[Rezension] Das Kind
(© Amazon / Droemer Verlag) |
Das Kind
von Sebastian Fitzek
Bewertung: ★★☆☆☆
Thriller, 402 SeitenErscheinungsdatum: 02. Oktober 2009
Verlag: Droemer
Inhaltsangabe:
Als Robert Stern diesem ungewöhnlichen Treffen zugestimmt hatte, wusste er nicht, dass er damit eine Verabredung mit dem Tod einging. Noch weniger ahnte er, dass der Tod etwa 1,43 m messen, Turnschuhe tragen und lächelnd auf einem gottverlassenen Industriegelände in sein Leben treten würde. Strafverteidiger Robert Stern ist wie vor den Kopf geschlagen, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Industriegelände treffen soll: Simon, ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank - und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Verblüffung wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn nicht nur berichtet Simon von weiteren, vor Jahren hingerichteten Opfern, schon bald wird auch die Gegenwart mörderisch... (© Amazon / Droemer Verlag)
Meine Meinung:
Ich hatte wieder mal Lust nach einem packenden Thriller für zwischendurch und habe deshalb nach einem älteren Werk von Fitzek gegriffen, das schon länger auf meinem SuB darauf gewartet hatte, gelesen zu werden.Das Buch verfolgt ein ähnliches Schema, wie man es auch von neueren Büchern des Autors kennt. Man lernt den Anwalt Robert Stern kennen, der als Protagonist in der Geschichte fungiert. Er wird zu Beginn des Buches von seiner Ex-Freundin zu einem vermeintlichen Tatort gerufen, an dem sich eine Leiche befinden soll. Das Absurde daran? Sie wird von einem 10-jährigen, an Krebs erkrankten, Jungen begleitet, der behauptet, dass er den Fundort einer Leiche kennen würde, weil er selbst der Täter gewesen sein soll - allerdings in seinem vorherigen Leben. Und trotz anfänglicher Zweifel an der Geschichte scheinen Simons Angaben zum Tod des Opfers alle wahr zu sein. Etwas, das gar nicht möglich sein sollte, denn zum Zeitpunkt des Mordes wäre Simon noch gar nicht geboren gewesen. Und das ist noch nicht alles: Es handelt sich nicht um den einzigen Toten, für den Simon verantwortlich sein soll. Nach und nach führt er Robert zu weiteren Leichen, die der erst 10-jährige auf dem Gewissen haben soll. Robert, der eigentlich nicht an Reinkarnation glaubt, beginnt allmählich an seinem Verstand zu zweifeln. Und als er von einer Stimme via Telefon erpresst wird, der ihm Informationen über seinen verstorbenen Sohn liefern will, setzt er alles daran, das Geheimnis um die ominösen Todesfälle zu lösen.
Es ist ja unlängst bekannt, dass Fitzek immer mal wieder aussergewöhnliche (meist psychologische) Phänomene in seine Bücher miteinfliessen lässt und dieses Mal handelt es sich um das Thema "Wiedergeburt", das sich durch die gesamte Geschichte zieht. Doch Kenner des Autors wissen natürlich, dass nichts so ist, wie es anfangs scheint und deshalb habe ich mich einfach auf die Geschichte eingelassen und war gespannt darauf, wie die Auflösung für all das am Ende ausfallen würde.
Ich muss allerdings gestehen, dass mich Fitzek in diesem Thriller nicht so richtig fesseln konnte, wie es bei vielen seiner anderen Bücher der Fall war. Für meinen Geschmack wurden in dem Buch zu viele verschiedene Themen aufgegriffen, die als lose Fäden in die Erzählung eingeflochten wurden und am Ende dann leider durch eine eher verwirrende und sehr weit hergeholte Erklärung zu einem Ganzen zusammengefügt wurden. Aus spoilertechnischen Gründen muss ich hier sehr vage bleiben, allerdings kann ich so viel sagen: Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Irgendwann waren so viele verschiedene Charaktere im Spiel, die in der Geschichte mit drin hingen, dass ich stellenweise Mühe damit hatte den Überblick darüber zu behalten, worum es eigentlich geht. Irgendwie wollte dieses Mal nicht so richtig ein Gefühl von Spannung aufkommen und mir waren die ganzen Verschwörungen und wer jetzt mit wem zusammenarbeitet und zu den Bösen gehört zu verwirrend. Selbst die Auflösung über die Identität des Täters wirkte irgendwie konstruiert. Sie hat mich zwar überrascht, aber ehrlich gesagt hätte auch genauso gut ein anderer Charakter dahinterstecken können. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die ganze Handlung darauf aufbaut, dass ausgerechnet eine Person als Täter in Frage kommt und es am Ende ein grosses "Aha"-Erlebnis gibt. Insbesondere im zweiten Teil hat mich der Plot dann irgendwie verloren und ich war am Ende einfach froh, als er vorbei war.
2 Kommentare
Ciao Mel,
AntwortenLöschendies war damals (2012) mein erster Fitzek und ich habe ihn mit 5 Sternen bewertet. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ihn absolut genial fand und er meine Fitzek-Leidenschaft entfacht hat. Ob ich heute genauso denken / empfinden würde? Keine Ahnung ... Aber ich werde es auch nicht herausfinden, denn ich lese kein rezensiertes Buch ein zweites Mal. ;)
Herzige Grüße
Jane
Hallo Jane
LöschenWenn es mein erster Fitzek gewesen wäre, dann hätte ich das Buch vermutlich auch besser bewertet. Im Vergleich zu den vielen anderen (und neueren Bücher) die ich inzwischen vom Autor gelesen habe, konnte mich "Das Kind" aber leider nicht überzeugen.
Ich kann es verstehen, dass du das Buch kein zweites Mal lesen wirst, gerade bei Büchern, die ich sehr positiv bewertet habe, mache ich das oftmals auch nicht, weil ich sie lieber positiv in Erinnerung behalte, auch wenn ich bei einigen weiss, dass sie mir inzwischen nicht mehr gefallen würden :D
Liebe Grüsse
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