• Home
  • Über mich
    • Contact
    • To-Read Liste
  • Rezensionen
  • Challenges
    • Challengeübersicht
    • SuB-Senioren Challenge
  • Blogger Aktionen
    • Top & Flop of the month
    • Waiting on Wednesday
    • Top Ten Thursday
    • Cover Theme Day
    • Aktion Stempeln
  • Impressum
  • Datenschutz
Instagram Bloglovin rss Goodreads Email Facebook

between the lines.

(© Argon)

Mein Leben in deinem*
von Jojo Moyes
Gelesen von Luise Helm

Bewertung: ★★★☆☆

Contemporary Fiction, Audiobook 
Spieldauer: 12 Stunden, 29 Minuten
Erscheinungsdatum: 02. Februar 2022

Verlag: Argon

* Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam manchmal, wenn ihr der Alltag über den Kopf wächst. Als Sam in ihrem Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten, vernünftigen Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Sorglos, unbeschwert, frei. Ein Gefühl, das sie lange nicht mehr hatte …

Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein gut aussehender, reicher Ehemann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und sie hat furchtbare Angst, alles wieder zu verlieren. Die Begegnung mit Sam hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt passieren können …

Meine Meinung:

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ein neues Hörbuch von Jojo Moyes entdecke. Und das liegt nicht mal an der Autorin (oder ihren Büchern), sondern an der wundervollen Luise Helm, die den Hörbüchern jeweils ihre Stimme leiht. Selbst wenn ihr keine Hörbücher hört, ist euch ihre Stimme bestimmt schon mal in Filmen begegnet, denn Helm synchronisiert einige bekannte Hollywoodschauspielerinnen, darunter zum Beispiel Scarlett Johansson. Helms Stimme hat aber nicht nur Wiedererkennungswert, sondern ist auch unglaublich ruhig und angenehm, sodass das Zuhören einfach Spass macht.

In Moyes neustem Werk werden zwei unterschiedliche Handlungsstränge erzählt. Zum einen haben wir Sam, eine Frau im mittleren Alter, die nicht nur mit Eheproblemen, sondern auch mit Jobproblemen zu kämpfen hat. Ihr Ehemann ist seit längerem depressiv und verlangt ihr viel Geduld ab, während ihr Chef sie auf dem Kieker zu haben scheint und sie in jeder möglichen Situation blossstellt.
Auf der anderen Seite lernen wir Nisha kennen, die gerade von ihrem reichen Ehemann verlassen wurde. Und als wäre das nicht genug, hat er ihr den Geldhahn zugedreht, sodass sie nun auf der Strasse steht und herausfinden muss, wie sie aus diesem Schlamassel wieder rauskommt.
Das Schicksal der beiden Frauen wird eines Tages durch ein Paar rote Louboutins verbunden, als Sam nach einem ihrer Sportkurse versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, die eigentlich Nisha gehört.
Nachdem Sam den Irrtum bemerkt und die Tasche mit all den kostspieligen Kleidungsstücken entdeckt, beschliesst sie für einen Tag ihrem anstrengenden Leben zu entfliehen und trägt Nishas rote Schuhe, die ihr ein neues Selbstbewusstsein verleihen, das sie lange Zeit vermisst hat.
Doch Sams Glück währt nicht lange, denn Nisha möchte ihre Schuhe zurück, nachdem ihr Exmann eingewilligt hat, im Gegenzug für die Schuhe eine Scheidungsvereinbarung zu unterschreiben. Und so versucht Nisha die potenzielle Diebin ausfindig zu machen und zur Rede zu stellen...

