Nichts ist okay!
(© Amazon / dtv Verlagsgesellschaft) |
Nichts ist okay!
von Jason Reynolds
Bewertung: ★★★★☆
YA Realistic Fiction, 320 SeitenErscheinungsdatum: 26. August 2016
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Inhaltsangabe:
Eigentlich wollte Rashad nur eine Tüte Chips kaufen...
Doch plötzlich wird er, als er den Laden kaum betreten hat, vor die Tür gezerrt, und ein Polizist stürzt sich auf ihn. Er schlägt auf ihn ein und wirft ihm Diebstahl vor. Erst im Krankenhaus kommt Rashad wieder zu sich. Rashad ist schwarzer Hautfarbe, der Polizist ein Weißer. Beobachtet hat die Szene ein anderer Jugendlicher: Quinn Collins, weiß, Freund der Familie des Polizisten und Mitschüler von
Rashad. Quinn ist schockiert. Warum wurde Rashad niedergeprügelt? Ist sein Freund, der Polizist, ein Rassist? Beide Jugendlichen erzählen ihre Geschichte: von den Vorwürfen gegenüber Rashad, er habe den Vorfall provoziert, und von dem subtilen Druck, der auf Quinn ausgeübt wird, sich nicht als Zeuge zu melden. Zur selben Zeit gerät eine Stadt in Ausnahmezustand. (© Amazon / dtv Verlagsgesellschaft)
Meine Meinung:
"Ich bin auch weiss - und genau deshalb demonstriere ich. Ich musste es tun. Weil der Rassismus keineswegs Vergangenheit, sondern immer noch verdammt aktuell war. Er war überall und steckte in allem, und die einzigen Leute, die sagten, es sei nicht so, und die Einzigen, die sagten: "Sprich nicht darüber", waren weiss. Hört doch endlich auf zu lügen!
(...) Nichts würde sich ändern, solange wir nicht etwas dagegen unternahmen. Wir! Wir Weissen! Wir mussten aufstehen und unsere Stimme erheben, (...)" (Zitat © Jason Reynolds, Seite unbekannt da Kindle Edition)
Für mich ein sehr schönes Zitat, dass die Thematik des Buches in meinen Augen perfekt zusammenfasst: Rassismus. Er ist allgegenwärtig und leider immer noch top aktuell. Rassismus bedeutet nicht nur, dass man seine Meinungen offen austrägt, sondern auch, dass man daneben steht und nichts tut. Zusieht wie Minderheiten für etwas verantwortlich gemacht wurden, wofür sie nichts können. Zusehen wie vor allem Afroamerikaner in den USA Opfer von Polizeigewalt wurden und die weissen Polizisten zu allem Überfluss - trotz ihres Fehlverhaltens - ohne Strafe davonkommen.
Genau diese beiden Themen wird hier anhand von zwei Jugendlichen Schülern abwechselnd erzählt. Auf der einen Seite haben wir Rashad, der aufgrund eines Missverständnisses von einem weissen Polizisten - grundlos - zusammengeschlagen wird. Auf der anderen Seite haben wir Quinn, ein weisser, überprivilegierter Schüler, der das Ganze beobachtet hat und seither nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Dieses Ereignis löst vor allem bei Quinn einen Prozess aus, bei dem er nicht nur Rassismus, sondern auch sein eigenes Verhalten in Frage stellt.
Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk, zeigt aber anhand einer einfachen und glaubhaften Geschichte, wie schnell es zu Polizeigewalt kommen kann und welchen Vorurteilen insbesondere dunkelhäutige Amerikaner ausgesetzt sind. Es handelt sich bei "Nichts ist okay!" nicht bloss um eine normale Erzählung, sondern um ein Thema, das den Leser immer wieder zum Nachdenken anregt und ihn auch über sein eigenes Verhalten nachdenken lässt.
Empfehlenswerte Lektüre, die man auch gut in der Schule lesen und diskutieren könnte. Mir hat aber dennoch noch das gewisse "Etwas" gefehlt, damit ich 5 Sterne hätte vergeben können.
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