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between the lines.

(© Amazon / Goldmann Verlag)

Die schwarze Frau*
von Simone St. James

Bewertung: ★★★★☆

Mystery, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Februar 2019
Verlag: Goldmann


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Goldmann Verlag.

Inhaltsangabe:
Vermont 1950. Idlewild Hall ist ein Ort für Mädchen, die keinen anderen Platz in der Gesellschaft haben. Abends erzählen sich die Schülerinnen Schauergeschichten von der »schwarzen Mary«. Doch als eines Nachts eine von ihnen unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wird der Schrecken real. 2014 ist das Internat eine Ruine, aber die Journalistin Fiona Sheridan kann nicht von Idlewild Hall lassen: Hier wurde vor 20 Jahren ihre Schwester ermordet. Als man bei Renovierungsarbeiten eine weitere Mädchenleiche findet, beginnt Fiona zu recherchieren. Dabei rührt sie an dunkle Geheimnisse, die besser für immer verborgen geblieben wären … (© Amazon / Goldmann Verlag)

Meine Meinung:

Dieses Buch ist auf meiner Wunschliste gelandet, weil es auf Goodreads auf einer Liste der populärsten Neuerscheinungen im Jahr 2018 gestanden hatte. Ich habe das Buch relativ unvoreingenommen begonnen und bin ursprünglich davon ausgegangen, dass es sich um einen Thriller handelt. Dass es sich vielmehr um eine Mischung aus Mystery und Historischer Fiktion handelt, habe ich erst während dem Lesen gemerkt. Aber das war gut so, denn sonst hätte ich vielleicht gar nicht erst zum Buch gegriffen (und dadurch eine sehr packende Geschichte verpasst).

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der eine beklemmende Szene von einem Mädchen schildert, die sich 1950 ereignet hat und durch einen Cliffhanger direkt mein Interesse wecken konnte. Gleich anschliessend, gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 2014, wo wir uns in der Gegenwart befinden und die Journalistin Fiona kennenlernen. Sie selbst berichtet nicht nur über erschütternde Ereignisse, sondern wurde vor Jahren selbst Teil eines solches Ereignisses, als ihre Schwester Debbie auf brutale Weise ermordet und auf einem Feld abgelegt wurde. Als Täter wurde Debbies damaliger fester Freund verhaftet, der sich seither im Gefängnis befindet. Doch nicht nur Fiona, sondern auch andere Bewohner Vermonts haben Zweifel daran, ob tatsächlich der richtige Täter gefasst wurde, da es zum damaligen Zeitpunkt einige Unstimmigkeiten gab, die Tim als Täter in Frage stellen.

Fionas Aufmerksamkeit wird zu Beginn der Geschichte auf Idlewild Hall gelenkt, das in den 1950er Jahren als Mädcheninternat genutzt wurde, in der Gegenwart allerdings nur noch aus Ruinen besteht. Vor kurzem hat eine betagte, reiche Frau das Internat gekauft, die keinerlei Verbindung zu dem Internat aufzuweisen scheint. Diese fehlende Verbindung weckt bei Fiona das Interesse daran, mehr über die Käuferin und das Internat zu erfahren. Bei ihren Recherchen stösst sie nach und nach auf Enthüllungen, die aufzeigen, was sich damals alles in Idlewild Hall abgespielt hat. Die Kapitel aus der Gegenwart werden immer wieder mit Zeitsprüngen in die 50er Jahre abgewechselt, in denen man einige ausgewählte Schülerinnen aus der damaligen Zeit näher kennenlernt und erfährt, welches Schicksal sie damals in nach Idlewild Hall gebracht hat. Beide Zeitstränge konnten mich gleichermassen fesseln und die Autorin hat es geschafft, die Erzählweise so aufeinander abzustimmen, dass man die Geschichte fliessend lesen kann, ohne dass man durch die Zeitsprünge verwirrt wird. Viel mehr noch: Durch die Informationen, die man aus der Vergangenheit und der Gegenwart erfährt, gelingt es St. James einen Spannungsbogen zu konstruieren, der dazu geführt hat, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Dabei wird immer nur gerade so viel verraten, dass man als Leser*in miträtseln kann, die Spannung aber durchweg aufrechterhalten werden kann. Ergänzt wird das ganze durch einen sehr angenehmen und packenden Schreibstil.

Gegen Ende hin werden die verschiedenen Handlungsstränge allmählich zu einem Ganzen zusammengefügt. Das ist für mich in Mystery Romanen oder Thrillern immer ein sehr heikler Zeitpunkt, denn manchmal geschieht dies auf sehr weit hergeholte Weise, damit alles, was zuvor berichtet wurde, irgendwie Sinn macht. In diesem Buch ist das zum Glück nicht der Fall gewesen, doch ich muss dennoch sagen, dass mich die Auflösung nicht ganz zufriedengestellt hat. Sie wirkt zwar in sich schlüssig, aber irgendwie auch ein bisschen konstruiert auf mich.

Ein weiterer Kritikpunkt an das Buch ist die Bedeutung des Titels. "Die schwarze Frau" bezieht sich auf den Mysteryaspekt in der Geschichte, der aber in meinen Augen nicht unbedingt relevant für das gesamte Geschehen gewesen wäre. Die schwarze Frau hätte auch gut weggelassen werden können und der Verlauf des Plots wäre trotzdem auf die gleiche Weise möglich gewesen, was diese ominöse schwarze Frau irgendwie überflüssig macht. Ich finde den Titel deshalb etwas ungünstig gewählt, denn damit wird der Fokus auf ein Aspekt gelegt, der rückblickend aus meiner Sicht den vernachlässigbarsten Teil des gesamten Buches ausmacht. Die schwarze Frau spielt als Nebenerzählung eine Rolle, der Fokus des Buches liegt aber ganz woanders. Vielleicht hätte man sich beim Titel mehr auf Idlewild Hall fokussieren sollen, da dies der Ankerpunkt für den gesamten Plot darstellt.

Fazit:

Eine packende Mischung aus Mystery und Historical Fiction, die auf zwei verschiedenen Zeitebenen das Mysterium um das Mädcheninternat Idlewill Hall schrittweise aufklärt. Die Autorin schafft es mit einem fesselnden Schreibstil, die Spannung während des gesamten Plots ausfrecht zu erhalten und die verschiedenen Handlungsstränge zu einer flüssigen Story zu verpacken. Einzig die Aufklärung am Ende und der für den Plot eher überflüssige Mysteryanteil sind zwei Kritikpunkte, für die ich einen Stern abziehen muss. Ansonsten handelt es sich um eine kurzweilige, spannende Geschichte, die mich gut unterhalten konnte.
6 Kommentare
(© Audioteka / Lübbe Audio)

Begin Again* (Again #1)
von Mona Kasten
Gelesen von Milena Karas

Bewertung: ★☆☆☆☆

NA Contemporary Romance, Audiobook 
Spieldauer: 7 Stunden 11 Minuten
Erscheinungsdatum: 26. Mai 2017
Verlag: Lübbe Audio


* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.

