschen auf der ganzen Insel spurlos verschwinden.
In der Gegenwart steht der Baum im Garten von Kostas und seiner 16-jährigen Tochter Ada in London. Ada weiß nichts von ihrer Heimat, Kostas hüllt sich in Schweigen, wenn es um seine Vergangenheit geht und die seiner verstorbenen Frau, Defne. Doch Ada forscht nach: Was verbirgt sich hinter dem Schweigen ihres Vaters?

Meine Meinung:

In diesem Hörbuch können wir zwei Geschichten auf unterschiedlichen Zeitebenen erleben. Zum einen verfolgen wir die Liebesgeschichte zwischen Kosta und Defne in den 1970er Jahre in Zypern, auf der anderen Seite lernen wir in der Gegenwart Ada kennen, die inzwischen 16-jährigen Tochter der beiden Liebenden, die in London lebt.
Nebst diesen beiden Handlungssträngen, gibt es im Buch auch noch eine für mich überraschende dritte Perspektive: Die eines Feigenbaums.

Obwohl mich die Inhaltsangabe angesprochen hat und der Einstieg in die Geschichte neugierig gemacht hat, konnte mich die Erzählung letztendlich leider überhaupt nicht packen. Man merkt es meiner knappen, wenig aussagekräftigen Beschreibung des Inhalts im ersten Abschnitt vielleicht an, denn ich kann gar nicht viel mehr zum Buch sagen, als da steht. Die Erzählung war überraschend ereignislos und es fehlt ihr an einem roten Faden, die einen zum Weiterlesen bringt. Kostas und Adas Geschichte plätschert vor sich hin, ohne dass klar wird, wohin die Autorin mit der Handlung hin will.

Erschwerend kamen die ständigen Unterbrüche des Feigenbaums dazu. Es ist sicher eine innovative Idee, einen Baum lebendig werden zu lassen, indem man ihm menschliche Gefühle und eine Stimme gibt. Aber eigentlich fand ich da Ganze einfach nur unnötig und absurd.
Der Feigenbaum hat erstaunlich viel zu erzählen. Aber enttäuschenderweise war davon nur wenig für die eigentliche Story von Relevanz, sodass die Kapitel mit zunehmend genervt haben, weil sie so lächerlich waren. Um ein Beispiel zu nennen: Relativ zu Beginn des Buches betreibt der Feigenbaum eine Art Selbstbeweihräucherung und stellt sich und seine Artgenossen selbst auf ein Podest, indem der Baum erzählt, dass der berühmte Apfelbaum aus der Bibel, der Adam und Eva zum Verhängnis geworden sein soll, gar kein Apfelbaum war, sondern - wait for it - natürlich ein Feigenbaum.
Okay. Whatever.

Abgesehen von den fehlenden Ereignissen, hat mich auch der Schreibstil enttäuscht, der sich sehr distanziert angefühlt hat und bei mir keinerlei Emotionen wecken konnte. Das Zuhören hat sich nicht so angefühlt, als würde ich hautnah miterleben, was Kosta, Defne oder Ada erleben und fühlen, sondern als würde ein unbeteiligter Erzähler die Erlebnisse schildern.
Auch die beiden Sprecher:innen haben mich dieses Mal nicht überzeugt. Sie lesen zwar professionell vor, aber besonders die Stimme und Erzählweise des männlichen Sprechers empfand ich als emotionslos und langweilig. Sie hat mich eher an die Erzählung aus Dokus erinnert. Aber vielleicht lag das auch einfach am Material, das er vorgelesen hat. Mir haben die Gefühle und die Lebendigkeit gefehlt.

Mein Desinteresse ist letztendlich so gross geworden, dass ich die letzten 1.5h des Hörbuchs nicht mehr gehört hatte, weil es mir schlichtweg egal war, wie es ausgeht. Es war ja nicht so, als wäre ein Spannungsbogen aufgebaut worden, der eine Auflösung am Ende bereitgehalten hätte.

