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between the lines.

(© Unken)

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben*
von Lou Bihl

Bewertung: ★★★☆☆

Fiction, 272 Seiten
Erscheinungsdatum: 30. Mai 2025
Verlag: Unken 


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Unken Verlag.

Inhaltsangabe:
Seit dem Studium sind sie das „doppelte Lenchen“ und beste Freundinnen: Helena wird Ärztin und Palliativmedizinerin, Marlene Wissenschaftsjournalistin. Nach einer gescheiterten Ehe verliebt sich Marlene in den attraktiven Lektor Julian, dessen Charme auch Helena beinahe erliegt. Für Helena werden selbstbestimmtes Sterben und assistierter Suizid unverhofft zum persönlichen Thema, als Marlene auch ihre Patientin wird. Sie leidet unter einer besonders bösartigen Form von Brustkrebs, kurz nach der Erstbehandlung schwindet die Hoffnung auf Heilung. Die lebenslustige Marlene ist entschlossen, ihr Dasein und die Liebe bis zur Neige auszukosten. Doch sie bittet Helena, ihr als letzten Freundschaftsdienst einen assistierten Suizid zu Hause zu ermöglichen, falls der Krebs ihre Lebensqualität in unerträglichem Maße mindern sollte. Sie hatte dies schmerzlich bei ihrer Zwillingsschwester erlebt, die wegen einer unheilbaren Nervenerkrankung Sterbehilfe in der Schweiz suchte, da eine Suizid-Assistenz in Deutschland nach § 217 StGB strafbar ist. Diese Rechtslage stellt auch Helena vor ein Dilemma. Doch dann setzt das Bundesverfassungsgericht den Paragrafen außer Kraft... 

Meine Meinung:

Eigentlich frage ich fast keine Rezensionsexemplare mehr an, ausser es sind Hörbücher. Aber hier hat mich der Klappentext so neugierig gemacht, dass ich schwach geworden bin. Im Nachhinein war das wohl ein Fehler, denn die Inhaltsgabe hat Erwartungen bei mir geschürt, die das Buch letztendlich nicht erfüllen konnte.
 
Die Inhaltsgabe verspricht eigentlich eine Geschichte, bei der es um ein ethisches Dilemma gehen soll: Marlene wird an Krebs sterben und bittet ihre beste Freundin Helena, eine Ärztin, darum, ihr Sterbehilfe zu leisten. Etwas, das sie vor eine schwierige Entscheidung stellt, denn einerseits ist (oder war?) assistierte Sterbehilfe in Deutschland verboten und andererseits weiss sie nicht, ob sie in der Lage ist, das Leben ihrer besten Freundin zu beenden. 

Nur leider dreht sich das Buch nicht wirklich um dieses Thema. Dreh- und Angelpunkt stellt vielmehr die Freundschaft der beiden "Lenchens" dar, die in aller Ausführlichkeit von ihrem Kennenlernen (in den 1980ern) bis ins Hier und Jetzt der 2020er-Jahre geschildert wird. Dabei trennen sich die Wege der Freundinnen nach ihrem Studium, da Marlene in die USA zieht und ihr Kontakt häufig schriftlich stattfindet. Das alles findet noch Jahre vor Marlenes Erkrankung statt und im Fokus der Briefwechsel stehen alltagsnahe Themen wie die Liebe, Trennungen oder Kinderkriegen. 

Das Thema Sterbehilfe taucht erstmals nur am Rande auf, als Marlenes Zwillingsschwester an ALS erkrankt und später auch mit einer Sterbehilfeorganisation aus der Schweiz aus dem Leben tritt, als ihre Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. 
Marlene selbst erkrankt bereits früh an Krebs, aber erst viele Jahre später erleidet sie ein Rezidiv, das so schnell fortschreitet, dass ihr Krebs nicht mehr heilbar ist und das Thema Sterbehilfe noch einmal in den Vordergrund tritt. Aber nicht so, wie ich erwartet hätte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass hier der zentrale Konflikt entsteht. Stattdessen gibt es ein Abendessen, und danach scheint das Thema erledigt.

Das alles wäre nicht schlimm gewesen, wenn die Inhaltsangabe nicht eine völlig andere Geschichte versprochen hätte. Statt eines Romans, das sich vordergründig um das Thema Sterbehilfe dreht, geht es vielmehr um die Freundschaft zweier Frauen und wie sie ihr Leben leben. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum dieses Buch so falsch vermarktet wurde. Dabei ist die eigentliche Geschichte nicht mal schlecht, aber einfach so ganz anders, als ich erwartet hatte, was dann zu einer grossen Enttäuschung bei mir geführt hat, die verhindert hätte werden können.

