Cat & Cole: Die letzte Generation

by - Juli 08, 2018

(© Amazon / Planet!)

Cat & Cole: Die letzte Generation* (This Mortal Coil #1)
von Emily Suvada

Bewertung: ★★★☆☆

Dystopia, 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 19. Juni 2018
Verlag: Planet!


*Rezensionsexemplar von Netgalley

Inhalt:

Das Buch beginnt sehr vielversprechend und beschreibt das Leben in einer dystopischen Zukunft, die einerseits durch Technik modernisiert wurde und andererseits durch ein tödliches Virus dem Ende geweiht ist. Mittendrin kämpft die Protagonistin Cat um ihr Überleben. Sie ist nicht nur die Tochter der Person, die an der Entstehung des Virus massgeblich beteiligt war, sondern gleichzeitig auch ein ausgefuchstes Hacker-Genie.

Dank einem kurzen Rückblick zu Beginn der Geschichte erfährt man, wie ihr Vater vor rund zwei Jahren von der Firma „Cartaxus“ abgeholt wird und Cat zur Flucht zwingt. So wird sie nicht nur von ihrem Vater, sondern auch von ihrem damaligen Jugendfreund Dax getrennt.

Jetzt, zwei Jahre später ist Cat noch immer auf sich alleine gestellt. Sie hat es geschafft, auf eigene Faust zu überleben. Doch neben dem tödlichen Virus, wird sie eines Tages von einer anderen Gefahr heimgesucht: Der Soldat Cole spürt sie auf und erklärt ihr, dass Cats Vater gestorben ist und er für ihn gearbeitet hat. Cat ist die einzige Person, die den Impfstoff entschlüsseln kann und somit die Menschheit retten kann. Sie kann also gar nicht anders, als mit Cole mitzugehen, nichtsahnend, dass sie schon bald Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit auf die Spur kommt, von denen sie niemals zu träumen gewagt hätte…

Meine Meinung:

Der Beginn der Story, den ich oben beschrieben habe, ist sehr packend geschrieben. Es fiel mir am Anfang relativ leicht, mich von der Handlung mitreissen zu lassen und fortlaufend zu erfahren, um was für eine dystopische Zukunft es sich handelt. Und das ist leider gar nicht so einfach zu verstehen, wie es den Anschein macht. Durch den ganzen technischen Schnickschnack in der Zukunft, hat es für mich relativ lange gedauert, bis ich halbwegs einen Überblick darüber hatte, wie dieses Hightech-Zeug im menschlichen Körper funktioniert. Erschwerend kommt hinzu, dass die ganzen Neuerungen sehr ähnlich klingen: Heilkit und Genkit sind nur zwei Begriffe, die immer wieder auftauchen. Ich finde es zwar schön, dass sich die Autorin ganz viele innovative Entwicklungen hat einfallen lassen, aber angesichts der Tatsache, dass sie immer wieder seitenweise Erläuterungen für die ganzen Techniken liefern muss, macht das Lesen auf Dauer schwerfällig. Und das war schliesslich auch der Hauptgrund dafür, dass mich die Story um die Mitte herum allmählich verloren hat. Ich hätte mir insgesamt mehr Handlung, dafür weniger Technik-Blabla gewünscht. Vielleicht hätte sich die Autorin hier ein etwas weniger komplexes System ausdenken sollen, denn irgendwann hatte ich gar keine Lust mehr verstehen zu wollen, was denn nun schon wieder mit Cats Körper vor sich geht. Das ist auch der Hauptkritikpunkt, weshalb ich dem Buch letztendlich nur 3 Sterne vergeben konnte – denn die eigentliche Hauptstory kam für mich viel zu kurz.

Neben dieser Kritik möchte ich aber auch die positiven Aspekte hervorheben: Cat ist eine starke, weibliche Protagonistin, die sehr viel auf dem Kasten hat. Ich fand es grossartig, dass sie nicht auf die Hilfe von irgendeinem Kerl angewiesen war. Es war viel mehr umgekehrt: Die beiden Herren Dax und Cole, die um ihre Gunst buhlen, waren vielmehr auf Cats technischen Knowhow angewiesen.
Positiv war auch, dass Cole zwar der typische, gutaussehende männliche „Book-Boyfriend“ ist, aber nicht mit einer Bad Boy Attitüde auskommen muss, damit man ihn sexy findet. Und das schien auch Cat so zu sehen. Zwischen den beiden herrscht von Anfang an eine knisternde Anziehungskraft, die man als Leser regelrecht zu spüren bekommt.
Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch eine überraschende Enthüllung am Ende des Buches, die ein ganz neues Licht auf die Beziehung zwischen Cat und Cole wirft, da man etwas aus Cats Vergangenheit erfährt, das ich so niemals erwartet hatte. Diese Enthüllung wirkte sehr durchdacht von der Autorin und dem Leser wird eine plausible Erklärung dafür geliefert, warum es zwischen den beiden eine besondere Verbindung gibt.