Obwohl ich grundsätzlich nichts gegen zwei unterschiedliche Handlungsstränge habe, hat mir hier eindeutig die Verbindung zwischen den beiden Protagonistinnen gefehlt, denn bis auf die roten Schuhe gab es eigentlich keine Berührungspunkte zwischen Sam und Nisha. Beide Erzählstränge werden während zwei Dritteln des Buches nebeneinander erzählt und verlaufen absolut unabhängig voneinander, was mich etwas irritiert hat, denn es war eigentlich so, als ich würde ich zwei unterschiedliche Geschichte lesen.
Ich bin leider auch kein grosser Fan von Chick-Lit, sodass mich die beiden Handlungen nicht wirklich packen konnte. Während ich Sams lebensnahe Problemen mit ihrer Ehe und ihrem Job noch nachvollziehen und mein Mitgefühl aufbringen konnte, konnte Nisha bei mir bedauerlicherweise keinerlei Sympathiepunkte einheimsen. Sie war eine reiche, verwöhnte Frau, die plötzlich aufgrund von Geldproblemen arbeiten musste, wie das "normale Volk" aus der Unter- und Mittelschicht auch. Sorry. So ist das Leben nun mal für ein Grossteil der Bevölkerung. Da habe ich absolut kein Mitleid für ihr Gejammer.
Mal abgesehen davon, war gerade Nishas Handlungsstrang absolut konstruiert, denn ich bezweifle, dass ein Ehemann einfach so seine Frau vor die Tür stellen und nicht nur ihr, sondern auch das Konto ihres Sohnes sperren kann. Aber in Moyes Buch musste das so dargestellt werden, damit die Handlung funktioniert.
Natürlich konnte sie auch keine Freund:innen um Hilfe bitten, denn scheinbar hat sich Nisha in den ganzen Jahren so egozentrisch aufgeführt, in denen sie noch glücklich verheiratet gewesen ist, dass sie nicht eine:n einzige:n Freund:in hat, der:die ihr irgendwie helfen kann, oder bei der sie zumindest vorübergehend unterkommen kann. Auch das war wieder nur ein konstruierter Umstand, damit Nishas Plot nicht nach 20 Seiten schon auserzählt ist und hat ihre ganze Situation aber leider einfach völlig realitätsfremd und unglaubwürdig erscheinen lassen.

Nach rund zwei Dritteln begegnen sich unsere Protagonistinnen dann endlich, aber mehr Tiefe erhält die Geschichte dadurch nicht. Der einzige gemeinsame Faktor stellt im letzten Drittel die Suche nach den roten Schuhen dar, sodass die Geschichte kurzzeitig zu einem kleinen Krimi wird, der zwar etwas Fahrt in den Plot gebracht hat, aber leider trotzdem forciert wirkte. Das i-Tüpfelchen des Ganzen war schliesslich, als der Grund enthüllt wurde, warum Nishas Exmann diese Schuhe unbedingt haben wollte. Da konnte ich nur noch mit den Augen rollen, denn die Begründung war so an den Haaren herbeigezogen, dass mich das Buch im Schlussteil endgültig verloren hat.

Wie es sich für eine Chick-Lit gehört, werden am Ende alle offenen Handlungsstränge mit einem Happy-End abgeschlossen, was für mich alles ein bisschen zu schnell und zu schön verlief, als dass es irgendwie glaubhaft gewesen wäre.

Das einzig Positive an diesem Buch ist eigentlich der eingangs genannte Grund, warum ich überhaupt zum Hörbuch gegriffen habe: Luise Helm. Trotz des schwachen und konstruierten Plots und der fehlenden Spannung, hat sie es durch ihre Stimme geschafft, dass das Zuhören kurzweilig und angenehm war.

Fazit:

Jojo Moyes ist eigentlich bekannt für Geschichten aus dem Leben, bei denen sich auch Leser:innen wiedererkennen können. Hier hat sie leider etwas übers Ziel hinausgeschossen und besonders mit Nisha einen Charakter geschaffen, deren Probleme leider nicht nur total konstruiert und unglaubwürdig, sondern auch alltagsfern erschienen sind.
Der Plot enthält kaum Spannungen oder eine Entwicklung, die mir in irgendeiner Form wirklich nahe gegangen wäre. Einzig Luise Helm war ein Lichtblick in all dem Ganzen und sie hat es trotz schwachem Plot geschafft, dass das Zuhören angenehm und unterhaltsam war. Die Geschichte ist eine unspektakuläre Chick-Lit, deren Inhalt ich in wenigen Tagen wohl wieder vergessen habe, weil es einfach an einer bedeutungsvollen Botschaft oder Tiefe gefehlt hat. Für mich eines der schwächsten Bücher der Autorin, dem ich nur 2.5 Sterne vergeben kann, die ich wohlwollend mit zwei zugedrückten Augen aufrunde.
6 Kommentare
(© cbj)

Firekeeper's Daughter*
von Angeline Boulley

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Mystery, 560 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: cbj


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den cbj Verlag.

