[Rezension] Füttere den weißen Wolf

by - Januar 09, 2021

(© Kösel)

Füttere den weißen Wolf*
Weisheitsgeschichten, die glücklich machen

von Ronald Schweppe & Aljoscha Long

Bewertung: ★★☆☆☆

Nonfiction, 208 Seiten
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2016
Verlag: Kösel


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Kösel Verlag.

Inhaltsangabe:
Welchen der beiden Wölfe in dir willst du füttern? Den schwarzen, der Misstrauen, Angst, Hass und Einsamkeit wachsen lässt? Oder den weißen, der es dir ermöglicht, mit Gelassenheit, Offenheit, Freude und Mitgefühl zu leben?

Dieses Buch zeigt, wie sehr wir in jedem Augenblick unseres Lebens unser Handeln, unsere Einstellungen und unsere Worte selbst bestimmen können. Es verbindet Lebenshilfe und Spiritualität mit Weisheitsgeschichten aus verschiedenen Traditionen. Sie regen zum Nachdenken an und dienen als Anker, um unser Leben gelassen, glücklich und in innerem Frieden zu leben.

Meine Meinung:

Dieses Buch lag nun schon viel zu lange ungelesen bei mir herum, und das, obwohl mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Ich hatte mir erhofft, durch das Buch ein paar erinnerungswürdige Geschichten zu entdecken, die ich vielleicht bei meiner Arbeit auch als eine Art Metapher dem:der einen oder anderen Patient:in mit auf den Weg geben kann, denn erfahrungsgemäss bleiben so besprochene Themen öfter hängen, wenn die Menschen ein Bild vor Augen haben, die es repräsentiert.

Sowohl die Inhaltsangabe, als auch der Titel des Buches beziehen sich auf die erste Geschichte im Buch, die symbolisch anhand eines weissen und eines schwarzen Wolfes aufzeigt, dass wir durchaus steuern können, welchen der beiden Wölfe wir unsere Aufmerksamkeit schenken wollen. Die Idee ist nicht ganz neu und haben mich an die Arbeit mit dem inneren Kritiker vs. einem wohlwollenden Begleiter erinnert, die in eine ganz ähnliche Richtung geht. Die Symbolik mit den beiden Wölfen wird auch in späteren Kapiteln immer wieder von den Autoren erwähnt, und zieht sich damit wie ein roter Faden durch das Buch.

Obwohl mir diese erste "Weisheitsgeschichte" und ihre Interpretation ganz gut gefallen haben, können die weiteren Kapitel und Geschichten leider dieses Niveau leider nicht ganz halten und ich hatte den Eindruck, dass die Autoren ihr Pulver bereits nach diesem ersten Kapitel verschossen hatten. Die meisten darauffolgenden Geschichten waren für mich eher anstrengend zum Lesen und ich hatte mir erhofft, dass die Kernaussagen der jeweiligen Geschichten eingängiger wären. Viele der nachfolgenden Weisheitsgeschichten haben sich für mich etwas altbacken und schwerfällig gelesen und waren leider gar nicht so "unterhaltsam", wie es die Autoren auf der Buchrückseite versprechen.
Die jeweiligen Geschichten werden mit persönlichen Worten der Autoren ergänzt, wobei ich die Zusammenhänge mit der von den Autoren erläuterten Theorie etwas holprig und teilweise sehr weit hergeholt gefunden habe. Für mich haben die Botschaft der Geschichte und die darauffolgenden Meditations-/Achtsamkeitsübungen, sowie auch die Erläuterungen der Autoren nicht immer ganz zusammengepasst. Die Meditationsanleitungen an sich waren zwar gut, aber man findet sie auch in zahlreichen anderen achtsamkeitsbasierten Selbsthilfebücher.

Fazit:

Insgesamt hatte ich mir von dem Buch deutlich mehr versprochen. Bis auf die erste Geschichte war leider kaum eine Erzählung dabei, die mich so begeistert hätte, dass sie mir länger im Gedächtnis bleiben würde. Die Ergänzungen der Autoren waren zwar interessant, aber leider auch nichts Neues, wenn man sich im Bereich der Achtsamkeit oder Meditation bereits ein bisschen auskennt. Für mich leider eine kleine Enttäuschung, da ich mir von den jeweiligen Geschichten deutlich mehr erhofft hätte. Von mir gibt es deshalb nur 2.5 Sterne.

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