[Rezension] Blackout

by - August 15, 2021

(© cbj)

Blackout- Liebe leuchtet auch im Dunkeln*

von Dhonielle Clayton, Tiffany D. Jackson, Nic Stone, Angie Thomas, Ashley Woodfolk, Nicola Yoon

Bewertung: ★★★★☆

YA Contemporary Romance, 304 Seiten
Erscheinungsdatum: 19. Juli 2021
Verlag: cbj


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den cbj Verlag.

Inhaltsangabe:
New York. Eine Hitzewelle legt die Stadt lahm und während Manhattan in Dunkelheit versinkt, kommen überraschende Wahrheiten ans Licht, aus Freundschaft entsteht Liebe und alles scheint plötzlich möglich: 1. Ein Ex-Pärchen tut sich zusammen, um von Manhattan nach Brooklyn zu gelangen. 2. Zwei Mädchen auf der Suche nach einem Foto finden etwas ganz Anderes. 3. Zwei Highschool-Jungs stecken in der U-Bahn fest und stellen sich ihren Gefühlen. 4. Zwei beste Freunde reden sich in der New York Public Library die Köpfe heiß über die Liebe. 5. Drei Teens unterwegs auf Klassenfahrt in New York – das Liebesdreieck ist vorprogrammiert. 6. Zwei Fremde kommen sich näher bei einer hitzigen Diskussion über Identität und Liebe.

Meine Meinung:

Für dieses Buch habe ich mich spontan entschieden, da mich nicht nur die vielen Namen bekannter Autorinnen angesprochen haben, sondern auch die Idee, die hinter dem Buch steckt. Ich lese normalerweise kaum Anthologien, deshalb war ich sehr gespannt, wie mir diese Sammlung von Kurzgeschichten gefallen wird.

Die sechs Kurzgeschichten wurden allesamt von unterschiedlichen, namenhaften POC-Autorinnen geschrieben. Die Ausgangslage, die alle Geschichten gemeinsam haben, ist ein Stromausfall in New York, aus der jede Autorin schliesslich ihre ganz eigene Story kreiert hat. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass es sich bei jeder Story um eine Liebesgeschichte mit POC-Charakteren handelt.

Von den insgesamt sechs Autorinnen, kannte ich fünf der Namen bereits und insbesondere Nicola Yoon, Angie Thomas und Nic Stone haben Bücher geschrieben, die mich sehr beeindruckt haben und mitunter ein Grund gewesen sind, weshalb ich "Blackout" überhaupt lesen wollte. Ashley Woodfolk war die einzige Autorin, die ich noch gar nicht gekannt habe und interessanterweise hat mir ihre Kurzgeschichte am wenigsten gefallen, weil ich nicht mit ihrem sehr umgangssprachlichen Schreibstil warm geworden bin.

Wie es bei sechs Autorinnen zu erwarten ist, sind die sechs Kurzgeschichten natürlich sehr unterschiedlich ausgefallen und besonders gut hat mir gefallen, dass jede Autorin ganz unverkennbar ihren eigenen (Schreib-)Stil beibehalten hat, was natürlich auch dazu geführt hat, dass mir die eine oder andere Geschichte besser gefallen hat, als die andere. Jacksons Kurzgeschichte sticht im Buch besonders hervor, denn sie ist die einzige, die über mehrere Akte erzählt wird und immer wieder von einer Kurzgeschichte einer anderen Autorin unterbrochen wird. Dadurch erhält man als Leser:in die Gelegenheit, die beiden Hauptcharaktere etwas länger zu begleiten, was zur Folge hatte, dass ich zu den beiden Protagonisten bis zum Schluss den besten Zugang gefunden habe.

Die sechs Liebesgeschichten waren sehr kurzweilig zu lesen und besonders eine der queeren Stories konnte mich am meisten begeistern. Dennoch wirken die Handlungen durch die Kürze aber auch ziemlich konstruiert, da eine Kurzgeschichte natürlich nicht sehr viel Spielraum lässt, den Charakteren und ihren Gefühlen genügend Zeit für ihre Entwicklung zu geben. Und das hat die einzelnen Geschichten ziemlich vorhersehbar gemacht.
Man darf also nicht mit der Erwartung an diese Anthologie herangehen, dass man besonders tiefgründig oder emotional gut ausgearbeitete Geschichten präsentiert bekommt, die einem länger in Erinnerung bleiben, sondern sollte eher bezaubernde Liebesgeschichten erwarten, die sich leicht lesen und einen Alltag für einen Moment vergessen lassen, dann wird man an dieser Kurzgeschichtensammlung seine Freude finden.

