[Rezension] Berstende Sterne
(© Loewe Verlag) |
Berstende Sterne (Legend #3)
von Marie Lu
Bewertung: ★★☆☆☆
YA Dystopia, 448 SeitenErscheinungsdatum: 21. Juli 2014
Verlag: Loewe
Inhaltsangabe:
Day und June haben so viel geopfert für die Republik und füreinander. Nun scheint das Land endlich vor einem Neubeginn zu stehen. June arbeitet mit dem Elektor und führenden Politikern zusammen, während Day einen hohen Rang beim Militär bekleidet. Keiner der beiden hätte die Umstände vorhersehen können, unter denen sie wieder zusammenfinden. Gerade als ein Friedensabkommen unmittelbar bevorsteht, drohen Anschuldigungen einen erneuten Krieg heraufzubeschwören. Um das Leben tausender Menschen zu retten, soll June nun Day darum bitten, das zu opfern, was ihm am meisten bedeutet ...
Meine Meinung:
"Berstende Sterne" war ursprünglich als Finale der Legend-Trilogie gedacht gewesen, hat aber Jahre später überraschend eine Fortsetzung bekommen, weshalb die Reihe nun eigentlich eine Tetralogie wäre. Nichtsdestotrotz betrachte ich dieses Buch als vorläufiges Finale der Reihe und als solches hat es mich leider auf ganzer Linie enttäuscht. Ich habe die Reihe bereits 2013/2014 schon einmal gelesen und beendet und ironischerweise hat dieser letzte Band damals von mir die volle Sternanzahl bekommen, sodass ich den Eindruck hatte, die Reihe würde sich mit jedem Band steigern. Nach diesem Reread muss ich eher das Gegenteil feststellen: Die Reihe wird in meinen Augen mit jedem Band schlechter und gipfelt schliesslich in diesem enttäuschenden Finale.
Der Einstieg ins Buch ist mir nicht leicht gefallen, was daran lag, dass ich die Vorgänger als Hörbücher gehört habe (Leider gibt es von diesem Buch keine Hörbuchversion mehr). Der Schreibstil hat sich zum Lesen für mich ungewohnt angefühlt, und es hat ein bisschen gedauert, bis ich einen Zugang zu den beiden Protagonisten June und Day gefunden habe, die man ja eigentlich seit dem ersten Band kennt.
Die Republik steht in diesem dritten Band im Krieg mit den Kolonien und erstere bekommen überraschend Rückendeckung durch die Antarktis, nachdem June und Anden ihnen einen Besuch abgestattet haben. Gleichzeitig soll Eden als Versuchskaninchen für die Suche nach einem Impfstoff genutzt werden, der gegen die grassierende Seuche helfen soll. Irgendwann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse und dann steht man bereits vor dem Epilog.
Wenn ihr euch jetzt denkt, hä? Dann geht es euch wie mir. Ich hatte die meiste Zeit den Eindruck, dass die Handlung vor sich hin plätschert, bis es ein paar kurze Actionszenen gegeben hat und die ganze Story plötzlich zu Ende war. Das Pacing in diesem finalen Buch war in meinen Augen sehr schlecht gewählt und die meisten Ereignisse am Schluss des Buches wirken total konstruiert und teilweise auch an den Haaren herbeigezogen. Leider konnte auch Lus Schreibstil bei mir nicht punkten, der mir beim Lesen nun deutlich negativer aufgefallen ist, als bei den Hörbüchern. Das Ende verläuft insbesondere in Verbindung mit dem Epilog total kitschig und es stellt sich - wenig überraschend - heraus, dass sich die Autorin kaum was traut und alles in einem unglaubwürdigen kitschigen Happy End endet.
!!Jetzt folgen Spoiler!!
Am Ende des zweiten Bandes erfährt man, dass Day in wenigen Monaten sterben wird und ich war bereits dann skeptisch, ob Lu wirklich den Mut hat, diese düstere Prophezeiung durchzuziehen. Leider hat sich meine Skepsis bestätigt, denn es wird relativ schnell klar, dass Day gerettet werden kann und er doch nicht sterben muss. Die Konsequenz daraus ist aber, dass er die letzten beiden Jahre vergessen wird und damit auch June. Und das trifft auch tatsächlich ein. Bis wir schliesslich den Epilog zu lesen bekommen, der zwar 10 Jahre später spielt, aber ein Zusammentreffen mit June dann trotzdem wie durch Zauberhand dazu führt, dass er sich an sie erinnern kann. Also ist es nicht nur so, dass Days munter weiter lebt, es gibt nicht einmal wirklich Konsequenzen, die er oder June tragen müssen. Das fand ich einfach total lächerlich und hat mich sehr verärgert zurückgelassen, denn das führt diese ganze Ankündigung um Days bevorstehenden Tod ad adsurdum.
!!Ende Spoiler!!