Neben dieser Enthüllung passiert im Schlussteil noch eine weitere Wendung, die vermutlich DEN grossen Plot Twist darstellen sollte, mich aber leider nicht vom Hocker hauen konnte. Es wird dabei die Identität des Bösewichts offenbart, der die ganze Zeit einen perfiden Plan verfolgt hat und mit Cats Handlungsbogen verstrickt ist. Ich habe diese Lunte schon relativ früh gerochen und vermutet, dass diese bestimmte Person hinter dem Ganzen steckt. Mehr als ein müdes ‚Ich hab’s von Anfang an gewusst‘ konnte die Autorin deshalb nicht bei mir bewirken, was ich schade fand. Sie hat hier meiner Meinung nach einen sehr vorhersehbaren Weg gewählt, den man sicher anders hätte lösen können.

Fazit:

Eine Reihenauftakt, in dem sich viel Potential verbirgt. Die Story wäre anfangs sehr packend gewesen, sie wird jedoch durch zu lange und ausführliche technische Erläuterungen getrübt. Für Band 2 bleibt noch Luft nach oben, aber die Grundsteine für eine spannende Fortsetzung wurden definitiv gelegt.

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10 Kommentare

  1. Das ist ja schade, dass hier einiges an Potential verloren gegangen ist! Ich finde das Buch nach wie vor interessant und werde es mir wohl schnappen. Dennoch vielen Dank, dass du meine Erwartungen ein bisschen gebremst hast.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole!

      Das ist doch absolut in Ordnung, Geschmäcker sind nun mal verschieden und das ist auch gut so :) Ich hoffe natürlich, dass dir das Buch etwas mehr zusagen wird, als mir. Ich fand es ja auch nicht schlecht, aber leider etwas zu Technologie-lastig.

      Liebe Grüsse zurück!

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  2. Hallo!
    Es ist natürlich immer etwas mühsam, wenn in einem Buch so viele fremde Begriffe verwendet werden, dass man so viel überlegen muss um die ganze Story überhaupt zu verstehen. Das macht das Lesen natürlich recht mühsam und langweilig. Ich finde die Geschichte sonst klingt eigentlich recht interessant aber ich bleibe lieber bei Fantasy oder Romantik, da solche Technik/Future Sachen nicht so meins sind.

    Ich hoffe natürlich, dass dir Band 2 besser gefallen wird, vielleicht ist es einfacher, weil du bereits die Grundbegriffe kennst. :)

    Liebe Grüsse
    Pascale

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    1. Hallo Pascale!

      Ja, die Geschichte bzw. die Grundidee wäre ganz gut gewesen, aber ich hatte einfach Mühe, am Ball zu bleiben. Fantasy oder Romantik ist mir dann auch etwas lieber :)

      Und ich weiss auch noch gar nicht, ob ich Band 2 überhaupt lesen werde. Aber falls doch, hoffe ich natürlich auch, dass es mir etwas besser gefallen wird :)

      Liebe Grüsse zurück!

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  3. Hi paperlove,
    trotz deiner Kritikpunkte finde ich die Story recht interessant. Vermutlich finde ich das "Technikgebabbel" spannender wie die Lovestory :D
    Liebe Grüße vom Buchvogel

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    1. Hallo Daniela

      Na, dann wirst du an dem Buch sicher viel Freude haben :) Zu viel Liebesdrama finde ich auch nicht gut, aber hier war es mir etwas zu viel Technikgebrabbel :D

      Liebe Grüsse!

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  4. Hey,
    die Geschichte hört sich total spannend an. In letzter Zeit interessiere ich mich sehr für dieses Genre. Ich finde die Kunst dabei ist, eine neue Welt zu erschaffen und dabei nicht Seitenweise Erklärungen liefern zu müssen. Das schaffen leider nur die wenigsten.
    Mal sehen, ob ich dem Buch eine Chance geben werde.

    Allerliebst
    Johanna von www.xlibraria.blogspot.de

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    1. Hallo Johanna,

      Da stimme ich dir zu. Ein gutes Worldbuilding ist für mich auch das A und O einer Geschichte, aber hier war es mir schlicht und einfach zu komplex und zu technologisch. Falls du das Buch dennoch lesen wirst, bin ich gespannt auf deine Meinung!

      Liebe Grüsse

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  5. Huhu,

    schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte, ich fand es phänomenal!
    Ich muss jedoch auch sagen, dass ich ziemlich technikaffin bin und mir das alles somit keine Probleme bereitet hat. Ich habe mir jedoch beim Lesen auch gedacht, dass gerade dieser Aspekt die Leserschaft vermutlich spalten wird, denn es ist ja auch nicht gerade wenig von dem Nerdzeugs :D
    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht, theoretisch müsste das technische ja im nächsten Band weniger werden. Wir werden sehen.

    Liebe Grüße,
    Jacqueline

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    1. Hallo Jaqueline,

      Schön, dass dir da Buch gefallen hat. Einem "Technik-Nerd" würde ich das Buch auch definitiv empfehlen, denn so jemand kommt voll und ganz auf seine Kosten. Bisher sind die Meinungen aber fast durchweg positiv ausgefallen, es scheint so, als wäre ich eine der wenigen gewesen, die so Mühe mit der ganzen Technologie hatte :D

      Liebe Grüsse zurück!

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