Zurück ins Leben geliebt
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Zurück ins Leben geliebt
von Colleen Hoover
Bewertung: ★★★☆☆
Contemporary Romance, 368 SeitenErscheinungsdatum: 22. Juli 2016
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Inhalt:
Tate zieht für ihr Studium zu ihrem Bruder nach San Francisco. Als sie dort ankommt ist ihr Bruder zwar nicht da, dafür liegt aber sein Arbeitskollege und Nachbar Miles betrunken vor der Wohnungstür.
Nach diesem etwas holprigen Kennenlernen, stellt sich dieser Miles später aber als überaus attraktiver und (zumindest in Tates Augen) interessanter Mann heraus. Es dauert deshalb nicht lange, bis sie mit ihm in der Kiste landet. Doch Miles wird nicht müde zu betonen, dass ihre Beziehung nur auf Sex basiert und nie darüber hinaus gehen wird, da er nicht vor hat, sich jemals wieder zu verlieben. Tate lässt sich davon nicht beirren und so kommt es wie es kommen muss: Sie verliebt sich Hals über Kopf in Miles und hat insgeheim die Hoffnung, dass dieser irgendwann ihre Gefühle erwidern wird. Dabei ahnt sie jedoch nicht, dass es einen ganz bestimmten Grund für Miles Verhalten gibt.
Meine Meinung:
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Tate und Miles erzählt. Während Tates Erzählungen sich auf die Gegenwart und die Begegnungen mit Miles beziehen, beschränkt sich dessen Perspektive fast ausschliesslich auf seine dramatische Vergangenheit. Hinzu kommt, dass Miles Perspektive als eine Art Poetry Slam Texte verfasst sind, für die die Autorin scheinbar eine Schwäche zu haben scheint. Grundsätzlich habe ich weder Perspektivenwechsel noch gegen Poetry Slam etwas. In diesem Fall hat mich aber beides gestört. Die ständigen Unterbrüche durch Miles Vergangenheit haben immer wieder meinen Lesefluss gestört und konnten mich nicht wirklich in ihren Bann ziehen. Seine Vergangenheit wirkte übertrieben dramatisch und dadurch sehr konstruiert und es war abzusehen, was genau passiert war. Auch dieser Poetry Slam Stil hat für mich nicht so richtig in die Geschichte gepasst.
Aber auch die gegenwärtige Story aus Tates Sicht konnte mich nicht so richtig vom Hocker reissen. Die Liebes- oder besser gesagt Sexgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich viel zu schnell und viel mehr passiert danach auch leider gar nicht mehr. Es scheint im Nachhinein fast so, als hätte das Buch gar keine richtige Handlung gehabt. Es war vielmehr eine Aneinanderreihung von Sexszenen, die in diesem Mass einfach überflüssig waren. Damit ist CoHo scheinbar auf den Zug der zahlreichen 0815 New Adult Romane aufgestiegen, was ich sehr schade fand. Sie konnte bei ihren vorherigen Büchern bei mir vor allem deswegen punkten, weil sie es auch ohne diese ständigen Sexszenen geschafft hatte, Gefühle rüberzubringen. Das fehlte hier leider gänzlich. Der ganze "Plot" spielt sich hauptsächlich in Miles Wohnung ab. Die beiden haben Sex, sie verliebt sich immer mehr in ihn und er muss sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, in dem er ihr zum wiederholten Male erklärt, dass er keine Gefühle für sie hat. Das wiederholt sich immer und immer wieder bis zum Ende hin - und das Ende selbst war dann auch sehr vorhersehbar und unspektakulär.
Die Charaktere waren mir zudem beide zu farblos und eindimensional und irgendwie auch unsympathisch. Bis auf Miles Vergangenheit erfährt man man einfach zu wenig von den beiden, damit man sie lieb gewinnen könnte.
Fazit: Das kann CoHo deutlich besser. Ein Fan von anspruchslosen New Adult Romanen wird hier auf seine Kosten kommen, aber alle die sich mehr erhoffen, könnten enttäuscht werden. Vom nächsten Buch der Autorin erwarte ich mehr, ansonsten muss sie wohl wieder von der Liste meiner Lieblingsautoren weichen.
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