Zusätzlich konnte mich der Schreibstil leider auch nicht überzeugen. Die Sätze sind oft kurz und abgehackt, sodass kein richtiger Lesefluss entstanden ist. Es gibt sehr viel direkte Rede und detaillierte Beschreibungen von Nebensächlichkeiten (zum Beispiel, was es zu essen gibt), und mir haben bildhafte Passagen gefehlt. Ausserdem gab es auch zwischen den Kapiteln grosse Zeitsprünge, die mich immer wieder aus der Handlung gerissen haben. 

Viele der Dialoge klangen zudem sehr konstruiert und nicht wie aus dem Leben gegriffen. Es wurden so häufig Fachbegriffe verwendet, dass Gespräche zwischen der Protagonistin, die Ärztin ist, oder ihrem Ehemann, der Psychiater ist, wirkten, als fänden sie auf einer Fachkonferenz statt, als zwischen Privatpersonen. Manchmal hatte ich eher das Gefühl, ich würde eine medizinische Krankenakte lesen, statt eines fiktionalen Romans.

Fazit:

Eine Freundschaftsgeschichte mit Potenzial, die aber anders erzählt wird, als der Klappentext verspricht. Wer das Buch wegen des Themas Sterbehilfe liest, könnte enttäuscht werden. Mich haben vor allem die falsche Erwartungshaltung und der sperrige Stil gestört. Von mir gibt’s dafür nur 2.5 Sterne.
2 Kommentare
(© Argon)

Vorsehung* 
von Liane Moriarty
Gelesen von Heike Warmuth 

Bewertung: ★★★☆☆ 

Fiction, Audiobook 

Spieldauer: 15 Stunden und 11 Minuten
Erscheinungsdatum: 09. Mai 2025
Verlag: Argon


*Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Argon Verlag. 

Inhaltsangabe:
Es ist ein ganz gewöhnlicher Flug nach Sydney – bis kurz vor der Landung eine alte Lady von ihrem Platz aufsteht. Langsam geht sie durch die Reihen, bleibt bei jedem einzelnen Passagier stehen und sagt schreckliche Dinge wie: »Dich erwartet einen tödlichen Arbeitsunfall mit 43«, »Dich erwartet Pankreaskrebs mit 66« oder »Dich erwartet Tod durch Ertrinken mit 7«.

Ist sie eine Hellseherin? Oder eine Verrückte? Was, wenn ihre Prophezeiungen tatsächlich eintreffen? Für alle Fluggäste stellen sich ab diesem Moment dieselben existentiellen Fragen: Gibt es ein Schicksal, und was wäre, wenn wir es verändern könnten? Was würde geschehen, wenn wir anfangen würden, unsere Träume tatsächlich zu verwirklichen?

Ob die »Death Lady« nun ein magisches Geheimnis hat oder nur die Statistik auf ihrer Seite – das Leben der Passagiere gerät bald auf völlig unerwartete Weise für immer aus den Fugen …

Meine Meinung:

Auf einem Flug nach Sydney steht eine ältere Dame plötzlich auf und läuft durch die Reihen und nennt ungefragt jedem und jeder Passagier:in in welchem Alter die jeweilige Person sterben wird und auch die Todesumstände. 
Dies löst verständlicherweise unterschiedliche Reaktionen aus. Während einige das Ganze belächeln und für einen Scherz halten, reagieren andere eher ängstlich oder verschreckt.
Einige Zeit nach dem Flug werden dann tatsächlich einige wenige Tode bekannt, die sich bewahrheitet haben, sodass nun auch die letzten Skeptiker Zweifel bekommen, ob es sich nicht doch um wahre Voraussagen gehandelt hat. Und sie müssen sich allmählich mit der Vorstellung anfreunden, dass ihr Tod näher kommt und sie genau wissen, wann und woran sie sterben werden...

Dieser vielversprechende Einstieg in das Buch hat mich wirklich wahnsinnig neugierig gemacht und hat so viel Potenzial für ein interessantes Gedankenexperiment beinhaltet: Was geschieht, wenn wir plötzlich das Alter kennen würde, in dem wir sterben und die Todesumstände? Welchen Einfluss hätte dies auf unser Leben? Würden wir unser Leben anders leben? Würden wir so weitermachen, als wäre nichts?
Fragen über Fragen, die vermutlich auch spannende philosophische Diskussionen bieten würde und auch mich selbst zum Nachdenken angeregt hat.

