[Rezension] Der Sommer, in dem es zu schneien begann

by - August 23, 2019

(© Amazon / Audio Media Verlag)

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
von Lucy Clarke, gelesen von Anna Carlsson & Andreas Fröhlich

Bewertung: ★★★★☆

Fiction, Audiobook 
Spieldauer: 6 Stunden und 40 Minuten
Erscheinungsdatum: 13. April 2015
Verlag: Audio Media


Inhaltsangabe:
Nur das Meer kennt dein Geheimnis ...
Als Eva nur wenige Monate nach der Hochzeit ihren Mann Jackson durch einen Unfall verliert, erstarrt sie vor Schmerz. Ihr gerade erst begonnenes glückliches Eheleben soll schon zu Ende sein? Eva fühlt sich völlig allein in ihrer Trauer und reist nach Tasmanien, um Trost bei Jacksons Angehörigen zu finden. Doch so bezaubernd die australische Insel ist, so abweisend verhält sich Jacksons Familie. Warum wollen sein Vater und sein Bruder partout nicht über ihn sprechen? Auf Eva warten schockierende Wahrheiten, die sie zu einem schicksalhaften Sommer in der Vergangenheit führen - dem Sommer, in dem es zu schneien begann ... (© Amazon / Audio Media Audio)

Meine Meinung:

Auf "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" bin ich einzig und allein nur deshalb aufmerksam geworden, weil ich für die Motto-Challenge Bücher rund um das Thema Urlaub (inkl. Sommer) gesucht habe. Ich habe mich dafür einfach mal durch die Spotify-Hörbuch-Datenbank geklickt und habe mich letztendlich für Lucy Clarkes Buch entschieden. Ich muss zugeben, dass ich bei dem Titel und dem Cover eher eine platte, vorhersehbare und kitschige Chick-Lit erwartet hätte, wurde dann aber positiv überrascht, wie traurig und teilweise tiefgründig die Geschichte letztendlich war.

Das Buch beginnt mit einem dramatischen Vorfall: Die Protagonistin Eva erfährt kurz nach ihrer Hochzeit, dass ihr frisch angetrauter Ehemann Jack bei einem Unfall einem Boot ums Leben gekommen ist. Es wird vermutet, dass Jack ertrunken ist, eine Leiche konnte jedoch nicht gefunden werden.
Eigentlich hatten Eva und Jack geplant, im Herbst eine Reise in Jacks Heimat in Tasmanien zu machen, doch nach seinem Tod, fällt dieser Plan (nicht nur sprichwörtlich) ins Wasser. Nach reiflicher Überlegung, entscheidet sich Eva die Reise vorzuziehen und fliegt im Sommer nach Tasmanien, um Jacks Familie kennenzulernen, von der sie bisher kaum etwas erfahren hat.
Dort angekommen, wird sie nicht gerade sehr warmherzig empfangen und Eva wird den Verdacht nicht los, dass es insbesondere zwischen Jack und seinem Bruder Saul ungelöste Konflikte gibt.
Erst nachdem Eva auf eigene Faust Nachforschungen zu Jacks Vergangenheit anstellen wird, erklärt sich Saul bereit, ihr dabei zu helfen. Was zuerst wie eine nette Geste scheint, hat eigentlich ganz andere Gründe, denn wie Eva sehr bald feststellen muss, ist Jack nicht der, der er vorgegeben hat zu sein. Sauls anfänglicher Grund ihr zu helfen war der, zu vermeiden, dass Eva mit ihrer Nachforschung für Wirbel sorgt, denn Jack hat nicht nur Tasmanien, sondern auch seine eigentliche, wahre Geschichte und damit Verbindungen zu ganz bestimmten Menschen, hinter sich gelassen.

Ich dachte anfangs zu wissen, wie die Geschichte sich entwickeln würde, wurde jedoch einmal mehr durch verschiedene unvorhergesehene Wendungen überrascht, die mich perplex zurückgelassen haben. Bei ihrer Suche nach Jacks Vergangenheit in Tasmanien deckt Eva immer mehr Geheimnisse über ihren Ehemann auf, dass weder sie, noch ich als Leserin gedacht hätte. Eva muss feststellen, dass Jack eigentlich ein ganz anderer Mensch ist, als er sich ihr gegenüber gezeigt hat. Doch sie deckt nicht nur Jacks Lügen auf, sondern kommt auch den Gründen dafür auf die Spur - und die sind ganz anders, als man anfangs vermutlich denken würde. Das Buch endet schliesslich in einem Höhepunkt, der noch einmal eine ganz grosse Enthüllung bereithält, die mich war überrascht hat, aber gleichzeitig mit all den vorherigen Wendungen insgesamt für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten war. 

Die Geschichte wird abwechselnd von den zwei wunderbaren Erzählern Anna Carlsson (die Evas Perspektive schildert) und Andreas Fröhlich (der Jacks Sicht schildert) erzählt. Beide schaffen es sehr gut ihren jeweiligen Charakteren und deren Geschichte Leben einzuhauchen und waren für mich eine perfekte Wahl. Das Zuhören war nicht zuletzt, durch den sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil der Autorin sehr angenehm und hat mich insbesondere mit der Protagonistin Eva auf ihrem Leidensweg mitfühlen lassen.

Fazit:

"Der Sommer, in dem es zu schneien begann" erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nicht nur mit dem überraschenden Verlust ihres erst kürzlich angetrauten Ehemanns umgehen muss, sondern auch mit dem Umstand, dass er sie die ganze Zeit belogen hat. Das Buch ist emotional, dramatisch und eine Achterbahn der Gefühle. Nichts ist so, wie es anfangs scheint und ich fand es sehr bewegend, die Protagonistin auf der Suche nach der Wahrheit zu begleiten. Die vielen überraschenden Wendungen haben mich positiv überrascht. Nur die letzte grosse Enthüllung war in meinen Augen zwar unerwartet, für mich aber auch irgendwie unnötig. Von mir gibt es 4 Sterne für diesen kurzweiligen Roman, der als Hörbuch sehr zu empfehlen ist.

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4 Kommentare

  1. Sehr interessant, ich mag ja solche Storys sehr. Bin gespannt, ob es mir auch so gut gefällt wie dir.

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    1. Liebe Melli

      Ja, die Story hat mich positiv überrascht. Gib mir doch Bescheid, wie du sie gefunden hast :)

      Liebe Grüsse

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  2. Hallo Paperlove, ja dieses Buch oder Audiobook könnte mir auch gefallen denke ich. Im Moment habe ich allerdings so viele ungelesene Rezibücher vor mir , so dass Lucy Clarke noch ein wenig warten muss. Lieben Dank für Deinen Kommentar auf meiner Seite. Ich finde es toll wenn manche Bücher uns Leser immer wieder überraschen können,,,,,
    Ganz herzliche Grüsse!
    Angela vom Literaturgarten

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    1. Liebe Angela

      Das kann ich verstehen :) Falls du mal dazu kommen wirst, bin ich natürlich sehr auf deine Meinung gespannt.

      Liebe Grüsse

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