[Rezension] Das Licht der letzten Tage

by - März 08, 2019

(© Audioteka / Audio Media Verlag)

Das Licht der letzten Tage *
von Emily St. John Mandel
gelesen von Stephanie Kellner

Bewertung: ★★☆☆☆

Science Fiction, Audiobook 
Spieldauer: 6 Stunden 48 Minuten
Erscheinungsdatum: 14. September 2015
Verlag:
Audio Media Verlag


* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.

Inhaltsangabe:
Der berühmte Schauspieler Arthur stirbt während einer Theateraufführung von König Lear. Die achtjährige Kirsten wird Zeugin. Noch in derselben Nacht führt der Ausbruch einer Pandemie zum Ende der bisherigen Welt. 15 Jahre später: Nur wenige haben die Katastrophe überlebt, unter ­ihnen Kirsten, die sich einer umherziehenden Shakespeare-Gruppe angeschlossen hat. Immer mehr Fäden verbinden die alte mit der neuen Welt, in der nichts mehr ist, wie es war – außer der Hoffnung auf ein Weiter. (© Audioteka / Audio Media Verlag)

Meine Meinung:

Ich habe das Buch 2016 schon einmal als Ebook begonnen, es aber dann nach ungefähr zwei Dritteln abgebrochen, weil ich nicht so richtig in die Geschichte hineingefunden habe. Nun wollte ich der Story als Hörbuch eine zweite Chance geben und bereue es nicht, dies getan zu haben. Obwohl meine Bewertung auf den ersten Blick negativ ausfällt, muss ich sagen, dass das Buch keinesfalls schlecht ist. Dennoch gibt es ein paar Kritikpunkte, die einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen haben und meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnten, die ich an ein Buch aus dem Science Fiction Genre habe.

Das Hörbuch beginnt sehr vielversprechend: Jeevan, ein Paparazzo, besucht eine Theateraufführung und wird Zeuge, wie der berühmte Schauspieler Arthur vor den Augen aller an einem Herzinfarkt stirbt. Dieser Tod bleibt nicht der einzige, denn nach und nach wird fast die gesamte Menschheit  von einer gregorianischen Grippe dahingerafft. Arthurs Schicksal ist somit nur eines von vielen.

Mit diesem Einstieg hat die Autorin eigentlich eine perfekte Ausgangslage für einen spannenden Roman in einem Endzeitszenario geschaffen. Leider flacht der Spannungsbogen nach dem beklemmenden Beginn relativ rasch ab und statt dass die Story vom Überlebenskampf der Menschheit berichtet, springt Mandel in ihrer Geschichte in die Vergangenheit und setzt den Fokus auf Arthurs Leben, das sie in aller Ausführlichkeit schildert und durch die Blickwinkel seiner Exfrauen ergänzt wird. Die Handlung springt dabei zwischen den einzelnen Kapiteln immer mal wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, was es bei einem Hörbuch teilweise extrem schwierig macht, der Story folgen zu können. Im Buch hat man vermutlich noch die einzelnen Kapitelunterteilungen, die einem einen Hinweis geben können, das die Handlung an einem Ort spielt. Beim Hörbuch fehlt dies jedoch, deshalb hatte ich oftmals Mühe, dem Handlungsverlauf zu folgen. Der einzige Lichtblick war dabei die sehr angenehme Erzählweise der Sprecherin, der ich sehr gern zugehört habe.

Arthurs Leben zu lauschen war nicht durchweg langweilig, allerdings war es Anbetracht des Genres des Buchs, einfach nicht das, was ich erwartet hatte. Das Buch hätte als Belletristik Roman viel besser funktioniert, denn das Endzeitszenario spielt eigentlich kaum eine Rolle für das Buch und kommt damit auch viel zu kurz. Ich hatte mir bis zuletzt erhofft, dass noch irgendetwas Spannendes passieren würde, das mir den Mund offen stehen lässt, aber leider hat Mandel in ihrem Buch komplett auf einen Spannungsbogen verzichtet und die Geschichte endete für mich ziemlich abrupt und dadurch für mich auch sehr unbefriedigend.