Fazit:

"Blackout" ist eine Kurzgeschichtensammlung von sechs namenhaften POC-Autorinnen, die sechs unterschiedliche Liebesgeschichten mit POC-Charakteren erzählen. Die gemeinsame Ausgangslage jeder Story ist ein Stromausfall in New York, aus der jede Autorin mit ihrem jeweils individuellen und unverkennbaren Stil etwas ganz Eigenes kreiert hat. Die Geschichten lesen sich durch ihre Kürze einerseits zwar sehr kurzweilig, andererseits wirken sie dadurch aber auch eher konstruiert und vorhersehbar. Um dem Alltag für ein paar wenige Stunden zu entfliehen, kann ich diese romantischen Kurzgeschichten aber dennoch empfehlen.

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9 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel,
    ohje, spontan sagte mir nicht eine Autorin etwas.Bei Angie Thomas machte es dann zwar "klick", gelesen habe ich von ihr bislang allerdings auch noch kein Buch. (Etwas, was ich aber unbedingt noch nachholen möchte).

    Die Geschichten klingen alleine von der Zusammenfassung her sehr interessant. Mir gefällt es, dass sie von verschiedenen Autorinnen erzählt werden und so auch einen ganz unterschiedlichen Stil verfolgen. Das klingt schon mal richtig spannend.

    Dass bei Kurzgeschichten keine Tiefe wie bei einem Roman entstehen kann liegt auf der Hand. Bei Kurzgeschichten würde ich dafür aber erwarten, dass das Ende besonders zu überzeugen weiß und nachwirkt.

    Eine sehr schöne und interessante Buchvorstellung von dir. Vielen Dank dafür! :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Irgendwie hatte ich im Kopf, du hättest schon mal was von Angie Thomas gelesen, aber da hab ich wohl was verwechselt :D

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    2. Nene, ich hatte vor etwas von ihr zu lesen. Aber das auch schon seit einiger Zeit. Steht auch immer noch fest auf der Wunschliste :o)

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  2. Hallöchen!

    Ich hab heute einen wunderbaren Award für dich dabei und hoffe sehr, dass du auch mitmachst :)

    Der Innovations Award
    https://blog4aleshanee.blogspot.com/2021/08/der-innovations-award.html

    Ganz liebe Grüße und eine schöne Woche!
    Aleshanee

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    1. Oh vielen Dank fürs Verlinken! Ich schau mir den Award am Wochenende gleich mal genauer an ♥

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  3. Liebe Mel

    Die grosse Kunst ist es (oder wäre es), auch bei Kurzgeschichten eine Intensität und Tiefe entstehen zu lassen, die man sonst vor allem aus Romanen kennt. Schade, dass es nicht allen Autorinnen gleich überzeugend gelungen ist, das romantische Setting ist aber vielleicht auch gar nicht auf sehr viel Tiefe ausgelegt und natürlich auch oft sehr vorhersehbar.

    Das Buch eignet sich aber sicher sehr gut als entspannte Lektüre, danke für deine Rezension und liebe Grüsse
    Livia

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    1. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass es sich um Young Adult Kurzgeschichten handelt. Young Adult Romane sind ja meistens nicht so tiefgründig - zumindest erlebe ich das so, dass man viele Sachen einfach als gegeben hinnehmen und nicht zu sehr hinterfragen sollte bei YA, auch wenn es konstruiert wirkt. xD

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  4. Hey du!

    Vielen Dank für deine Rezension. Ich hab mir schon überlegt, dieses Buch ebenfalls zu kaufen, deine Rezi hört sich aber nicht so begeistert an. Gerade, dass die Geschichten konstruiert wirken, schreckt mich dann doch eher ab. Hmmm. Wir werden sehen, ob ich dass dann am Ende wirklich lese. Ich bin ein großer Fan von Kurzgeschichten und wenn die wirklich gut sind, dann sollte da eigentlich gar nichts konstruiert wirken.

    Liebe Grüße,
    Mira

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    1. Huhu!
      Ich wollte dich mit meiner Rezension nicht abschrecken, und wenn du auf romantische Geschichten stehst, dann bist du bei Blackout richtig. Nur bin ich selbst bei längeren Romantik-Büchern manchmal eher skeptisch, weil sie oft vorhersehbar und konstruiert wirken und hier mussten sich die Gefühle ja innerhalb weniger Seiten entwickeln, deshalb ging es halt manchmal ein bisschen schnell. Aber ich fänd's spannend deine Meinung zum Buch zu hören, falls du es dir noch kaufen wirst, gerade weil du öfter Kurzgeschichten liest. Ich hatte da ja auch gar keinen Vergleich :D

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