Inhaltsangabe:
Die 18-jährige Daunis Fontaine hat nie wirklich dazugehört, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe-Reservation. Denn sie ist halb weiß, halb Native American. Daunis träumt von einem Neustart am College, wo sie Medizin studieren möchte. Doch als sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern muss, beschließt Daunis, die eigenen Pläne vorerst auf Eis zu legen. Der einzige Lichtblick ist Jamie, der neue und sehr charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis‘ Bruder Levi. Daunis genießt seine Aufmerksamkeit und hat sich gerade in ihrem Leben eingerichtet, als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird. Damit nicht genug, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Widerstrebend willigt Daunis ein und erfährt so Dinge, die ihre Welt vollkommen auseinanderreißen …

Meine Meinung:

Auf dieses Buch bin ich bereits im vergangenen Jahr aufgrund seines Hypes in der englischsprachigen Lesecommunity aufmerksam geworden. Ich habe mich damals gar nicht so sehr mit dem Inhalt beschäftigt und es allein aufgrund der vielen begeisterten Stimmen auf meine Leseliste gesetzt. Etwas, das sich rückblickend als ein Fehler herausgestellt hat.
Ich weiss nicht genau warum, aber aufgrund des Covers bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass es sich um ein Fantasy Jugendbuch handelt. Ich war dann ganz überrascht, als ich relativ rasch gemerkt habe, dass dem nicht so ist und eine Gegenwartsgeschichte mit Mysteryelementen erzählt wird.

Im Buch geht es um die 18-jährige Daunis, die von amerikanischen Ureinwohnern abstammt und eigentlich ein typisches Leben einer angehenden jungen Erwachsenen führt, bis sie eines Tages Zeugin eines Mordes wird und dadurch ungewollt in die Ermittlungen eines Falls hineingezogen wird, bei dem es um Drogengeschäfte geht. Und ausgerechnet sie soll nun mithelfen, die Täter zu finden...

Zunächst möchte ich mit den positiven Aspekten anfangen: Ich finde es fantastisch, dass sich das Buch mit der Geschichte und der Kultur der amerikanischen Ureinwohner befasst und sowohl die Protagonistin, als auch die Autorin selbst von amerikanischen Ureinwohnern abstammt. Dadurch verschafft sie nicht nur einer Minderheit Gehör, die so viel Leid erfahren hat, die Geschichte wird durch die eigenen Wurzeln der Autorin authentisch.
Ausserdem finde ich es toll, dass man das wunderschöne Original-Cover auch in der deutschen Übersetzung beibehalten hat, denn es fängt nicht nur das Thema des Buches sehr gut ein, sondern ist auch ein Blickfang, der mich damals auf das Buch aufmerksam gemacht hat.

Leider konnte die Geschichte bei mir dann letztendlich aber dann nicht so punkten, wie ich erhofft hatte, was gleich mehrere Gründe hatte: Zum einen ist das Erzähltempo im Buch sehr träge, was das Lesen bei einem 560 Seiten dicken Buch sehr anstrengend und langwierig gemacht hat. Die Handlung kommt gerade zu Beginn nicht richtig in die Gänge, weil die Autorin zu viel Infodumping mit Erklärungen zu Ritualen der Native Americans reingepackt hat, das nicht nur den Handlungsfluss ständig unterbricht, sondern auch von der Art und Weise sehr künstlich wirkt.  Da das Buch aus der Ich-Perspektive von Daunis erzählt wird, hat es für mich absolut keinen Sinn ergeben, warum sie sich selbst in Gedanken jegliche Rituale ihrer Verwandten erklärt, mit denen sie aufgewachsen sind und für sie selbstverständlich sind. Es war stellenweise so, als würde sie sich selbst Vorträge halten, was einfach unnatürlich gewirkt hat, weil wir Menschen nicht so denken und funktionieren. Wir erklären uns nicht in Gedanken Vorgänge aus dem Alltag, die für uns selbstverständlich sind.
Ausserdem wäre weniger in diesem Fall mehr gewesen, denn die vielen Erklärungen waren für mich in der Masse und in ihrer Ausführlichkeit einfach zu ermüdend und es hat sich stellenweise angefühlt, als würde ich ein Lehrbuch über die amerikanischen Ureinwohner lesen, statt eines Mystery Thrillers.