Nur leider hatte ich dann im weiteren Verlauf den Eindruck, dass das Potenzial dieser spannenden Idee nicht ausgeschöpft wurde. Ein grosses Hauptproblem habe ich darin gesehen, dass es einfach zu viele unterschiedliche Personen gab, deren Leben im Buch beleuchtet wurde. Dass die Autorin als Setting für die Ausgangslage ein volles Flugzeug gewählt hat, war aus meiner Sicht eher suboptimal, denn dadurch waren einfach viel zu viele Leute von den Prophezeiungen betroffen, die im Nachgang dann auch in der weiteren Geschichte verfolgt werden mussten. Das hat die Geschichte einerseits sehr in die Länge gezogen und andererseits trotzdem nur ausgereicht, um einen sehr kurzen Einblick in das Leben der "Todeskandidat:innen" zu bekommen, was dazu geführt hat, dass mir letztendlich die Tiefe gefehlt hat – sowohl was die Charaktere, als auch der Plot an sich angeht. Und das war wahnsinnig schade, bei einem solchen Thema, das so viel Tiefgründigkeit bieten würde.
Erschwerend kam hinzu, dass ich das Hörbuch gehört habe, was es meiner Meinung nach noch schwieriger gemacht hat, den Überblick über all die Namen zu behalten. Ich habe mich ständig während des Zuhörens gefragt "wer war das nochmal?" und konnte mich an einige Personen aus dem Flugzeug gar nicht mehr erinnern, sodass mir deren vermeintliches Schicksal nicht sonderlich naheging.

Ein grosser Teil der Erzählung nimmt auch die Hintergrundgeschichte der vermeintlichen Wahrsagerin ein, wobei retrospektiv nach und nach aufgedeckt wird, wie es zu diesem schicksalshaften Flug gekommen ist und welche Umstände die Protagonistin vermutlich zu ihren Prophezeiungen gebracht haben.

Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, ist vor allem die Frage, ob die Prophezeiungen nun echt sind, oder nicht.
Die Frage wird am Ende auch beantwortet und hat mich dann tatsächlich etwas überrascht, weil ich die "Auflösung" tatsächlich nicht so erwartet hatte. Die Überraschung ist allerdings nicht nur positiv zu werten, denn der Schluss war für meinen Geschmack dann unglaublich kitschig und konstruiert, aber immerhin erhalten wir ein rundes Ende. 

Die Sprecherin des Hörbuchs hat mir wiederum gut gefallen und hatte eine sehr angenehme Erzählweise. Auch der Schreibstil war sehr flüssig, sodass man der Handlung insgesamt gut folgen konnte.

Fazit:

Eine interessante Idee, die leider nicht ganz überzeugend umgesetzt wurde. Das Thema mit dem vorhergesagten Todeszeitpunkt lässt viel Raum für eigene Reflexionen und wie man selbst damit umgehen würde, aber die Autorin hätte sich auf 2–3 ausgewählte Personen fokussieren sollen, da dadurch die Geschichte mehr in die Tiefe hätte gehen können. Von mir gibt es deshalb 3 Sterne für ein eher durchschnittliches Buch.
4 Kommentare
(© Argon)

»Mama, bitte lern Deutsch«*
von Tahsim Durgun

Bewertung: ★★★☆☆

Memoir, Audiobook,

Spieldauer: 5 Stunden und 5 Minuten
Erscheinungsdatum: 03. März 2025
Verlag: Argon


*Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Argon Verlag.

Inhaltsangabe:
»Dieses Buch hilft mir, meine Mutter besser zu verstehen, und dir, Deutschland besser zu verstehen.«

Noch bevor Tahsim Durgun die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch. So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land.

Schreiben sie die besten Noten, bekommen sie trotzdem nur eine Hauptschulempfehlung. Fahren ihre Mitschüler:innen in den Urlaub nach Thailand, dürfen sie Deutschland nicht verlassen, weil sie kein gültiges Reisedokument besitzen. Hilflosigkeit, Angst und Überforderung sind ihre stetigen Begleiter, Einfallsreichtum und Empathie ihr Handwerkszeug.

Mit messerscharfer Intelligenz, poetischer Sprachgewalt und zynischem Humor: Internet-Star Tahsim Durgun reflektiert die Lebenswirklichkeit der postmigrantischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte in einer kurdisch-deutschen Familie rechnet Tahsim ab mit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig tiefen Respekt für seine Mutter und ihre Errungenschaften, die für die deutsche Gesellschaft immer unsichtbar bleiben werden.

Meine Meinung:

Auch ich kannte Tahsim Durgon bisher vor allem durch seine TikTok-Videos, in denen immer wieder die Stimme seiner Mutter zu hören ist. Genau deshalb wurde ich überhaupt auf dieses Buch aufmerksam.

Tahsim selbst ist noch eher jung und stellt von Anfang an klar, dass es sich nicht um eine Autobiografie handelt, sondern um einzelne Erzählungen aus seinem bisherigen Leben. Er erzählt von seiner Kindheit als Sohn kurdischer Eltern, die aus der Türkei nach Deutschland flüchten mussten und dort nun ihre vier Kinder grossziehen.

Im Buch beschreibt er, mit welchen Herausforderungen nicht nur er als Sohn von Migrant:innen, sondern auch seine Mutter konfrontiert ist. Sie spricht bis heute kaum Deutsch, was dazu führte, dass Tahsim und seine ältere Schwester schon früh als Übersetzer:innen bei offiziellen und oft wichtigen Terminen mitgehen mussten, unter anderem auch zur Ausländerbehörde.