Inhaltsangabe:
Er stellt die Regeln auf - sie bricht jede einzelne davon. Noch einmal ganz von vorne beginnen - das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv - mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren (© Audioteka / Lübbe Audio)

Meine Meinung:

Ich habe das Buch schon einmal im letzten Jahr begonnen, es aber nach ein paar wenigen Kapiteln genervt abgebrochen und es dementsprechend schlecht bewertet. Da ich es immer ungünstig finde, Bücher zu bewerten, die ich nicht komplett gelesen habe, habe ich es mir irgendwann zur Aufgabe gemacht, meinen abgebrochenen Büchern eine zweite Chance zu geben, sofern es ein Hörbuch davon gibt. Und genau deshalb habe ich Begin Again überhaupt noch einmal als Hörbuch gehört. Und was soll ich sagen? Es war eine Qual! Ich habe mich bewusst für die gekürzte Version entschieden und fand bereits hier, dass es keinen Plot gibt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie langweilig erst die ungekürzte Version sein soll.

Mein Hauptproblem mit dem (Hör-)Buch bestand darin, dass es sich um eine 0815-Geschichte handelt, die sich an sämtlichen Klischees aus dem New Adult Genres bedient. Mona Kasten hat in meinen Augen absolut keine Kreativität walten lassen, sondern einfach eine "Story" nacherzählt, die es schon in x-facher Ausführung gibt. Im Buch geht es um die Collegestudentin Allie, die auf Wohnungssuche ist und dadurch Kaden kennenlernt, der ein freies Zimmer zur Verfügung hat. Schon bei der Wohnungsbesichtigung führt sich Kaden wie ein unfreundliches Arschloch auf, wodurch bei mir bereits die Alarmglocken losgegangen sind. Ich behaupte mal, dass jeder normale Mensch in einer solchen Situation schlagartig die Flucht ergriffen hätte, denn wer will bitteschön mit einem Kerl zusammenwohnen, der einen bereits beim ersten Zusammentreffen beleidigt und absolut GAR NICHTS in Aussicht stellt, dass das leerstehende Zimmer attraktiv machen würde. Doch hier fängt die Geschichte bereits an problematisch zu werden, denn Allie scheint keinerlei Rückgrat zu besitzen und nimmt das Zimmer - warum, ist mir absolut schleierhaft. Die einzige Erklärung wäre, dass sie so masochistisch und unterwürfig ist, dass sie sich von einem unbekannten Kerl Vorschriften machen und sich gleichzeitig ständig von ihm abwerten lassen will.
Das Zusammenleben gestaltet sich schliesslich genauso schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Kaden stellt nicht nur total unsinnige Regeln auf (und bestimmt von A bis Z wie das WG-Leben zu Laufen hat), sondern behält auch noch gleich alle Schlüssel für sich, um Allie selbst die kleinste Möglichkeit nach Privatsphäre und Abgrenzung von seinem arschigen Verhalten wegzunehmen. Allie scheint dieses krankhaft besitzergreifende und in meinen Augen grenzüberschreitende Verhalten aber nicht zu stören. Warum? Das wüsste ich auch gern. Denn ich wurde der Verdacht nicht los, dass Kadens problematisches Verhalten von der Autorin auf irgendeine Art und Weise als "sexy" verkauft werden sollte. Kaden ist schliesslich heiss und hat Tattoos - also darf er sich wie ein Arsch aufführen, denn das ist scheinbar genau das, was Allie (und alle Frauen?) in einem Mann suchen.  ¯\_(ツ)_/¯ 
Das Ganze geht sogar so weit, dass Kaden Allie in deren Schlafzimmer beim Schlafen beobachtet oder einfach so ins Badezimmer reinplatzt, wenn sie gerade unter der Dusche ist. Creepy, kann ich da nur sagen. (Und Edward Cullen lässt grüssen!)
Lustigerweise soll Kaden als typischer "Bad Boy" mit sämtlichen Klischees dargestellt werden und dazu gehören selbstverständlich Tattoos. Die sollen scheinbar in der ungekürzten Version noch mehr Raum einnehmen, und es wird seitenweise über das Aussehen und die Bedeutung seiner Tattoos geschwafelt. Im gekürzten Hörbuch ist mir das weitgehend erspart geblieben, doch das eine oder andere Motiv wurde dennoch erläutert und ich musste mich beherrschen, nicht laut loszulachen. Kadens Tattoos bestehen aus sämtlichen Klischeemotiven, die man sich vorstellen kann. Und dann hat er natürlich auch noch wie ein 13-jähriges Teenagermädchen irgendeinen pseudo-tiefsinnigen Songtext-Ausschnitt auf seinen Körper tätowiert, der ausgerechnet aus Allies Lieblingslied stammt - was für ein Zufall! (Man darf hier die Augen verdrehen).
Natürlich entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Turteltauben genauso vorhersehbar, wie man es von Anfang an vermutet. Kaden führt sich mal 5 Sekunden nicht wie ein Arsch auf und Allie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Das legitimiert auch, dass Kaden sich anschliessend wieder total asozial aufführt. Doch Allie macht das nichts aus. Sie lässt sich von dem Kerl schlecht behandeln und beleidigen und dackelt ihm immer noch hinterher. Ich finde es immer wieder erschreckend, dass ausgerechnet weibliche Autorinnen solche weiblichen Rollenvorbilder kreieren. Es ist NICHT sexy wenn ein Typ sich wie ein Arschloch aufführt und eine Frau schlecht behandelt. Und es ist auch nicht erstrebenswert, sich alles gefallen zu lassen, das ein Kerl sich erlaubt - gerade wenn es ohne Einwilligung der Frau geschieht. Aber das scheint Allie nicht begriffen zu haben. Ihre Aufgabe im Buch ist es eigentlich nur 24/7 rumzujammern. Und sie hat mich damit unglaublich genervt.

Neben der platten und vorhersehbaren Story und den klischeebeladenen, eindimensionalen Charakteren ist leider auch der Schreibstil sehr verbesserungswürdig. Mona Kasten ist meines Wissens nach eine Youtuberin und keine Autorin. Und genau das merkt man auch.
Einzig die Sprecherin muss ich zum Schluss in Schutz nehmen. Sie macht ihre Arbeit gut, aber leider kann auch eine gute Erzählerin eine so schreckliche Story nicht retten.

Fazit:

0815 Einheitsbrei, der sich allen gängigen Klischees des New Adult Genres bedient. Ich werde wohl nie verstehen, warum ausgerechnet weibliche Autorinnen chauvinistische wannabe Bad Boys als "sexy" verkaufen wollen. Und die weibliche Protagonistin hat natürlich so wenig Rückgrat, dass sie alles über sich ergehen lässt und dem Kerl noch hinterher rennt,  der sich schlicht und ergreifend wie ein Arschloch aufführt. Das sind doch keine erstrebenswerten Rollenvorbilder. Aber ja, selbst abgesehen davon, fehlt es dem Buch an einem Plot und der Schreibstil (bzw. in diesem Fall Erzählstil) lässt auch zu wünschen übrig. Leider nicht empfehlenswert und daher gibt es nur 1 Stern von mir.
8 Kommentare

Die Aktion "Top Ten Thursday" wird von Weltenwanderer durchgeführt. Vielen Dank an dieser Stelle für die Mühe und die tolle Idee. Eine ausführliche Erklärung zur Aktion findet unter dem Link. Es geht im Grunde darum, zu einem sich wöchentlichen wechselnden, vorgegeben Thema eine Auswahl an 10 Büchern auszusuchen.

