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Der Kruzifix Killer (Robert Hunter #1)
von Chris Carter
Bewertung: ★★★☆☆
Thriller, 484 SeitenErscheinungsdatum: 10. Juni 2009
Verlag: Ullstein eBooks
Meine Meinung:
"Der Kruzifix-Killer" ist nicht nur das Debüt von Chris Carter, sondern auch der Einstieg in eine Krimi-Reihe, die fortan dem Profiler Roger Hunter gewidmet ist. Sein erster Fall hat es auch gleich in sich, denn Hunter erhält einen Anruf eines ehemaligen Bekannten: Dem Kruzifix-Killer. Obwohl vor Jahren ein Verdächtiger als vermeintlicher Kruzifix-Killer verhaftet werden konnte, wusste Hunter bis heute, dass es sich nicht um den echten Täter gehandelt hat. Und mit seiner Vermutung sollte er richtig liegen, denn der echte Kruzifix-Killer hat mittlerweile Hunters Partner Garcia in seiner Gewalt und Hunter soll nun durch ein Psychospielchen, das auf reinem Glück basiert, dessen Leben retten... Ob es ihm gelingen wird, dieses Unglück tatsächlich zu verhindern?
Bevor dieses Rätsel gelöst wird, macht die Geschichte einen Zeitsprung und erzählt, wie es überhaupt zu der brisanten Situation mit Garcia kommen konnte. Wir lernen nicht nur den Haupcharakter etwas besser kennen, sondern erfahren auch sehr detailgetreu, mit welcher Abscheulichkeit der Kruzifix-Killer seine Opfer tötet.
Chris Carters Schreibstil ist sehr einfach gehalten und man merkt, dass er noch in seinen Anfängen steckt, was das Schreiben angeht. Er hat zweifelsohne einige gute Ideen und versucht sein Bestes, um den Leser nicht nur bei der Stange zu halten, sondern auch möglichst zu ekeln, indem er abscheuliche Ereignisse schildert. Man merkt auch immer wieder deutlich, dass sich der Autor aufgrund seines Studiums in forensischer Psychologie bestens in seinem Fachgebiet auskennt. Das mag als Recherchemöglichkeit sicher gut sein, aber viel zu oft hatte ich den Eindruck, dass sich der Autor gerade deswegen immer wieder in für den Leser eigentlich unrelevanten forensischen Nebensächlichkeiten verliert, nur um sein angereichertes Wissen zum Besten zu geben.
Nachdem man sich schliesslich einen Überblick über den Hauptcharakter und die Ermittlung nach dem Kruzifix-Killer verschafft hat, gelingt es Carter leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Die einzelnen Übergänge zwischen verschiedenen Szenen und Schauplätzen wirkten auf mich manchmal sehr holprig und ungeschickt und haben meinen Lesefluss gestört. Ich hatte während dem Lesen auch den Eindruck, dass der Geschichte immer wieder der rote Faden abhanden kommt, auch wenn der Autor sich Mühe gibt, am Ende alles bestmöglich zu verknüpfen. Die Enthüllung des Täters ist dabei zwar überraschend, aber nicht unbedingt logisch und hat mich dementsprechend eher enttäuscht.
Alles in allem hat das Buch einige gute Ansätze und Ideen, aber die etwas holprige und stellenweise langatmige Erzählweise und der einfache Schreibstil konnten für mich nicht genug Spannung erzeugen. Noch dazu hat der Autor manchmal etwas zu sehr in die Klischeetrickkiste gegegriffen und sich vermutlich etwas von der Filmreihe SAW inspirieren lassen. ;)
Das Buch kann man lesen, aber mehr als 2.5 Sterne kann ich im Vergleich zu anderen Krimis oder Thrillern leider nicht vergeben. Ich werde die Reihe aber sicher weiterverfolgen, in der Hoffnung, dass sich Chris Carter mit zunehmender Schreibtätigkeit noch verbessert, denn Potential ist definitiv vorhanden.
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