[Rezension] Das Babel Projekt – Lifelike
(© dtv) |
Lifelike * (Das Babel Projekt #1) von Jay Kristoff
Bewertung: ★★☆☆☆
YA Science Fiction, 464 SeitenErscheinungsdatum: 20. Oktober 2021
Verlag: dtv
*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Verlag.
Inhaltsangabe:
Die 17-jährige Eve kann sich gerade so mit Roboterkämpfen über Wasser halten – bis sie vernichtend geschlagen wird und auch das letzte Geld verliert. Auf der Suche nach einem Ausweg findet sie Ezekiel, ein Lifelike-Androide, die wegen ihrer Ähnlichkeit zu Menschen und überlegenen Kampfkunst verboten sind. Unerklärlicherweise vertraut sie ihm, obwohl seine Behauptungen ihr gesamtes Leben infrage stellen. Eve bricht in die Wüste aus schwarzem Glas auf, um die Wahrheit über ihre Vergangenheit und sich selbst herauszufinden. Aber manche Geheimnisse sollten besser ungelüftet bleiben …
Meine Meinung:
Jay Kristoffs Bücher und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Dies war nun mein drittes Buch, das ich vom Autor (mindestens in der Funktion als Co-Autor) gelesen habe und bereits beide vorgängigen Bücher konnten mich nicht überzeugen, weil ich mit seinem Schreibstil nicht warmgeworden bin. Trotzdem wollte ich Lifelike eine Chance geben, weil mich die Inhaltsangabe neugierig gemacht hat.
Der Einstieg in das Buch hat mir überraschend gut gefallen, denn man wird direkt in die Handlung einer bedrohlichen Zukunft hineingeworfen, in der Mensch und Androiden gemeinsam auf der Erde leben. Der Fokus liegt dabei auf Protagonistin Eve, die nach einem Roboterkampf auf sich aufmerksam macht und einige Ereignisse ins Rollen bringt, die ihr Leben in Gefahr bringen.
Kurz nach dem Roboterkampf tauchen nämlich etliche Androiden bei ihr auf, die sie und ihre Familie und Freund:innen umbringen will. In ihrem Überlebenskampf trifft sie auf den Androiden Ezekiel, der bei ihr Erinnerungen wach werden lässt, die ihr aufzeigen, dass sie eigentlich gar nicht die ist, für die sie sich immer gehalten hat...
Am Anfang war ich Feuer und Flamme für das Buch, denn ich mochte das rasante Erzähltempo und die vielen Actionszenen, die mich beim Lesen direkt mitgerissen haben, obwohl mir eigentlich noch das nötige Hintergrundwissen gefehlt hat, warum gerade eine Horde Androiden versucht unsere Protagonistin umzubringen. Ein solches Tempo hätte ich Kristoff nicht zugetraut, nachdem ich eines seiner anderen Bücher abgebrochen habe, weil es sich so unendlich langatmig gelesen hat. Das war hier zunächst definitiv nicht der Fall und hat mir Hoffnung gemacht, dass Lifelike ein Buch sein könnte, dass mir gefallen könnte.
Nur leider hat der Autor dieses Buch in mehrere Abschnitte unterteilt, die sich allesamt wie unterschiedliche Akte eines Theaterstücks lesen und dabei nicht nur verschiedene Schauplätze beinhalten, sondern auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt werden, sodass der Plot nicht gradlinig verläuft.
Das wäre im Grunde nicht mal schlimm, aber nach dem rasanten ersten Abschnitt, drosselt Kristoff das Erzähltempo des Buches plötzlich massiv und erzählt im zweiten Abschnitt erst einmal die ganze Vorgeschichte von Eve, der erklären soll, wer sie eigentlich wirklich ist. Dieser abrupte Wechsel des Tempos habe ich als sehr ungünstig empfunden, und es war für meinen Geschmack viel zu viel Infodump, den der Autor in diesen zweiten Abschnitt gepackt hat. Man könnte fast sagen, dass er darin Evies gesamtes vorheriger Leben zusammenfasst, mit dem er eigentlich auch ein ganzes Prequel oder einen ganzen eigenständigen Band mit ihrer Vorgeschichte hätte füllen können. Schade fand ich auch, dass nahezu keine Fragen offen gelassen werden, sondern Kristoff wirklich gefühlt jedes Geheimnis um Evies Vergangenheit lüftet, das man sicher auch geschickter in die Handlung hätte einfliessen lassen können, ohne direkt alles auf einmal zu enthüllen.
