Vielleicht mag ich dich morgen

by - Juni 11, 2017

(© Amazon / Argon Verlag)

Vielleicht mag ich dich morgen
von Mhairi McFarlane

Bewertung: ★★☆☆☆

Chick-Lit, Audiobook
Spieldauer: 12 Std. und 46 Min.
Erscheinungsdatum: 18. Mai 2015
Verlag: Argon Verlag


Inhaltsangabe:
Wiedersehen macht nicht immer Freude. Schon gar nicht Anna, die nach 16 Jahren beim Klassentreffen mit genau jenem Typen konfrontiert wird, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals, als sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana war. Wie wenig sie heute als schöne und begehrenswerte Frau mit dem Mädchen von einst gemein hat, wird klar, als James sie nicht erkennt. Er ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Anna kann es kaum glauben und wittert ihre Chance: Endlich kann sie ihm alles heimzahlen. Beide ahnen nicht, wie sehr sie das Leben des anderen noch verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen. (© Amazon / Argon Verlag)

Meine Meinung:
Obwohl mich das Buch anfangs noch ganz gut unterhalten konnte, wurde ich zunehmend genervter von der doch sehr vorhersehbaren Storyline. Gründe dafür gab es viele und ich versuche im Folgenden einige dafür zu nennen:

Die Story war sehr platt, vorhersehbar und wirkte dadurch aufgesetzt. Nachdem man sehr früh erfährt, inwiefern die Vergangenheit der Protagonistin Anna mit der ihres angeblichen Widersachers James zusammenhängt, kann man bereits erahnen, welchen Verlauf die Geschichte nehmen wird. Und zu meiner Enttäuschung passiert exakt das, was man sich bereits am Anfang ausgemalt hat - ohne Überraschungen und ohne jeglichen Tiefgang. Einfach gähnend langweilig.

Nachdem Anna James mit ihrem neuen, erwachsenen und vor allem "aufgemotzten" Ich begegnet und dieser sie nicht wiederzuerkennen scheint, wittert sie ihre Chance und spielt ihm ebenfalls vor, ihn nicht zu kennen, um ihm irgendwann ihr total überdramatisiertes Teeniedrama heimzuzahlen.
Die Konversationen der beiden beschränken sich hauptsächlich auf oberflächlichem Geplänkel, bei dem ich mehr als einmal die Augen verdrehen musste. Von Humor fehlte für mich jede Spur, das war mir dann doch alles zu kindisch.
Was mich auch gestört hat - auch wenn es sich um ein Detail handelt - ist der Umstand, dass James und Anna ihre jeweiligen SMS immer mit "Kuss, James" bzw. "Kuss, Anna" beendet haben, selbst dann, als sich die beiden eigentlich noch gar nicht richtig gekannt haben. Ich weiss nicht, ob im englischen Original die gebräuchliche Schlussfloskel "xoxo" verwendet wurde, aber selbst dann fände ich das unangebracht, vor allem wenn sich die Charaktere eigentlich noch gegenseitig siezen. Das hat für mich 0 zum Inhalt gepasst.
Schade fand ich auch, dass Schönheit hier nur mit äusseren Attributen gleichgesetzt wird. Als ob frau sich nur richtig kleiden und schminken müsste, damit man als schön und selbstbewusst gilt und nicht mehr gemobbt wird. Und dieses Bild wird ausgerechnet noch von einer Frau als Autorin vermittelt. Da sträubt sich die Feministin in mir bis aufs Äusserste.

Ich könnte vermutlich noch ewig damit weiterfahren und zig Details erwähnen, die mich gestört haben, aber ich denke, dass reicht im Groben, um den Eindruck zu vermitteln, dass es nichts gab, das mir an der Geschichte gefallen hat - Na ja, bis auf die Erzählerin, die ihre Sache ganz gut gemacht hat.

Wer auf anspruchslose, vorhersehbare Chick-Lit steht, die hauptsächlich aus kindischem Humor und oberflächlichem Geplänkel besteht, ist hier genau richtig. Allen anderen rate ich davon ab, sich dieses (Hör-)Buch anzutun. Selbst unter kurzweiligen Frauenromanen gibt es deutlich bessere Werke, die sich für den Sommerurlaub eignen ;)

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