Was das für Tahsim bedeutete, versucht er in diesem Buch darzulegen. Gleichzeitig will er erklären, warum seine Mutter kaum Deutsch spricht. Er beginnt mit Anekdoten aus seiner Kindheit und erzählt von der Nachbarschaft, in der er aufgewachsen ist, einem Viertel, das vor allem von ausländischen Familien bewohnt wurde. Auch seine Schulzeit kommt zur Sprache, in der er immer wieder aufgrund von Vorurteilen in Schubladen gesteckt und benachteiligt wurde.

Positiv hervorheben muss ich, dass Tahsim seine Medienpräsenz nutzt, um auf die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten hinzuweisen, mit denen Migrationsfamilien konfrontiert sind. Er zeigt Schwachstellen im deutschen System auf und macht auf das Thema struktureller Rassismus aufmerksam, der Familien wie der seinen viele Steine in den Weg legt.

Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass das Buch nur an der Oberfläche kratzt – sowohl in Bezug auf das Thema Rassismus als auch auf die persönlichen Anekdoten. Bei knapp fünf Stunden Hörzeit ist natürlich keine tiefgehende Aufarbeitung zu erwarten, aber dennoch war ich überrascht, wie wenig Neues ich hier erfahren habe. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass ich mich mit dem Thema Rassismus schon länger beschäftige und es nicht das erste Buch einer Person mit Migrationshintergrund ist, das ich gelesen habe.

Schade fand ich auch, dass es letztendlich weniger um die Mutter und ihre Geschichte ging, als es der Titel vermuten lässt. Die Frage, warum sie kaum Deutsch spricht, wird irgendwo in der Mitte des Buches mit einem Satz abgehandelt: Weil neben der Lohnarbeit und der Kindererziehung schlicht kaum Zeit dafür blieb. Das ist absolut verständlich, aber ich hätte mir hier dennoch mehr Tiefe gewünscht.

Tahsim ist auf TikTok vor allem für seinen sarkastischen, nüchternen Humor bekannt, was in seinen Videos gut funktioniert. Im Buch jedoch war das weniger der Fall. Da er das Hörbuch selbst eingesprochen hat, wurde das Zuhören mit der Zeit ermüdend, weil er alles in einer monotonen Tonlage vorträgt, unabhängig davon, welche Emotionen eigentlich im Vordergrund stehen sollten.

Richtig interessant und emotional wurde es für mich erst gegen Ende, als Tahsim im letzten Kapitel das Gespräch mit seiner Mutter führt, in dem der titelgebende Satz „Mama, bitte lern Deutsch“ fällt. Hier schildert sie, wie schwierig es für sie als ausländische Frau in Deutschland manchmal ist. Dieses Kapitel hat mir die Tränen in die Augen getrieben und mich tief berührt. Wäre das gesamte Buch auf diesem Niveau gewesen, hätte Tahsim vielleicht tatsächlich einen Bestseller landen können. So aber bleibt noch viel Luft nach oben.

Fazit:

Es ist grossartig, dass Tahsim seine Popularität aus den sozialen Medien nutzt, um auf den weiterhin bestehenden strukturellen Rassismus aufmerksam zu machen, mit dem er, seine Familie und viele andere Migrant:innen nach wie vor kämpfen müssen. Durch sein Alter erreicht er vermutlich eine neue Generation von Leser:innen und Zuhörer:innen, was wichtig und gut ist.
Für mich persönlich hat das Buch jedoch wenig Neues geboten, und ich hätte mir gewünscht, dass die Erzählung mehr in die Tiefe geht.

Für einen Bestseller hat es leider noch nicht gereicht, lieber Tahsim. Aber mach weiter so! Das nächste Buch darf gerne ganz aus der Perspektive deiner Mutter sein, denn sie scheint viel zu erzählen zu haben, das gehört werden sollte. Zumindest klang das im letzten Kapitel so an.

3 Sterne gibt es von mir für dieses doch sehr kurze Hörbuch.
6 Kommentare
(© C.H. Beck)

Der Gott des Waldes
von Liz Moore

Bewertung: ★★☆☆☆

Mystery Thriller, 592 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2025
Verlag: C.H. Beck


Inhaltsangabe:
Als Barbara eines Morgens nicht wie sonst in ihrer Koje im Sommercamp liegt, beginnt eine panische und groß angelegte Suche nach der 13-Jährigen. Das Verschwinden einer Jugendlichen im Naturreservat ist unter allen Umständen eine Katastrophe, aber Barbara ist keine gewöhnliche Camperin: Sie ist die Tochter der reichen Familie Van Laar, der das Camp und das umliegende Land in den Wäldern gehören. Und sie ist die Schwester von Bear, dem Jungen, der seit 14 Jahren vermisst wird. Kann das Zufall sein? Was wissen die anderen Kinder im Camp, und was verheimlichen die Angestellten, die im Schatten der Van Laars ihr Dasein fristen? Was hat der aus dem Gefängnis entflohene "Schlitzer" mit all dem zu tun und welche Geheimnisse hütet die Familie selbst? 

