[Rezension] Reserve
(© Der Hörverlag) |
Reserve*
von Prinz Harry
Gelesen von Steffen Groth
Bewertung: ★★☆☆☆
Spieldauer: 19 Stunden und 55 Minuten
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2023
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2023
Verlag: Der Hörverlag
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Inhaltsangabe:
Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten – und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde.
Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.
Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.
Meine Meinung:
Ich glaube, kaum ein (Hör-)Buch hat in den letzten Monaten so viel Gerede ausgelöst, wie Prinz Harrys Autobiografie. Ich bin selbst überhaupt keine Anhängerin der englischen Königsfamilie (sondern vielmehr der Meinung, dass die Monarchie längst abgeschafft gehört), aber trotzdem habe ich seit Harrys Hochzeit mit der Schauspielerin Meghan Markle so viel (unfreiwillig) über die beiden und dem daraus ausgelösten Konflikt im Königshaus mitbekommen, dass ich das Gefühl habe, dass man diesen ganzen Gerüchten gar nicht aus dem Weg gehen kann. Und da gefühlt alle auf jeglichen Social Media Kanälen über dieses Buch gesprochen hat, habe ich mich auch dazu durchgerungen, mir Prinz Harrys Geschichte anzuhören.Das Buch beginnt einleitend mit einer Begegnung, die Harry mit seinem Bruder und seinem Vater in England hatte, bei dem es wieder einmal zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Streitpunkt war - wie wir im späteren Verlauf herausfinden, mal wieder - Harrys Rückzug aus der Öffentlichkeit, zum Schutze seiner Frau und seiner Kinder. Erschüttert muss Harry in diesem Gespräch jedoch feststellen, dass weder sein Bruder, noch sein Vater nachvollziehen können, was eigentlich dessen Gründe für diesen Entscheid war. Etwas, das bei Harry zu so viel Unverständnis geführt hat, dass er sich schliesslich dazu entschieden hat, seine Beweggründe und seine Geschichte als Buch niederzuschreiben. Scheinbar lag seine Motivation also darin, seiner Familie klarzumachen, wo er sich von ihnen unverstanden fühlt.
Soweit so gut. Bevor es aber zu den wirklich interessanten Themen aus der Gegenwart kommt, holt Prinz Harry sehr weit aus und beginnt mit seiner Erzählung in der Kindheit. Ich muss gestehen, dass mir bis auf den Tod von Diana, das natürlich auch eines der einschneidendsten Erlebnisse in seinem Leben gewesen war, relativ wenig hängen geblieben ist. Harry schildert zwar ein bisschen etwas zu seinen Beziehungen zu seinem Vater und seinem Bruder, aber dabei bleibt er doch überraschend oberflächlich. Einzig die Erwähnung, dass er als "Spare" (zu deutsch: der Ersatz) für William gilt, betont er immer wieder. Und zwar so oft, dass es mir irgendwann auf den Zeiger gegangen ist. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob ihm wirklich seine Familie ständig dieses Gefühl vermittelt hat, oder ob da nicht Prinz Harrys eigenes niedriges Selbstwertgefühl zum Tragen gekommen ist, dass er sich ständig so fühlt, als ob er im Schatten seines Bruders steht.