Nach dem ersten Viertel des Buches, nimmt die Handlung dann endlich Fahrt auf, als der erste Mord vor Daunis Augen geschieht und sie dadurch als zivile Undercover-Agentin vom FBI engagiert wird. Obwohl ich dankbar war, dass endlich mal etwas passiert war, war dieser "Plot Twist" absolut enttäuschend für mich, denn die Idee war einfach eine 1:1 Kopie von 21 Jump Street (den Filmen aus den 2010er Jahren zumindest - die Serie aus den 80ern habe ich nicht gesehen). Bei einem so gehypten Buch, das so viele positive Rezensionen erhält, hätte ich erwartet, dass der Plot innovativer ist, als eine bereits mehrfach erzählte und geklaute Story. Hinzu kommt, dass diese Undercover-Geschichte einfach absolut an den Haaren herbeigezogen ist (und das ist sie auch schon bei 21 Jump Street, aber da handelt es sich immerhin um eine Komödie, die sich selbst nicht ganz ernst nimmt). Hier im Buch soll es sich aber um eine ernstzunehmende Thriller-Story handeln, die ich aber einfach nicht mehr ernst nehmen konnte.

Ich habe dann trotzdem versucht dem Buch noch eine Chance zu geben und die nächsten paar hundert Seiten quer gelesen, aber leider war die Luft dann irgendwann ganz raus bei mir. Diese Ermittlung war einfach unglaubwürdig und es kam mir so vor, als würden viele Nebencharaktere wie die Fliegen sterben (und ermordet werden), was aber niemanden so richtig zu schockieren schien - abgesehen von mir? Ich fand es auch unglaubwürdig, dass ein 22-jähriger bereits ein FBI-Agent sein kann? Von dem total vorhersehbaren und konstruiert wirkenden Liebesplot will ich gar nicht erst anfangen.

Irgendwann war ich nur noch so genervt, dass ich mich nicht länger durch diesen Wälzer quälen wollte und habe das Buch schliesslich im letzten Drittel abgebrochen.

Fazit:

Obwohl das Buch einen so grossen Hype und viele begeisterte Stimmen erfahren hat, war ich über die geklaute 21-Jump-Street Idee so enttäuscht, dass ich mich nicht mehr auf die Handlung einlassen konnte. Ich finde es wichtig und gut, dass die Autorin, die selbst amerikanische Ureinwohnerin ist, dieser Kultur und Geschichte ein Gehör gibt. Aber nächstes Mal bitte mit einem selbst ausgedachten, innovativen Plot und einem weniger lehrbuchartigen Schreibstil, dann gebe ich ihr gern noch einmal eine Chance. Das hier war aber für mich persönlich leider kein Lesevergnügen.
2 Kommentare
(© C.H.Beck)

Long Bright River
von Liz Moore
Gelesen von Victoria Schätzle

Bewertung: ★★★★★

Mystery Thriller, Audiobook 
Spieldauer: 13 Stunden und 31 Minuten
Erscheinungsdatum: 27. Januar 2020

Verlag: C.H.Beck

Inhaltsangabe:
Einst waren sie unzertrennlich, seit fünf Jahren sprechen sie nicht mehr miteinander, doch die eine wacht insgeheim über die andere. Jetzt aber ist die Lage bedrohlich geworden: Mickey, Streifenpolizistin in Philadelphia, findet ihre drogenabhängige Schwester Kacey nicht mehr auf den Strassen der Blocks, die sie kontrolliert und auf denen Kacey für ihren Konsum anschaffen geht. Gleichzeitig erschüttert eine Reihe von Morden an jungen Prostituierten die von Perspektivlosigkeit und Drogenmissbrauch geplagte Stadt. In ihrem enorm spannenden Roman erzählt Liz Moore die Familiengeschichte von Mickey und Kacey und deren Entfremdung parallel zur Geschichte der Jagd nach einem Frauenmörder, die auch Mickey in grosse Gefahr bringt. Zugleich entwirft Liz Moore in diesem grossen Roman das umwerfend authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise.

