[Rezension] Das Prinzip Selbstfürsorge
(© Kösel) |
Das Prinzip Selbstfürsorge* Wie wir Verantwortung für uns übernehmen und gelassen und frei leben.
von Tatjana Reichhart
Bewertung: ★★★★★
Self Help, 288 SeitenErscheinungsdatum: 25. März 2019
Verlag: Kösel
*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Kösel Verlag.
Inhaltsangabe:
Nur wer für sich selbst sorgt, kann den Anforderungen des Alltags standhalten, ohne gestresst und ferngesteuert vor sich hinzuleben. Und nur wer für sich selbst sorgt, kann auch für andere sorgen. Dr. med. Tatjana Reichhart weiß aus ihrer langjährigen Praxis, wie man herausfindet, was einem wirklich guttut und wie man sich Freiräume schafft, um das auch umzusetzen. Dazu schlägt sie eine Auswahl an effektiven Strategien vor, aus denen man sich diejenigen auswählen kann, die gut zu einem passen. So kann jeder auf seiner Roadmap den eigenen Weg zu einem selbstfürsorglichen und guten Leben finden.
Meine Meinung:
Ja, ich lebe noch, ich habe in den vergangenen Wochen nur keine ausführlichen Rezensionen zu meinen gelesenen Büchern geschrieben, wodurch es hier so still geworden ist. Diesmal melde ich mich mit einem Selbsthilfebuch zurück, das ich weniger für mich selbst gelesen habe, als deshalb, um zu schauen, ob es sich für meine Klient:innen als Begleitung zur Therapie eignen würde.
Selbstfürsorge ist ein Begriff und ein Konzept, dem in der Psychotherapie eine grosse Bedeutung zukommt. Egal welche Beschwerden oder Probleme ein Mensch haben kann, Selbstfürsorge ist IMMER eine wichtige Ressource, die Beachtung verdient. Und meine Praxiserfahrung zeigt auch, dass psychische Beschwerden besonders oft Menschen betrifft, die eher sehr hart und wenig sorgsam mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen umgehen. Selbstfürsorge ist also etwas, das die eigene Resilienz stärkt, hilft, mit Stress umzugehen und insgesamt zu einem besseren psychischen Wohlbefinden führen kann.
Das Buch wurde von einer ausgebildeten Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie geschrieben, was man dem Inhalt anmerkt. Beim Stichwort "Selbsthilfebuch" ist es ja manchmal fraglich, was darin erzählt wird und meine Erfahrung ist häufig, dass von irgendwelchen frei erfundenen Konzepten und Theorien geschwafelt wird, die am Ende viel Gerede um Nichts ist, und einem nicht wirklich Werkzeuge mit an die Hand gibt, die man auch umsetzen kann.
Hier ist das definitiv anders, und das nicht nur weil Reichhart eine Fachperson ist (denn das allein ist noch kein Qualitätsmerkmal), sondern weil das Buch mit einer sehr langen Liste an Quellenangaben endet, die auf weiterführende Literatur und Studien verweisen, die dem ganzen Inhalt eine wissenschaftlich fundierte Grundlage geben.
Das Buch ist sehr kurzweilig und verständlich geschrieben und bietet eine gute Mischung aus theoretischem Hintergrundwissen und Übungen zum Ausprobieren. Es sind Abbildungen, kurze Fragebögen und Listen zum Selbstausfüllen und Anleitungen enthalten, die das Lesen sehr abwechslungsreich und interessant gestalten.
Inhaltlich weisen die Kapitel einen nachvollziehbaren Aufbau auf, sodass zunächst eine Einführung in das Konzept der Selbstfürsorge folgt und warum sie so wichtig ist und in der zweiten Hälfte folgen dann die konkreten Bereiche, die zur Selbstfürsorge gehören. Darunter fallen Kapitel zu den Themen: Umgang mit Energieräubern, Ressourcenaufbau, Stärkung des Optimismus, Achtsamkeit, Stärkung von Selbstwirksamkeit, eigene Grenzen setzen, die Bedeutung sozialer Beziehungen und das Loslassen (von Dingen, die einem nicht guttun). Das Buch muss dabei nicht strikt von vorne bis hinten durchgelesen werden, man kann sich auch bewusst die Kapitel und Themenbereiche heraussuchen, mit denen man besonders grosse Mühe hat und sich nur die Sachen herauspicken, die dabei hilfreich erscheinen.
Da ich selbst eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht habe, kann ich sagen, dass mir nichts aus dem Buch neu war – was ich an dieser Stelle als absolutes Kompliment gemeint ist! Denn das bedeutet, dass Reichhart genau die Themen trifft, die mir auch mit meiner Arbeit mit Betroffenen mit psychischen Problemen begegnen und sie dabei Techniken erläutert, die ich selbst auch immer wieder vermittle und zur regelmässigen Übung Zuhause motiviere.
Bei Problemen, bei der Selbsthilfe ausreicht, kann dieses Buch also durchaus sehr hilfreich sein, viele wichtige Werkzeuge und Strategien im Umgang mit dem eigenen Selbstwert, den eigenen Gefühlen oder ganz allgemein den Umgang mit sich selbst zu erlernen und anzuwenden.
Selbstfürsorge ist ein Begriff und ein Konzept, dem in der Psychotherapie eine grosse Bedeutung zukommt. Egal welche Beschwerden oder Probleme ein Mensch haben kann, Selbstfürsorge ist IMMER eine wichtige Ressource, die Beachtung verdient. Und meine Praxiserfahrung zeigt auch, dass psychische Beschwerden besonders oft Menschen betrifft, die eher sehr hart und wenig sorgsam mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen umgehen. Selbstfürsorge ist also etwas, das die eigene Resilienz stärkt, hilft, mit Stress umzugehen und insgesamt zu einem besseren psychischen Wohlbefinden führen kann.