Fazit:

"Das Flüstern der Feigenbäume" konnte mich leider nicht überzeugen, obschon ich historische Romane mit mehreren Zeitebenen eigentlich mag. Der Handlung fehlt es an einem roten Faden und der Schreibstil war mir zu emotionslos und distanziert, sodass ich keinen Zugang zu den einzelnen Charakteren gefunden habe. Zudem fand ich die Idee, einen Feigenbaum zu vermenschlichen zwar innovativ, aber die Umsetzung war absurd und hat der Story aus meiner Sicht keinen Mehrwert gegeben.
Vielleicht versuche ich es irgendwann noch mit einem anderen Buch der Autorin, aber dieses hier hat mich bedauerlicherweise sehr enttäuscht und gelangweilt. 2 Sterne gibt es von mir.
2 Kommentare
(© Argon)

Belladonna* (Belladonna #1)
von Adalyn Grace
Gelesen von Lena Münchow

Bewertung: ★★★☆☆

YA Fantasy, Audiobook
Spieldauer: 11 Stunden und 38 Minuten
Erscheinungsdatum: 05. Januar 2024
Verlag: Argon


*Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Argon Verlag.

Inhaltsangabe:
Signa ist vom Tod berührt. Seit ihre Eltern gestorben sind, glauben ihre Verwandten, dass sie verflucht ist. Bis Signa eines Tages von ihrem Cousin in das wunderschöne Herrenhaus Thorn Grove eingeladen wird. Die rauschenden Bälle und eleganten Gäste faszinieren Signa, doch der Glanz verbirgt ein düsteres Geheimnis. Die Tochter des Hauses, Blythe, wurde vergiftet und der Täter steht der Familie näher als vermutet. Als der Tod dann höchstpersönlich erscheint, um Signa bei dem Rätsel zu helfen, weckt er in ihr verbotene Gefühle, die sie in einen dunklen Abgrund reißen könnten ... 

Meine Meinung:

Eigentlich lese ich ja kaum mehr YA Romane, und ich weiss gar nicht mehr, warum ich bei "Belladonna" eine Ausnahme gemacht und mich für ein Leseexemplar beworben habe. Vielleicht war es das schöne, ansprechende Cover. Vielleicht war es auch der Umstand, dass mir der Titel so oft auf diversen Buchcommunitys begegnet ist.

Doch beginnen wir zunächst beim Inhalt: Der Tod begleitet Protagonistin Signa bereits ihr Leben lang. Immer wieder sterben ihr nahestehende Personen, bis sie schliesslich bei ihrer Tante landet. Eines Tages berührt sie ihre Tante, die daraufhin verstirbt, sodass klar wird, dass Signa die magische Fähigkeit besitzt, andere Menschen durch ihre Berührung zu töten.
Kurze Zeit später wird Signa nach Thorn Grove eingeladen, wo sie sich während der gesamten restlichen Geschichte aufhalten wird. Dort lernt sie nicht nur verschiedene Leute kennen, sondern merkt sehr bald, dass Blythe, die Tochter des Hauses, von jemandem vergiftet wird. Und Signa macht es sich zur Aufgabe, Blythe zu schützen und herauszufinden, wer hinter all dem steckt.

