[Rezension] So bin ich stark
(© Kösel) |
So bin ich stark* Gut aufgestellt mit dem inneren Team
von Jutta Heller
Bewertung: ★★★★☆
Self Help, 48 SeitenErscheinungsdatum: 23. Oktober 2017
Verlag: Kösel
*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Kösel Verlag.
Inhaltsangabe:
Klug wie eine Eule, stur wie ein Esel, flexibel und standfest wie ein Känguru: Wir alle tragen Anteile in uns, die bei Gelegenheit gerne miteinander streiten. Die erfahrene Trainerin Jutta Heller stellt verschiedene innere Mitspieler vor und zeigt, wie wir mit ihnen ein starkes inneres Team entwickeln. So sind wir gewappnet für alle Herausforderungen und Situationen, denen wir begegnen. Unser Selbstwertgefühl wird gestärkt, wir können authentisch auftreten und so stark durchs Leben gehen.
Meine Meinung:
Die Arbeit mit dem inneren Team wird in der Psychotherapie mittlerweile sehr häufig angewendet, dort ist die Technik vor allem als Arbeit mit "Ego States" bekannt. Heller hat hier ein kompaktes Selbsthilfebuch kreiert, das die Arbeit mit den inneren Anteilen anhand von Tiermotiven vorstellt. Als Basis dafür dienen Assoziationen, die wir in unserem Sprachgebrauch häufig mit Tierwörtern verbinden. Wir können zum Beispiel "Stark wie ein Löwe" oder auch ein "Angsthase" sein. Und genau das macht sich die Autorin zunutze. Optisch ist das Buch sehr ansprechend, kompakt und
übersichtlich gestaltet, sodass es Spass macht, durch die einzelnen Kapitel zu blättern. Auch die Illustrationen von Kai Pannen sind sehr gelungen.
Nach einer kurzen Einführung in die Arbeit mit inneren Anteilen, folgt eine Liste mit 70 Tieren, die als Hilfestellung für die nachfolgenden 14 Übungen herangezogen werden können. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Thema, das meistens mit eigenen Tierbeispielen der Autorin untermauert wird und zum Schluss eine konkrete Anleitung mit Fragen enthält, die einem helfen sollen, für sich selbst passende Tiermotive auszusuchen, um sich vertiefter mit dem entsprechenden Thema zu befassen. Die Themenauswahl ist aus meiner Sicht äussert gut gelungen, denn die Autorin deckt viele Problembereiche ab, die mir auch in der Psychotherapie häufig begegnen. So kann man anhand des Buches durch Tierbeispiele eigene persönliche Stärken und Schwächen aufdecken und diese dann anhand der Vorstellung von bestimmten Tieren verankern. Weitere Themen sind ausserdem innere Antreiber in Zusammenhang mit der eigenen Stressbewältigung, wie man sich besser abgrenzen kann, wie man eine bessere Balance und ein besseres Tempo erreichen kann oder wie man die Kommunikation zwischen den verschiedenen inneren Anteilen verbessern kann.
Doch trotz all des Lobes für die schöne Idee und die Umsetzung, gibt es auch ein Aber, das ich nicht unerwähnt lassen möchte. Im Buch klingen die Beispiele und die Anleitungen sehr simpel, ich würde jedoch behaupten, dass die Umsetzung nicht so einfach ist, wie es im Buch dargestellt wird. Ich würde behaupten, dass man als Voraussetzung eine gute Imaginationsfähigkeit und auch eine gute Selbstreflexion mitbringen muss - und das fällt nicht jedem Menschen so leicht, wie es im Buch den Anschein macht. Gerade weil nur eine Liste mit Tiernamen enthalten ist, fiel es mir manchmal schwer, mir die Tiere mit all ihren Eigenschaften bildlich vor Augen zu führen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Übungen mit entsprechenden Illustrationen von Tieren oder sogar Tierfiguren leichter umsetzbar wären, weil sie die Tiere "greifbarer" machen.
Darüber hinaus setzt das Buch meiner Meinung nach auch eine gute Sprachfertigkeit auf, gerade was das Wissen über typische Eigenschaften angeht, das man mit den entsprechenden Tieren im deutschen Sprachgebrauch verbindet. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Klient:innen aus dem Buch sehr differenziert mit den entsprechenden Tieren vergleichen konnte. So beschrieb zum Beispiel eine Klientin, dass sie sich aufgrund ihrer Arbeit ausgepowert wie ein Igel nach dem Winter fühle, der eher ein Einzelgänger sei und sich ständig auf Nahrungssuche zum Überwintern befinde, um dann von seinen Fettreserven zu leben. Ein gewisses Vorwissen über die einzelnen Tiere ist also sicher hilfreich, wenn man die Übungen möglichst konkret und detailliert umsetzen möchte. Ich hatte zum Vergleich bei einer Übung auch den Igel gewählt, aber bloss deshalb, weil er bekanntlich Stacheln hat und sich damit zum Schutz "einigeln" kann.
Nach einer kurzen Einführung in die Arbeit mit inneren Anteilen, folgt eine Liste mit 70 Tieren, die als Hilfestellung für die nachfolgenden 14 Übungen herangezogen werden können. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Thema, das meistens mit eigenen Tierbeispielen der Autorin untermauert wird und zum Schluss eine konkrete Anleitung mit Fragen enthält, die einem helfen sollen, für sich selbst passende Tiermotive auszusuchen, um sich vertiefter mit dem entsprechenden Thema zu befassen. Die Themenauswahl ist aus meiner Sicht äussert gut gelungen, denn die Autorin deckt viele Problembereiche ab, die mir auch in der Psychotherapie häufig begegnen. So kann man anhand des Buches durch Tierbeispiele eigene persönliche Stärken und Schwächen aufdecken und diese dann anhand der Vorstellung von bestimmten Tieren verankern. Weitere Themen sind ausserdem innere Antreiber in Zusammenhang mit der eigenen Stressbewältigung, wie man sich besser abgrenzen kann, wie man eine bessere Balance und ein besseres Tempo erreichen kann oder wie man die Kommunikation zwischen den verschiedenen inneren Anteilen verbessern kann.