Diese Woche geht es um das folgende Thema:

10 meiner liebsten Reihen, die mehr als drei Bände beinhalten

Da viele meiner gelesenen Bücher Teile einer Reihe sind und ich vor kurzem damit begonnen habe, Euch meine gelesenen Reihen auf meinem Blog vorzustellen (ihr findet die dazugehörigen Links oben in der Navigation), war es für mich einfach, mir einen Überblick zu verschaffen. Damit es nicht unübersichtlich wird, teile ich jeweils nur das Cover des ersten Bandes.

© Die Rechte der Cover liegen bei den jeweiligen Verlagen.

Auf meiner Liste darf ein Klassiker wie die Harry Potter Reihe natürlich nicht fehlen. Die Reihe ist und bleibt mein Alltime-Favorite ♥ Wer die Bücher noch nicht gelesen hat, dem rate ich dringend, dies nachzuholen. Erst im letzten Jahr habe ich meinen letzten Reread der Reihe beendet. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich die Bücher nun schon gelesen habe.

Ansonsten befinden sich mit Vollendet, den Luna-Chroniken, der Lux-Reihe und The Mortal Instruments vier sehr bekannte Jugendbuch-Reihen auf meiner Liste, die den meisten wohl bekannt sein dürfen. Bei "Vollendet" wurde gerade erst der vierte und letzte Band ins Deutsche übersetzt.

Mein Herzstück auf der Liste ist die Poison Princess Reihe ♥ Ich liebeliebeliebe diese Bücher und verschlinge jede Neuerscheinung. Leider wurde sie nach dem 3. Band nicht mehr weiter ins Deutsche übersetzt, deshalb habe ich sie auf Englisch fortgesetzt.

Zwei englische Reihen haben es ebenfalls auf meine Liste geschafft: The Rephaim und die Sweet Reihe. Beides sind Young Adult Fantasy Reihen, die von Engeln und Dämonen handeln. Wenn ihr gerne englische Bücher lest, dann kann ich euch beide Reihen nur sehr ans Herz legen. Ich habe sie innerhalb kürzester Zeit verschlungen.

Mit den Känguru-Chroniken und der Millenium-Reihe habe ich schliesslich noch drei Reihen auf meine Liste genommen, die streng genommen vielleicht nicht unter "mehr als drei Bände" fallen würden. Bei den Känguru-Chroniken ist vor kurzem ein viertes Hörbuch erschienen, das nicht direkt die Geschichte aus den drei Vorgängern fortsetzt, sondern nicht-veröffentlichte Anekdoten aus ebendiesen Büchern zusammenträgt.
Bei der Millenium-Reihe ist leider der Autor verstorben, bevor er die Reihe beenden konnten. Ursprünglich bestand die Reihe aus drei Büchern, sie wurde jedoch nach dem Tod des Autors von einem anderen Autor fortgesetzt, so dass nun auch mehr als drei Bände erschienen sind.

Meine Top Ten Liste:
  • The Rephaim - Paula Weston
  • Vollendet - Neal Shusterman
  • Sweet - Wendy Higgins
  • The Mortal Instruments - Cassandra Clare
  • Die Luna-Chroniken - Marissa Meyer
  • Poison Princess - Kresley Cole
  • Harry Potter - J. K. Rowling
  • Millenium - Stieg Larsson & David Lagercrantz
  • Lux - Jennifer L. Armentrout
  • Die Känguru-Chroniken - Marc-Uwe Kling 

 Habt ihr einige Bücherreihen davon selbst gelesen und wie haben Sie euch gefallen?

14 Kommentare
(© Amazon / Knaur Verlag)

Das Gold der Krähen (Six of Crows #2)
von Leigh Bardugo

Bewertung: ★★★☆☆

YA Fantasy, 592 Seiten
Erscheinungsdatum: 29. August 2018
Verlag: Knaur


Inhaltsangabe:
Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon, Kaz' Geliebte Inej gerät in Gefangenschaft. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen "Dirtyhands" nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um Inej zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten. (© Amazon / Knaur Verlag)

Meine Meinung:

Viele von Euch werden jetzt vermutlich eine erschrockene Schnappatmung machen, wenn sie meine Bewertung zu "Das Gold der Krähen" sehen, das im Vergleich zur Mehrheit der Leserschaft, doch eher durchwachsen ausgefallen ist. Nachdem ich den Reihenauftakt ganz gut fand, hatte ich eigentlich hohe Erwartungen an die Fortsetzung. Ich hatte über diesen zweiten Teil bislang nur Lobeshymnen gelesen und bin deshalb davon ausgegangen, dass er noch besser als der 1. Teil sein muss. Voller Vorfreude habe ich den fast 600 Seiten langen Wälzer begonnen und war gespannt darauf, wie sich die Geschichte rund um Kaz und seine Crew weiterentwickeln würde, nachdem der erste Teil mit einer überraschenden Wendung und einem fiesen Cliffhanger geendet hatte.

Der zweite Band setzt nahtlos an die Ereignisse aus dem Vorgänger an: Kaz plant mit seinen restlichen Gangmitgliedern, wie sie nicht nur Inej, sondern auch das versprochene Geld zurückbekommen können, das sie eigentlich für den Einbruch ins Eistribunal erhalten sollten. Der erste Viertel des Buches dreht sich fast ausschliesslich um die Rettung von Inej und meine anfängliche Euphorie begann allmählich zu schwinden, denn das Erzähltempo war unglaublich langsam und ich hatte mir sehnlichst herbeigewünscht, dass doch endlich mal etwas passieren möge.
Das tat es dann kurzzeitig auch, doch die Freude währte nicht lange, denn kurze Zeit später plante Kaz bereits seinen nächsten Coup – er wollte schliesslich noch immer seine versprochene Entlohnung zurück. Um dies zu erreichen, nutzt er jeweils die Stärken seiner Crewmitglieder und baut sie in einen perfiden Plan ein.
Das wäre auch nicht so übel gewesen, denn der Heist-Plot aus Band 1 hat mir ganz gut gefallen. Leider ziehen sich das Schmieden der Pläne und das Treffen der Vorbereitungen so in die Länge, dass ich mich regelrecht zum Weiterlesen zwingen musste. Während die Perspektivenwechsel der einzelnen Charaktere im ersten Band noch interessant waren, hat mich der ständige Wechsel in der Fortsetzung genervt. Das lag zum Teil auch an mir, denn bis auf Inej und Kaz haben mich die restlichen Ganzmitglieder leider nur mässig interessiert. Die Kapitel waren - wie auch schon im Vorgänger - durch zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten unterbrochen, die zwar ein paar interessante Hintergrundinfos zutage brachten, aber gleichzeitig dafür sorgten, dass die Handlung noch träger erschien, als sie es ohnehin schon war. Durch die ständigen Unterbrüche, wurde das Tempo in der Gegenwart noch mehr gedrosselt und mir kam es so vor, als würde der Plot nicht vorankommen.
Als es im letzten Viertel dann endlich zur Sache ging, ist mein Interesse leider fast gänzlich verschwunden. Ich muss an dieser Stelle auch ehrlicherweise anmerken, dass ich das Buch nur zu Ende gelesen habe, weil ich an einer Knaur-Challenge teilnehme. Andernfalls hätte ich es vermutlich spätestens bei der Hälfte abgebrochen, weil mich die Story leider zu keinem Zeitpunkt richtig packen konnte.

