City of Heavenly Fire

by - Juni 06, 2014

(© Amazon / Margaret K. McElderry Books)

City of Heavenly Fire (The Mortal Instruments #6) 
von Cassandra Clare

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Fantasy, 733 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. Mai 2014

Verlag: Margaret K. McElderry Books
 
Meine Meinung:

-- Achtung enthält massive Spoiler --

Vor wenigen Minuten habe ich den letzten Band der Mortal Instruments Reihe zu Ende gelesen und mein erster Gedanke war: Was war DAS denn?!
Eigentlich bin ich ein grosser Fan der Mortal Instruments Serie, vor allem die ersten 3 Bücher habe ich regelrecht verschlungen und sie gehören zu meinen Lieblingsbüchern. Band 5 und 6 haben in ihrer Qualität bereits ein wenig nachgelassen, aber dieses letzte Buch war weitaus das enttäuschendste der ganzen Reihe.

Der ganz grosse Minuspunkt lässt sich einfach erklären: Das Buch hat eigentlich gar keinen richtigen Plot. Nach dem - mehr oder weniger - spannenden Ende in City of Lost Souls habe ich die Fortsetzung sehnlichst erwartet... So sehr, dass ich nicht einmal auf die deutsche Übersetzung warten konnte. Was mir präsentiert wurde, war eine Story die über hunderte von Seiten nur so vor sich hinplätschert und das ganze Buch - in meinen Augen - total überflüssig macht.

Was passiert?
Nachdem es den Schattenjägern im letzten Buch nicht gelungen ist, Sebastian zu besiegen, schart der nun eine Armee von "Endarkened Shadowhunters" um sich und überfällt zahlreiche Schattenjäger-Institute. Sein grosser Traum ist es, Herrscher über die Dämonenwelt zu werden. Und Clary soll dabei an seiner Seite sein.
Natürlich wollen die richtigen Schattenjäger diesen Plan vereiteln und man kann sich schon zu Beginn denken, dass es am Ende zu einer grossen Schlacht kommen wird...

Denkste!

Was tatsächlich passiert:
Wie bereits erwähnt: Eigentlich gar nichts. Ich habe vor einigen Monaten gelesen, dass in diesem letzten Buch zahlreiche (um genau zu sein 6) Leute sterben werden, deren Namen wir kennen. Mit dieser Ankündigung habe ich ein ziemlich düsteres Ende mit einer Schlacht erwartet, in der viel Blut vergossen wird. (Wer diese mir bekannten Personen sein sollen, ist mir noch schleierhaft. Benennen könnte ich auf Anhieb nur drei davon und deren Tode sind mir nicht sonderlich nahe gegangen...)

Tatsächlich kann man nur über hunderte Seiten (zum Teil langweilige) Gespräche über Gespräche und Liebesbezeugungen lesen, die einem am Ende zum Hals heraushängen. Die Story zwischen Clary und Jace war schon immer ein wenig kitschig, das gebe ich zu, aber in City of Heavenly Fire steht nicht nur diese Beziehung, sondern auch die von Izzy & Simon und Alec & Magnus im Fokus. Und damit häuft sich das Gesülze ins Unermessliche...

Den Grossteil der Geschichte verbringen unsere Protagonisten in Alicante. Hin und wieder wird zu der Werwölfin Maia geswitcht, die in der Vergangenheit eine nicht ganz unerhebliche Rolle gespielt hat. In diesem Buch war sie aber einfach nur überflüssig und hat (bis auf einen warnenden Brief) nichts Nennenswertes zu der "Story" beigetragen. Zu allem Überfluss wurde gleich zu Beginn ihr Freund Jordan getötet - weiss der Geier warum. Maia schien darüber aber ganz froh zu sein, denn statt zu trauern, hat sie bloss zugegeben, dass sie ohnehin Schluss machen wollte. (Das hat Maia leider unglaublich unsympathisch gemacht und war in meinen Augen einfach unnötig...)