Meine Meinung:

An dieses Buch hatte ich hohe Erwartungen, immerhin hat es denn letztjährigen Goodreads Choice Award im Bereich Mystery & Thriller gewonnen. Aber nach Beendigung des Buches zeigt sich mal wieder, dass der Preis schon lange kein Qualitätsmerkmal mehr ist, sondern eher ein Merkmal, wie populär ein Buch oder ein:e Autor:in ist.

Den Einstieg fand ich noch sehr vielversprechend: Die Handlung beginnt Mitte der 1970er Jahre in einem Ferienlager für Kinder und Jugendliche in einem Wald. Eine der Aufseherinnen bemerkt, dass ein Bett leer ist und eine der Campteilnehmerinnen verschwunden ist. Es handelt sich um Barbara, eine Teenagerin, die aus einer reichen Familie stammt. Doch ausgerechnet ihre Familie hat bereits rund zehn Jahre davor, 1961, schon einmal einen Schicksalsschlag erlebt, als Barbaras Bruder Bear damals verschwunden war und bis heute nicht gefunden wurde...

Leider verstrickt sich die Autorin im Laufe ihrer Geschichte in Nebensträngen zu vieler unterschiedlicher Charaktere. Ich mag Erzählungen mit Perspektivenwechsel eigentlich sehr gern, aber hier gab es insgesamt für meinen Geschmack einfach zu viele Figuren und Nebenhandlungen, was letztendlich zu Lasten des Erzähltempos ging und dazu geführt hat, dass Barbaras Verschwinden zunehmend in den Hintergrund gerückt ist. Stattdessen wurden Affären und andere Geheimnisse von irgendwelchen Nebenfiguren ins Zentrum gerückt. Vermutlich wollte Moore damit uns Leser:innen auf die falsche Fährte locken und den Anschein erwecken, dass gefühlt jeder Charakter Dreck am Stecken hat und mit dem Verschwinden von Barbara (und Bear) zu tun haben könnte. Doch für einen Whodunit-Krimi waren es dann in der Menge einfach zu viele Charaktere (und Verdächtige), Schauplätze und auch Zeitstränge. Irgendwann habe ich komplett den Überblick verloren – spätestens als drei Charaktere erwähnt wurden, die tatsächlich Peter I, Peter II und Peter III genannt wurden.

Obwohl die Idee, Barbaras und Bears Verschwinden miteinander zu verknüpfen, spannend gewesen wäre, übernimmt sich die Autorin mit dieser Idee und bläht das Buch unnötig auf. Irgendwann geht es fast gar nicht mehr um Barbara, sondern vielmehr um Bears Verschwinden in den 60ern, das am Ende über zig Umwege aufgeklärt wird. Doch leider geschieht dies auf eine Weise, die mich nicht wirklich umgehauen hat. Die Auflösung war ziemlich lahm und im letzten Kapitel wird Barbaras Schicksal nur noch am Rande erwähnt – und das war’s.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Charaktere insgesamt ziemlich unsympathisch waren. Ich weiss, dass die 60er und 70er Jahre eine andere Zeit waren, aber die Vielzahl an „alten, weissen Männern“ und der misogyne Umgang mit den weiblichen Figuren – die allesamt betrogen, sexuell belästigt, missbraucht, mit Medikamenten ruhiggestellt oder auf andere Weise schlecht behandelt wurden – war für mich am Ende einfach zu viel und kaum noch ertragbar.

Fazit:

Das Buch fängt vielversprechend an, verliert sich jedoch in zu vielen Handlungssträngen unsympathischer Charaktere. Die Idee, Barbaras und Bears Verschwinden miteinander zu verknüpfen, war interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Die Auflösung war enttäuschend und die Story insgesamt viel zu langatmig. 2.25 Sterne.
4 Kommentare
(© Folio Verlag)

Cold Case Ötzi* Eine Spurensicherung von Alexander Horn, Oliver Peschel und Andreas Putzer
von Josef Rohrer

Bewertung: ★★★★☆

Nonfiction, True Crime, 176 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. September 2024
Verlag: Folio


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Danke an den Folio Verlag.

Inhaltsangabe:
Mordsache Ötzi: Warum wurde er umgebracht? Lässt sich das nach 5200 Jahren noch klären? Ein Profiler, ein Rechtsmediziner, ein Spezialist für hochalpine Archäologie und ein Autor ziehen sich in eine abgeschiedene Selbstversorgerhütte in den Bergen zurück. Drei Tage lang rollen sie aus der Perspektive von Archäologie, Forensik und Kriminalistik den Fall Ötzi neu auf und analysieren die Todesumstände des Mannes aus dem Eis: Der Autor befeuert die Diskussion mit Fragen, ermöglicht uns, den Experten beim überraschenden Kombinieren zuzusehen, und führt erstmals alle Indizien rund um diesen weltbekannten True-Crime-Fall sowie sämtliche Spuren am »Tatort« zusammen. (© Folio Verlag)

Meine Meinung:

Dieses Buch liegt ausserhalb meiner gängigen Lesegenres – genau deshalb habe ich es für eine Lesechallenge ausgewählt. Die Aufgabe war dabei, ein Buch aus einem von mir am seltensten gelesenen Genre zu lesen. Das war meinem Fall True Crime.

