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Brothers and Bones. Blutige Lügen
von James Hankins
Bewertung: ★★★☆☆
Mystery, Crime, 512 SeitenErscheinungsdatum: 13. April 2015
Verlag: Piper
Inhalt:
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Charlie Beckham erzählt, einem jungen Staatsanwalt, der mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat: Seit 13 Jahren wird sein Bruder Jake vermisst und Charlie kann dieses Verschwinden bis heute nicht auf sich beruhen lassen. Er wird den Gedanken nicht los, dass sich Jake damals in irgendwelche Machenschaften verstrickt hatte, die ihm letztendlich zum Verhängnis wurden. Und trotzdem will er sich bis heute nicht eingestehen, dass sein Bruder tatsächlich tot ist. Seine Hoffnung, Jake lebend wiederzufinden, wird erneut geschürt, als er eines Tages von einem Obdachlosen mit seinem Spitznamen „Wiley“ angesprochen wird. Die einzige Person, die ihn jemals so genannt hatte, war Jake. Als Charlie sich dessen bewusst wird und sich deshalb auf die erneute Suche nach diesem Obdachlosen macht, ahnt er nicht, dass er eine Reihe von unaufhaltsamen Ereignissen ins Rollen bringt, die ihn selbst in Gefahr bringen.
Meine Meinung:
Ich fand diese Einleitung und die Idee, die hinter der Geschichte steckt, wirklich spannend und vielversprechend – genauso wie es sich eigentlich für einen Thriller gehört. Leider konnte aber die weitere Handlung dann nicht ganz das halten, was sie versprach und der Autor hat viel Potential verschenkt. Zum einen verliert er sich immer wieder in ständigen Wiederholungen und Zusammenfassungen über das gerade Geschehene, so dass man sich als Leser manchmal fragen musste, ob der Autor einen für dumm hält. Gleichzeitig hatte er aber damit auch erreicht, dass die Geschichte stellenweise etwas langatmig wirkte. Und zum anderen bedient sich der Autor im Laufe der Story etwas zu sehr an der Klischeeschublade.
Die Story wirkte am Ende nicht ganz durchdacht und mir hat leider bis zuletzt der „Thrill“ gefehlt. Es gab zwar Versuche, überraschende Wendungen einzubauen, aber so richtig vom Hocker haben mich diese nicht gehauen - und wenn man halbwegs aufmerksam liest, konnte man sich einige dieser Enthüllungen schon denken. Ausserdem fand ich es etwas enttäuschend, dass letztlich jeder Charakter denselben Beweggrund für seine Handlungen hatte – und damit hat es sich der Autor, meiner Meinung, etwas zu einfach gemacht.
Das Ende fand ich dann leider richtig furchtbar. Ich will hier auch gar nicht verraten, was genau passiert, aber auch das hier führe ich wieder auf den Kritikpunkt zurück, dass der Autor die Story scheinbar nicht richtig durchdacht hatte. Das Ende wirkt abrupt, die Erklärungen sind nur halbherzig und ich fand vieles unlogisch.
Ein letzter Kritikpunkt ist der, dass mir die Charaktere irgendwie alle zu ähnlich waren. Bis auf die Beschreibungen ihrer äusseren Erscheinung, wirkten die Charaktere sehr unscheinbar und hatten kaum irgendwelche Eigenheiten, die herausstechen. Da hat mir ein wenig die Authentizität und Individualität gefehlt.
Alles in allem kein kompletter Reinfall, da die Story durchaus ihre Momente hat – kann man lesen, muss man aber nicht.
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