Meine Meinung:

Dieses Hörbuch hätte ich wohl niemals entdeckt oder gar angehört, wenn es mir nicht unter meiner meinen Goodreads Empfehlungen angezeigt worden wäre. Ich habe mich vorgängig wirklich absolut gar nicht mit dem Inhalt beschäftigt, sondern das Hörbuch ganz ohne Erwartungen begonnen und habe ganz überraschend mein erstes Jahreshighlight gefunden.

Die Handlung lässt sich schwer in Worte fassen, weil mich nicht mal so sehr der Plot, sondern die Art und Weise eingenommen hat, wie die Geschichte erzählt wird. Als Rahmenhandlung dient ein Kriminalfall, bei dem die Protagonistin Mickey aufgrund ihrer Arbeit als Polizistin involviert wird, nachdem eine tote Prostituierte aufgefunden wird. Wie sich kurze Zeit später herausstellt, handelt es sich um keinen Einzelfall, sondern eine Mordserie, bei dem es herauszufinden gilt, welcher Täter hinter all dem steckt.
Neben dieser Ermittlungsarbeit steht aber eigentlich vielmehr Mickey Vergangenheit im Vordergrund, über die man nur häppchenweise im Laufe der Geschichte mehr erfährt - was unter anderem durch Berührungspunkte mit dem Mordfall ausgelöst wird, die Mickey an ihre eigenen Lebenserfahrungen erinnern. Mickey und ihre Schwester stammen nämlich selbst von drogenabhängigen Eltern ab, die ihre Mutter früh verloren und unter sehr schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind.
Während Mickey es mehr oder weniger geschafft hat, etwas aus ihrem Leben zu machen, ist ihre Schwester Kacey den Spuren ihrer Eltern gefolgt und selbst den Drogen und auch der Prostitution verfallen - und damit gibt es einige Parallelen zu den Opfern der Mordserie, die Mickey in Erinnerungen schwelgen lassen.

Was mir am besten gefallen hat, war der unglaublich fesselnde und einnehmende Erzählstil der Autorin. Sie hat es geschafft, dass mich Mickey Geschichte unglaublich gepackt hat, indem sie uns immer wieder Puzzleteilchen aus ihrem Leben enthüllt, die nach und nach ein grosses Ganzes ergeben. Dabei sind viele der geschilderten Erlebnisse unglaublich bedrückend, aber auch berührend, sodass bei mir während des Zuhörens immer wieder eine Bandbreite an Gefühlen ausgelöst wurden, weil sich die Erzählung so lebensecht und real angefühlt hat. Moore greift in diesem Buch viele schwierige Themen auf, wie etwa die Herausforderungen eines Lebens in der Unterschicht, oder auch den Folgen von Drogenabhängigkeiten. Besonders bei letzterem ist es der Autorin ausserordentlich gut gelungen, das Thema authentisch und ungeschönt aufzuzeigen. Sie hat es zudem auch geschafft, unglaublich vielschichtige Charaktere zu kreieren, die mir im Laufe der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen sind.

Im Laufe der Geschichte werden auch immer wieder Dinge enthüllt, die ich nicht habe kommen sehen und mir den Mund haben offen stehen lassen. Nach und nach spitzt sich die Handlung dann zu, bis es am Schluss zu einem Zusammentreffen von Kacey und Mickey kommt, das das Buch zu einem runden Abschluss führt. Daneben klärt sich natürlich auch der Mordfall auf, der immer wieder am Rande eine Rolle spielt.
Die Auflösung der Mordserien ergibt zwar Sinn, hat mich dann aber nicht so sehr vom Hocker gehauen, wie ich es mir erhofft hätte. Da fand ich zwei der anfänglichen Verdächtigen viel schockierender und passender, als der:die tatsächliche Täter:innen.
Auch das Ende zwischen Kacey und Mickey ging mir dann etwas zu schnell und hat sich für mich etwas konstruiert angefühlt, weil es nicht ganz zum vorherigen Erzähltempo gepasst hat.