In Cold Case Ötzi ist der Name Programm. Drei forensische Experten, die heute mit ihrem Fachwissen Verbrechen aufklären, rollen den Fall der in den 90er-Jahren in Südtirol gefundenen Gletschermumie („Ötzi“) neu auf. Ihr Ziel: herausfinden, was sich damals tatsächlich zugetragen hat.

Ich muss zugeben, dass auch mir der Name Ötzi nicht unbekannt war und ich vage wusste, dass er als Mumie entdeckt wurde. Was ich jedoch nicht wusste: In seinem Körper wurde eine Pfeilspitze gefunden, weshalb man davon ausgeht, dass er nicht eines natürlichen Todes starb, sondern ermordet wurde. Wer ihn tötete und aus welchem Grund – genau das versuchen die Experten dieses Buches mithilfe ihrer forensischen Kenntnisse zu rekonstruieren. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Ötzi rund 3000 Jahre v. Chr. gelebt hat – also vor über 5000 Jahren.

Bei der Fallaufklärung gehen die drei Experten äusserst akribisch vor. Sie analysieren zunächst die zahlreichen Fundstücke, die in und um die Mumie entdeckt wurden: Neben Kleidungsstücken aus Tierhaut fanden sich unter anderem ein selbst gebauter Bogen, Pfeile und eine Axt. Jedes Detail wird sorgfältig untersucht, um keinen möglicherweise entscheidenden Hinweis auf die Tat zu übersehen.
Durch Spurenanalysen und Materialuntersuchungen gelingt es ihnen, ein grobes Bild von Ötzis damaligem Status zu erstellen und dieses mit dem heutigen Wissen über die Kupferzeit zu verknüpfen – vieles davon basiert natürlich auf Vermutungen.

Während der erste Teil des Buches von detaillierten Analysen geprägt ist, die ein gewisses Interesse an forensischer Arbeit erfordern, fand ich vor allem die späteren Hypothesen fesselnd. Die Autoren rekonstruieren Ötzis letzten Weg und die wahrscheinliche Tat auf beeindruckende Weise. Auch wenn es keine Beweise für diese Erklärungsmodelle gibt, erscheinen sie durch die im Buch dargelegten Überlegungen schlüssig. Auf welche Erkenntnisse sich die Experten letztlich einigen, möchte ich nicht vorwegnehmen. Sie können zwar keinen klaren Täter benennen, doch sie entwerfen ein plausibles Bild eines möglichen Mörders und seiner Beziehung zu Ötzi sowie ein denkbares Mordmotiv.
Für mich klang ihre Theorie überzeugend, und ich würde am liebsten mit einer Zeitmaschine in die Kupferzeit reisen, um herauszufinden, was wirklich geschah – denn die Geschichte ist faszinierend.

Fazit:

Dieser Abstecher in das mir eher fremde "True Crime" Lesegenre hat mir überraschend gut gefallen. Drei forensische Experten rollen die Fallakte Ötzi neu auf und wollen herausfinden, wie er damals gestorben ist. Die detailreichen Analysen jedes Gegenstandes waren stellenweise etwas trocken, dafür fand ich die daraus abgeleiteten Hypothesen über die damaligen Geschehnisse, Ötzis Status und dem Mordmotiv sehr spannend und aufschlussreich und am Ende wirkt alles - trotz fehlender Beweise - sehr plausibel, sodass mich dieses Sachbuch überraschend gut unterhalten konnte. 
2 Kommentare
(© dtv)

Onyx Storm (Flammengeküsst #3)
von Rebecca Yarros

Bewertung: ★★★☆☆

NA Romantasy, 928 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. Januar 2025
Verlag: dtv


Inhaltsangabe:
Nach fast achtzehn Monaten am Basgiath War College weiß Violet, dass die Zeit für theoretische Übungen vorbei ist. Die Zeit für Unsicherheit ist vorbei. Denn der Krieg hat begonnen und mit Feinden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Mauern ist es schwer, zu wissen, wem man vertrauen kann.
Violet muss jenseits des Schutzzaubers in unbekannten Ländern nach Verbündeten suchen. Die Reise wird ihren Verstand, ihre Fähigkeiten und ihr Glück fordern, aber sie wird alles tun, um zu retten, was sie liebt: ihre Drachen, ihre Familie, ihre Heimat – und ihn.
Selbst, wenn es bedeutet, ein Geheimnis zu bewahren, das alles zerstören könnte.
Sie benötigen eine Armee. Sie benötigen Macht. Sie benötigen Magie. Und die eine Sache, die nur Violet finden kann: die Wahrheit.
Doch ein Sturm zieht auf … und nicht alle werden seinem Zorn standhalten können. 