So oder so hat es seine Beziehung zu seinem Bruder William sehr geprägt, was etwas war, dass mich tatsächlich überrascht hat. Obwohl sich die beiden nahe stehen, lässt Harry seinen Bruder William in diesem Buch in keinem guten Licht dastehen, und das beginnt bereits bei Erzählungen in seiner Kindheit. So hat sich Harry zum Beispiel in einer dummen Aktion als Jugendlicher in seinem Internat die Haare abrasiert, dies bereut und ist anschliessend zu seinem Bruder gegangen, von dem er sich Trost erhofft hatte. Dieser hat sich zwar einerseits verständnisvoll gezeigt, aber fand die Aktion andererseits auch irgendwie lustig, was Harry als persönlichen Angriff erlebt hat. Ich kann verstehen, dass diese Reaktion verletzend sein kann, aber William war damals selbst ein Jugendlicher und die beiden sind schliesslich Geschwister. Und da empfinde ich es normal, dass man sich mal streitet oder sich übereinander lustig macht. Doch Harry hat dies immer wieder als Bestätigung dafür gesehen, dass William sich als direkter Thronfolger scheinbar für wichtiger und etwas Besseres hält und er eben immer nur der arme, kleine Spare bleibt. Und das lässt er auch im weiteren Verlauf des Buches immer wieder durchblicken. Jede geschilderte Begegnung mit William hatte für mich einen feindseligen Beigeschmack, bei ich immer das Gefühl hatte, dass die Eifersucht aus Harry spricht.
Die Erzählung folgt schliesslich chronologisch den weiteren Jahren, in denen vor allem Harrys Militärausbildung und seine Expeditionen, sowie auch seine Beziehungen im Vordergrund stehen, die jedes Mal gescheitert sind. Dies alles macht den Hauptteil des Buches aus und ich fand es stellenweise einfach nur furchtbar langweilig und nichtssagend. Harry bleibt in diesem Teil die meiste Zeit total oberflächlich und schwadroniert minutenlang über seinen halb erfrorenen Penis oder ähnlichen Banalitäten, die mich absolut nicht interessiert haben und der Geschichte keinerlei Substanz geben. Statt seine schwierige Beziehung zu seinem Vater und seinem Bruder zu beleuchten oder auf seine verletzten Gefühle einzugehen, erhält man eine Ode an seine Liebe zu Apache Helikoptern.
Das einzige, das in diesem Hauptteil emotionaler gefärbt ist, ist Harrys (berechtige) Wut und Hass auf die (hauptsächlich britische) Presse. Während der Rest seiner Familie sich mit diesem Umstand in ihrem Leben arrangiert zu haben und nach der Devise leben, die Berichte einfach zu ignorieren, scheint Harry sein Leben lang bereits damit Mühe zu haben, sich von diesen Artikeln emotional zu distanzieren. Jede (oftmals falsche) Story über ihn, hat ihn verletzt, verärgert und beschäftigt. Das tut mir auf der einen Seite leid und ist nachvollziehbar, auf der anderen Seite konnte ich das Gejammere über die Presse irgendwann nicht mehr ertragen. Ich hatte den Eindruck, dass Harry für viele seiner Probleme die Verantwortung abschiebt und ständig allen anderen die Schuld daran gibt, statt daran zu arbeiten, was er an sich und seinem Umgang mit diesen Situationen verändern oder verbessern könnte, damit sein Leidensdruck abnimmt.
Irgendwann ist mir diese Mischung aus bedeutungslosen Erzählungen über Armeehelikopter und dem Rumgejammere zu viel geworden, sodass ich kurzzeitig überlegt habe, das Hörbuch abzubrechen. Ausserdem haben für mich viele der Schilderungen auch nicht zum Beweggrund des Buches gepasst: Inwiefern soll es für sein Vater und sein Bruder (und die Welt) relevant sein etwas über Harrys halb erfrorenen Penis zu wissen, um zu verstehen, warum es aus England geflüchtet ist?
Zum Glück habe ich es aber nicht getan. Denn im letzten Drittel des Buches lernt Harry schliesslich Meghan kennen. Und da beginnt das Buch endlich interessant zu werden, was vor allem daran lag, dass Harry endlich emotional spürbar geworden ist. Zu Beginn schildert er sehr bildhaft, wie er sich in sie verliebt hat und welche schönen Momente er mit ihr verbracht hat. Das war irgendwie zauberhaft, denn Harry kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und seine Liebe zu seiner Frau war während des Zuhörens richtig spürbar. Was mich hierbei erstaunt hat, war der Umstand, dass die Königsfamilie zunächst sehr angetan zu sein schien von der neuen Frau an Harrys Seite. Und alles sehr friedlich und harmonisch verlaufen ist.