Wenn ihr euch jetzt denkt, hä? Dann geht es euch wie mir. Ich hatte die meiste Zeit den Eindruck, dass die Handlung vor sich hin plätschert, bis es ein paar kurze Actionszenen gegeben hat und die ganze Story plötzlich zu Ende war. Das Pacing in diesem finalen Buch war in meinen Augen sehr schlecht gewählt und die meisten Ereignisse am Schluss des Buches wirken total konstruiert und teilweise auch an den Haaren herbeigezogen. Leider konnte auch Lus Schreibstil bei mir nicht punkten, der mir beim Lesen nun deutlich negativer aufgefallen ist, als bei den Hörbüchern. Das Ende verläuft insbesondere in Verbindung mit dem Epilog total kitschig und es stellt sich - wenig überraschend - heraus, dass sich die Autorin kaum was traut und alles in einem unglaubwürdigen kitschigen Happy End endet.
!!Jetzt folgen Spoiler!!
Am Ende des zweiten Bandes erfährt man, dass Day in wenigen Monaten sterben wird und ich war bereits dann skeptisch, ob Lu wirklich den Mut hat, diese düstere Prophezeiung durchzuziehen. Leider hat sich meine Skepsis bestätigt, denn es wird relativ schnell klar, dass Day gerettet werden kann und er doch nicht sterben muss. Die Konsequenz daraus ist aber, dass er die letzten beiden Jahre vergessen wird und damit auch June. Und das trifft auch tatsächlich ein. Bis wir schliesslich den Epilog zu lesen bekommen, der zwar 10 Jahre später spielt, aber ein Zusammentreffen mit June dann trotzdem wie durch Zauberhand dazu führt, dass er sich an sie erinnern kann. Also ist es nicht nur so, dass Days munter weiter lebt, es gibt nicht einmal wirklich Konsequenzen, die er oder June tragen müssen. Das fand ich einfach total lächerlich und hat mich sehr verärgert zurückgelassen, denn das führt diese ganze Ankündigung um Days bevorstehenden Tod ad adsurdum.
!!Ende Spoiler!!
Ich war bereits in den Vorgängern kein grosser Fan dieser Instaliebe zwischen June und Day, wobei ich aufgrund ihres jungen Alters noch darüber hinwegsehen konnte, dass sie sich so schnell ineinander verliebt haben. In diesem letzten Band habe ich aber überhaupt keine Anziehungskraft zwischen den beiden gespürt und das, obwohl sie sich (körperlich) näher kommen und einen intimen Moment teilen. Ich habe der Autorin die Liebesgeschichte nicht abgekauft. Aber das kann auch an dem doch sehr simplen und oberflächlichen Schreibstil liegen, durch den bei mir keinerlei Emotionen geweckt werden konnten.
Insgesamt war das für mich eine wenig überzeugende Dystopie, die zahlreiche Schwächen aufweist und doch eher für jüngere Leser:innen und Neulinge des Genres zu empfehlen ist. Doch trotz all der Kritik werde ich den vierten Band noch lesen, denn sonst wären diese Rereads ganz umsonst gewesen. Mal sehen, ob sich Marie Lu in all den Jahren als Autorin weiterentwickelt hat.
Fazit:
"Berstende Sterne" ist leider ein enttäuschendes Finale dieser ursprünglichen als Trilogie angedachten Jugendbuchreihe, die weder durch seinen Plot, noch durch die Charaktere und auch nicht mit seinem Schreibstil überzeugen kann. Dem Finale fehlt es an Spannung und überraschenden Wendungen. Alles verläuft viel zu glatt und wirkt dadurch konstruiert. Das Ende ist sehr kitschig und unglaubwürdig gewählt und hat mich enttäuscht zurückgelassen. Im Vergleich zu den beiden Vorgänger, war das mit Abstand der enttäuschendste Teil der Reihe, weshalb ich auch nur 2 Sterne vergeben kann.
2 Kommentare
Meine Liebe
AntwortenLöschenIch bin gerade so froh, deine Rezension gelesen zu haben. Die ersten beiden Bände habe ich nämlich vor Jahren gelesen. Der erste Band hat mir super gefallen, der zweite schon weniger und nur der fiese Cliffhanger am Ende hat mich neugierig auf den dritten Band gemacht, ansonsten hätte ich die Reihe so oder so abgebrochen. Vor einigen Monaten habe ich mich dazu entschieden, die beiden ersten Bände wegzugeben und den dritten nicht zu lesen. Trotzdem hat es mich interessiert, wie die Reihe weitergehen würde und ich bin nun sehr froh darüber, dass du mit deinem Spoiler bereits alles aufgelöst und vor allem aufgezeigt hast, dass die Reihe wirklich verschwendete Zeit ist und dass ich richtig gehandelt habe, indem ich die Bücher weitergegeben habe ;-)
Alles Liebe an dich
Livia
Mir ging es genauso wie dir. Den ersten Band fand ich auch noch okay, beim zweiten hat es allmählich nachgelassen und beim dritten war mein Interesse dann ganz weg. Ich hab mich sogar noch durch den vierten Band gequält, allerdings war das nachträglich wohl ein Fehler, nachdem mir der dritte Band schon nicht mehr gefallen hat. :D
LöschenDu kannst im Internet übrigens auch die kompletten Inhaltszusammenfassungen lesen, wenn du wissen willst, wie es ausgeht. :D Hab ich auch so gemacht, nachdem ich beim dritten Band nur noch halb bei der Sache war :D
Deine Entscheidung, die Bücher wegzugeben, war aus meiner Sicht also definitiv richtig :D
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