[Rezension] Blue Sky Black

by - August 03, 2021

(© Impress)

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne*
von Johanna Danninger

Bewertung: ★★☆☆☆

Dystopia, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 03. September 2021
Verlag: Impress


*Digitales Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Impress Verlag.

Inhaltsangabe:
In Milas Leben ist nichts mehr so, wie es früher war. Durch eine Reihe von Naturkatastrophen ist die Welt zu einem feindlichen Ort geworden und Mila muss in ihrer neuen Heimat Kanada allein für sich sorgen. Wo sie hinschaut, gibt es keine Hoffnung mehr. Bis eines Tages ein junger Mann in ihr Leben tritt. Er ist ihr Nordstern in der Dunkelheit. Doch die Finsternis macht auch vor dem Licht der Liebe nicht halt. Es stellt sich heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Und dass nur sie beide die Welt – und einander – retten können …

Meine Meinung:

Kurz vor der Zielgeraden der Netgalley Challenge, habe ich noch ein weiteres Rezensionsexemplar geschafft, das mich endlich über die 80% Feedback-Rate bringt, die es in der Challenge zu erreichen gilt. Wobei dieses letzte Buch eigentlich ein bisschen geschummelt ist, denn ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich es ab der Hälfte nur noch überflogen habe.

Fangen wir aber mit dem Positiven an und das ist in diesem Fall definitiv das ansprechende und tolle Buchcover. Ich mag solche minimalistischen Sujets, das in Verbindung mit der Farbkombination für mich einfach wunderschön anzusehen ist. Für die Coverwahl hat der Impressverlag auf jeden Fall ein richtig gutes Händchen. 
Auch die Ausgangslage dieser Dystopie konnte mich überzeugen und der Einstieg in die Geschichte hat mich richtig neugierig gemacht - unter anderem natürlich auch deshalb, weil Dystopien zu meinen Lieblingsgenres gehören. Danniger hat das Rad mit ihrer Idee nicht neu erfunden, aber die düstere Atmosphäre, die im Klappentext beschrieben wird und auch zu Beginn des Buches spürbar war, war vielversprechend.

Leider verlief dieses anfänglich positive Gefühl sehr schnell im Sande, denn statt eines spannenden, actiongeladenen Plots in einem dystopischen Setting, stand plötzlich vielmehr die Instaliebe zwischen der Protagonistin Mila und einem jungen Mann im Vordergrund, der ihre Wege kreuzt. Und ich dachte wirklich, dass ich schon viele Instalieben gesehen habe, aber hier schafft es die Autorin tatsächlich, dass sich die Charaktere nach einem Drittel des Buches (also bei fast genu 33% des Ebooks) gegenseitig ihre Liebe gestehen - und sie meinen das absolut ernst, obwohl sich die beiden erst kurze Zeit vorher zum ersten Mal kennengelernt haben. Ab diesem Punkt hat mich die Geschichte allmählich verloren, denn dieser Liebeskitsch war nicht nur etwas, das nicht erwartet hatte, ich empfand ihn auch als absolut unglaubwürdig.
Kurze Zeit später kommt es dann zu einem ersten Showdown, mit dem die Autorin vermutlich Spannung erzeugen wollte. Nur leider folgt dann kurz nach diesen Ereignissen nach etwas weniger als der Hälfte des Buches ein plötzlicher Zeitsprung von mehreren Monaten, der mich komplett aus der Handlung gerissen hatte und in meinen Augen überhaupt nicht gut gewählt war. Und das war schliesslich auch der Punkt, an dem mich die Autorin komplett als Leserin verloren hat.
Die zweite Hälfte des Buches habe ich nur noch mit Desinteresse überflogen. Insgesamt hat sich die zweite Buchhälfte wie ein Abklatsch bekannter Dystopien aus den 2010er Jahren gelesen - am ehesten hat mich die Handlung an die Legend-Reihe erinnert.

Abgesehen von der wenig überzeugenden Story, fand ich auch die Ausarbeitung der Charaktere leider auch nicht gelungen. Bis zuletzt ist es mir nicht gelungen, zu einem der Personen aus dem Buch einen Zugang zu finden und alle Charaktere sind irgendwie gesichtslos und unterinteressant geblieben.

Den Schreibstil fand ich anfangs noch okay, bis ich in einer anderen Rezension gelesen habe, dass er eigentlich nur aus Hauptsätzen mit zahlreichen Adjektiven besteht. Und das trifft tatsächlich zu, sodass ich diese Entdeckung leider nicht mehr ausblenden konnte und mich letztendlich auch der sehr simpel gehaltene Schreibstil enttäuscht hatte.

Fazit:

"Blue Sky Black" verspricht mit seinem Klappentext eine düstere, fesselnde Dystopie, die es letztendlich nicht ist. Stattdessen bekommt man eine klischeehafte Instaliebe präsentiert, die in einen Plot verpackt wird, der mich sehr an einen Abklatsch aus bekannten Dystopie-Bestsellern aus den 2010er Jahren erinnert hat. Für mich war das Buch eine grosse Enttäuschung, denn man bekommt nicht annähernd das geliefert, was die Inhaltsangabe verspricht. Für mich ist es deshalb leider kein Buch, das ich weiterempfehlen kann.

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3 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel,

    diesen Titel hatte ich auch schon im Blick. Allerdings habe ich ihn nach dem Lesen einiger Rezensionen wieder von der Wunschliste gestrichen.

    Schade finde ich, dass hier die Liebesgeschichte stark im Vordergrund steht, dass diese die Haupthandlung sogar noch zu überlagern scheint und dass diese dann auch nicht gerade glaubwürdig geschildert wurde.

    Ah, die Sache mit der Rezension, die Einfluss auf das eigene Leseverhalten genommen hat, kenne ich. Das hatte ich bei einem Buch auch schon. Da ging es, um ein in der Geschichte ständig wiederkehrendes Wort. Ich habe mir daraufhin die Leseprobe angeschaut und war mir sicher, dass ich darauf dann auch ständig beim Lesen würde achten müssen. Interessant wäre es zu wissen, ob einem dieser Kritikpunkt aufgefallen wäre, wenn man die Rezension zuvor nicht gelesen hätte. :o)

    Ich wünsche dir einen schönen und entspannten Sonntag und einen guten Start in deine neue Woche :o)

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Ohje, sind die anderen Rezensionen denn auch eher durchwachsen ausgefallen?

      haha, kann ich total nachvollziehen! Ich fange meistens an in Rezensionen zu stöbern (bevor ich das Buch beendet habe), wenn es mir nicht gefällt, um herauszufinden, ob es nur mir so geht. Und dann fokussiere ich mich natürlich vor allem auf die kritischen Rezensionen, die dann natürlich vielleicht auch Punkte enthalten, die mich (noch) nicht gestört haben. :D
      Hier hatte ich anfangs tatsächlich zunächst den Eindruck, dass der Schreibstil ganz gut ist. Aber bei genauerem Hinsehen, musste ich der Rezensentin dann doch zustimmen.

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    2. Die Aussage, dass hier ein zu großer Romanceanteil in der Geschichte aufgegriffen wurde kommt mir bekannt vor. Ich kann mich nicht mehr im Detail an die Meinungen erinnern.

      Bei mir ist es unterschiedlich, wann ich Rezensionen zum Buch lese. Manchmal vor dem Kauf (wenn ich mich nicht entscheiden kann, ob ich es mitnehmen soll oder nicht), manchmal nach dem Lesen, um zu schauen, wie andere das Buch empfunden haben. Während des Lesens eigentlich weniger. Aber ich kann deine Beweggründe gut nachvollziehen. :o)))

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