Doch diese Phase währte nicht ewig, wie wir alle wissen und nachdem die Presse Wind von der Beziehung bekommen hat, war das der Anfang vom Ende. Aus irgendeinem (für mich als Aussenstehende) nicht nachvollziehbaren Grund, hat sich die britische Presse auf Meghan eingeschossen und sie durch zahlreiche Schlagzeilen und Artikel als eine zickige, unsympathische und böswillige Frau hingestellt. Und ich muss zugeben, dass ich bis zu diesem Hörbuch auch von diesem Bild, das die Presse von ihr gezeichnet hat, geprägt war. Harry bemüht sich im Buch wirklich sehr, viele diese Erlebnisse richtigzustellen und erzählt, wie die Situationen wirklich abgelaufen ist. Und das erzählt er mit so einer Ernsthaftigkeit, dass ich ihm das tatsächlich glaube.
Mit jeder weiteren Geschichte ist mein Mitgefühl für Harry, aber besonders auch für seine Frau grösser geworden. Egal was sie gemacht hat, es wurde in der Öffentlichkeit immer so hingestellt, als wäre sie ein Monster. Und dass sie beinahe daran zerbrochen ist, überrascht mich nicht. Mich hat es ehrlich gesagt vielmehr überrascht, dass sie diese Beziehung aufgrund des enormen Drucks nicht beendet hat.
Harry hat sich schliesslich aus Verzweiflung immer wieder an seine Familie, insbesondere an seinen Vater gewandt, damit diese doch etwas gegen diesen Rufmord unternehmen sollen. Doch der hat leider nur jedes Mal erwidert, dass Harry und Meghan den Artikeln einfach keine Beachtung schenken sollen. Etwas, das schliesslich zu einem angespannten Verhältnis geführt hat.
Ausschlaggebend für den endgültigen (Vertrauens-)bruch waren letztendlich mehrere Erlebnisse, in denen private Dinge von Harry und seiner Frau an die Presse gelangt sind, die nur seine Familie (durch persönliche Briefe oder Gespräche) wissen konnten. Das war für ihn eine Bestätigung dafür, dass jemand aus der royalen Familie oder jemand, der oder die ihnen sehr nahe steht, Informationen an die Presse weitergibt und damit indirekt dafür sorgt, dass Meghan in einem schlechten Licht dasteht.
Alle Gesprächsversuche zwischen Harry, William und seinem Vater sind in dieser Zeit zu keiner Lösung gekommen. Es war sogar vielmehr so, dass sich die Beziehung zwischen Harry und Meghan und dem Rest der royalen Familie stetig verschlechtert hat - warum dem so war, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Fakt ist aber, dass Harry keine andere Möglichkeit mehr gesehen hat, als mit Meghan nach Amerika zu flüchten, um sich und seine Familie zu schützen.
Dieser letzte Drittel ist mir wirklich sehr nahe gegangen und ich bin überrascht, dass ich Harry nun tatsächlich etwas besser verstehen kann. Und trotzdem ist dieser Konflikt innerhalb seiner Familie irgendwie so weltfremd und lächerlich, dass es für mich einmal mehr Bestätigung dafür ist, dass die Monarchie abgeschafft werden kann.
Was ich aber leider nach wie vor nicht verstehen kann ist Harrys Drang, ständig an die Öffentlichkeit zu gehen. Er jammert hier 20 Stunden lang darüber wie sehr er darunter leidet, ständig von der Presse verfolgt zu werden und in der Öffentlichkeit zu stehen. Und trotzdem dreht er eine Doku nach der anderen oder macht ein Enthüllungsinterview, was alles noch mehr Öl ins Feuer giesst im Sinne davon, dass der ganze Konflikt mit seiner Familie noch mehr in den Blick der Öffentlichkeit gerät und Spekulationen befeuert. Das widerspricht sich für mich sehr mit seinem Wunsch, dass er doch am liebsten einfach in Ruhe gelassen werden will.