Nachdem man diesen Abschnitt überstanden hat, geht Evies Mission in der Gegenwart weiter, die nun weiss, wer sie wirklich ist und nach dem Kampf gegen die Androiden flüchten musste, bei dem sie gemeinsam mit Ezekiel vom Rest ihrer Familie und ihrer besten Freundin getrennt wurde und diese nun wiederfinden muss.
Obwohl ich froh war, dass der Plot wieder voranging, kehrt der Autor jedoch nicht zum anfänglichen Erzähltempo zurück und ich hatte den Eindruck, dass die Handlung indessen viel träger verläuft, als der am Anfang des Buches.
Der Einstieg in das Buch hat mir überraschend gut gefallen, denn man wird direkt in die Handlung einer bedrohlichen Zukunft hineingeworfen, in der Mensch und Androiden gemeinsam auf der Erde leben. Der Fokus liegt dabei auf Protagonistin Eve, die nach einem Roboterkampf auf sich aufmerksam macht und einige Ereignisse ins Rollen bringt, die ihr Leben in Gefahr bringen.
Kurz nach dem Roboterkampf tauchen nämlich etliche Androiden bei ihr auf, die sie und ihre Familie und Freund:innen umbringen will. In ihrem Überlebenskampf trifft sie auf den Androiden Ezekiel, der bei ihr Erinnerungen wach werden lässt, die ihr aufzeigen, dass sie eigentlich gar nicht die ist, für die sie sich immer gehalten hat...
Am Anfang war ich Feuer und Flamme für das Buch, denn ich mochte das rasante Erzähltempo und die vielen Actionszenen, die mich beim Lesen direkt mitgerissen haben, obwohl mir eigentlich noch das nötige Hintergrundwissen gefehlt hat, warum gerade eine Horde Androiden versucht unsere Protagonistin umzubringen. Ein solches Tempo hätte ich Kristoff nicht zugetraut, nachdem ich eines seiner anderen Bücher abgebrochen habe, weil es sich so unendlich langatmig gelesen hat. Das war hier zunächst definitiv nicht der Fall und hat mir Hoffnung gemacht, dass Lifelike ein Buch sein könnte, dass mir gefallen könnte.
Nur leider hat der Autor dieses Buch in mehrere Abschnitte unterteilt, die sich allesamt wie unterschiedliche Akte eines Theaterstücks lesen und dabei nicht nur verschiedene Schauplätze beinhalten, sondern auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt werden, sodass der Plot nicht gradlinig verläuft.
Das wäre im Grunde nicht mal schlimm, aber nach dem rasanten ersten Abschnitt, drosselt Kristoff das Erzähltempo des Buches plötzlich massiv und erzählt im zweiten Abschnitt erst einmal die ganze Vorgeschichte von Eve, der erklären soll, wer sie eigentlich wirklich ist. Dieser abrupte Wechsel des Tempos habe ich als sehr ungünstig empfunden, und es war für meinen Geschmack viel zu viel Infodump, den der Autor in diesen zweiten Abschnitt gepackt hat. Man könnte fast sagen, dass er darin Evies gesamtes vorheriger Leben zusammenfasst, mit dem er eigentlich auch ein ganzes Prequel oder einen ganzen eigenständigen Band mit ihrer Vorgeschichte hätte füllen können. Schade fand ich auch, dass nahezu keine Fragen offen gelassen werden, sondern Kristoff wirklich gefühlt jedes Geheimnis um Evies Vergangenheit lüftet, das man sicher auch geschickter in die Handlung hätte einfliessen lassen können, ohne direkt alles auf einmal zu enthüllen.
Nachdem man diesen Abschnitt überstanden hat, geht Evies Mission in der Gegenwart weiter, die nun weiss, wer sie wirklich ist und nach dem Kampf gegen die Androiden flüchten musste, bei dem sie gemeinsam mit Ezekiel vom Rest ihrer Familie und ihrer besten Freundin getrennt wurde und diese nun wiederfinden muss.
Obwohl ich froh war, dass der Plot wieder voranging, kehrt der Autor jedoch nicht zum anfänglichen Erzähltempo zurück und ich hatte den Eindruck, dass die Handlung indessen viel träger verläuft, als der am Anfang des Buches.
Mit zunehmendem Storyfortlauf wird auch Ezekiels Beziehung zu Eve erläutert und obschon eine Beziehung zwischen den beiden grundsätzlich Potenzial hätte, interessant zu sein, wird ihr Wiedersehen so instalovemässig beschrieben, dass für mich die gegenseitigen Gefühle absolut nicht spürbar waren und ich vor lauter Kitsch manchmal am liebsten die Augen verdreht hätte.
