[Rezension] Die Gefährten
(© Der Hörverlag) |
Die Gefährten (Der Herr der Ringe #1)*
von J.R.R. Tolkien
Gelesen von Achim Höppner
Bewertung: ★★★★★
High Fantasy, Audiobook
Spieldauer: 22 Stunden 24 Minuten
Erscheinungsdatum: 15. September 2006
Erscheinungsdatum: 15. September 2006
Verlag: Der Hörverlag
* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.
Inhaltsangabe:
Neun Gefährten machen sich auf eine gefährliche Reise, um die Zukunft Mittelerdes zu retten. Allen voran der Hobbit Frodo, auserwählt, den einen Ring ins Land Modor zu tragen und ihn zu vernichten. Doch die dunklen Mächte wollen die Herrschaft über Mittelerde erlangen, und ein erbitterter Kampf beginnt.
Meine Meinung:
Die "Der Herr Ringe Trilogie" ist meine ungeschlagene, absolute Lieblingsfilmreihe. Den ersten Film hab ich damals noch auf DVD gesehen und war anschliessend so begeistert, dass ich die beiden Fortsetzungen im Kino anschauen musste. Bis heute sind vor allem die epischen Schlachtszenen bei mir unvergessen. Inzwischen habe ich die Filme bestimmt über zehnmal gesehen - wobei es auch deutlich mehr sein könnte, da ich nie mitgezählt habe und es fast zur jährlichen Tradition bei mir geworden ist, die komplette Trilogie zu schauen.Als die Filme erschienen sind, war ich vielleicht 12 Jahre alt und hatte von Tolkiens Bücher zuvor nie etwas gehört, weil ich zum damaligen Zeitpunkt eher "Teenie-Bücher" gelesen habe. Erst ein paar Jahre später, habe ich die Bücher als Komplettbox geschenkt bekommen und mich zum ersten Mal an der Buchvorlage versucht. Das Lesen ist mir nicht ganz einfach gefallen, denn Tolkien hat in dieser High Fantasy Reihe ein sehr komplexes Worldbuilding mit vielen verschiedenen Wesen geschaffen, die in ihrer Komplexität meine damals üblichen YA Fantasyreihen bei weitem überstiegen hatten. Tolkiens beschreibender Schreibstil hat mein Lesevergnügen nicht gerade leichter gemacht, denn manchmal hatte ich das Gefühl, er würde jeden Stein bis ins Detail beschreiben, an dem die Gefährten vorbeikommen.
Man spürt also bereits heraus, dass ich so meine Mühe mit der anspruchsvollen Buchvorlage meiner Lieblingsfilmreihe hatte - und doch hatte ich es über mehrere Monate hinweg geschafft, mich durch die Bücher durchzuackern, auch wenn sich das Lesen für mich stellenweise sehr zäh angefühlt hat.
Nun, mehr als ein Jahrzehnt später habe ich die Hörbücher wiederentdeckt und hatte Lust, dadurch erneut in Mittelerde abzutauchen, nachdem ich nun deutlich älter bin, als bei meinem ersten Leseversuch und sich hoffentlich auch mein Verständnis für komplexe Worldbuildings verbessert hat.
Das Erste, das mir gleich positiv aufgefallen ist, ist der leider inzwischen verstorbene Hörbuchsprecher Achim Höppner. Höppner spricht nämlich im Film die deutsche Synchronisation von Gandalf, was dazu geführt hat, dass ich beim Hören des Hörbuchs ständig das Gefühl hatte, als würde mir Gandalf höchstpersönlich das Buch vorlesen. Eine absolut vortreffliche Wahl des Sprechers!
Höppner erzählt Tolkiens komplexes Fantasywerk auch so verständlich und angenehm, dass ich beim Hörbuch (im Vergleich zur Buchvorlage) keinerlei Probleme hatte zu folgen. Die über 22 Hörstunden haben sich nicht annähernd so lange angefühlt, sie den Anschein machen.
Ich hatte die Handlung der Buchvorlage nicht mehr detailliert in Erinnerung und habe deshalb immer wieder begeistert festgestellt, wie viele Szenen (und Dialoge) fast 1:1 in den Film übernommen wurden.
Demgegenüber gab es aber auch einige längere Szenen, die wiederum im Film entweder ganz weggelassen oder stark gekürzt wurden, wie etwa der Besuch beim berühmten Tom Bombadil, für den viele Leser:innen so schwärmen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich den Hype nicht ganz nachvollziehen kann und die Entscheidung, ihn in der Filmreihe wegzulassen, nicht schlimm finde. Letztendlich trägt diese Begegnung eigentlich nichts Wesentliches zur eigentlichen Handlung bei.