Die Idee des Buches und die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod fand ich ganz gut. Nur leider hat mich die Umsetzung nicht besonders vom Hocker gehauen, was zwei Gründe hatte: Zum einen war das Erzähltempo einfach unerträglich langsam. Nachdem Signa in Thorn Grove ankommt, passiert eigentlich fast gar nichts mehr, ausser unendlich vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Personen. Der „Kriminalfall“ um Blythes Vergiftung klingt in der Theorie spannender, als es letztendlich war, denn es ist nicht so, als wäre wirklich Spannung aufgekommen oder als hätte man miträtseln können, wer denn hinter all dem steckt, weil man dafür einfach zu wenig Informationen hatte. Die Handlung plätschert vor sich hin und besteht immer wieder aus Begegnungen mit dem Tod, der im Buch nicht nur als Konzept, sondern tatsächlich als Person besteht.
Erst im letzten Viertel werden dann plötzlich alle Ereignisse auf einmal aufgedeckt, und es folgt eine nicht endend wollende Erklärung für all das, was in Thorn Grove vor sich geht. Die Mischung des Erzähltempos und Infodumpings fand ich sehr ungeschickt gewählt. Es fühlt sich so an, als wäre während 3/4 des Buches kaum etwas passiert und am Ende wird dann alles auf einmal aufgelöst, sodass man kaum mehr mitkommt.
Der zweite Grund, warum mich das Buch nicht umgehauen hat, ist der Umstand, dass das Buch eigentlich kaum Neues bietet, das nicht in x-facher Form im YA Genre schon einmal gelesen habe. Am meisten ist mir dabei der personifizierte Tod ins Auge gestochen, den ich zwar als Charakter mochte, aber die Idee dahinter und die Beziehung zwischen ihm und Signa hat mich schon sehr stark an eines meiner Lieblingsbücher erinnert: Das unsichtbare Leben der AddieLaRue von V.E. Schwab.
Aber auch sonst sind eigentlich alle Tropes im Buch enthalten, die man auch in allen anderen gängigen 0815 YA Fantasyroman-Reihen findet. Das muss nicht bedeuten, dass ein Buch schlecht ist, es hebt sich halt nur nicht von der Masse der restlichen Bücher aus dem Genre ab.

Neben all der Kritik gab es aber auch Aspekte, die mir gefallen haben. Zum einen waren das die Charaktere, die für einen YA Roman ganz gut ausgearbeitet wurden. Der Tod war dann tatsächlich der Charakter, der mir am besten gefallen hat.
Auch die Liebesgeschichte war schön zu lesen, selbst wenn sie sehr vorhersehbar war. Sie hat aber nicht den Hauptteil des Buches eingenommen, sondern verlief zart im Hintergrund, mit Szenen, die mir beim Lesen manchmal ein Bauchkribbeln verursacht haben. Der einzige Kritikpunkt dabei war eigentlich nur, dass es mir so auf den Zeiger geht, dass alle YA-Autorinnen scheinbar ein Faible dafür haben, dass die männlichen Love Interests ihre Angebetete immer mit Spitznamen ansprechen müssen, als wären die Frauen irgendwelche Haustiere. So war es auch hier der Fall, dass der Tod Signa immer "Vögelchen" genannt hat - warum, ist mir schleierhaft.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und konnte der Erzählung gut folgen. Auch die Sprecherin passt gut zum Alter der Charaktere und dem Genre.

Fazit:

Alles in allem ist Belladonna ein durchschnittlicher YA-Fantasyreihenauftakt. Wer neu in dem Genre ist, wird vermutlich Freude an dem Buch finden. Wer viel YA liest, wird hier jedoch wenig Neues finden, da nahezu alle gängigen Tropes des Genres enthalten sind. Dadurch hebt sich Belladonna leider kaum von der Masse an YA Fantasyromanen ab, wodurch es von mir durchschnittliche 3 Sterne erhält.
Die weiteren Teile werde ich nicht mehr lesen. Einerseits wirkt die Erzählung in sich abgeschlossen (bis auf den "Cliffhanger" eines neuen Kriminalfalles), andererseits konnte mich die Autorin nicht genügend "catchen", als dass ich unbedingt wissen müsste, wie es mit Signa weitergeht.
4 Kommentare
(© Argon)

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression
von Kurt Krömer
Gelesen von Kurt Krömer

Bewertung: ★★☆☆☆

Memoir, Audiobook
Spieldauer: 4 Stunden und 21 Minuten
Erscheinungsdatum: 01. März 2022
Verlag: Argon