Ein weiterer Nebenplot bildet die Geschichte um ein paar Schattenjäger-Kinder, die man im Prolog kennenlernt. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was das soll, bis ich am Ende erfahren habe, dass sich Cassandra Clares neustes Werk um diese jungen Schattenjäger im Institut von Los Angeles drehen soll. Und mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass diese Nebenstory nur eine Promotion für ihr neues Buch werden sollte, das 2015 erscheinen wird.

Kommen wir aber nun endlich zu den eigentlichen Protagonisten:
Wie bereits erwähnt, beschränkt sich die Handlung in Alicante vor allem auf seitenweise (sich dauernd in der Thematik wiederholende) Gespräche und Liebesbekundungen.

Erst als Jocelyn, Luke, Magnus und Raphael von Sebastian entführt werden, scheint die Handlung ein wenig an Fahrt aufzunehmen. Statt nur noch in Alicante rumzulungern und nichts anderes zu machen, als gefühlte hundert Sitzungen abzuhalten, machen sich Clary und ihre Freunde auf den Weg, ihre Liebsten zu retten. Durch Emma (eine der besagten Kinder des Los Angeles-Clans) konnten sie rausfinden, dass Sebastian Jocelyn & Co im Königreich der Dämonen festhält.
Dort angekommen geht das "Dahingeplätschere" der vermeintlichen Story aber weiter. Jace, Clary, Isabelle, Alec und Simon wandern eine gefühlte Ewigkeit durch die Dämonenwelt und verschanzen sich irgendwann in einer Höhle. Dort geht aber leider das "sich-gegenseitig-die-Liebe-gestehen", Geknutsche und Reden über Reden weiter.

Als dann angekündigt wird, dass Sebastian am darauffolgenden Tag endlich Alicante angreifen wird, weiss man, dass der Showdown kurz bevor steht. Die Protagonisten machen sich auf in die Dämonenstadt, in der Sebastian die Gefangenen versteckt. Statt einer grossen Schlacht, wird der Fokus auf Jace und Clary gelegt, die Sebastian sehr schnell Auge in Auge gegenüberstehen. Clary verfolgt einen heimlichen Plan, der - natürlich - aufgeht und die Welt ist gerettet. Das alles passiert schnell und fast ohne Blutvergiessen. Die Hauptcharaktere bleiben alle unverletzt.

Um wieder zurück in die richtige Welt zu gelangen, müssen Clary & Co schliesslich einen Deal mit einem Dämon abschliessen. Und diese Stelle erwähne ich besonders, weil es die einzige ist, die mich wirklich berührt hat und bei der ich beinahe ein paar Tränchen verdrückt habe: Sebastian gibt seine ganzen Erinnerungen und sein Vampirdasein auf, damit sie wieder zurückkehren können. Er wird sich an keine einzige Person mehr erinnern - nicht einmal an Clary.
Das fand ich gut, weil es einfach zu kitschig war, dass alle Protagonisten unversehrt überlebt haben. Doch Cassandra Clare wäre nicht Cassandra Clare, wenn sie ein paar Kapitel später diese Idee nicht wieder über den Haufen wirft, so dass sich Simon - natürlich - am Ende doch wieder an das meiste erinnern kann... Damit hat jeder sein Happy-End gekriegt.


Fazit:

Die Story war meiner Meinung nach enttäuschend und ziemlich belanglos. Es ist nichts passiert, dass dem Buch einen Sinn gegeben hätte. Die Story hätte genauso gut nach City of Lost Souls enden können. Viele Charaktere sind mir sehr verändert vorgekommen und wirken eher schwach und zurückhaltend. Am meisten haben mir die sarkastisch-narzisstischen Sprüche von Jace gefehlt, die mich bisher immer zum Schmunzeln gebracht haben.
Man hätte viel mehr aus der anfänglichen Idee von Sebastian und seiner Armee von Endarkened Shadowhunters herausholen können oder zumindest die jetzige "Story" um Längen kürzen können.

Ich werde die Mortal Instruments Reihe trotzdem positiv in Erinnerung behalten, denn bis auf diesen letzten Band, hat sie mich sehr gut unterhalten.

You May Also Like

0 Kommentare

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.