[Rezension] Carrie Soto is Back

by - November 16, 2022

(© Ullstein)

Carrie Soto is Back*
von Taylor Jenkins Reid

Bewertung: ★★☆☆☆

Fiction, 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 01. September 2022
Verlag: Ullstein eBooks


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.

Inhaltsangabe:
Carrie Sotos eiserner Wille und unbarmherziger Ehrgeiz haben sie zur größten Tennisspielerin aller Zeiten gemacht. Sie hält unzählige Weltrekorde und hat zwanzig Grand Slam Titel geholt. Doch nach sechs Jahren im Ruhestand muss sie ohnmächtig dabei zusehen, wie ihre Rekorde von einer jungen Britin gebrochen werden. Mit 37 entscheidet sie sich, auf den Platz zurückzukehren. Sie will nichts mehr als ewigen Ruhm und beschließt: Ein finales Jahr als Tennisspielerin soll sie für immer unbesiegbar machen. Denn wer ist sie, wenn sie nicht die Beste ist? Um ihr Ziel zu erreichen, ist sie sogar bereit, ihren Stolz beiseitezuschieben und mit Bowe Huntley zu trainieren, dem Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat …

Meine Meinung:

Ja, ich lebe noch. Ich leide nur mal wieder - oder immer noch? - an einer Leseflaute, die seit einigen Wochen hartnäckig anhält. Und dieses Buch ist daran ehrlicherweise nicht ganz unbeteiligt, denn wie man an meiner Bewertung unschwer erkennen kann, ist TJR mit ihrem neusten Werk bei mir nicht gerade auf Begeisterung gestossen. Und das, obwohl genau dieselbe Autorin mir noch in diesem Jahr ein Lesehighlight beschert (und mich aus meiner ersten Leseflaute geholt hatte).

Auch Reids neustes Buch spielt im selben Universum wie die Geschichte der berühmten Evelyn Hugo, Malibu Raising oder Daisy Jones, sodass ich mich sehr gefreut habe in diese Welt zurückzukehren, die mir schon einige unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Nur wollte bei Carrie Soto dieses Mal der Funke einfach nicht überspringen.

Die Geschichte dreht sich um das Leben der titelgebenden Protagonistin, die sich nach zahlreichen Erfolgen als Tennisspielerin zur Ruhe setzt.
Einige Jahre später wird sie von ihrer bislang grössten Konkurrentin jedoch zu einem Comeback gezwungen und wir begleiten Carrie dabei, wie sie sich auf ihre Rückkehr als ehemals beste Tennisspielerin vorbereitet und sich mit einigen Herausforderungen auseinandersetzen muss.

Ich muss leider gestehen, dass mich Tennis nicht die Bohne interessiert. Ich finde die stundenlangen und gefühlt endlosen Tennis-Matches im Fernsehen irrsinnig langweilig und eintönig und muss nach Beendigung dieses Buches sagen, dass nur eines noch langweiliger als Tennis-Matches im Fernsehen ist: Tennis-Matches als Buchform.
Mir war schon klar, dass Tennis eine grosse Rolle im Buch einnehmen wird, aber nicht, dass sich das ganze Buch ausschliesslich um Tennis dreht und es nur darum geht, wie Carrie sich auf ihre Spiele vorbereitet, trainiert und mit Niederlagen umgeht.
Carrie selbst ist als Protagonistin bedauerlicherweise nicht gerade eine Sympathieträgerin und insgesamt hatte ich bis zum Schluss das Gefühl, dass sie neben dem Tennisspielen, quasi keine Persönlichkeit oder Tiefe besitzt und mir war es schlichtweg egal, ob ihr das Comeback gelingt, oder nicht.
Am interessantesten fand ich eigentlich nur Carries komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, der in meinen Augen mehr Tiefe erhalten hat, als sie selbst. Aber das allein hat bei mir nicht ausgereicht, um mein Interesse für den Plot zu wecken.

Trotz des angenehmen und flüssigen Schreibstils der Autorin, konnte ich dieses Mal zu keinem Zeitpunkt einen Zugang zur Geschichte oder zur Protagonistin finden und mir hat bis zuletzt ein interessanter Aufhänger oder irgendeine Art von Spannung gefehlt, die mich dazu bewegt hätte, weiterzulesen. Stattdessen musste ich mich mühselig durch die Seiten quälen, in der Hoffnung, dass doch endlich mal etwas Interessantes passieren muss, abgesehen von den langweiligen Tennisspielen. Aber dieser Wunsch blieb mir leider bis zuletzt verwehrt, sodass ich die letzten Kapitel nur noch quergelesen habe, um endlich von meiner Qual erlöst zu werden, die mich immer tiefer in meine Leseflaute gestürzt hat.