Eigentlich musste ich insgesamt feststellen, dass die Drehbuchschreiber der Filmtrilogie einen fantastischen Job geleistet haben, denn sie haben ein richtig gutes Händchen für das richtige Erzähltempo bewiesen, das die Filme durch und durch spannend macht. Tolkien dagegen verliert sich manchmal leider etwas in Details, sodass sich auch hier im Hörbuch einige Stellen etwas langatmig angefühlt haben.
6 Kommentare
Hallo liebe Mel
AntwortenLöschenDie Trilogie (und "Der Hobbit" sowie "Das Silmarillion") habe ich als Teenager gelesen und wirklich geliebt. Die LOTR-Filme liebe ich auch innig, von der Umsetzung und der Aufteilung des Kinderbuches "Der Hobbit" in drei Filme aus reiner Geldgier (per se unsympathisch) wurde ich leider enttäuscht. Die Musik ist aber immer grandios :-)
Alles Liebe an dich
Livia
Mit dem Hobbit stimme ich dir absolut zu! Und ich bin so froh, dass die HDR-Filme bereits Anfang der 2000er Jahre produziert wurden, ansonsten wären sie sicher auch auf doppelt so viele Filme aufgeteilt und mit CGI vollgepumpt worden. :D
LöschenHallo liebe Mel,
AntwortenLöschenich habe damals unglaublich lange für die HDR-Bücher gebraucht. Damals habe ich noch nicht so viel gelesen wie heute. Ich denke das war schon mal ein Grund. Der zweite war, dass Tolkien, wie du schon so schön schreibst, jedes Bienchen und Blümchen in seinem Buch im Detail beschrieben hat. Dazu gab es einen Haufen Figuren und manche hatten mehrere Namen (z.B. Aragon, Streuner - erinnere ich mich da richtig?). Das war für einen Gelegenheitsleser, wie ich es damals war, vielleicht nicht die beste Ausgangslage.
Ich habe mich dann später auch am Hörspiel versucht. Hörspiele und ich funktionieren allerdings auch heute noch nicht wirklich gut. Ich schlafe dabei ein oder schalte dabei ab. Leider! Die Hörbuchversion die ich hatte, war auch eine ziemlich alte. Die Hintergrundmusik war wirklich einschläfernd. Ich habe es nie bis über die 1. CD hinausgeschafft. Das war damals für mich die perfekte Einschlafhilfe.
Wie du siehst: Ich stehe dem HDR skeptisch gegenüber.
Die Filme habe ich allerdings geliebt. Sehr schade fand ich hier, dass Tom Bombadil rausgestrichen wurde. Die Figur mochte ich sehr. Aber sicherlich musste man hier Streichungen vornehmen und bei der Rolle von Tom B. hat es sich vermutlich angeboten.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Dann ging es dir ja ganz ähnlich wie mir :D Ich bin heute noch kein Fan von ausschweifenden High-Fantasy Wälzern, aber bei HDR mache ich eine Ausnahme :D
LöschenIch schalte gedanklich bei Hörbüchern auch oft ein bisschen ab, aber hier war das mal ausnahmsweise kein Problem, weil ich die Handlung ja schon kenne und schnell wieder reingefunden habe, wenn ich mal geistesabwesend gewesen bin :D
Tom Bombadil hatte ich in meiner Rezension ja auch bereits erwähnt, ich fand es okay, dass er rausgestrichen wurde.
Kann ich verstehen. Zumal du ja ein großer Fan der Saga bist :o) Ich weiß nicht, ob ich die Bücher nochmal lesen würde. Vermutlich eher nicht. Es gibt ja die Filme. ;o)
LöschenDie Sache mit den Hörbüchern ist wirklich wie verflixt. Ich versuche es ja immer wieder. Scheitere aber auch andauernd daran. Vielleicht habe ich noch nicht die richtige Nebenbeschäftigung dazu gefunden. Für mich wäre es auf jeden Fall auch empfehlenswert vorher das Buch gelesen oder den Film gesehen zu haben. Ansonsten muss man eben immer zurückspulen und das trägt nicht unbedingt zur Hörfreude bei ;o)
Wobei ich ja viel eher ein grosser Fan der Filmreihe bin. Die Bücher habe ich tatsächlich erst einmal gesehen. Die Filme bestimmt schon weitaus mehr als 10x ;D
LöschenAch, mach dir doch nichts daraus, wenn Hörbücher nichts für dich sind. :) Bei mir kommt es auch sehr darauf an, was ich höre. Komplexe Thriller, bei denen man voll dabei sein muss, damit einem nichts entgeht, wären auch nichts für mich. Dafür höre ich als Hörbücher ganz gerne auch mal etwas "seichtere" Geschichten, die ich als Bücher wahrscheinlich nicht lesen würde. :D Ich bin aber auch schnell abgelenkt und verpasse oft mal was, und musste deshalb auch schon Hörbücher abbrechen. Die Harry Potter Hörbücher könnte ich zum Beispiel sehr empfehlen, falls du die Bücher auch schon so oft gelesen hast, wie ich. :D
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