Doch trotz all des Lobes für die schöne Idee und die Umsetzung, gibt es auch ein Aber, das ich nicht unerwähnt lassen möchte. Im Buch klingen die Beispiele und die Anleitungen sehr simpel, ich würde jedoch behaupten, dass die Umsetzung nicht so einfach ist, wie es im Buch dargestellt wird. Ich würde behaupten, dass man als Voraussetzung eine gute Imaginationsfähigkeit und auch eine gute Selbstreflexion mitbringen muss - und das fällt nicht jedem Menschen so leicht, wie es im Buch den Anschein macht. Gerade weil nur eine Liste mit Tiernamen enthalten ist, fiel es mir manchmal schwer, mir die Tiere mit all ihren Eigenschaften bildlich vor Augen zu führen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Übungen mit entsprechenden Illustrationen von Tieren oder sogar Tierfiguren leichter umsetzbar wären, weil sie die Tiere "greifbarer" machen.
Darüber hinaus setzt das Buch meiner Meinung nach auch eine gute Sprachfertigkeit auf, gerade was das Wissen über typische Eigenschaften angeht, das man mit den entsprechenden Tieren im deutschen Sprachgebrauch verbindet. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Klient:innen aus dem Buch sehr differenziert mit den entsprechenden Tieren vergleichen konnte. So beschrieb zum Beispiel eine Klientin, dass sie sich aufgrund ihrer Arbeit ausgepowert wie ein Igel nach dem Winter fühle, der eher ein Einzelgänger sei und sich ständig auf Nahrungssuche zum Überwintern befinde, um dann von seinen Fettreserven zu leben. Ein gewisses Vorwissen über die einzelnen Tiere ist also sicher hilfreich, wenn man die Übungen möglichst konkret und detailliert umsetzen möchte. Ich hatte zum Vergleich bei einer Übung auch den Igel gewählt, aber bloss deshalb, weil er bekanntlich Stacheln hat und sich damit zum Schutz "einigeln" kann.
Fazit:
Jutta Heller hat ein optisch äusserst ansprechendes, kompaktes und hilfreiches Selbsthilfebuch zur Arbeit mit inneren Anteilen anhand von Tiermotiven geschaffen. Als Voraussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der im Buch enthaltenen Übungen empfiehlt sich jedoch ein gutes Vorstellungsvermögen, sowie auch eine gute Selbstreflexion - wer dies nicht hat, dem empfiehlt sich das Buch wohl eher als hilfreiche Ergänzung zu einem Coaching oder auch zur Psychotherapie. Ich kann mir sehr gut vorstellen, einige der Übungen in meiner Arbeit umzusetzen und finde es toll, dass die Autorin am Ende des Buches entsprechend auch weiterführende (fachliche) Literatur eingefügt hat. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung insbesondere für Personen, die bereits Erfahrungen in der Arbeit mit inneren Anteilen mitbringen.
2 Kommentare
Hallo liebe Mel,
AntwortenLöschenalso du hattest mich ja schon alleine mit dem Cover. Die verschiedenen Tiere sehen so süß aus. <3 Da hätte ich im Buchladen sofort zugegriffen und mir den Klappentext angeschaut.
Der Titel weckt auch sofort die Neugierde.
Das was du über das Buch erzählst, hat mich jetzt auch zu 100% angesprochen. Den Vergleich mit bestimmten Tierarten finde ich sehr interessant. Tiere werden von uns Menschen ja oft als niedlich und sympathisch empfunden. Ich finde das stellt eine gute Möglichkeit dar, sich selbst "liebevoll" zu reflektieren.
Ich verstehe deine Kritikpunkte. Frage mich aber, ob ich als "Laie" diese beim Lesen auch gesehen hätte. Vielleicht kann man die einfache Umsetzung aber auch positiv sehen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein komplexes Buch für einige abschreckend wirkt. Vielleicht eignet sich das Buch daher gerade zum Einstieg? Da ich das Buch selbst nicht gelesen habe, ist es schwer für mich das selbst zu beurteilen. Vielleicht kannst du aber ja dazu was sagen.
Ich wünsche dir einen schönen und entspannten 1. Advent.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Ja, ich finde es manchmal auch leichter, sich symbolisch Bilder, Figuren oder eben Tiere für die eigenen inneren Anteile auszusuchen, das macht sie irgendwie fassbarer und man kann auch in der Therapie vermutlich gut damit arbeiten, weil man die eigenen Anteile dann auf einer Metaebene mit einer gewissen Distanz beschreiben kann.
LöschenJa, natürlich ein komplexes Buch fände ich an dieser Stelle auch nicht empfehlenswert. Und um überhaupt mal mit den eigenen inneren Anteilen in Kontakt zu treten, ist das Buch auf jeden Fall hilfreich. Nur hat nicht jede:r ein gleich gutes Vorstellungsvermögen oder eine gute Introspektionsfähigkeit, deshalb ist es wahrscheinlich eher ein Buch für Menschen, die sich ohnehin gerne und oft mit sich selbst und den eigenen Stärken und Schwächen auseinander gesetzt haben. :)
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