[Rezension] Tiere essen
(© Random House) |
Tiere essen*
von Jonathan Safran Foer
Gelesen von Ralph Caspers
Bewertung: ★★★★★
Nonfiction, Audiobook, Spieldauer: 4 Stunden und 29 Minuten
Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2010
Verlag: Random House
Inhaltsangabe:
Wie viele junge Menschen schwankte Bestsellerautor Jonathan Safran Foer lange zwischen Fleischgenuss und Vegetarismus hin und her. Als er Vater wurde und er und seine Frau überlegten, wie sie ihr Kind ernähren würden, bekamen seine Fragen eine neue Dringlichkeit: Warum essen wir Tiere? Würden wir sie auch essen, wenn wir wüssten, wo sie herkommen?
Foer stürzt sich mit Leib und Seele in sein Thema. Er recherchiert auf eigene Faust, bricht nachts in Tierfarmen ein, konsultiert einschlägige Studien und spricht mit zahlreichen Akteuren und Experten. Vor allem aber geht er der Frage auf den Grund, was Essen für den Menschen bedeutet. Auch Foer kennt die trostspendende Kraft einer fleischhaltigen Lieblingsmahlzeit, die seit Generationen in einer Familie gekocht wird. In einer brillanten Synthese aus Philosophie, Literatur, Wissenschaft und eigenen Under cover-Reportagen bricht Foer in »Tiere essen« eine Lanze für eine bewusste Wahl. Er hinterfragt die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um unser Essverhalten zu rechtfertigen, und die dazu beitragen, dass wir der Wirklichkeit der Massentierhaltung und deren Konsequenzen nicht ins Auge sehen.
Foer stürzt sich mit Leib und Seele in sein Thema. Er recherchiert auf eigene Faust, bricht nachts in Tierfarmen ein, konsultiert einschlägige Studien und spricht mit zahlreichen Akteuren und Experten. Vor allem aber geht er der Frage auf den Grund, was Essen für den Menschen bedeutet. Auch Foer kennt die trostspendende Kraft einer fleischhaltigen Lieblingsmahlzeit, die seit Generationen in einer Familie gekocht wird. In einer brillanten Synthese aus Philosophie, Literatur, Wissenschaft und eigenen Under cover-Reportagen bricht Foer in »Tiere essen« eine Lanze für eine bewusste Wahl. Er hinterfragt die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um unser Essverhalten zu rechtfertigen, und die dazu beitragen, dass wir der Wirklichkeit der Massentierhaltung und deren Konsequenzen nicht ins Auge sehen.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist bereits 2009 im englischen Original erschienen und wurde 2010 auf Deutsch übersetzt. Und trotzdem kann ich vorausschicken, dass die Themen, die der Autor hier erläutert, selbst nach 15 Jahren nicht an Aktualität verloren haben - was eine traurige Realität ist.Jonathan Safran Foer war mir eher als Autor fiktionaler Romane ein Begriff, deshalb war ich neugierig - aber ehrlicherweise auch etwas skeptisch - was er zum Thema Fleischkonsum und Massentierhaltung wohl zu sagen hat.
Meine Skepsis war nicht gerechtfertigt, denn der Autor konnte mich mit seinem (Hör-)Buch schnell in seinen Bann ziehen. Ich habe selbst vor ein paar Jahren aufgehört Fleisch zu essen, wobei bei mir der ausschlaggebende Beweggrund dazu letztendlich war, wie negativ die Massentierhaltung zum CO₂-Ausstoss und damit zum Klimawandel beiträgt. Doch natürlich liegt mir auch das Tierwohl sehr am Herzen.
Besonders bewundernswert fand ich, wie Foers es schafft, seine Botschaften so rüberzubringen, dass ich an keiner Stelle das Gefühl hatte, er hat das alles mit erhobenem Zeigefinger geschrieben und will uns die Botschaft: "Fleischessen ist böse" reinhämmern. Eher im Gegenteil. Er beschreibt im Buch auch positive Beispiele einer (soweit es möglich ist) artgerechten Tierhaltung.
Natürlich beschreibt er auch die andere Seite. Die Seite, die aufzeigt, was mit Tieren geschieht, die auf engstem Raum eingepfercht werden, und so bis zu ihrer Schlachtung nur Leid ausgesetzt sind. Er beschreibt besonders an den Beispielen von Truten und Schweinen, wie diese über die Jahre so herangezüchtet wurden, dass sie möglichst ertragreich für die Fleischproduktion sind, sie jedoch dafür schneller krank werden lässt. Viele Tiere werden so schlecht behandelt, dass sie oftmals bereits vor oder auf dem Weg zur Schlachtung vor Stress verenden.
Das alles war mir eigentlich schon bewusst, und dennoch hat es mir die Haare zu Berge stehen lassen und einmal mehr meinen Entschluss gestärkt, kein Fleisch mehr zu essen. Es hat mich auch einmal mehr an der Spezies Mensch zweifeln lassen und ich finde es einfach traurig und erschreckend, zu sehen, dass es Menschen gibt, die so herzlos mit Tieren umgehen, nur um Geld zu verdienen. Mir sind schon alleine beim Zuhören fast die Tränen in die Augen gestiegen, ich kann mir gar nicht ausmalen, wie gewissenlos man sein muss, damit man die Massentierhaltung unterstützen kann (sei es als Tierhalter:in, oder auch als Konsument:in, der oder die Billigfleisch aus Massentierhaltung kauft).
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