Das Buch wurde von einer ausgebildeten Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie geschrieben, was man dem Inhalt anmerkt. Beim Stichwort "Selbsthilfebuch" ist es ja manchmal fraglich, was darin erzählt wird und meine Erfahrung ist häufig, dass von irgendwelchen frei erfundenen Konzepten und Theorien geschwafelt wird, die am Ende viel Gerede um Nichts ist, und einem nicht wirklich Werkzeuge mit an die Hand gibt, die man auch umsetzen kann.
Hier ist das definitiv anders, und das nicht nur weil Reichhart eine Fachperson ist (denn das allein ist noch kein Qualitätsmerkmal), sondern weil das Buch mit einer sehr langen Liste an Quellenangaben endet, die auf weiterführende Literatur und Studien verweisen, die dem ganzen Inhalt eine wissenschaftlich fundierte Grundlage geben.
Das Buch ist sehr kurzweilig und verständlich geschrieben und bietet eine gute Mischung aus theoretischem Hintergrundwissen und Übungen zum Ausprobieren. Es sind Abbildungen, kurze Fragebögen und Listen zum Selbstausfüllen und Anleitungen enthalten, die das Lesen sehr abwechslungsreich und interessant gestalten.
Inhaltlich weisen die Kapitel einen nachvollziehbaren Aufbau auf, sodass zunächst eine Einführung in das Konzept der Selbstfürsorge folgt und warum sie so wichtig ist und in der zweiten Hälfte folgen dann die konkreten Bereiche, die zur Selbstfürsorge gehören. Darunter fallen Kapitel zu den Themen: Umgang mit Energieräubern, Ressourcenaufbau, Stärkung des Optimismus, Achtsamkeit, Stärkung von Selbstwirksamkeit, eigene Grenzen setzen, die Bedeutung sozialer Beziehungen und das Loslassen (von Dingen, die einem nicht guttun). Das Buch muss dabei nicht strikt von vorne bis hinten durchgelesen werden, man kann sich auch bewusst die Kapitel und Themenbereiche heraussuchen, mit denen man besonders grosse Mühe hat und sich nur die Sachen herauspicken, die dabei hilfreich erscheinen.
Da ich selbst eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht habe, kann ich sagen, dass mir nichts aus dem Buch neu war – was ich an dieser Stelle als absolutes Kompliment gemeint ist! Denn das bedeutet, dass Reichhart genau die Themen trifft, die mir auch mit meiner Arbeit mit Betroffenen mit psychischen Problemen begegnen und sie dabei Techniken erläutert, die ich selbst auch immer wieder vermittle und zur regelmässigen Übung Zuhause motiviere.
Bei Problemen, bei der Selbsthilfe ausreicht, kann dieses Buch also durchaus sehr hilfreich sein, viele wichtige Werkzeuge und Strategien im Umgang mit dem eigenen Selbstwert, den eigenen Gefühlen oder ganz allgemein den Umgang mit sich selbst zu erlernen und anzuwenden.
4 Kommentare
Hallo liebe Mel,
AntwortenLöschenich habe schon ein paar Bücher zum Thema Achtsamkeit/Selbstfürsorge gelesen und bin in deinen Ausführungen auch ganz deiner Meinung. Vieles was ich gelesen habe, war mir grundsätzlich bewusst. Allerdings ist man in schwierigen Momenten nicht immer in der Lage Hilfemethoden abzurufen. Man "vergisst" oft, was einem gut tut, man muss erinnert werden, dass es okay - ja sogar wichtig - ist, in Stresssituationen runterzufahren, damit man Energie auftanken und weitermachen kann.
Bücher dieser Art empfinde ich also als unglaublich wichtig.
Für mich wäre es wichtig, dass das Buch gut zu konsumieren ist. Also nicht zu sperrig geschrieben und zu fachmännisch aufgebaut ist. Zugleich müssen die Aufgaben/Hilfestellungen aber auch gut umsetzbar und im Ergebnis effizient sein.
Ich danke dir für den Einblick in dieses Buch.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Ja, ich denke das Buch ist hilfreich, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist oder wenn einem das Konzept Selbstfürsorge nicht bekannt ist. Aber man kann natürlich auch ohne das Buch gut für sich sorgen :)
LöschenHallo Mel,
AntwortenLöschendanke für deinen schönen Einblick zu diesem Buch! Auch wenn für dich jetzt nicht so viel Neues drin war, bist du ja überzeugt von den Inhalten und dem Aufbau, was erst recht für das Buch und das KOnzept spricht. Du schreibst ja auch, dass du es nicht unbedingt nur für dich selbst gelesen hast sondern auch um zu schauen, ob es eben für andere hilfreich sein könnte, mit denen du arbeitest. Und wie es scheint, bekommt man hier wirklich ein paar gute Gedankenanstöße und Ideen an die Hand, das finde ich toll. Jeder ist ja anders und braucht auch etwas anderes,w enn es nur DEN EINEN WEG gäbe, fänd ich das schwierig, hier wirkt es doch, als gibt es unterschiedliche Optionen und Möglichkeiten, was es etwas individueller werden lässt und man sich auch einfach ausprobieren kann.
Selbstfürsorge ist so ein wichtiges Thema, ich schätze, da können sehr viele noch was für sich mitnehmen und auch an sich selbst arbeiten - ich auch. Daher danke für den Einblick. Ich werde mir mal durch den Kopf gehen lassen, ob das auch was für mich sein könnte.
Liebe Grüße,
Dana
Ja, ich denke auch, dass viele Menschen dazu neigen, nicht so fürsorglich und mitfühlend mit sich umzugehen, wie sie es für andere tun - von daher ist das Thema des Buches sehr wichtig! :)
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