Meine Meinung:

! Achtung: Enthält Spoiler zu den vorherigen zwei Bänden der Reihe !

An dieses Buch bin ich mit gemischten Gefühlen herangegangen. Nachdem Fourth Wing, der Auftakt dieser Reihe, für mich ein Überraschungshit war, den ich nicht mehr aus den Händen legen konnte, konnte der zweite Band – Iron Flame – mit seinem Vorgänger nicht mehr mithalten. Aus diesem Grund wollte ich nicht mit zu hohen Erwartungen an diesen dritten Band herangehen, was mich vermutlich vor einer grossen Enttäuschung bewahrt hat, denn auch diese Fortsetzung leidet unter denselben Problemen wie sein Vorgänger.

Der dritte Band setzt da an, wo der vorherige aufgehört hat. Das Basgiath War College wurde gerettet, doch die Gefahr durch die Venin und Wyvern ist nicht gebannt. Violet und ihre Freund:innen müssen mit Generälen und Lehrer:innen aus dem College einen Plan schmieden, wie die Menschheit gerettet werden kann. Dabei steht die Suche nach der 7. Drachenrasse, den Irid, im Fokus. Denn wie sich im letzten Buch herausgestellt hat, gehört Violets Drache Andarna dieser Rasse an, und nur mit ihnen lässt sich der Obelisk aktivieren, der den Schutzzauber vor den Bösen ermöglicht. Doch die Suche birgt viele Gefahren – insbesondere, da Violet noch eine zweite Mission verfolgt: Sie will ein Heilmittel finden, da Xaden sich im letzten Band in einen Venin verwandelt hat und er dadurch zur Gefahr werden könnte...

Nachdem ich die Handlung noch einmal zusammengefasst habe, muss ich zugeben, dass sie sich auf den ersten Blick eigentlich ganz interessant anhört. Nur die Umsetzung ist leider mit über 900 Seiten nicht ganz gelungen und es hat sich beim Lesen vieles sehr langatmig angefühlt. Dadurch, dass Violet mit ihren Freund:innen durch die ganzen Länder und Gebiete der Drachenwelt reisen muss, wechseln die Schauplätze zwischen den Kapiteln manchmal sehr schnell, obwohl es sich um weite Entfernungen mit mehrstündigen oder sogar -tägigen Flügen handelt. An den jeweiligen Schauplätzen angekommen, fühlt sich das Tempo dann wieder zäh wie Kaugummi an, weil die Kapitel meistens nur aus nicht endenden wollenden politischen Debatten und dem Schmieden von Plänen bestehen.
Immer wieder müssen Violet und ihre Freund:innen irgendwelche Personen von ihren Ideen und Plänen überzeugen und dabei Verhandlungen oder auch kurzzeitige Kämpfe austragen, aber enttäuschenderweise nie so, dass wirklich Spannung aufkommt. Stattdessen werden wir ständig mit Infodumping überrollt, wenn Violet mal wieder ein neues Buch ihres Vaters "freischaltet" und neue Geheimnisse erfährt, sodass wir zwar viel über das Worldbuilding erfahren, die Handlung aber gefühlt nicht vorankommt. Alles fühlt sich unglaublich redundant und zäh an.

Der grösste Schwachpunkt neben der fehlenden Spannung ist und bleiben die vielen (Neben-)Charaktere. Schon im letzten Band war die Figurenanzahl kaum mehr zu überschauen und ich hatte bereits damals kritisiert, dass sich die Nebencharaktere bloss wie Statisten anfühlen, die nur dann zum Zug kommen, wenn sie für Violets Plot Armor zweckdienlich sind. Daran hat sich auch im dritten Band nichts geändert – es ist eher noch zehnmal schlimmer geworden. Neben den zahlreichen Freund:innen von Violet und Xaden, kommen nun an jedem Schauplatz noch mehr Könige, Prinzen, Generäle, Prinzen, Feinde oder Verbündete vor, die wir knapp mit dem Namen kennenlernen, aber sonst keinerlei Persönlichkeit besitzen. Besonders Violets Freund:innen unterscheiden sich nur durch ihre Namen, ansonsten verhalten sich allesamt genau gleich: Sie sind mutig, ehrlich, loyal und stark und stehen Violet immer zu Seite (besonders mit ihren jeweiligen Siegelkräften), wenn sie gebraucht werden. Ansonsten haben sie keinerlei Eigenheiten, die ihnen irgendeine Art von Tiefe geben oder sie voneinander unterscheiden lässt.
Die Anzahl neuer Charaktere nimmt mit jedem Kapitel stetig zu, sodass man irgendwann einfach den Überblick verliert und bei mir das letzte bisschen Hoffnung gestorben ist, dass Yarros es noch irgendwann schafft, den Figuren irgendeine Art von Tiefe zu verleihen.
Dies hat sogar dazu geführt, dass irgendwann zwei (neue?) Charaktere sterben, was als sehr traurig dargestellt wird und ich mich nur dachte: WER ZUR HÖLLE WAREN DIE BEIDEN EIGENTLICH?!
Man sieht: Die Schicksale der vielen Nebencharaktere konnten mich emotional nicht berühren – Wie auch, wenn es die Autorin nicht schafft, ihnen Persönlichkeiten zu vergeben, die mir einen Zugang zu ihnen ermöglicht hätte. Und ich befürchte, dieses Problem wird auch im nächsten Band nur noch schlimmer, als besser.