Ich weiss, meine Kritik mag jetzt einige schockieren und ich will damit niemandem auf die Füsse treten. Allerdings muss ich anmerken, dass ich mit der Grischa-Reihe schon ein ähnliches Problem hatte und ich auch dort den 2. Band abgebrochen habe, weil ich die Handlung so zäh und träge gefunden hatte. Es scheint also so, als würde die Autorin mit ihrem Erzählstil und vor allem dem gemächlichen Tempo einfach nicht meinen persönlichen Geschmack treffen. Ich kann allerdings verstehen, wieso die Reihe geliebt wird. Hätten ich einen besseren Zugang zu den einzelnen Charakteren gefunden (abgesehen von Kaz und Inej), dann hätte ich sicher auch mehr Begeisterung für die ganzen Ausführungen über die Vergangenheit von Matthias, Nina, Jesper und Wylan aufbringen können.

Ich könnte mir vorstellen, dass mit 200 Seiten weniger viel begeisterter von dem Buch gewesen wäre, da dann die Handlung deutlich temporeicher gestaltet hätte werden müssen. Aber so war mir das Buch schlicht und ergreifend zu langgezogen - trotz der eigentlich guten und ausgeklügelten Idee, die die Autorin da hatte.


Fazit:

Leider konnte mich die Fortsetzung der Krähen-Reihe nicht so begeistern, wie den Grossteil der restlichen Leserschaft. Ich kann verstehen, warum das Buch so geliebt wird, aber bei mir hat es in dieser Fortsetzung irgendwie nicht "Klick" gemacht. Trotz der sehr interessanten und ausgeklügelten Idee der Autorin, scheint sie mit ihrem sehr langsamen und ausschweifenden Erzählstil und -tempo wohl einfach nicht meinen persönlichen Geschmack zu treffen. Darum kann ich dem Buch leider nur 2,5 Sterne vergeben.
2 Kommentare

"Waiting on Wednesday" war ursprünglich eine wöchentliche Aktion von Jill von Breaking the Spine, wird aber seit 2016 nicht mehr aktiv von ihr fortgeführt. Bei der Aktion geht es darum, jeweils an einem Mittwoch eine Neuerscheinung vorzustellen, auf die man sich freut. Und da ich erst kürzlich meine Wunschliste mit kommenden Büchern ergänzt habe, will ich die Gelegenheit nutzen, euch nun in regelmässigen Abständen einige ausgewählte Neuerscheinungen vorzustellen, die ich kaum erwarten kann.

Das erste Buch, das ich euch für diese Aktion vorstellen möchte ist...

Lady Smoke (Ash Princess Trilogy #2)
von Laura Sebastian

(© Amazon / cbj Verlag)
"Lady Smoke" ist der zweite Band der Ash Princess Trilogie, deren Reihenauftakt unter dem gleichnamigen Titel im letzten Jahr erschienen ist und mich begeistert hat. Nachdem das englische Original gerade erst im Februar erschienen ist, war ich positiv überrascht, dass die deutsche Übersetzung bereits im Herbst erscheint. Ich bin sehr gespannt, wie die Reise von Theodora weitergehen wird, nachdem das der erste Teil viel Handlungsspielraum offen lässt. 

Das Buch erscheint am 23. September 2019 beim cbj Verlag.

Inhaltsangabe: Nach ihrer spektakulären Flucht vor dem Kaiser bleibt die einstige Ash Princess Theodora eine Gefangene ihrer Pflichten: Eine strategische Heirat steht an, um Astrea mit militärischer Stärke zu befreien. Am Hof König Eristos erhalten Theo und ihre kleine Entourage Exil, um den geeigneten Partner zu finden. Doch während Theo versucht, zwischen ihren Freunden und ihrer Geisel Prinz Sören Vertrauen zu stiften, wütet ein kaltblütiger Mörder unter den Heiratsanwärtern. Steckt der Kaiser dahinter? Dann muss auch Theo um ihr Leben fürchten. Doch da kommt von unerwarteter Seite Unterstützung ...


Habt ihr "Ash Princess" auch bereits gelesen? Wie hat es euch gefallen und freut ihr euch auch schon auf die Fortsetzung?

Wenn ihr ebenfalls Lust habt, bei der Aktion teilzunehmen, dann hinterlasst mir doch gerne einen Link. Ich statte sehr gern bei Euch einen Besuch ab und hinterlasse einen Kommentar, denn genau dafür sind solche tollen Aktionen doch da! :-)

6 Kommentare
(© Amazon / Knaur Verlag)

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Bewertung: ★★★★☆

Fiction, 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. August 2013
Verlag: Knaur


Inhaltsangabe:
Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Vor vielen Jahren haben sie sich das Versprechen gegeben, keine Kinder in ihre unsichere Welt zu setzen. Als Lucy plötzlich doch schwanger wird, steht nicht nur das Fundament ihrer Beziehung auf dem Prüfstand, sondern auch die Kraft ihrer Liebe. (© Amazon / Knaur Verlag)

Meine Meinung:

-- Achtung enthält leichte Spoiler --

Leider ist es mir nicht möglich, diese Rezension ganz und gar Spoilerfrei zu verfassen. In meiner Rezension sind allerdings keine detaillierten Spoiler vorhanden, und ich werde auch nicht Spoilern, wie die Geschichte ausgeht. Meine Spoiler beziehen sich einzig und allein auf das Verraten der schweren Schicksale, die die beiden Protagonisten tragen.

"Tanz auf Glas" ist ein Buch, das schon lange auf meinem SuB lag. Im Zuge einer Lesechallenge bin ich nun endlich dazu gekommen, es zur Hand zu nehmen. Ich habe mich zu Beginn nicht über den Inhalt des Buches informiert und mich völlig von der Geschichte rund um Lucy und Mickey überraschen lassen.
Sehr früh erfährt man als Leser*in, dass Mickey unter einer schweren psychischen Erkrankung leidet: Er hat eine bipolare Störung in Form von Rapid Cycling. Das heisst, dass seine Stimmung sehr rasch von einer manischen in eine depressive Phase wechseln kann (und umgekehrt). Mickey lebt schon fast sein Leben lang mit dieser Krankheit, muss viele Medikamente zur Stimmungsstabilisierung nehmen und landet doch immer wieder in einer psychiatrischen Kliniken, weil er die Manie nicht aufhalten konnte.
Dem gegenüber lernen wir auch Lucy kennen, Mickeys späterer Ehefrau, die selbst mit einer genetisch bedingten Krankheit zu kämpfen hat: Krebs. Beinahe alle Frauen aus ihrer Familie, bis auf sie selbst und ihre beiden Schwestern Lily und Priscilla, sind dem Krebs erlegen. Lucy hat schon einmal erfolgreich gegen eine Krebsdiagnose gekämpft, muss seither aber regelmässig zur Kontrolle bei ihrer Gynäkologin, um sicher zu gehen, dass der Krebs sich weiterhin in Remission befindet - und das mit gerade mal knapp über 30 Jahren.
Mickey und Lucy sind zum Zeitpunkt der aktuellen Geschichte seit fast schon zehn Jahren ein Paar und mittlerweile verheiratet. Durch beide Erkrankungen war die Ehe bis anhin nicht leicht und durch viele schwierige Phasen geprägt gewesen. Durch Rückblicke erfährt man jedoch, dass beide sich damals bewusst für eine Beziehung entschieden haben, wohlwissend, wie herausfordernd das Ganze sein wird.