Inhaltsangabe:
»Ich war dreißig Jahre depressiv. 
Ich muss damit leben. Und ich habe keinen Bock, das zu verheimlichen.« Alexander Bojcan ist 47 Jahre alt, trockener Alkoholiker, alleinerziehender Vater und er war jahrelang depressiv. Auf der Bühne und im Fernsehen spielt er Kurt Krömer. Er will sich nicht länger verstecken. Dies ist der schonungslos offene und gleichzeitig lustige Lebensbericht eines Künstlers, von dem die Öffentlichkeit bisher nicht viel Privates wusste. Alexander Bojcan bricht ein Tabu und das tut er nicht um des Tabubrechens willen, sondern um Menschen zu helfen, die unter Depressionen leiden oder eine ähnliche jahrelange Ärzteodyssee hinter sich haben wie er selbst.

Meine Meinung:

Ich möchte zunächst positiv hervorheben, dass ich es wichtig und bewundernswert finde, dass Alexander Bojcan aka. Kurt Krömer öffentlich über seine Depressionen spricht und so einen Teil zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beiträgt. Gut gefallen hat mir auch, dass er professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat und positiv darüber spricht. Wenn dieses Buch dazu beiträgt, dass Menschen mit Depressionen, die dieses Buch lesen (oder hören), sich nicht alleine mit ihrer Diagnose fühlen und/oder durch das Buch vielleicht sogar den Mut fassen, sich Hilfe zu holen (in welcher Form auch immer), dann wurde das Wichtigste erreicht.

That being said, kann ich aber dennoch nicht mehr als 2 Sterne vergeben, denn inhaltlich hat mir das (Hör-)Buch wenig gegeben. Ich weiss nach dem Hören dieses Hörbuchs nun nicht viel mehr über Kurt Krömer, ausser, dass er Depressionen und ein Alkoholproblem hatte, alleinerziehender Vater ist und er eine stationäre Therapie gemacht hat. Das Hörbuch dauert nur knapp 4 1/2 Stunden, die Buchvorlage ist nur etwas über 200 Seiten lang und trotzdem hätte der ganze Inhalt meiner Meinung nach auf 20 Seiten oder eine halbe Stunde herunter gekürzt werden können.
Die Erzählung wirkt auf der einen Seite sehr unstrukturiert. Auf der anderen Seite wiederholt sich Kurt Krömer in den wild zusammengewürfelten, nicht immer chronologisch folgenden Kapiteln so viele Male, dass ich am Ende fast mein Handy gegen die Wand gepfeffert habe, wenn ich noch einmal hören musste, dass er alleinerziehender Vater ist.
Was ich sehr schade fand, war, dass die Erzählung absolut oberflächlich bleibt. Ich gestehe jedem "Promi" gern zu, seine Privatsphäre schützen zu wollen, aber wenn man sich schon entscheidet, ein Buch über ein persönliches Thema zu veröffentlichen, dann funktioniert das leider nicht mehr. Und die Folge war hier, dass mir Krömers Geschichte zu wenig in die Tiefe ging.
So richtig erfahren wir eigentlich nichts über die Privatperson hinter Kurt Krömer und was wirklich zu seinem Alkoholproblem und seinen Depressionen beigetragen hat - abgesehen davon, dass er an einer Stelle kurz seinen Vater und dessen Alkoholproblem erwähnt. Auch wie er aus beidem wieder herausgefunden hat, bleibt mir ein Rätsel. Ich habe selbst lange im Suchtbereich mit alkoholabhängigen Menschen gearbeitet, und dass er eines Tages scheinbar einfach so mit dem Trinken aufgehört hat, weil er nicht so werden wollte, wie sein Vater, scheint mir aufgrund meiner praktischen Erfahrungen in diesem Feld doch sehr unglaubwürdig und zu einfach dargestellt. Und so ähnlich war es auch mit seinen Depressionen. Er stellt sich als schwer depressiv hin, kann seine 8-wöchige stationäre Therapie aber für eine Woche unterbrechen, um arbeiten zu gehen? Das geht für mich nicht ganz auf.