Das war für mich dieses Mal bedauerlicherweise ein Flop auf ganzer Linie und TJR kann das eindeutig besser. Ich hoffe, ihr nächstes Buch kann mich wieder mehr begeistern.

Fazit:

"Carrie Soto is Back" dreht sich um das Comeback einer weltberühmten Tennisspielerin, die an ihre früheren Erfolge anknüpfen will. Leider dreht sich das ganze Buch fast ausschliesslich um Tennis und für mich hat dieses Mal leider komplett die Spannung gefehlt. Carrie ist als Protagonistin keine Sympathieträgerin und hat so wenig Persönlichkeit, dass sie das Buch nicht allein tragen kann (wie es zum Beispiel in Evelyn Hugo gelungen ist). Ich habe mich mehr oder weniger durch die nicht enden wollende Tenniskarriere von Carrie gequält und war froh, als das Buch endlich sein Ende gefunden hat. Für Tennisfans sicher ein Hit - für mich dagegen ein enttäuschender Flop, der dank des angenehmen Schreibstils der Autorin von mir gerade noch den zweiten Stern erhält. Das kann TJR eindeutig besser.

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10 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel,
    ohje. Es tut mir so leid, dass du in deiner angehenden Leseflaute nun auch noch ein Buch gelesen hast, das so gar nicht zu überzeugen wusste.

    Ich muss sagen, dass ich bei der Inhaltsbeschreibung auch gleich dachte: Ohje, Tennis. Das wäre jetzt auch nicht so unbedingt mein Thema, muss ich gestehen. Ich hätte jetzt auch etwas Schwierigkeiten mich über dieses Hobby hinaus mit der Protagonistin zu identifizieren, was den Kampfgeist anbelangt. Sicherlich ist Ehrgeiz lobenswert und hilfreich, um sich in seinem Talent zu verbessern. Aber diese extreme Verbissenheit und der Wille der Beste sein zu wollen ... das liegt mir fern. Ich denke da ist Frust schon im Vorfeld vorprogrammiert und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Menschen mit so einer Einstellung doch einige starke emotionale Tiefen erleiden.

    Ich kann anhand deiner Rezension sehr gut verstehen, warum das Buch hier für dich - und für bei mir wäre es mit Sicherheit nicht anders - nicht funktioniert hat.

    Ich hoffe sehr, dass du zeitnah ein Buch findest, dass dich wieder so richtig in den Leseflow bringt.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Liebe Tanja

      Ich habe dir unten geantwortet und du hattest mit deinem Gefühl recht. Der Spamfilter von Blogger war schuld, dass dein Kommentar nicht aufgetaucht ist und ich hab's nicht gemerkt. Verzeih mir!

      Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die mit Tennis nichts anfangen kann und du deshalb meinen Frust mit dem Buch verstehen konntest!

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    2. Huhu Mel,
      dann bin ich ja beruhigt. Ich habe schon an mir selbst gezweifelt. Der Spamfilter ist tückisch. Ich habe mir mittlerweile auch schon angewöhnt die Kommentare immer noch einmal alle auf das Vorhandensein des dritten Kästchens durchzukontrollieren.
      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    3. Ja, ich werde jetzt vermehrt ein Auge darauf haben! :)

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  2. Hey Mel!

    Ich kenne das sehr gut, wenn man einfach keine Zeit oder Lust zum Lesen hat. Besonders schwer ist es wieder den Leseeinstieg zu finden, wenn das Buch auch noch nicht gerade toll ist. Ich hatte das leider auch schon ein paar Mal. Manchmal hilft es mir, einfach ein neues zu beginnen oder wirklich eine Lesepause zu machen und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

    Schade, dass dir das Buch nicht gefallen hat. Ich kenne diese Autorin nicht aber öfters passiert es, dass Autoren wenn sie mit einem Buch richtig Erfolg hatten, plötzlich so schnell und viel schreiben wollen, das die Geschichte schlussendlich ein Flop wird. Ist auch bei meiner Lieblingsautorin Jennifer L. Armentrout so passiert. Ich konnte eine ganze Buchreihe nicht lesen, weil es nicht spannend war und so gar nicht mehr ihr Schreibstil. Mittlerweile hat sich das wieder verbessert und ich freue mich auf ihre neuen Bücher. :)

    Hoffentlich findest du beim nächsten Buch wieder die Lesefreude. ♥

    Beste Grüsse
    Pascale

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    1. Hallo Pascale

      Ja, in diesem Jahr tauchen die Leseflauten echt häufig und sehr lange auf - ich weiss auch nicht woran das liegt. Seitdem ich drei Monate weg war, ist der Leseflow irgendwie auch weg. Das gleiche gilt auch fürs Bloggen - leider.