"Wenn Sie unter all seinen Symptomen einen Mann finden, den Sie wirklich lieben, dann prägen Sie sich diesen Mann gut ein. Und machen Sie sich klar, dass dieser Mann manchmal verloren gehen wird." (S. 131)

Zu Beginn des Buches befindet sich Lucy bei einer Routineuntersuchung bei ihrer Gynäkologin und erfährt kurze Zeit später, dass sie schwanger ist. Etwas, das als medizinisches Wunder gilt, denn eigentlich hatte sich Lucy vor einigen Jahren sterilisieren lassen. Obwohl sie und Mickey aufgrund ihrer genetischen Vorbelastung entschieden hatten, niemals Kinder zu kriegen, weiss Lucy direkt, dass sie dieses Kind bekommen wird. Doch die Freude über die ungeplante Schwangerschaft währt nicht lange, denn die Gynäkologin hat nicht nur die Schwangerschaft entdeckt, sondern auch eine Auffälligkeit in Lucys Brust, die sich nach weiteren Untersuchungen als Krebs herausstellt. Die werdenden Eltern werden damit vor ein Ultimatum gestellt: Sie müssen sich entweder für Lucy ODER das Baby entscheiden - denn nur eine der beiden kann überleben. Entscheidet sich Lucy für eine Krebsbehandlung, dann würde das eine Abtreibung zur Folge haben müssen. Entscheidet sie sich für ihr ungeborenes Kind, dann bedeutet das gleichzeitig Lucys Todesurteil. Eine Entscheidung, die die Ehe von Lucy und Mickey erneut auf die Probe stellt...

"Lucy, jede Ehe ist ein Tanz - mal kompliziert, mal wunderschön, meistens wenig aufregend. Aber mit Mickey werden Sie manchmal auf Glasscherben tanzen. Das wird weh tun. Und entweder fliehen Sie vor diesem Schmerz, oder Sie halten sich noch besser fest und tanzen weiter, bis Sie wieder Parkett unter den Füssen haben." (S. 129)

Während der gesamten Handlung gab es immer wieder sehr berührende Stellen mit wunderschönen Zitaten, die mir beim Lesen fast die Augen in die Tränen getrieben haben. Man leidet mit Lucy und Mickey mit und hofft die ganze Zeit über, dass das alles ein gutes Ende nehmen wird. Die beiden haben bereits so viel durchgemacht, dass sie ein bisschen Glück verdient haben. Doch die Entscheidung, die die werdenden Eltern treffen müssen, ist leider ein moralisches Dilemma, bei dem es kein Richtig oder Falsch gibt. Und jede*r Leser*in muss für sich selbst überlegen, wie er oder sie an Lucys Stelle entscheiden würde.
Positiv hervorheben möchte ich die Darstellung von Mickeys bipolarer Störung. Man merkt, dass die Autorin (die selbst als Psychiatriepflegerin tätig war) sich intensiv mit der Störung auseinander gesetzt hat und die Symptome adäquat abgebildet wurden. Gleichzeitig fand ich die Charakterisierung von Mickey aber auch ein bisschen undankbar, denn selbst wenn er unter einer schweren psychischen Erkrankung leidet, die durch verschiedene Stressoren ausgelöst werden kann, wurde er für mich insgesamt so dargestellt, als würde er nichts auf die Reihe kriegen. Im Buch wird gesagt, dass er Anfang Vierzig ist, auf mich hat er aber stellenweise im Vergleich zu Lucy manchmal wie ein Kind gewirkt. Mir ist klar, dass Lucys Diagnose und ihre Schwangerschaft sehr schwierig für Mickey waren und dieser Stress eine (hypo-)manische Episode auslösen kann. Wenn man aber bedenkt, dass sich die Handlung über mehrere Monate erstreckt, dann hat es Mickey in dieser ganzen Zeit nicht einmal geschafft, für seine Frau dazu zu sein, die nicht nur eine (erneute) Krebsdiagnose erhalten hat, sondern auch eine Entscheidung über Leben und Tod fällen muss. Mickey hat dadurch auf mich sehr egoistisch gewirkt und sich jeglicher Verantwortung entzogen. In Anbetracht der Tatsache, dass Lucy am Anfang die Prognose erhält, dass sie vielleicht nicht mehr so lange leben könnte (falls sie sich für das Baby entscheiden würde), fand ich es irgendwie unglaubwürdig, dass Mickey sich so zurückgezogen hat und sich nicht bemüht hat, mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen.
Ein weiterer Kritikpunkt war auch das teilweise unnötige Drama, das für mich über die Folgen der jeweiligen Erkrankungen der Protagonisten hinausging. Besonders Mickey hat da wirklich ein bisschen eine ungerechte Rolle erhalten, denn einige Sachen die passiert sind, waren nicht direkt Folge seiner bipolaren Erkrankung, sondern dienten in meinen Augen bloss dazu, künstliches Drama zu schaffen - und das wäre bei der hochdramatischen Ausgangslange echt nicht mehr nötig gewesen.
Und damit hängt auch der letzte, kleine Kritikpunkt zusammen: Das Buch wirkte auf mich ein bisschen zu langgezogen. Hätte die Autorin das zusätzlich Drama weggelassen, dann hätte das Buch für mich die perfekte Länge gehabt.

Fazit:

Ein sehr bewegendes Buch, das nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Leser vor eine moralische Entscheidung stellt, bei der es kein Richtig oder Falsch gibt. Als Leser*in fiebert man die ganze Zeit über mit Lucy und Mickey mit und geht mit ihnen durch jedes Hoch und Tief, das sie erleben. Der Autorin gelingt es dabei, die Folgen zweier Krankheiten auf realistische Weise darzustellen. Nur das künstliche Drama, das über diese Erkrankungen hinausgeht, hätte meiner Meinung nach weggelassen werden sollen. Insgesamt aber eine sehr berührende Geschichte, die ich gerne weiterempfehlen kann - nur: Haltet die Taschentücher bereit.
6 Kommentare

(© Heyne Verlag)
Am Ende der Zeit*
von Thomas Carl Sweterlitsch

Bewertung: ★★☆☆☆

science-Fiction, 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 11. März 2019
Verlag: Heyne


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Heyne Verlag.