Zuletzt noch ein Wort zum Sprecher: Ich muss leider sagen, dass mir Groth als Sprecher nicht sehr sympathisch war, aber das kann natürlich auch am Inhalt liegen. Da das englische Original von Prinz Harry persönlich vorgelesen wird, hätte ich mir wahrscheinlich im Deutschen auch eine Stimme gewünscht, die etwas besser zu Harry passt und etwas junger gewirkt hätte. Aber das ist natürlich absolut subjektiv und Geschmackssache, deshalb fliesst dieser Punkt natürlich nicht in die Bewertung mit ein.
Fazit:
Reserve ist sicher eine der meist erwarteten und umstrittensten Autobiografien, die es derzeit auf dem Markt gibt. Leider ist der Inhalt dann gar nicht so skandalös oder kontrovers, wie man vermuten würde. In den ersten beiden Dritteln des Buches bleibt Harry überraschend oberflächlich und sie bestehen hauptsächlich über Rumgejammere und Vorwürfen gegenüber der Presse und seiner Familie, sowie auch bedeutungslosen Schilderungen über Harrys halberfrorenen Penis oder seiner neu entfachten Liebe für Apache Helikoptern, die absolut nichts Nennenswertes zu der Erzählung beitragen. Im letzten Drittel wird das Hörbuch dann aber doch noch gut, nachdem Harry Meghan kennengelernt hat und er beim Erzählen plötzlich emotional viel spürbarer wird und Einblicke darin gibt, was wir Leser:innen wirklich wissen wollen: Was zwischen ihm und seiner Familie wirklich vorgefallen ist.Alles in allem kann ich trotzdem nur 2.5 Sterne vergeben. Wäre das Buch durchweg so gewesen, wie der letzte Drittel, hätte ich eine deutlich bessere Bewertung abgeben können. Aber man muss sich ziemlich lange Durchquälen, bis man zu den wirklich relevanten Dingen kommt.
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4 Kommentare
Hallo liebe Mel,
AntwortenLöschenich lese ja so gut wie nie Autobiografien und Sachbücher. Umso spannender finde ich es, über Rezensionen einen Einblick zu erhalten, was ich da so verpasse. Über Prinz Harrys Biografie habe ich mich vor Kurzem oberflächlich mit meiner Buchhändlerin unterhalten. Ansonsten habe ich dazu tatsächlich noch nichts gehört bzw. darüber gelesen.
Deine sehr ausführliche Rezension hat mir das Buch nähergebracht. Dafür danke ich dir.
Was mich an Biografien bei denen insbesondere auch über die Beziehung zu Eltern und nahen Verwandten/Ehepartnern gesprochen wird, grundsätzlich schon mal stört ist, dass ich finde, dass solche Zwistigkeiten, wenn man denn an einer Lösung interessiert ist, in der direkten Ansprache geklärt werden sollten. Ich halte nicht so viel davon, wenn man seine Probleme in die Welt trägt und dann vielleicht auch noch über bestimmte Personen herzieht.
Beim Lesen deiner Rezension hatte ich allerdings zum Teil Verständnis dafür, warum Prinz Harry ein Buch herausgebracht hat. Gerade im Bezug auf die Presse kann ich mir schon vorstellen, dass man da sehr stark in die Ecke gedrängt wird. Ein eigenes Buch hilft natürlich die eigenen Ansichten und Meinungen klarzustellen. Sicherlich ist der Weg, die Presse zu ignoieren, der an Prinz Harry herangetreten wurde, gerade in diesen Kreisen vermutlich eine recht gängige Lösung und vermutlich auch sinnvoll. Schweigt man, dann wird das Thema vermutlich schnell uninteressant (?) Oder zumindest geht man vermutlich davon aus, wenn man sich für diese Praxis entscheidet. Aber das ist mit Sicherheit auch nicht immer so zufriedenstellend.
Ich danke dir für diesen interessanten Einblick ins Buch!
Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Abend.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Du sprichst so viele wichtige Punkte an, die ich auch noch gern in meiner Rezension erwähnt hätte. Aber da sie eh schon viiiiiel zu lange geworden ist, musste ich irgendwo Abstriche machen. Ich könnte aber wahrscheinlich noch viel mehr dazu sagen. :D
LöschenMir erging es beim Lesen tatsächlich auch so, dass ich mir an vielen Stellen gedacht habe, dass man das doch eher privat klären sollte. Und ich habe mich auch ständig dabei ertappt, wie ich mir dachte, dass es so viele Familien gibt in denen gerade die Kinder - leider - oftmals nicht da von ihren Eltern bekommen, das sie benötigen würden und die schreiben auch nicht alle öffentliche Bücher darüber. Immerhin berichtet Harry in seiner Biografie, dass er irgendwann begonnen hat, zur Therapie zu gehen. Ich habe mir nämlich die ganze Zeit gedacht, dass er durch dieses Buch seinen Bruder und seinen Vater wohl auch nicht mehr Verständnis erhalten wird - etwas, nach dem er sich so sehr sehnt. Und es wäre wahrscheinlich hilfreicher, wenn Harry deshalb lernt, wie er ohne die Wertschätzung der beiden auskommt.
Hach, ich muss mich schon wieder zurückhalten. Das Buch würde definitiv viel Stoff für Diskussionen beinhalten. :D
Das kenne ich :o) Ich habe manchmal auch vor dem Schreiben einer Rezension die Angst, dass ich einfach nicht alles in dem Text unterbringen oder/und den Leser mit zu viel Text überschwemmen könnte. Aber andererseits: Lieber eine lange Rezension mit Tiefgang, als eine oberflächliche, die einfach nicht das aussagt, was man vermitteln möchte.
LöschenIch finde deine Rezension aber schon sehr aussagekräftig und einiges kann man sich auch zwischen den Zeilen gut erlesen.
Bei deinem letzten Kommentar musste ich immer wieder zustimmend nicken. Ich denke, wir haben da eine sehr ähnliche Meinung. Ich denke auch, dass das Verhältnis zu den Geschwistern/Eltern durch das Schreiben eines Buches nicht besser werden kann und dass das nicht der perfekte Weg ist, um Erlebtes zu bewältigen. Nachvollziehbar ist es aus Harrys Situation. Die ganze Welt schaut auf die königliche Familie. Klatsch und Tratsch sorgt in vielerlei Hinsicht für falsches Schubladendenken. Um aus dieser Schublade wieder rauszukommen muss man vermutlich an die Öffentlichkeit treten. Doch ich denke, da macht sich im Zweifelsfall einfach nur wieder eine neue Schublade auf. Die Wahrheit über einen Menschen ist meist extrem vielschichtig. Und das menschliche Leben verändert sich ja von Sekunde zu Sekunde mit den neuen Erfahrungen und Erlebnissen, die man von Tag zu Tag macht.
Ich denke auch, dass eine Therapie hier die beste und sinnvollste Lösung wäre.
Dass sich über das Thema so gut und so viel diskutieren lässt, macht es, objektiv gesehen natürlich wieder zu einem Bestseller und erklärt hohe Verkaufszahlen. Nur privat gesehen, denke ich, ist es einfach keine gute Idee so ein Buch zu schreiben bzw. zu veröffentlichen.
Ja, mit dem Verhältnis zu den Geschwistern stimme ich dir zu. Wobei man ja auch in Frage stellen kann, ob das tatsächlich der wahre Grund für das Schreiben des Buches war oder ob es nicht eher um den finanziellen Anreiz geht. Es ist ja kein Geheimnis, dass Charles seinem Sohn den Geldhahn zugedreht hat (das erwähnt Harry auch selbst im Buch) und das Buch war ein Verkaufsschlager... Aber dann finde ich es scheinheilig am Anfang zu behaupten, dass das Buch für ihn eine tiefere Bedeutung haben soll. :D
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