[Rezension] City of Ghosts - Der Bote aus der Dunkelheit

by - April 10, 2023

(© cbj)

City of Ghosts - Der Bote aus der Dunkelheit* (Cassidy Blake #3)
von Victoria Schwab

Bewertung: ★★★★☆

Paranormal, Middle Grade, 304 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2022
Verlag: cbj


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den cbj Verlag.

Inhaltsangabe:
Geisterjägerin Cassidy Blake und ihr gespenstischer bester Freund Jacob stürzen sich in das Getümmel von New Orleans: eine Stadt voller Magie, dunkler Botschaften und Geister. Mit der Fernsehshow ihrer Eltern geht es an die schaurigsten Orte der Stadt, doch dort wartet ein besonders gefährlicher Gegner auf Cassidy: der Bote aus der Dunkelheit. Ist Cassidy dieser Herausforderung gewachsen?

Meine Meinung:

"Der Bote aus der Dunkelheit" ist der dritte und finale Band der Cassidy Blake Trilogie, die Victoria Schwab für jüngere Leser:innen geschrieben hat. Die Autorin bleibt ihrem Schema auch im dritten Band treu und schickt die 12-jährige Protagonistin Cassidy, die mit Geistern kommunizieren kann, gemeinsam mit ihrer Familie nach New Orleans.
Während ihre Eltern mit Arbeiten beschäftigt sind, begibt sich Cassidy auf ihr eigenes Abenteuer, weckt damit aber einen böswilligen Gegenspieler, der sie ins Reich der Tote holen will. Gemeinsam mit zwei ihrer besten Freund:innen versucht sie seinen Fängen zu entgehen und bringt dabei nicht nur sich selbst in Lebensgefahr...

Während die beiden Vorgänger in zwei historischen Städten Europas gespielt haben, wechselt Schwab dieses Mal den Kontinent und versetzt den Schauplatz des finalen Bandes nach Nordamerika. Obwohl ich selbst noch nie in New Orleans gewesen bin und die Stadt nur aus Filmen und Serien kenne, fand ich, dass es der Autorin gut gelungen ist, die Atmosphäre einzufangen, die diese Stadt zu bieten hat. Natürlich fokussiert sie sich dabei thematisch zum Buch passend auf geisterhafte Themen und rückt zum Beispiel die Tarotkarten-Lesung in den Vordergrund, mit der Cassidy in Berührung kommt.

Zum Schreibstil kann ich mich nur wiederholen: Auch hier wird die Handlung wieder in einer kindergerechten Sprache erzählt und das Erzähltempo ist sehr rasant. Eine Szene jagt die nächste, bis die Spannung sich immer mehr zuspitzt und in einem actiongeladenen und zeitweise emotionalen Ende abgerundet wird. Auch in diesem letzten Band bleibt die Erzählung eher oberflächlich und einfach - was für die Zielgruppe des Buches absolut okay ist.

Neben Cassidy spielt auch ihr bester Freund Jacob, ein Geist, eine wichtige Rolle. Bereits in den letzten beiden Bänden hat Schwab mehrfach angekündigt, dass seine Existenz in der Menschenwelt nichts Gutes bedeutet und Unheil bringen kann, da er eigentlich ins Geisterreich bzw. in das Reich der Toten gehört.
Etwas enttäuscht musste ich jedoch feststellen, dass diese Andeutung zwar auch im finalen Band eine Rolle spielt, aber nicht so zum Tragen kommt, wie ich es in einem Finale erwartet hätte. Am Ende scheint es kurzzeitig so, als müssten wir uns tränenreich von dem liebgewonnenen Geist verabschieden (und das hätte ich tatsächlich ein emotionales, aber passendes Ende für die Trilogie gefunden, da dieses Schicksal die ganze Zeit implizit mitgeschwungen ist). Aber das war dann doch nicht mehr als Schall und Rauch und Schwab lässt das Buch mit einem kitschigen Happy End enden, bei dem scheinbar all die Andeutungen rund um Jacobs Bedeutung keine wirkliche Rolle gespielt haben, was ich etwas schade fand.

Fazit:

 "Der Bote aus der Dunkelheit" ist ein würdiges Finale, für eine spannende paranormale Trilogie rund um eine 12-jährige Protagonistin, die mit Geistern kommunizieren kann. Der Schreibstil ist einfach gehalten und entspricht dem, was man bei einem Buch für 8 bis 12-jährige Leser:innen erwarten würde.
Das Ende diesen dritten und letzten Bandes blieb zwar etwas hinter den Erwartungen zurück, aber insgesamt konnte die Autorin während der gesamten Trilogie eine ähnliche Qualität beibehalten, sodass ich auch für diesen letzten Band 3.5 Sterne vergeben kann.

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3 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel,
    diese Reihe kannte ich bislang noch nicht. Du triffst mit dieser Buchbeschreibung aber absolut meinen Lesegeschmack. Insbesondere mit deinen Worten betreffend des Settings hast du mich sehr neugierig gemacht. Auch das Thema Tarotkarten spricht mich gerade sehr an.

    Was das Ende betrifft: Ich bin auch eher der Fan: Lieber tränenreich und dafür realistisch, als ein herbeigeführtes, eher unrealistisch wirkendes,Happy End. Leider trauen sich die meisten AutorInnen oft nicht, die bequeme Komfortzone zu verlassen. Ich verstehe das irgendwie auch auf eine gewisse Weise und habe mich auch schon daran gewöhnt.

    Bei diesem Buch kann ich die Entscheidung zu einem Happy End sogar noch ein wenig mehr verstehen, zumal es sich um ein Kinderbuch handelt. Ich glaube ein realistisches und unliebsames Ende könnte hier von Eltern und auch Kindern noch eher negativ bewertet werden. ... Leider.

    Kennst du eigentlich die Dark Palace-Bücher? Diese Reihe hatte einige Stellen, die ich persönlich als gut gemacht und eben nicht - um es mal salopp runterzubrechen - kitschig empfunden habe.

    Ich danke dir für diesen interessanten Einblick.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    PS: Ich sehe gerade in deiner Sidebar, dass du aktuell LifeL1k3 liest. Ich bin unglaublich gespannt auf deine Meinung zu diesem Buch. Gehört zu meinen absoluten Top-Favoriten aus dem Bereich Jugend-SciFi-Fantasy-Literatur :o)

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    1. Ja, hier hatte ich noch ein Auge zugedrückt mit dem Happy End, weil es ein Buch für jüngere Leser:innen ist. Aber grundsätzlich stimme ich dir absolut zu. Viele meiner liebsten und bestbewerteten Bücher haben eben nicht das klassische 0815 Happy End, aber genau deshalb bleiben sie mir oftmals auch in Erinnerung. Natürlich wünscht man sich liebgewonnen Charaktern ein Happy End, aber ich liebe es, wenn mich ein Buch sprachlos zurücklässt, weil es ein Ende hat, das ich so nicht erwartet hätte.

      Die Dark Palace Reihe kenne ich nicht, die muss ich mir mal genauer anschauen. Danke für den Tipp! :)

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    2. Ah und ein Nachtrag zu Lifelike: Ja, ich habe deine Rezension auf Goodreads zu dem Buch gelesen und du wirst keine Freude haben, wenn du meine Rezension liest. Ich kann aber total verstehen, warum man das Buch mögen kann. Ich werde aber einfach nicht warm mit dem Erzählstil von Jay Kristoff. :(

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