Inhaltsangabe:
Shannon Moss ist Spezialagentin und Sonderermittlerin. Als sie zum Tatort gerufen wird, an dem die Familie eines Ex-Navy-SEALs ermordet wurde, entdeckt sie schon bald, dass der Exsoldat mit einem streng geheimen Raumfahrtprogramm in Verbindung stand. Aber was war so geheim an Bord des Raumschiffs, dass Moss durch die Zeit reisen muss, um der Spur des Mörders nachzugehen? Wohin ist der Exsoldat verschwunden? Und welches Grauen wartet an den Grenzen der Zeit selbst? (© Heyne Verlag)

Meine Meinung:

Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau, wie "Am Ende der Zeit" auf meiner Wunschliste gelandet ist. Aber da ich schon länger kein Buch aus dem Science-Fiction Bereich mehr gelesen hatte, war es nun an der Zeit, das mal wieder nachzuholen, selbst wenn ich Zeitreise-Thematiken immer ein bisschen skeptisch gegenüber stehe. Die wenigsten Zeitreiseromane haben es bisher geschafft, mich vollends zu überzeugen, denn meistens sind sie gespickt mit zahlreichen Logikfehlern, die meiner Meinung nach in einem solchen Genre besser durchdacht hätten sein müssen. Aus diesem Grund habe ich das Buch mit einer gewissen Skepsis, aber auch sehr neugierig begonnen. Neugierig hat mich vor allem der Umstand gemacht, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen "reinen" Sci-Fi Roman handelt, sondern dass der Autor einen interessanten Genre-Mix wagt und dem Ganzen eine Thriller-Note verleiht.

Das Buch beginnt sehr vielversprechend. Man lernt die Protagonistin Shannon Moss kennen, die keine 0815-Ermittlerin ist, wie man sie aus anderen Thriller-Romanen kennt. Der Grund ist dafür ist einfach: Moss arbeitet für eine Sondereinheit, der es möglich ist, durch die Zeit zu reisen, um Kriminalfälle aufzulösen. Und genau das erwartet sie auch zu Beginn dieses Buches. Moss gelangt zu einem Mordfall, dessen Hauptverdächtiger eigentlich gar nicht der Täter sein kann, weil er eigentlich bei einem Raumfahrtprogramm in der Vergangenheit ums Leben gekommen sein sollte. Verständlicherweise wirft diese Enthüllung viele Fragen auf und Moss erhält den Auftrag, den Fall aufzulösen. Dazu ermittelt sie über verschiedene Zeitreisen hinweg und springt von der Vergangenheit in die Zukunft und wieder zurück.

Schon früh in der Geschichte wird erläutert, dass die Zukunft keine gradlinige, stabile Tatsache darstellt. Stattdessen gibt es verschiedene Alternativen, die eine mögliche Zukunft darstellen könnten, sich jedoch durch die Ereignisse in der Vergangenheit flexibel verändern können. Was anfangs für mich noch einleuchtend und verständlich geklungen hatte, stellte für mein Verständnis mit jeder weiteren Zeitreise, die Moss unternahm, eine grosse Herausforderung dar. Aus einer anfänglich noch verständlichen Ermittlung wurde irgendwann ein so hochkomplexes Zusammenspiel verschiedener Zeitebenen, Charaktere und Handlungsstränge, dass ich Mühe hatte, der Handlung noch folgen zu können oder überhaupt zu verstehen, was eigentlich gerade passiert. Und das ist der grosse Kritikpunkt von mir an das Buch: Es ist leider furchtbar kompliziert.
Das Buch wurde in verschiedene Teile unterteilt, wobei jeder Teil eine bestimmte Jahreszahl darstellt, in der Moss sich gerade befindet und ihre Ermittlungen vorantreibt. In jedem Abschnitt kommen gefühlt immer mehr verschiedene Charaktere bzw. Namen hinzu, die das Verständnis für mich nicht gerade erleichtert hatten. Irgendwann hatte ich keine Ahnung mehr, wer eigentlich genau mit wem zu tun hat und vor allem, wer eigentlich zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Bei einem Thriller bin ich mir gewöhnt, nach und nach mehr zu erfahren, das der Aufklärung eines Falles dient. Hier war es genau umgekehrt: Je länger das Buch gedauert hat, desto mehr Fragezeichen sind bei mir aufgetaucht, bis ich irgendwann gänzlich den Überblick über ... alles verloren habe. Das hat dann leider dazu geführt, dass ich das Interesse für den Fall verloren hatte, bis ich das Buch schliesslich im letzten Drittel nur noch quer gelesen habe. (Und ja, ich bin mir bewusst, dass das nicht gerade förderlich für das Verständnis der Handlung war, aber ich hatte einfach keine Lust mehr, mich weiter aufmerksam durch ein Buch zu quälen, das viel zu komplex für mein Verständnis war.)

Zu den Charakteren kann ich gar nicht so viel sagen, denn obwohl man als Leser*in die ganze Zeit die Protagonistin begleitet, blieb sie bis zuletzt sehr blass.

Fazit:

Die Idee eines Sci-Fi-Thriller-Genremixes wäre sehr vielversprechend gewesen, doch leider wird das Buch durch die Ermittlung in einem Kriminalfall über mehrere Zeitebenen hinweg mit jeder weiteren Zeireise immer komplexer, so dass ich irgendwann den Überblick verloren habe, worum es eigentlich geht. Vielleicht war die Lektüre einfach zu anspruchsvoll für mich - wer weiss - aber mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen und ich fand es insgesamt einfach furchtbar kompliziert. Für Fans von komplexen Sci-Fi Romanen sicher ein empfehlenswertes Buch, für mich war es trotz des vielversprechenden Anfangs leider nichts. Deshalb kann ich dem Buch nur 2 Sterne vergeben.
4 Kommentare
(© Audioteka / Titania Medien)

Der geheime Garten*
von Frances H. Burnett
gelesen von Uschi Hugo, Bodo Primus, Tom Raczko, Jannik Endemann

Bewertung: ★★★★★

Childrens, Classics, Audiobook 
Spieldauer: 1 Stunde 15 Minuten
Erscheinungsdatum: 11. November 2017
Verlag:
Titania Medien


* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.

Inhaltsangabe:
Die zehnjährige Mary Lennox, Tochter eines in Indien stationierten englischen Kolonialbeamten, hat ihre Eltern während einer Cholera-Epidemie verloren. Sie soll daher zukünftig auf dem englischen Landsitz ihres Onkels leben. Das uralte Herrenhaus birgt für das eigensinnige Mädchen, das sich schwer tut, sich an das neue Leben und die ihr fremde Umgebung zu gewöhnen, so manche Überraschung...  (© Audioteka / Titania Medien)

Meine Meinung:

"Der geheime Garten" ist ein Kinderbuch-Klassiker, der schon länger auf meiner to-Read-Liste stand. Auf Audioteka waren gleich drei verschiedene Versionen des Klassikers vorhanden, so dass ich mich anfangs Mühe hatte, mich für eine zu entscheiden. Meine Wahl fiel zuerst auf die Hörbuch-Lesung von Julia Becker, bei der die Buchvorlage 1:1 wiedergegeben wird - und das obwohl ich nach der Hörprobe eigentlich mehr mit der Hörspiel-Fassung, die ich oben abgebildet habe, geliebäugelt hatte. Ich hatte jedoch befürchtet, durch das Hörspiel zu viel vom Original zu verpassen und deshalb zunächst das Hörbuch gehört. Insgesamt hat es mir ganz gut gefallen, auch wenn mich die Story nicht durchweg emotional für sich einnehmen konnte. Aus diesem Grund habe ich im Anschluss doch auch noch das Hörspiel gehört, da es ja ohnehin nur knapp etwas über eine Stunde dauert. Und was soll ich sagen? Das Hörspiel hat mir besser gefallen. Obwohl ich Marys Erlebnisse im geheimen Garten nun in ihren Grundzüge kannte, hat mich die Interpretation der verschiedenen Sprecher aus dem Hörspiel viel mehr berührt. Während die Charaktere in der Buchvorlage in meinen Augen ein bisschen blass blieben, schafften es die fantastischen Sprecher im Hörspiel, jedem einzelnen der Protagonisten ihren individuellen Touch einzuhauchen. Die Botschaft des Buches kam für mich im Hörspiel viel besser zu Geltung, ebenso wie die Entwicklung eines der Charaktere, der durch den Garten neuen Lebensmut gewinnt.
Natürlich muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es sich um eine Kindergeschichte handelt, die auf ein junges Publikum abzielt. Meine Bewertung ist auch unter Berücksichtigung dieses Aspekts ausgefallen. Ich bin überzeugt davon, dass ich das Hörbuch als Kind rauf und runter gehört hätte, denn selbst jetzt als Erwachsene, hat es mein Herz zum erweichen gebracht. Die Story ist zwar eher kurz, dafür sehr liebevoll umgesetzt.

Fazit:

Der geheime Garten ist ein Kinderbuch-Klassiker, der in den vergangenen Jahren von verschiedenen Sprechern als Hörbuch aufgezeichnet wurde. Nachdem ich nun zwei Versionen gehört habe, kann ich jedem, der die Geschichte noch nicht kennt (oder der sie noch einmal auf eine andere Art erleben will) das Hörspiel der Titania Medien empfehlen. Mir hat die liebevolle Umsetzung sehr gut gefallen.
Keine Kommentare
(© Amazon / cbj Verlag)

On the Come Up*
von Angie Thomas

Bewertung: ★★★★☆

YA Contemporary, 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2019
Verlag: cbj


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den cbj Verlag.

Inhaltsangabe:
Die 16-jährige Bri wünscht sich nichts sehnlicher, als eine berühmte Rapperin zu werden. Als Tochter einer Rap-Legende ist das nicht leicht: Ihr Vater starb, kurz bevor er den großen Durchbruch schaffte, und Bri tritt in riesengroße Fußstapfen. Dann verliert ihre Mutter ihren Job. Plötzlich gehören Essensausgaben, Zahlungsaufforderungen und Kündigungen ebenso zu Bris Alltag wie Reime und Beats. Als sich die unbezahlten Rechnungen stapeln und ihre Familie kurz davor ist, ihre Bleibe zu verlieren, wird klar: Eine berühmte Rapperin zu werden, ist für Bri nicht länger nur ein Wunsch, sondern ein Muss … (© Amazon / cbj Verlag)

Meine Meinung:

Angie Thomas hat sich durch ihr Debüt "The Hate U Give" einen Namen gemacht, indem sie ungeschönt darstellt, was für Folgen Rassismus tagtäglich für Afroamerikaner haben kann. Mit ihrem neuen Werk "On the Come Up" legt sie einen nach und befasst sich erneut mit der Kluft, die sich lediglich aufgrund unterschiedlicher Hautfarben zwischen verschiedenen Menschen auftun kann.
Dieses Mal handelt die Geschichte von der 16-jährigen Bri, die in der Unterschicht aufgewachsen ist und schon früh lernen musste, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Ihr Vater wurde erschossen, als sie noch ein Kind gewesen war und ihre Mutter litt jahrelang unter einer Drogensucht, die sie erst vor einigen Jahren in den Griff bekommen hat. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder lebt die kleine Familie am Existenzminimum und muss sich tagtäglich mit grosser Anstrengung durch den Tag schlagen.

Bri ist früh klar geworden, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Familie ein besseres Leben verdient haben. Und um ihnen das zu ermöglichen, verfolgt sie den Traum, eine berühmte Rapperin zu werden. Damit ihr das gelingt, tritt sie an Rap-Battles auf, wo sie bald einmal durch einen ihrer selbstgeschriebenen Texte entdeckt wird. Bri wittert ihre Chance, endlich der Unterschicht und all den Problemen, die daraus resultieren, zu entkommen und geht einen Deal mit dem ehemaligen Manager ihres Vaters ein. Um sich einen Namen zu machen, veröffentlicht Bri einen Rap-Song, der nicht nur durch seine Melodie, sondern vor allem durch seinen provokativen Text eine grosse Welle schlägt, die die Teenagerin vermutlich nicht hätte voraussehen können.

"Du hast deine Stimme schon für uns erhobem Breezy. Und ist nicht deine Schuld, wenn andere Lete das nicht kapieren. Also [...] warum nicht den Song verwenden, um ein bisschen Wirbel zu machen?" S. 313

Angetrieben wird das Ganze durch eine grosse Ungerechtigkeit, die die schwarze Bevölkerung seit Jahren aufgrund ihrer Hautfarbe über sich ergehen lassen müssen. Es geht also um Rassismus. Und Bri trifft mit ihrem Text einen Nerv, der letztendlich an ihrer Schule zu einem Tumult führt. Ausgelöst durch ihr Lied, gerät Bri schnell einmal ins Zentrum der Aufmerksamkeit und wird als Sündenbock für den Tumult verantwortlich gemacht. Doch bald stellt sich heraus, dass das Problem sehr viel schwerwiegender und tiefgreifender ist, als bloss ein Liedtext. Und genau das ist es, was Bri den Leuten von Anfang an klar machen wollte.

"All die Leute benutzen mich als faule Ausrede, anstatt sich zu fragen, was die wirklichen Probleme sind." S. 391

Den Ansatz, den Angie Thomas dieses Mal gewählt hat, um auf das Thema Rassismus und Diskriminierung aufmerksam zu machen, hat mir viel besser gefallen, als in "The Hate U Give". Während ich in ihrem Debüt kritisiert habe, dass ich stellenweise den Eindruck hatte, das umgekehrter Rassismus und Gewalt gegen Weisse gutgeheissen wird, wird in "On the Come Up" auf ganz anderem Wege versucht, die Stimme zu erheben: Durch Musik. Die Botschaft, die vermittelt wird, bleibt dabei die gleiche. Immer wieder lässt die Autorin Alltagsbeispiele einfliessen, wie Rassismus (vor allem in den USA) zum Ausdruck kommen kann und hat damit mehrmals Mitgefühl für Bri und ihre Familie geweckt. Ich fand ihren Mut bewundernswert, denn trotz all der Kritik und negativen Presse, hat sie sich nicht unterkriegen lassen und versucht mit ihrer Musik etwas zu verändern. Und das ist ihr auch gelungen.