Die letzte Stunde dieses kurzen Hörbuchs befasst sich dann nur noch mit einem Griechenlandurlaub, den Krömer nach seiner Therapie mit seinen Kindern unternommen hat und gefühlt ewig in die Länge gezogen wird, ohne dass diese Reise inhaltlich irgendetwas Relevantes für mich als Zuhörerin zutage gebracht hat. Das hat sich am Ende nur noch wie ein Lückenfüller angefühlt.

Fazit:

Es ist wichtig und gut über psychische Erkrankungen offen zu sprechen und es ist mutig, dass Kurt Krömer dies als prominente Persönlichkeit gemacht hat. Aber abgesehen davon hat mich das Buch inhaltlich enttäuscht, weil es für meinen Geschmack viel zu oberflächlich und undifferenziert war. Die wenigen Infos, die Krömer hier über seine Depressionen zutage bringt, hätten auch in einem 30-minütigen Podcast-Interview erzählt werden können und waren mir für ein eigenständiges Buch zu wenig Stoff.
4 Kommentare
(© Argon)

Ich bin Malala*
von Malala Yousafzai & Christina Lamb
Gelesen von Eva Gosciejewicz

Bewertung: ★★★☆☆

Autobiography, Audiobook
Spieldauer: 11 Stunden und 12 Minuten
Erscheinungsdatum: 04. Dezember 2014
Verlag: Argon

* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. (2 Wochen kostenloses Probeabo möglich)


Inhaltsangabe:
Ihre Geschichte sorgte international für Erschütterung: Am 9. Oktober 2012 wird die junge Pakistanerin Malala Yousafzai auf ihrem Schulweg von Taliban-Kämpfern überfallen und brutal niedergeschossen. Die Fünfzehnjährige hatte sich den Taliban widersetzt, die Mädchen verbieten, zur Schule zu gehen. Obendrein führte sie für die BBC ein vielbeachtetes Blog über ihren Alltag unter den Islamisten. Damit war ihr Todesurteil gefällt. Die Kugel traf Malala aus nächster Nähe in den Kopf; doch wie durch ein Wunder kam das mutige Mädchen mit dem Leben davon. Schon kurz danach hat sie erklärt, dass dieser Anschlag sie nicht davon abhalten wird, auch weiterhin für die Rechte von Kindern, insbesondere Mädchen, einzutreten. Dies ist ihre Geschichte.

Meine Meinung:

Vorweg muss ich vorausschicken, dass sich meine Bewertung und nachfolgende Rezension natürlich nicht auf Malalas Leben und dem, was sie erlebt hat, bezieht, sondern die Art und Weise, wie es in diesem (Hör-)Buch erzählt wird.

Dieses Buch stand schon sehr lange auf meiner Leseliste und ich war überrascht, dass es bereits zehn Jahre her ist, seitdem es erschienen ist. Damals war Malalas Geschichte in aller Munde und durch den Tötungsversuch der Taliban ist ihre Erzählung durch die Medien um die Welt gegangen. Auch an mir ist Malala damals nicht komplett vorbeigegangen. Und nun wollte ich doch noch mal etwas mehr Einblick in die damaligen Geschehnisse bekommen, da ich nur wusste, dass sie einen Anschlag überlebt hat und sich für Bildung einsetzt - also das, was auch der Untertitel dieses Buches bereits verrät.