      Ja TJR hatte tatsächlich sehr grossen Erfolg mit den vorherigen Büchern, vielleicht sagt dir "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" etwas? Das stand wochenlang auf allen Bestenlisten - verdient, wie ich finde! Aber anschliessend hat sie etliche Bücher aus demselben Universe rausgehauen und hier konnte sie mich zum ersten Mal gar nicht abholen.

      Bei JLA kann ich deine Enttäuschung nachvollziehen. Toll, dass du zu ihr zurückgefunden hast. Sie war früher mal meine absolute Lieblingsautorin und heute mache ich einen grossen Bogen um ihre Bücher. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass sich ihre Stories immer gleich lesen und es irgendwann nur noch um unangenehme Sexszenen mit toxischen Männern ging, die ein Nein nicht als Nein akzeptieren wollten. Da war für mich Schluss mit ihr. :/

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  3. Hallo liebe Mel,
    ich hätte schwören können, dass ich deine Rezension schon kommentiert habe. Gelesen habe ich sie auf jeden Fall schon. Ich habe von der Autorin bislang noch nichts gelesen. Muss aber auch sagen, dass mich das Thema hier nicht wirklich gekriegt hätte. Ich kann Tennis nämlich auch nur recht wenig abgewinnen.

    Ich kann sehr gut verstehen, dass du das Buch alleine, weil dich die Autorin zuvor so zu überzeugen wusste, dennoch zur Hand genommen hast. Das hätte ich vermutlich auch getan. Denn meiner Erfahrung nach kann es einem richtig guten Autor/einer guten Autorin gelingen, einem Leser auch ein Thema näher zu bringen, dass diesen vielleicht ansonsten gar nicht interessiert hätte. Einfach mit Hilfe guter Charakter und einem fesselnden und besonderem Schreibstil.

    Ich finde es schade, dass es bei diesem Buch nicht geklappt hat und dass dir hier auch die Protagonistin auf weiten Strecken unsympathisch war.

    Ich hoffe sehr, dass das nächste Buch von T.J.R. dich wieder auf voller Länge überzeugen kann.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Liebe Tanja

      Du hast tatsächlich recht! Ich hab eben in meinem Bloggerfeed nachgeschaut und gesehen, dass dein vorheriger Kommentar als Spam markiert wurde und er deshalb nicht angezeigt wurde. Ich habe ihn nun freigeschalten und jetzt sind beide zu sehen. Tut mir leid! Ich weiss nicht, warum mein Blogger das manchmal macht oder was man dagegen tun kann. Ich werde zukünftig darauf achten, regelmässig meine Kommentare im Blogger Feed zu checken.

      Nun zu deinem Kommentar: Ja, ich denke selbst wenn mich die Tennis-Thematik nicht interessiert, hätte es ein gutes Buch werden können, wenn es eben nicht ausschliesslich nur um Tennis gegangen wäre. Aber so konnte mich die Autorin, die sonst besonders mit ihren Charakteren punktet, nicht abholen. Vielleicht sollte sie sich trotzdem mal aus ihrem Universe entfernen und ganz neue Bücher schreiben. Hier scheint langsam die Luft draussen zu sein. :D

      Liebe Grüsse

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    2. Hallo liebe Mel,
      dir geht es da nicht alleine so. Ich habe das manchmal auch. In letzter Zeit war es (ich klopf mal auf Holz) weniger, so dass ich die Kontrolle auch schon ein wenig vernachlässigt habe. Aber vermutlich muss man da jetzt eben einfach immer kontrollieren.

      Ja, vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass die Autorin etwas Neues ausprobiert. Das könnte eine Lösung auf das Problem sein, könnte aber auch schief gehen, wenn es gerade diese Art von Literatur ist, die ihr besonders liegt. Aber es wäre schon schade, wenn das nächste Buch dich nicht wieder zu überzeugen weiß, zumal die Autorin ja scheinbar ein paar Finessen drauf hat, was die Figuren anbelangt, die ihre Bücher eben positiv hervorstechen lassen könnten. Ich drücke da fest die Daumen. Wirst du denn noch weitere Bücher von ihr lesen?

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    3. Ja, ich habe auf jeden Fall geplant, weitere Bücher von TJR zu lesen und will mich nicht von dieser einen Enttäuschung - die ja auch hauptsächlich daran lag, dass ich Tennis langweilig finde - entmutigen lassen. :)

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