[Rezension] I Was Born for This

by - April 21, 2021

(© Harper Collins)

I Was Born for This
von Alice Oseman

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Contemporary, 396 Seiten
Erscheinungsdatum: 03. Mai 2018
Verlag: Harper Collins Children's Books


Inhaltsangabe:
Für Angel Rahimi geht es im Leben nur um eines: The Ark - ein Pop-Rock-Trio von Teenager-Jungs, die gerade die Welt im Sturm erobern. Teil der Fangemeinde von The Ark zu sein, hat ihr alles gegeben - ihre Freundschaften, ihre Träume, ihren Platz in der Welt.

Auch Jimmy Kaga-Ricci hat The Ark alles zu verdanken. Er ist ihr Frontsänger - und in einer Band zu spielen ist alles, wovon er jemals geträumt hat. Es ist nur ein Jammer, dass sich in letzter Zeit alles in seinem Leben in einen ziemlichen Albtraum verwandelt zu haben scheint.

Denn das ist das Problem mit dem Träumen - irgendwann meldet sich unweigerlich das echte Leben mit einem Weckruf. Und als Angel und Jimmy unerwartet zusammenstoßen, finden sie heraus, wie sonderbar und überraschend es sein kann, sich der Realität zu stellen.

Meine Meinung:

Das war mein zweites Buch von Oseman und hat mich dieses Mal leider nicht überzeugt. Positiv hervorzuheben kann ich erneut den sehr einfachen, jugendlichen und angenehmen Schreibstil der Autorin, der sich meiner Meinung nach auch gut für Englisch-Anfänger:innen eignet.

Der Plot dagegen war leider sehr ernüchternd. Wenn man denn überhaupt von einem Plot sprechen kann, denn ehrlich gesagt weiss ich bis jetzt noch nicht, worum es eigentlich gehen sollte. Man lernt auf der einen Seite eine weibliche Protagonistin mit muslimischen Glauben kennen, die ein grosser Fan einer fiktiven Band ist. Auf der anderen Seite lernen wir auch die Bandmitglieder selbst in Kapiteln aus ihren Perspektiven kennen. Irgendwann kreuzen sich die Wege der Fan-Charaktere und der Band-Charaktere im Buch, aber das Ganze wirkte auf mich überhaupt nicht glaubhaft, sondern eher wie die Wunschvorstellung einer Teenagerin. Die ganze Geschichte hat sich wie eine Fanfiction angefühlt, die es im Internet bestimmt Zuhauf zu Bands wie One Direction gibt. Einerseits bin ich inzwischen deutlich zu alt dafür, andererseits war ich selbst als Teenagerin nie eine fanatische Anhängerin irgendeiner (Boy-)Band, sodass mir das Thema wohl auch damals nicht gefallen hätte.

Natürlich gibt es auch Diversity im Buch, und das nicht zu wenig. Der Bandleader ist zum Beispiel Transgender und bisexuell und auch ein anderes Bandmitglied ist schwul (oder bisexuell? Ich habe ehrlich gesagt den Überblick verloren). Auf jeden Fall nehmen die Fans der Band gerade dies zum Anlass, um in jeden Song und jedes Foto eine vermeintliche Beziehung zwischen den beiden Bandmitglieder zu interpretieren, obwohl dies nicht der Realität entspricht.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, worauf Oseman mit diesem Buch hinaus wollte? Gerade die Schilderungen aus der Perspektive der berühmten und reichen Bandmitglieder fand ich schon sehr weltfremd für mich als Otto-Normal-Leserin und dadurch hat mir ehrlich gesagt auch das Verständnis und Mitgefühl für deren First World Problems gefehlt. Ich behaupte nicht, dass "Celebrities" nicht auch ihre Probleme haben können, aber gleichzeitig geniessen sie auch so viele Vorzüge, von denen Normalbürger nur Träumen können, deshalb finde ich das meistens Jammern auf sehr hohem Niveau, mit dem ich mich nicht identifizieren kann.

Die Rolle der Protagonistin war mir auch nicht ganz klar und ehrlich gesagt fand ich es so realitätsfremd, dass sie mit dem Bandleader in Kontakt treten und scheinbar von 0 auf 100 eine Freundschaft mit ihm aufbauen konnte. Das ist wohl eher etwas, wovon 13-jährige Mädchen träumen würden, aber das niemals passiert ;D

Fazit:

Insgesamt also leider ein Buch, das mich absolut kaltgelassen hat. Es passiert auch gefühlt gar nichts, sodass ich die zweite Hälfte des Buches eher quer gelesen habe. 2,5 Sterne kann ich dafür maximal vergeben.

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2 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel

    Schade, dass du mit dem Buch so überhaupt nicht warm geworden bist. Das klingt auch wirklich alles ein wenig lebensfremd und konstruiert, was ich immer total schade finde. Immerhin war der Schreibstil gut, hoffentlich sind die anderen Bücher der Autorin realistischer...

    Alles Liebe
    Livia

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    Antworten
    1. Ja, das andere Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, war ein Own-Voice Roman zum Thema Asexualität und Aromance und war dadurch viel authentischer und lebensnaher.

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