Die Sprecherin hat mir bis auf einige Abstriche sehr gut gefallen und das Zuhören hat sehr viel Spass gemacht. Einzig ihre Interpretation von Kacey fand ich total unpassend, denn sie hat dabei ihre Stimme so verstellt, dass es geklungen hat, als wäre Kacey ein kleines Kind und/oder etwas dümmlich, sodass ich Mühe hatte, die Aussagen von Kacey ganz ernst zu nehmen. Und ich denke, das war nicht von der Autorin vorgesehen. Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.

Fazit:

Long Bright River ist eine unglaublich fesselnde Charakterstudie zweier Schwestern von drogenabhängigen Eltern, die unter schwierigsten Bedingungen aufgewachsen sind. Liz Moore schafft es nicht nur vielschichtige Charaktere zu kreieren, mit denen ich mitgefühlt und mitgefiebert habe, sondern auch viele lebensnahe Themen wie Drogenabhängigkeiten auf authentische Weise umzusetzen. Für mich ein definitive Hörhighlight, das ich gerne weiterempfehlen kann.
2 Kommentare
Newer Posts
Older Posts

About me

About Me
Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

100 Rezensionen 80% Rezensionen veröffentlicht Professioneller Leser NetGalleyDE Challenge 2019 NetGalleyDE Challenge 2020 NetGalleyDE Challenge 2021 NetGalleyDE Challenge 2022 NetGalleyDE Challenge 2023 NetGalley Challenge 2024

Follow Me

  • Instagram
  • Goodreads
  • Bloglovin
  • Email
  • rss

Follower

Blog Archive

  • ►  2025 (4)
    • ►  März (2)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (1)
  • ►  2024 (24)
    • ►  Dezember (1)
    • ►  November (2)
    • ►  Oktober (2)
    • ►  September (1)
    • ►  August (5)
    • ►  Juni (2)
    • ►  Mai (1)
    • ►  April (2)
    • ►  März (3)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (4)
  • ▼  2023 (44)
    • ►  Dezember (2)
    • ►  November (7)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  September (3)
    • ►  August (3)
    • ►  Juli (3)
    • ►  Juni (5)
    • ►  Mai (3)
    • ►  April (5)
    • ►  März (6)
    • ▼  Februar (3)
      • [Rezension] Mein Leben in deinem
      • [Rezension] Firekeeper's Daughter
      • [Rezension] Long Bright River
    • ►  Januar (3)
  • ►  2022 (32)
    • ►  Dezember (4)
    • ►  November (2)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  September (2)
    • ►  August (6)
    • ►  Juli (2)
    • ►  Juni (4)
    • ►  Mai (7)
    • ►  April (3)
    • ►  Februar (1)
  • ►  2021 (69)
    • ►  Dezember (1)
    • ►  November (5)
    • ►  Oktober (5)
    • ►  September (4)
    • ►  August (9)
    • ►  Juli (7)
    • ►  Juni (6)
    • ►  Mai (5)
    • ►  April (6)
    • ►  März (2)
    • ►  Februar (8)
    • ►  Januar (11)
  • ►  2020 (136)
    • ►  Dezember (10)
    • ►  November (9)
    • ►  Oktober (11)
    • ►  September (14)
    • ►  August (14)
    • ►  Juli (10)
    • ►  Juni (5)
    • ►  Mai (10)
    • ►  April (14)
    • ►  März (13)
    • ►  Februar (11)
    • ►  Januar (15)
  • ►  2019 (132)
    • ►  Dezember (13)
    • ►  November (12)
    • ►  Oktober (11)
    • ►  September (11)
    • ►  August (11)
    • ►  Juli (10)
    • ►  Juni (11)
    • ►  Mai (11)
    • ►  April (10)
    • ►  März (10)
    • ►  Februar (8)
    • ►  Januar (14)
  • ►  2018 (100)
    • ►  Dezember (15)
    • ►  November (8)
    • ►  Oktober (11)
    • ►  September (10)
    • ►  August (14)
    • ►  Juli (10)
    • ►  Juni (7)
    • ►  Mai (7)
    • ►  April (7)
    • ►  März (3)
    • ►  Februar (1)
    • ►  Januar (7)
  • ►  2017 (34)
    • ►  Dezember (2)
    • ►  November (1)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  September (3)
    • ►  August (2)
    • ►  Juli (5)
    • ►  Juni (3)
    • ►  Mai (1)
    • ►  April (2)
    • ►  März (3)
    • ►  Februar (4)
    • ►  Januar (7)
  • ►  2016 (42)
    • ►  Dezember (4)
    • ►  November (2)
    • ►  September (2)
    • ►  August (3)
    • ►  Juli (6)
    • ►  Juni (11)
    • ►  März (1)
    • ►  Februar (3)
    • ►  Januar (10)
  • ►  2015 (13)
    • ►  Dezember (1)
    • ►  Oktober (2)
    • ►  September (1)
    • ►  Mai (1)
    • ►  April (3)
    • ►  Februar (3)
    • ►  Januar (2)
  • ►  2014 (27)
    • ►  Oktober (1)
    • ►  September (5)
    • ►  August (2)
    • ►  Juli (4)
    • ►  Juni (3)
    • ►  Mai (4)
    • ►  April (1)
    • ►  März (2)
    • ►  Februar (3)
    • ►  Januar (2)
  • ►  2012 (2)
    • ►  Dezember (2)
Powered by Blogger.