Fazit:

In meinen Augen handelt es sich bei "Das Licht der letzten Tage" um ein überbewertetes Buch, das nicht das hält, was es verspricht. Obwohl es sich um ein Endzeitszenario handelt, wird dem nur wenig Rechnung getragen. Der Grossteil der Geschichte nimmt die Schilderung der Vergangenheit eines Schauspielers ein, der zu Beginn des Buches der tödlichen Grippe zum Opfer fällt. Ich hätte aber viel lieber mehr über den Überlebenskampf der übriggebliebenen Menschheit erfahren. Der einzige Lichtblick war die sehr angenehme Erzählweise der Sprecherin, die selbst über die zähen Passagen hinwegtrösten konnte. Die Story war an und für sich okay, aber leider doch so nebensächlich, dass sie mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Und genau aus diesem Grund kann ich dem Hörbuch nur 2.5 Sterne vergeben.

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4 Kommentare

  1. Ich bin ganz bei dir. Mir hat es zwar einen Hauch besser gefallen, allerdings hat mir grundsätzlich überhaupt eine Handlung gefehlt. Dieser Zusammenhang zu Shakespeare, König Lear - dem Schauspieler allgemein - das war mir eindeutig zu wenig.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Liebe Nicole

      Du glaubst nicht, wie froh ich bin, das zu lesen. Ich wurde ja kürzlich auf Facebook für meine Meinung zu dem Buch persönlich angefeindet, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Für mich gehört ein Spannungsbogen nun mal zu einer Geschichte dazu und hätte die Autorin aus der Erzählung von Arthurs Leben letztendlich mehr gemacht, dann wäre meine Bewertung sicher besser ausgefallen ;D

      LG

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    2. Was? Du wurdest angegriffen? Das gibt's doch gar nicht. Dabei ist deine Rezension sehr schön formuliert und du schreibst auch, warum es dir nicht gefallen hat. Und auch, wenn du es nicht begründet hättest, wenn dir etwas nicht gefällt, dann gefällt es dir nicht. Punkt. So was macht mich traurig, wenn ich das lese.

      Bücher und Leser sind eben unterschiedlich. Sicher, mir blutet das Herz, wenn jemanden ein Buch nicht gefällt, das ich heiß liebe. Aber so ist das halt. Ansonsten bräuchten wir keine Autoren, denn wenn jedem alles gefällt, könnte diese Tätigkeit von einem Computerprogramm übernommen werden.

      Nein, finde ich gar nicht cool, wenn dich da jemand angreift.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    3. Ja, ich war auch sehr überrascht, vor allem weil es erst kürzlich einen Blogpost von Aleshanee auf ihrem Blog dazu gab und ich mir noch dachte: Oh nein, wie krass. Zum Glück ist mir das noch nie passiert.
      Das war ein Mann, der über 50 ist und damit fast doppelt so alt wie ich und dennoch hat er sich wie eine beleidigtes Kind aufgeführt. Ich habe auf FB nur mein Fazit gepostet, mit einem Link zur ganzen Rezension auf meinem Blog. Es kann sein, dass der Typ nicht meine ganze Meinung gelesen hat. Ich hab ihm dann auch noch einmal freundlich geantwortet, da wurde er noch trotziger und hat meine Rechtschreibung bzw. Grammatik korrigiert, also inhaltlich absolut an meiner Antwort vorbei. (Er hat zum Beispiel angemerkt, dass man ein bestimmtes Wort mit einem scharfen S mit "ß" und nicht mit "ss" schreiben würde. Darüber musste ich aber schmunzeln und habe ihm erklärt, dass dass "ß" in der Schweizer Rechtschreibung nicht existiert. (Wir haben das auch nicht auf der Tastatur)). ;D

      Ich finde es natürlich auch schade, wenn Leute ein Buch nicht mögen, das ich sehr mag. Aber ich würde mich deshalb nie persönlich angegriffen fühlen, denn letztendlich habe ich das Buch ja nicht geschrieben?! Wenn der/die Autor*in so darauf reagieren würde, könnte ich das ja noch verstehen, weil sein/ihr ganzes Herzblut im Buch steckt, aber warum ein/e Leser*in persönlich beleidigend wird, kann ich nicht nachvollziehen. Als würde ich meine Meinung
      ändern, nur weil er mich angreift.

      Na ja, schade, dass es so Leute gibt. Ich habe den Mann dann auch blockiert und zukünftig wird er meine Beiträge nicht mehr lesen müssen :D

      Aber schön, wenn die Reaktion auch bei dir auf Unverständnis stösst. Dann bin ich wenigstens nicht die einzige, die sich darüber wundert.

      Liebe Grüsse

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