[Rezension] Four Dead Queens

by - Juni 21, 2020

(© Piper Verlag)

Four Dead Queens*
von Astrid Scholte

Bewertung: ★★★★☆

YA Fantasy, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 02. März 2020
Verlag: Piper


*Danke für das digitale Rezensionsexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
»Sei schnell und noch schneller wieder weg«, das ist das Motto von Keralie Corrington, Taschendiebin aus Quadara. Im Regierungsbezirk von Quadara stiehlt sie dem Boten Varin Erinnerungschips – ein begehrtes Gut auf dem Schwarzmarkt. Allerdings muss sie feststellen, dass es sich keinesfalls um leere Chips handelt: Unfreiwillig wird sie Zeugin, wie Quadaras vier regierende Königinnen ermordet werden. Keralie und Varin werden zu Spielbällen einer weitreichenden Verschwörung geworden sind. Zusammen versuchen sie, den Strippenziehern zu entkommen und deren Pläne zu vereiteln. (© Piper Verlag)

Meine Meinung:

Four Dead Queens war mal wieder eines dieser Young Adult Fantasy Bücher, um das ich bereits nach dem Erscheinen des englischen Originals herumgeschlichen bin. Als ich dann gesehen habe, dass die deutsche Übersetzung nicht lange auf sich hat warten lassen, musste ich es einfach lesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Das ist einerseits dem angenehmen, flüssigen Schreibstil der Autorin zu verdanken, andererseits aber auch der sehr verständlichen Einführung in das Worldbuilding, dessen Regeln wir bereits vor Beginn der eigentlichen Handlung erfahren. Es geht um Quadra, ein Land, das in vier Königreiche aufgeteilt ist und von vier verschiedenen Königinnen regiert wird, die gemeinsam in einem Palast leben. Die vier Reiche könnten nicht unterschiedlicher sein: In Archia steht das schlichte Leben und der Ackerbau im Vordergrund, in Toria der Handel an der Küste, in Ludia das Vergnügen, Kunst und Musik und in Eonia die neusten Technologien und das fortschrittliche Leben. Damit hat die Autorin eine sehr interessante Grundlage geschaffen, die viel Potenzial gehabt hätte, das Land mit seinen vielen Unterschieden näher zu beleuchten.

Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite lernen wir das Palastleben durch die Augen der vier Königinnen näher kennen und erfahren, dass jede von ihnen ein Geheimnis hat. Auf der anderen Seite wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht der Protagonistin Keralie erzählt, die aus Toria stammt und sich durch mehr oder weniger zwielichtige Geschäfte durchs Leben schlägt. Ihr neuster Auftrag ist es auch, der ihren Handlungsstrang mit dem der vier Königinnen verbindet. Nachdem sie dem aus Eonia stammenden Boten Varin Erinnerungschips gestohlen hat, erfährt sie nicht nur, dass die vier Königinnen ermordet wurden, sondern wird durch dieses Wissen selbst teil des Mordkomplotts und schwebt in Lebensgefahr. Mit der Unterstützung von Varin versucht sie sich aus dem Schlamassel zu befreien und die Sache aufzuklären, doch nach und nach muss Keralie feststellen, dass es sich um eine grössere Verschwörung handelt, als sie zunächst angenommen hat.

Ich muss leider zugeben, dass mich der Plot letztendlich nicht ganz so packen konnte, wie es ich es nach der Einführungen des interessanten Worldbuildings erhofft hatte. Vermutlich lag es einfach daran, dass es sich um einen Einzelband handelt und das die Möglichkeiten für die Ausführlichkeit eines Plots einschränkt. Ich hatte das Gefühl, dass dadurch das Potenzial, das die vier unterschiedlichen Königreichen geboten hätten, nicht voll ausgeschöpft werden konnte. Bis auf Eonia, deren Technologie für den Plot eine Relevanz hat, werden die anderen drei Königreiche nur am Rande erwähnt und man erfährt nicht wirklich etwas darüber, was es bedeutet, in den jeweiligen Königreichen zu leben.
Das Erzähltempo ist sehr flott und dadurch rast man nur so durch die Geschichte. Das hat das Lesen einerseits sehr kurzweilig gemacht, aber auch dazu geführt, dass die Protagonisten nie lange an einem Ort verweilen. Die Geschichte fokussiert sich weniger auf die Entwicklung der Charaktere, sondern vielmehr auf das Vorantreiben des Plots.
Keralie war mir als Protagonistin sympathisch, ebenso wie die vier Königinnen, über die ich gerne noch mehr erfahren hätte. Varin war okay, blieb aber bis zuletzt eher blass. Insgesamt blieb aber verständlicherweise aufgrund der begrenzen Seitenzahl zu wenig Zeit, die Charaktere ausführlich auszuarbeiten, ohne dass es auf Kosten des Plots gegangen wäre.

Fazit:

Four Dead Queens ist eine Young Adult Fantasy Geschichte, die mit einem interessanten Worldbuilding und einem spannenden, actiongeladenen Plot punktet. Dennoch wurde in meinen Augen nicht das volle Potenzial ausgeschöpft, das die Idee grundsätzlich geboten hätte. Dieser Einzelband ist als kurzweilige Lektüre für zwischendurch zu empfehlen, gerade wenn man nicht unbedingt Wert auf Charakterentwicklung, sondern eher auf eine spannende Handlung legt. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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