Ein Kritikpunkt den ich trotz allem erwähnen muss, ist der Schreibstil, der vermutlich durch die Übersetzung leiden musste. Diese Mischung aus englischem Slang und deutschen Sätzen wirkt stellenweise etwas seltsam und nicht immer authentisch. Schade fand ich ausserdem, dass den Liedtexten keine deutsche Übersetzung beigelegt wurde, denn das wäre für das Verständnis der Bedeutung des Textes für mich hilfreich gewesen.

Fazit:

Alles in allem ein wichtiges Buch, das sich dem Thema Rassismus widmet und aufzeigt, wie man auch gewaltfrei seine Stimme erheben kann. Und das ist verdammt wichtig, um etwas zu verändern. Hass kann nicht mit Hass bekämpft werden und Angie Thomas ist es dieses Mal sehr gut gelungen, dies aufzuzeigen. Von mir gibt es für Buch aufgrund kleinerer Schwächen 4 Sterne.
6 Kommentare
© Amazon / Knaur Verlag

Gesund durch Meditation: Das große Buch der Selbstheilung mit MBSR*
von Jon Kabat-Zinn

Bewertung: ★★★★☆

Nonfiction, Psychology, 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2019
Verlag: Knaur MensSana TB


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Knaur MensSana TB Verlag.

Inhaltsangabe:
MBSR (mindfulness-based stress reduction) ist ein wissenschaftlich geprüftes Achtsamkeits-Training bestehend aus Meditationen, Atem- und Yogaübungen. Der weltweit renommierte Achtsamkeits-Lehrer und Meditations-Forscher Jon Kabat-Zinn hat mit der MBSR-Methode Meditation für das alltägliche Leben der Menschen zugänglich gemacht – mit all seinen Schwierigkeiten, Stressphasen und auch gesundheitlichen Problemen (die Originalausgabe heißt bezeichnenderweise "Full Catastrophe Living").
Wie hilfreich eine solche Praxis gerade in herausfordernden Zeiten sein kann, wird nirgendwo so deutlich, wie in diesem Grundlagenbuch. "Gesund durch Meditation" ist zu einem der erfolgreichsten Bücher für das sukzessive Erlangen von Gelassenheit, Präsenz und nachhaltiger Gesundheit geworden. Chronisch kranke Menschen und Schmerzpatienten finden hier hilfreiche Hinweise für einen entspannten Umgang mit ihren Beschwerden. Das Phänomen Stress wird anschaulich erläutert und nachhaltige Maßnahmen für eine veränderte innere Haltung und Einstellung zum Leben angeboten.
(© Amazon / Knaur Verlag)

Meine Meinung:

Wenn ihr Jon Kabat-Zinn hört und euch denkt: "Moment mal, den Namen kenne ich doch irgendwoher?", dann liegt ihr damit vermutlich richtig. Zinn gilt sozusagen als Vater der Achtsamkeitsbewegung, der sich durch sein MBSR-Programm einen Namen gemacht hat. Er ist mir während meines Psychologie-Studiums immer wieder in verschiedenen Vorlesungen und Seminaren begegnet und deshalb war es für mich klar, dass ich eines Tages eines seiner Werke lesen muss. Und das ist nun endlich passiert. "Gesund durch Meditation" ist keine tatsächliche Neuerscheinung, sondern lediglich eine neue Ausgabe der deutschsprachigen Übersetzung, die erstmals 1990 erschienen ist.

Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder verschiedene Bücher zum Thema Selbsthilfe gelesen, die auch achtsamkeitsbasierte Ansätze enthielten. Im Gegensatz zu diesen anderen Büchern, erscheint Zinns Werk auf Anhieb sehr professionell. Gleich auf der ersten Seite wird davor gewarnt, dass das Buch keine psychotherapeutische Behandlung ersetzt - anders als die vielen Selbsthilfebüchern, die genau dies versprechen (und nicht halten können).

Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis zeigt dem Leser, was ihn auf den rund 464 Seiten erwartet. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt:
Teil I - Die Übung der Achtsamkeit
Teil II - Paradigmenwechsel: Die neue Sicht von Gesundheit und Krankheit
Teil III - Stress
Teil IV - Achtsamkeit in der Praxis: Das Annehmen der ganzen Katastrophe
Teil V: Der Weg der Achtsamkeit

Nach dem Lesen muss ich sagen, dass ich vor allem den ersten Teil empfehlenswert finde, denn dort sind die praxisrelevanten Übungen zum Thema Achtsamkeit enthalten, deren Sinn und Zweck ausführlich erläutert werden. Der ganze Rest würde ich als "Kompaktes Wissen eines ganzen Psychologie-Studiums" zusammenfassen :D Zinn verrät darin die Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft, erläutert den gegenseitigen Einfluss von der Psyche auf den Körper oder erklärt, was Stress für einen Einfluss auf unser Leben haben kann. Alles was er berichtet, ist wissenschaftlich fundiert und/oder basiert auf verschiedenen Theorien, die noch heute in im psychologischen Berufsalltag praktiziert werden. Fast alles, das Zinn hier so ausführlich beschreibt, war mir bereits bekannt - zum Glück, muss ich sagen, denn sonst hätte ich in meinem Studium wohl nicht genügend aufgepasst. Für mich war das Buch deshalb eine gute Auffrischung von bereits bestehendem Wissen, auch wenn ich mir vielleicht etwas anderes unter dem Buch vorgestellt hätte. Das Thema Achtsamkeit kommt in meinen Augen etwas zu kurz, aber vielleicht gibt es über das Thema auch gar nicht viel mehr zu erzählen, denn das Wichtige ist vermutlich einfach das regelmässige Umsetzen der verschiedenen Übungen, in die Zinn einen Einblick gibt.

Für Menschen, die sich einen Überblick über das weite Feld der Psychologie verschaffen wollen, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. Allerdings ist es stellenweise nicht ganz so leichte Kost und vielleicht auch eher als Nachschlagewerk zu empfehlen, wenn man sich zu einem Bereich etwas genauer informieren will.
Insgesamt hätte das Buch in meinen Augen vielleicht etwas kompakter ausfallen können, denn hier und da holt Zinn in seinen Erläuterungen sehr weit aus. Aber immerhin hat er alles was er schreibt, gut recherchiert.

Fazit:

Ein sehr umfangreiches Buch über verschiedene Erkenntnisse und Befunde aus dem weiten Feld der Psychologie, das hier von Jon-Kabat Zinn zusammengetragen wurde. Sein Wissen ist gut recherchiert und mit entsprechenden Quellen untermauert worden, doch der Titel des Buches ist etwas irreführend, da Meditation bzw. Achtsamkeit nur einen kleinen Teil des Buches ausmachen und der Grossteil des Buches eine bunte Mischung aus psychologischen Theorien darstellt, die ausführlich erläutert werden. Insgesamt wirkt es auf mich so, als hätte Zinn sein ganzes psychologisches Wissen in dieses eine Buch packen wollen :D Eine etwas kompaktere Version hätte das Lesen aber vermutlich etwas leichter gestaltet. Von mir gibt es aufgrund dieser kleineren Kritikpunkte 4 Sterne für das Buch, das jeder kennen sollte, der sich für Meditation interessiert.
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Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

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