Leider habe ich auch kaum mehr Sympathien für unsere beiden Turteltäubchen und Protagonst:innen Violet und Xaden. Während Violet mir im letzten Band mit ihrer plötzlichen Unsicherheit und krankhaften Eifersucht nur noch auf die Nerven gegangen ist, hat sich dieses Verhalten im dritten Band zum Glück gelegt. Trotzdem bin ich kein Fan mehr von ihr, weil sie zu sehr als ✨ special snowflake ✨ dargestellt wird, die praktischerweise immer aus allen Situationen mit Deus Ex Machina Momenten glimpflich davon kommt.
Xaden ist demgegenüber nur noch ein Schatten seiner Selbst (haha – Wortspiel). Während er im ersten Band als selbstbewusster, arroganter, aber unglaublich attraktiver Book Boyfriend eingeführt wurde, ist er hier nur noch ein Häufchen Elend. Der grosse Plot Twist im letzten Band war ja, dass er sich in ein Venin verwandelt hat. Das hatte aber während den über 900 Seiten in diesem Buch eigentlich kaum Konsequenzen, denn Xaden war bis auf gelegentliche rote Ränder in seiner onyxfarbenen Iris (haha...) immer noch sich selbst. Ausser, dass er 4678978748 mal betonen musste, wie gefährlich, dass er nun für Violet geworden ist und sie sich von ihm fernhalten muss. Edward Cullen lässt grüssen! Und natürlich halten sich die beiden doch nicht voneinander fern, sodass das Venin-Dasein eigentlich bis auf das letzte Kapitel 0 Einfluss auf den Plot in diesem Buch hatte.

Der Romance zwischen den beiden ist zudem auch die Puste ausgegangen. Nach dem Eifersuchtsdrama im letzten Band, waren die Rollen diesmal jedoch umgekehrt: Es wird ein Ex-Freund Violets in die Handlung eingeführt, der diesmal Xaden (grundlos) eifersüchtig werden lässt.
Es gab auch wieder 3-4 spicy Szenen, die ich maximal grob überflogen (und irgendwann ganz übersprungen) habe, weil ich solche Szenen einfach nur überflüssig finde und sie in diesem Fall so schlecht geschrieben waren, dass ich mir das Lachen verkneifen musste. Aber ansonsten ist der Funke zwischen den beiden, für mich beim Lesen irgendwie erloschen, auch wenn Yarros zwanghaft durch konstruierte Dramen versucht, ihn am Leben zu erhalten.

Und nachdem während 850 Seiten gefühlt gar nichts passiert, geht auch hier am Ende dann Yarros-typisch wieder die Post ab und die Ereignisse überschlagen sich durch actionreiche Kämpfe und einem erneuten Cliffhanger, der neugierig auf den nächsten Band machen soll.

Positiv bleibt lediglich das interessante Worldbuilding und die Drachen zu erwähnen, aber sonst kann leider weder der "Plot", noch die Charaktere überzeugen.

Fazit:

Onyx Storm besteht mit über 900 Seiten fast ausschliesslich aus Filler-Szenen, was das Lesen unglaublich zäh macht. Zwar erfährt man viel über die Drachen und das Worldbuilding, doch es fehlt an Spannung, und die Nebencharaktere bleiben einfach blass. Die Reihe hätte als Trilogie besser funktioniert. Stattdessen scheint Yarros den immer gleichen Konflikt zwischen Gut und Böse nun über fünf Bände zu ziehen, ohne ein klares Konzept für die einzelnen Bände zu haben, was das Lesen unglaublich langatmig macht.
Ich werde wohl den 4. Band lesen, habe aber wenig Hoffnung, dass Yarros den Zauber des ersten Bandes – einer gelungenen Mischung aus Fantasy, Action und Romance – wiederbeleben kann.
2.75 Sterne gibt es diesmal von mir.
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Schweizerin. Liebt Bücher. Bevorzugte Genres: Young Adult, (Urban) Fantasy, Dystopia, Thriller, (Historical) Fiction.

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