Irgendwann hat mich der Wechsel des Erzähltempos so frustriert, dass ich immer mehr mein Interesse für den Plot verloren habe, der stellenweise vor sich hingeplätschert hat. Ich habe die restlichen Abschnitte dann nur noch quer gelesen. Am Schluss wartet zwar noch einmal eine überraschende Enthüllung auf uns Leser:innen, aber bis dahin hatte mich die Story leider schon verloren, sodass ich die Reihe nicht mehr fortsetzen werde.
10 Kommentare
Hallo liebe Mel,
AntwortenLöschenoh neeein! Ich hatte so gehofft, dass du dieses Buch genauso lieben würdest wie ich.
Kennst du das Gefühl, dass man von einer Geschichte so sehr begeistert ist, dass es für einen selbst nicht vorstellbar ist, dass jemand anderes diese Begeisterung nicht teilen könnte? So verhält es sich für mich bei LifeL1k3. Diese Reihe gehört für mich zu meinen liebsten Fantasy/SciFi-Reihen.
Ich ahne, welches Buch du meinst, wenn du davon schreibst, dass es da ein Buch gab, bei dem es einige langatmige Stellen gab. Nevernight?! Das kann ich gut nachvollziehen. Da ich ein großer Fan vom Schreibstil und auch von der Ideenvielfalt vom Autor bin, hat es Jay Kristoff geschafft, dass ich ihm hier diese Stellen gut verzeihen konnte.
Die Sprünge in der Dynamik, aber auch den Part betreffend Evie, habe ich beim Lesen von LifeL1k3 nicht wahrgenommen.
Aber die Wahrnehmung ist eben auch immer subjektiv. Gewünscht hätte ich es mir auf jeden Fall von Herzen, dass du von dieser Geschichte genauso begeistert gewesen wärst, wie ich es war :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Das kann ich total verstehen. Nachdem ich das Buch abgebrochen hatte und deine Rezension auf Goodreads gelesen habe, dachte ich mir schon, dass du nicht so erfreut über meine Meinung sein wirst. :D
LöschenUnd ja, mit deiner Vermutung liegst du richtig, es war Nevernight. Das Buch hatte noch drölfzig Fussnoten, die den Lesefluss unglaublich gestört haben. :D Ich habe von ihm aber auch Aurora Rising (oder so ähnlich?) als Co-Autor gelesen und das fand ich auch ziemlich enttäuschend. Irgendwie packen mich seine Bücher leider nicht.
Ich muss aber auch sagen, dass ich dem YA Genre inzwischen vermutlich auch überdrüssig geworden bin. Irgendwie gibt es kaum mehr etwas, das nicht schon so oder in einer ähnlichen Form gelesen habe. Ich habe jetzt auch zwei Drittel meines SuBs ungelesen aussortiert, weil ich das Gefühl habe, dass ich dem Genre entwachsen bin und packe auch nur noch selten Neuerscheinungen auf meinen SuB. Also allein am Buch lag es sicher nicht, sondern einfach an meinem Lesegeschmack, der sich verändert hat.
Und im Moment arbeite ich meine Netgalley-Leichen ab und da habe ich ein paar YA Bücher hintereinander gelesen, was vermutlich auch nicht so optimal war.
Ich kann aber verstehen, warum man dieses Buch gut finden kann bzw. warum es dir gefallen hat. :)
Huhu Mel,
Löschenso würde ich das nicht ausdrücken. Ich hätte mir gewünscht, dass du genauso ein tolles Leseerlebnis mit dem Buch gehabt hättest, wie ich. Ich finde aber andere Meinungen durchaus Horizont erweiternd und spannend :o)
Die Fußnoten bei Nevernight fand ich auch eher nervig. Es war zwar eine schrullige und damit auch recht coole Idee. Aber ich habe mich beim Lesen auch etwas genervt gefühlt. Schön fand ich, dass Jay Kristoff aber kritikfähig ist und sich in weiteren Bänden selbst auf die Schippe genommen hat, was diesen Punkt betrifft. Das fand ich sehr sympathisch :o)
Ah, ich denke, für den Einstieg hätte ich dir - hättest du noch nichts von Jay Kristoff gelesen, auch dieses Buch hier empfohlen. Das war mein persönliches Highlight (neben Illuminae) von dem Autor. Aber wie bereits gesagt: Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. Dann soll es vielleicht nicht sein.