Tatsächlich muss ich aber festhalten, dass das Buch nicht viel mehr Informationen liefert, als man bereits aus der Presse kennt. Die erste Hälfte des Buches befasst sich vor allem mit historischen Ereignissen in Pakistan, der Erwähnung verschiedener Gruppierungen und der Herleitung, wie die Taliban an die Macht gekommen sind und dafür gesorgt haben, dass Mädchen plötzlich nicht mehr zur Schule gehen durften. Eines dieser Mädchen war Malala, die bereits in jungen Jahren sehr wissbegierig war und diesen Umstand nicht einfach so hinnehmen wollte. Auch ihr Vater hatte bereits damals für mich überraschend fortschrittliche Ansichten und sich ebenfalls für die Belange seiner Tochter starkgemacht und sich damit auch für das Recht von Frauen eingesetzt.
Wie man weiss, hat aber genau dieses Engagement Malala fast das Leben gekostet. Denn eines Tages wird sie unerwartet von den Taliban angeschossen. Malala überlebt diesen Mordversuch glücklicherweise und wird in der Folge nach England gebracht, wo sie die notwendige medizinische Versorgung erhält. Die zweite Hälfte des Buches befasst sich dann hauptsächlich mit ihrer Genesung und ihrem Aufenthalt im Krankenhaus, sowie der Hilfe, die sie durch den Westen erhält.

Obwohl ich es sehr schätze, wenn historische Ereignisse zum besseren Verständnis der Erzählung in eine Biografie eingebettet werden, war mir die Erzählung im ersten Teil schon zu sehr darauf bezogen, und man hat wenig Persönliches über Malala erfahren. Die zweite Hälfte befasst sich dann zwar spezifischer mit Malalas Situation, aber auch hier blieb die Erzählung überraschend oberflächlich.

Nach Beendigung des Buches habe ich nicht den Eindruck, dass ich nun viel mehr weiss, als vor dem Buch. Und das, obwohl ich die Ereignisse von damals wirklich nur am Rande mitbekommen habe. Alles, was hier berichtet wird, kann man vermutlich auch kurz bei Wikipedia nachlesen. Und das fand ich schade, denn eine Autobiografie sollte für mich inhaltlich schon mehr in die Tiefe gehen, als Wikipedia- oder Presseartikel.

Die Sprecherin des Buches war dagegen wieder sehr angenehm, aber das allein tröstet leider auch nicht darüber hinweg, dass ich vom Inhalt mehr erwartet hätte.

Was mich noch erstaunt hat, war, dass sich der Westen so sehr für das Überleben eines einzigen Mädchens einsetzt. Natürlich ist es schön, dass Malala und ihre Familie Hilfe und Sicherheit erhalten haben, aber für mich ist nicht ganz klar, warum gerade sie so viele Privilegien bekommen hat und in England fast schon königlich versorgt wurde - sei es durch medizinische Behandlungen, oder auch durch Aufenthaltsbewilligungen und/oder Jobchancen, die ihrer Familie gewährt wurde. Dieses VIP-treatment hat mich etwas irritiert. Nicht, weil es Malala nicht verdient hat, sondern eher, weil es vermutlich zig tausenden anderen Menschen in Pakistan ähnlich ergeht, und die meisten keine solchen Privilegien aus dem Westen erhalten. Aber das ist keine Kritik an Malala oder dem Buch, sondern einfach ein Grundgedanke, der mich beim Hören immer wieder irritiert hat.

Fazit:

Malalas Geschichte ist vor zehn Jahren um die Welt gegangen. Ihr Leben und ihr Mut sind wirklich bewundernswert und es ist schön, dass sie ihre Bekanntheit dafür einsetzt, für mehr Bildungsrechte in Pakistan zu kämpfen. Dennoch hätte ich mir von diesem Hörbuch inhaltlich mehr erhofft. Leider erfährt man hier jedoch nichts, was man vermutlich nicht auch durch einen Wikipediaartikel über Malala erfahren könnte und das finde ich für eine Autobiografie sehr schade. Ich hätte mir mehr persönliche Einblicke und Tiefe gewünscht. Deshalb gibt es von mir durchschnittliche 3 Sterne.
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Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

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