BINTI

by - September 23, 2018

(© Netgalley / Cross Cult)

BINTI* (Binti #1-3)
von Nnedi Okorafor

Bewertung: ★★☆☆☆

Science Fiction, 400 Seiten
Erscheinungsdatum: 03. September 2018
Verlag: Cross Cult


*Rezensionsexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
Ihr Name ist Binti und sie ist die erste Himba, die jemals an der Oomza Universität, einer der besten Lehranstalten der Galaxis, angenommen wurde. Aber diese Möglichkeit wahrzunehmen bedeutet, dass sie ihren Platz innerhalb ihrer Familie aufgeben und mit Fremden zwischen den Sternen reisen muss, die weder ihre Denkweise teilen, noch ihre Bräuche respektieren.

Die Welt, deren Teil sie werden möchte, hat einen langen Krieg gegen die Medusen hinter sich und Bintis Reise zwischen den Sternen lässt sie dieser Spezies näherkommen als ihr lieb ist. Wenn Binti das Vermächtnis eines Krieges überleben will, mit dem sie nichts zu tun hatte, wird sie die Gaben ihres Volkes brauchen und die Weisheit, die sich in der Universität verbirgt - aber zuerst muss sie es bis dorthin schaffen, lebendig. (© Netgalley / Cross Cult)

Meine Meinung:

-- Achtung enthält Spoiler --

Ich kann diese Rezension leider nicht ohne Spoiler verfassen, da es sich um eine Gesamtausgabe mit jeweils drei Novellen handelt und der offizielle Klappentext sich eigentlich nur auf die erste davon bezieht. An dieser Stelle muss ich erwähnen, das mir zu Beginn nicht bewusst war, dass es sich um drei eigenständige Geschichten handelt, die man getrennt voneinander betrachten muss. Ich bin anfangs vielmehr davon ausgegangen, dass es sich um eine abgerundete Geschichte handelt und die drei enthaltenen Bände mehr Verbindungen zueinander aufweisen. Und vielleicht war meine Enttäuschung auch der falschen Erwartung geschuldet, die ich an das Buch hatte.

1. Novelle:

Die erste Novelle ist mit knapp 70 Seiten zwar die kürzeste alle drei Geschichten, rückblickend aber trotzdem die, die mich am meisten packen konnte. Im Mittelpunkt steht Binti, die den Wunsch hegt, sich von ihrer Familie abzuwenden und in eine weit entfernte Universität zu reisen, die sich irgendwo im Weltraum befindet. Auf der Reise dorthin wird das Schiff von Medusen überfallen und sie muss zusehen, wie alle Crewmitglieder sterben - etwas, das einen bleibenden Eindruck bei Binti hinterlässt.
Als Leser wird man direkt ins Geschehen hineingeworfen, ohne irgendwelche genaueren Erläuterungen zum Worldbuilding oder den verschiedenen Wesen, die es in diesem Roman gibt. Mir ging das alles ehrlich gesagt etwas zu schnell und ich hätte es schöner gefunden, wenn sich die Autorin mehr Zeit für das Erzählen von Bintis Reise zur Universität gelassen hätte.

2. Novelle:

Die zweite Novelle spielt einige Zeit nach diesem Vorfall und Binti entschliesst sich, wieder zu ihrer Familie zurückzukehren. Auf ihrer Reise wird sie von Okwu - einer männlichen Medusa - begleitet. Als Binti in ihrer Heimat ankommt erwartet sie aber keine Willkommensfeier, sondern viel mehr Ablehnung von ihrer Familie und ihrem ehemaligen Freund. In Bintis Volk wird es nicht akzeptiert, wenn sich eine alleinstehende Frau einfach so auf eine weite Reise begibt und das lassen sie Binti auch spüren. Und obwohl inzwischen ein Bündnis zwischen den Menschen und den Medusen herrscht, wird es von Bintis Familie nicht toleriert, dass sie mit einer Medusa angereist ist.
Binti will sich schliesslich auf eine Pilgerreise begeben, die allerdings anders ausfällt, als sie es sich vorgestellt hat.

Auch hier verliert die Autorin keine Zeit und ich hatte Mühe mich in der Geschichte zurecht zu finden. Als sich Binti auf diese Pilgerreise begibt, ist mir der rote Faden immer mehr abhandengekommen und ich weiss bis jetzt nicht so richtig, was da eigentlich passiert ist. 

3. Novelle:

Zur dritten Novelle kann ich inhaltlich gar nicht so viel schreiben, weil ich im Schlussteil fast gänzlich das Interesse für Bintis Geschichten verloren haben. Auf mich wirkte dass alles zu gehetzt und der emotionslose, distanzierte und nüchterne Schreibstil hat verhindert, dass ich überhaupt eine Bindung zu Binti oder einem der anderen Charaktere aufbauen konnte. Ich habe das Ende dann nur noch quer gelesen.

Fazit:

Eine starke, weibliche Protagonistin mit afroamerikanischer Abstammung, die viel Potential für eine spannende Geschichte geboten hätte. Leider war es mir durch den emotionslosen Schreibstil nicht möglich, eine Bindung zu dieser aussergewöhnlichen Protagonistin aufzubauen. Ich bin überzeugt davon, dass das Buch als zusammenhängende Geschichte besser funktioniert hätte, denn durch die drei für sich stehenden Novellen wirkte das ein bisschen wild durcheinander gewürfelt. Zudem haben mir ein paar zusätzliche Infos zum Worldbuilding gefehlt. Dadurch, dass die Storys nur so kurz erzählt werden, fand ich es schwierig, mich in dieser Science-Fiction-Welt zurecht zu finden. Ich kann dem Buch deshalb nur 2.5 Sterne vergeben.

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