[Rezension] My Lady Jane
(© HarperTeen) |
My Lady Jane (The Lady Janies #1)
von Cynthia Hand, Brodi Ashton & Jodi Meadows
Bewertung: ★★★☆☆
YA Historical Fiction, 491 SeitenErscheinungsdatum: 07. Juni 2016
Verlag: HarperTeen
Inhalt:
Lady Jane Grey ist die Cousine von König Edward VI von England, der seit längerem an einer ominösen Krankheit leidet und bald sterben wird. Aus diesem Grund soll Jane möglichst bald mit Gifford Dudley vermählt werden, da sie nach Edwards Tod den englischen Thron besteigen soll.
Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen, doch bereits in der Hochzeitsnacht muss Jane feststellen, dass ich frisch angetrauter Ehemann nicht das ist, was er vorgegeben hat zu sein. Denn er verwandelt sich im Morgengrauen in ein Pferd. Und damit ist klar, dass Gifford - der sich lieber G nennt - zu den Eðians gehört: Eine Gruppe von Menschen, die sich in Tiere verwandeln können. Und während sich Jane an diesen Umstand gewöhnen muss, gerät Edward zeitgleich in eine Verschwörung, durch die das Schicksal des Königreichs auf dem Spiel steht. Wie sich herausstellt, wird sein Leben nicht durch eine Krankheit, sondern durch eine Person bedroht, die ihm seinen Thron streitig machen will. Um dies zu verhindern, müssen sich die drei Helden auf eine gefährliche Mission begeben...
Meine Meinung:
Ich bin zwar kein grosser Fan von historischer Fiktion, doch dieses Buch hat mich dennoch neugierig gemacht, weil es sich um eine Mischung aus einer historischen Nacherzählung und Young Adult Fantasyelementen handelt. Das Autorentrio schreibt bereits in der Einleitung, dass sie die wahren historischen Ereignisse um Lady Jane, die neun Tage nach ihrer Hochzeit exekutiert wurde, nicht so toll fanden und sie deshalb beschlossen haben, die englische Geschichte umzuschreiben. Diese erfrischende, humorvolle Ehrlichkeit der drei Autorinnen fand ich sehr sympathisch und hat mich neugierig auf ihr Retelling rund um Lady Jane und König Edward gemacht.Gleich zu Beginn fällt der locker-flockige Schreibstil auf, der mich durch seine humorvolle Art immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Man merkt gleich, dass die Autorinnen weder die Handlung, noch die Charaktere so richtig ernst nehmen, was sie auch immer wieder durch Klammerbemerkungen durchscheinen lassen. Der Erzählstil ist sehr einfach und leicht verständlich und gerade auch für Englischanfänger*innen zu empfehlen.
Hand und Co. verlieren beim Handlungsfortlauf keine Zeit und die Erzählung rast nur so dahin. Man wird von einer Szene in die nächste katapultiert, wobei die Kapitel jeweils abwechselnd von den drei Protagonistin Jane, Edward und Gifford - der sich lieber G nennt - erzählt werden. Dadurch wird man als Leser*in direkt in die Handlung hineingeworfen und es dauert nicht lange, bis Jane und Edward verheiratet sind und sie hinter sein Geheimnis kommt.
Durch das flotte Erzähltempo wird die Geschichte zwar nie langweilig, doch mich haben nach einer gewissen Zeit die Handlungssprünge gestört, die besonders zwischen den Kapiteln vorkommen. Dadurch wurde jedes Mal der Erzählfluss unterbrochen und ich konnte nie so richtig in die Geschichte eintauchen. Es war fast so, als würde man bei jedem Kapitel eine neue Szene präsentiert bekommen, wie bei einem Theaterstück. Doch gerade dadurch bleibt die Handlung leider die meiste Zeit über sehr oberflächlich.
Die Story verläuft zudem ein bisschen so wie in einem Märchen, denn unsere Helden schaffen es jedes Mal sehr schnell aus glimpflichen Situationen heraus, so dass man nie wirklich um ihr Schicksal bangen muss (wie es bei den wahren Begebenheiten damals der Fall gewesen wäre). Auch die Ausarbeitung der Charaktere bleibt zugunsten des rasanten Tempos und des humorvollen Schreibstils auf der Strecke und man erfährt bis zuletzt nicht wirklich viel über unsere Protagonisten, abgesehen davon, dass Edward endlich ein Mädchen küssen will, Jane ihre Nase gerne in Bücher steckt und G Poesie mag. Aber da es sich augenscheinlich um eine Komödie handelt, die sich selbst nicht so ernst nimmt, wären tiefgründigere Charaktere wohl fehl am Platz gewesen. Das gleiche gilt auch für eine Liebesgeschichte, die sich zwischen einem Protagonisten und einem Nebencharaktere entwickelt, die nichts anderes als Insta-Love war.
Der Fantasieaspekt mit den sogenannten Eðians - also Menschen, die sich in Tiere verwandeln können - fand ich sehr interessant und er wurde gut in die eigentliche Handlung eingearbeitet und hat dem Buch das gewisse Etwas verliehen.
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