Was den Lesegeschmack anbelangt: Ich denke auch, dass man da auf sein Gefühl hören sollte. Ist YA aktuell nicht deins, dann ist das völlig okay. Vielleicht kommt die Lust auf ein entsprechendes Buch irgendwann wieder. Und wenn nicht ... auch okay.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Ja, also Lifelike fand ich um Längen besser als Nevernight, von daher wäre das sicher der richtige Tipp gewesen. Inhaltlich hat mich das Worldbuilding ja auch überzeugt, nur leider war dieser Wechsel des Erzähltempos nicht meins. Aber wäre das Buch so rasant geblieben, wie zu Beginn, dann hätte es mir gut gefallen können. :)
LöschenOh echt, Kristoff hat sich selbst auf die Schippe genommen? Das finde ich ja sympathisch. Was hat er denn gesagt?
Ich wusste gar nicht, dass die Fussnoten so in der Kritik standen, weil das Buch ja eigentlich sehr gute Bewertungen bekommen hat. Ich habe es noch als Ebook begonnen, da fand ich die Fussnoten noch nerviger, weil man sie immer anklicken musste. :D
Und ja, du hast recht. Ich werde jetzt meine offenen YA-SuB-Leichen noch abarbeiten und dann erst einmal eine Pause vom Genre machen. :)
Da ich das Problem mit dem Erzähltempo selbst nicht so wahrgenommen habe, fällt es mir jetzt schwer dazu was zu sagen. Ich bin mir nun auch nicht sicher, ob Band 2 für dich in dieser Hinsicht besser wäre. Was ich verraten kann, ist, dass Lemon da in der Rolle der Protagonistin steckt. Das fand ich ziemlich genial.
LöschenKristoff ist in den Folgebänden über seine Fußnoten hergezogen. :o) Ich fand das auch sehr sympathisch. Er hat gezeigt, dass er die Kritik aufnimmt, dass er sie versteht, hat sie dann zwar noch weitergeführt, aber nicht ohne selbstkritisch, ironisch darauf zu herabzuschauen :o)
Ich musste bei den Fußnoten ja immer an Pratchett denken. Das war ja auch so seine Handschrift. Ich mochte dieses kleine Special irgendwie. Das hat was Nerdiges, Schrulliges. Sehe aber darin auch das Problem, dass sie einen eben auch immer aus der Handlung rausbringen.
Okay, ich habe jetzt das Print gelesen. Ich kann total verstehen, dass das beim EBook noch nerviger war. Ich wusste ja, dass ich sie nicht lesen muss, hatte aber immer Angst irgendeinen Gag irgendein cooles Detail zu verpassen und habe mich somit irgendwie auch immer gezwungen gefühlt sie lesen zu müssen. :o)))))))
Oh, das mit Lemon finde ich aber interessant. Ich mochte sie im ersten Band sehr gern. :)
LöschenDer selbstironische Umgang finde ich tatsächlich auch sehr sympathisch - Hut ab! :)
Hat Pratchett auch Fussnoten? Ich habe bisher erst ein Buch aus seiner Scheibenwelt Reihe gelesen und kann mich daran gar nicht mehr erinnern. Solange man sie überspringen kann, finde ich es okay. :)
Hallo Mel,
AntwortenLöschendas Buch liegt bei mir auf dem SuB, ich hoffe, dass es mir dann besser gefallen wird als dir. Ich hab jetzt auch nur dein Fazit gelesen und vom Rest ein bisschen quer, um mir nichts vorweg zu nehmen. Ich bin jetzt auf jeden Fall noch gespannter, ob es mir zwischendurch auch zu langatmig sein wird mit den Hintergrundinformationen.
Liebe Grüße,
Dana
Ich hoffe auch, dass dir das Buch besser gefallen wird, als mir und bin schon gespannt auf deine Meinung!
LöschenHallo liebe Mel :)
AntwortenLöschenJay Kristoff gehört zu meinen liebsten Autoren - "Lifelike" habe ich allerdings noch nicht gelesen. Ich weiß aber genau, was du mit der Ladung an Hintergrundwissen meinst, die Jay Kristoff in seinen Büchern immer liefert (ich denke da auch ganz stark an "Nevernight" und die Fußnoten). Das muss man wirklich mögen - oder eben nicht. Ich für meinen Teil mag solche ausufernden, sehr detailreichen Geschichten sehr gerne und verzichte dafür auch mal auf ein bisschen Tempo.
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)
Bei Lifelike habe ich aber das Hintergrundwissen als deutlich weniger erschlagend und zäh empfunden, als bei Nevernight. Aber hier hat er auch auf die Fussnoten verzichtet.
LöschenUnd ja, wenn man auch mit langsamerem Erzähltempo zurechtkommt, dann kann man an diesem Buch definitiv seine Freude haben. :)
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