Noch mehr Essen ohne Kohlenhydrate

by - August 23, 2018

(© Goldmann)

Noch mehr Essen ohne Kohlenhydrate*
60 neue köstliche Low-Carb-Rezepte

von Alexander Grimme

Bewertung: ★★★★☆

Cookbook, 160 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. März 2017
Verlag: Goldmann


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Goldmann-Verlag.

Inhaltsangabe:
Alexander Grimme zeigt, dass kohlenhydratarmes Kochen spielend leicht sein kann. So gelingt die Ernährungsumstellung mühelos und mit viel Genuss.

- Frühstück, Mittag, Abend: Kreative Rezepte für jeden Tag

- Kleine Snacks für zwischendurch oder das nächste Partybuffet

- Low-Carb für unterwegs: Leckeres zum Mitnehmen

- Perfekte Planung dank Schwierigkeitsstufen, Nährwert- und Zeitangaben (© Goldmann)

Meine Meinung:

Nachdem ich vor kurzem einige Rezepte aus Alexander Grimmes neustem Buch ausgetestet habe (Hier geht’s zur Rezension) und bis auf ein paar wenige Kritikpunkte begeistert war, wollte ich nun auch ein früheres Kochbuch des Autors ausprobieren, das 2017 erschienen ist.
Ein erster Blick in das Buch hat gezeigt, dass die beiden Bücher von der Aufmachung her recht ähnlich sind – was absolut positiv gemeint ist. Schon bei Grimmes neustem Werk fand ich die Rezepte sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet und die Food-Fotos lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Beim letzten Mal hatte ich kritisiert, dass man in Grimmes neustem Buch leider keinerlei Infos zur Low Carb Ernährungsweise an sich erhält. Das ist hier etwas anders. Grimme erklärt in ein paar kurzen und einfachen Worten, wie die Low Carb Ernährung in etwa funktioniert. Es bleibt dabei aber relativ unspezifisch und rät jedem, für sich selbst herauszufinden, auf welche Art und Weise das „Low Carb“ umgesetzt werden soll. Es ist zwar einerseits sehr sympathisch, dass er einen flexiblen Umgang mit der Ernährungsweise empfiehlt (und nicht mit erhobenem Zeigefinger behauptet: Kohlehydrate sind Böse!), aber gleichzeitig bedeutet das leider auch hier, dass man ein gewisses Grundlagenwissen mitbringen muss, wenn man die Low Carb Ernährung ernsthaft umsetzen will. Was in diesem Kochbuch in der Einleitung auch anders ist, ist die Erwähnung einiger Low-Carb Alternativen zu haushaltsüblichen Lebensmittel (z.B. Mandelmehl als Mehlersatz). Bei der Beschreibung von möglichen Stoffen zum Zuckerersatz, bin ich mit meinem begrenzten Wissen hinsichtlich der strikten Low Carb Ernährung bereits an meine Grenzen gestossen, denn von den Begriffen „Xylit“ oder „Erythrit“ hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Da müsste man sich ggf. anderweitig schlau machen. Da ich Low Carb aber nur für einzelne Mahlzeiten verwende, hatte ich aber kein Interesse daran, mein Low Carb Wissen im Internet zu vertiefen.

Als nächstes ging es dann endlich darum, ein paar Rezepte auszusuchen. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät, dass Grimme damals noch eine andere Unterteilung gewählt hat, als in seinem neusten Buch. Die Kategorien sind: Frühstück, Mittag, Abend, Snacks und Backen. Diese Unterteilung fand ich jetzt nicht so hilfreich, da die Frühstücksrezepte hauptsächlich Mahlzeiten mit Eier sind (z.B. eine Spinatfrittata), für deren teilweise längere Zubereitung ich morgens gar keine Zeit (oder genügend Hunger) hätte. Die neue Einteilung finde ich da etwas hilfreicher gewählt. Positiv möchte ich aber die ausführliche Nährwert- und Zeitangaben hervorheben. Solche Informationen finde ich in einem Kochbuch einfach unerlässlich.
Die Entscheidung für die Rezepte, die ich ausprobieren wollte, war mir diesmal etwas schwerer gefallen. Während Grimme in seinem neusten Buch dem Namen alle Ehre macht (einfache, schnelle Gerichte mit Zutaten, die man in jedem Supermarkt kriegt), findet man in diesem Buch schon eher etwas anspruchsvollere, zeitaufwändigere Rezepte mit Zutaten, die man teilweise in Reformmärkten o.ä. kaufen müsste. Das ist nicht als Kritikpunkt gemeint, da Grimme ja bei diesem Buch auch nicht verspricht, dass die Rezepte einfach sind, aber trotzdem möchte ich das als Hinweis erwähnen.

Meine Wahl war schliesslich auf ein „Hähnchen-Mozzarella-Gratin“, ein „Pesto-Fächerhähnchen“ und „Gebratene Zucchini“ gefallen – also drei relativ einfache Rezepte (die auf den Fotos abgebildet sind). Zu den ersten beiden Rezepten kann ich gar nicht viel sagen. Sie waren leicht zuzubereiten und haben unglaublich lecker (und trotzdem leicht und gesund) geschmeckt. Beim letzten Rezept hatte ich etwas mehr Schwierigkeiten. Ich fand die Mengenangabe für die Paste etwas zu wenig und sie hat auch gar nicht so richtig an den Zucchinischeiben geklebt, was das Anbraten (wie es in den Zubereitungsschritten steht) nicht so einfach gemacht hat. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.



Fazit: 

Insgesamt wieder ein toll aufgearbeitetes, sehr ansprechendes Low-Carb-Kochbuch mit vielen leckeren Rezepten, deren Zutaten man aber nicht ausschliesslich in einem normalen Supermarkt kaufen kann. Im Kochbuch gibt es nur einen kurzen „Crash Kurs“, was die Low-Carb-Ernährungsweise angeht. Das bedeutet, es ist also eher etwas für Low-Carb-Kenner oder Leute wie mich, die nur gelegentlich kohlehydrat-arme Mahlzeiten kochen wollen und gar nicht daran interessiert sind, ein vertieftes Wissen über Low Carb zu erhalten. Von mir gibt es aufgrund kleinerer Kritikpunkte wieder 4 Sterne für das Buch.

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