Empfohlener Beitrag

[Rezension] »Mama, bitte lern Deutsch«

(© Argon) »Mama, bitte lern Deutsch«* von Tahsim Durgun Bewertung: ★★★☆☆ Memoir, Audiobook, Spieldauer: 5 Stunden und 5 Minuten Erscheinu...

Diesen Blog durchsuchen

Popular

  • Mädelsabend #1
    Mädelsabend #1
    Mädelsabend #1 Hallo allerseits!  Heute komme ich mit der Aktion " Mädelsabend " um die Ecke, bei der ich zum ersten Ma...
  • [Rezension] »Mama, bitte lern Deutsch«
    [Rezension] »Mama, bitte lern Deutsch«
    (© Argon) »Mama, bitte lern Deutsch«* von Tahsim Durgun Bewertung: ★★★☆☆ Memoir, Audiobook, Spieldauer: 5 Stunden und 5 Minuten Erscheinu...
  • [Top & Flop] Mai 2019
    [Top & Flop] Mai 2019
    Top & Flop of the month Hallo ihr Lieben, Heute komme ich mit einer neuen Aktion " Top & Flop of the month " ...

Hier lese ich gerne

  • Seductive Books
    My Idea of No. 14 – Alicia Sommer
  • Weltenwanderer
    Der Duft des Wals von Paul Ruban
  • Der Duft von Büchern und Kaffee
    Bloggerbrunch - Das ist neu
  • oceanloveR
    {Rezension} Terra Ganova: Die Kinder des verlorenen Fischers ~ Foe de Mar
  • Ge(h)Schichten
    Zurückge(h)blickt August 2023
  • Buchklappe
    [Rezension | Buchtipp] Rabenprinz von Margaret Rogerson
  • Die Welt ist wie ein Buch
    [Lesestatistik] Februar 2023
  • Das Kaminzimmer
5 anzeigen Alle anzeigen

Lesechallenge

2023 Reading Challenge

2023 Reading Challenge
paperlove has read 2 books toward her goal of 75 books.
hide
2 of 75 (2%)
view books

Tags

Young Adult Audiobook Fantasy Nonfiction Contemporary Romance Romance Fiction Contemporary Fiction Science Fiction Chick-Lit Dystopia Thriller Paranormal Historical Fiction Cookbook Mystery LGBT New Adult Psychology Urban Fantasy Magic Retellings Realistic Fiction Humor Crime Memoir Classics Childrens Middle Grade Romantasy Mental Illness Christmas High Fantasy Holocaust Biography Psychological Thriller Feminism Horror Adventure Mythology Post Apocalyptic Epic Fantasy

Gesamtzahl der Seitenaufrufe

FOLLOW ME @INSTAGRAM

Created with by ThemeXpose | Distributed By Gooyaabi Templates