[Rezension] A Heart So Fierce and Broken

by - Januar 20, 2020

(© Bloomsbury YA)

A Heart So Fierce and Broken (Cursebreakers #2)
von Brigid Kemmerer

Bewertung: ★★★☆☆

YA Fantasy, 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 07. Januar 2020
Verlag: Bloomsbury YA


Inhaltsangabe:
Der Fluch ist endlich gebrochen, aber Prinz Rhen von Emberfall steht noch vor mehr Schwierigkeiten. Es kursieren Gerüchte, dass er nicht der wahre Erbe ist und dass in Emberfall verbotene Magie eingesetzt wurde. Obwohl Harper an Rhens Seite steht, wird sein Gardist Grey vermisst und sein Verschwinden hinterlässt mehr Fragen als Antworten...

Grey mag der wahre Erbe von Emberfall sein, aber er will nicht, dass jemand sein Geheimnis erfährt. Nachdem er Lilith vernichtet hat und heimlich aus Emberfall geflüchtet ist, hat er keine Absicht, Rhens Anspruch auf den Thron anzufechten - bis Karis Luran erneut droht, Emberfall mit Gewalt einzunehmen. Ihre eigene Tochter Lia Mara sieht jedoch Schwachstellen im gewalttätigen Vorhaben ihrer Mutter und versucht Grey auf anderem Wege zu überzeugen, ihr zu helfen. Doch wird sich Grey zum Wohle von Emberfall gegen seinen Rhen stellen?

Meine Meinung:

! Achtung, enthält Spoiler zu Band 1 und 2! 
 
Nachdem der vorgängige Band "A Curse So Dark and Lonely" mein letztjähriges Jahreshighlight gewesen war, konnte ich das Erscheinen dieser Fortsetzung der Cursebreakers Reihe kaum abwarten. Am Ende des letzten Bandes wurde enthüllt, dass Rhen nicht der rechtmässige Erbe von Emberfall ist und er irgendwo einen Bruder hat, der magische Fähigkeiten besitzt. Was Rhen nicht weiss: Es handelt sich um seinen Gefährten und Gardisten Grey, der ihm jahrelang loyal zur Seite gestanden hat. Grey hat sich am Ende des letzten Bandes aus dem Staub gemacht und befindet sich zu Beginn dieses Buch auf der Flucht. Er hat sich eine neue Identität zugelegt und hofft so, dass sein Geheimnis bei ihm für immer sicher ist. Doch Rhen hat längst von den Gerüchten um den wahren Erben gehört und schickt seine Soldaten raus, um seinen noch unbekannten Bruder zu finden. Dabei geht er alles andere als zimperlich vor und verbreitet in der ganzen Gegend von Emberfall Angst und Schrecken.

Wie man vielleicht erahnen kann, liegt der Fokus dieses zweiten Bandes voll und ganz auf Grey und seiner Charakterentwicklung. Das ergibt natürlich Sinn, denn nachdem seine wahre Identität enthüllt wurde, muss er sich darüber klar werden, ob er sich seinem Schicksal beugen wird und sich damit gegen Rhen stellt. Diese Entscheidung ist sehr komplex und deshalb muss dem Weg zur Entscheidung verständlicherweise viel Zeit eingeräumt werden. Leider geht das in diesem Buch komplett auf Kosten der vielen liebgewonnenen Charaktere aus dem ersten Band. Während der Vorgänger aus der Perspektive von Harper und Rhen erzählt wurde, entfallen diese beiden Perspektiven im zweiten Band (bis auf das erste und letzte Kapitel) fast gänzlich.
Neben Grey als neuen Protagonisten, wird mit Lia Mara - der Tochter von Karis Luran - ein neuer Hauptcharakter eingeführt, der gleichzeitig scheinbar auch als Love Interest für Grey dienen soll - und das, obwohl dieser eigentlich seit dem ersten Band heimlich Gefühle für Harper hegt. Die gesamte Handlung dieses Buches wird aus den Perspektiven dieser beiden Charaktere erzählt und anders als in seinem Vorgänger, verzichtet die Autorin dieses Mal komplett auf jegliche Art von Humor. Und das ist das, was mir am allermeisten gefehlt hat und somit auch mein Hauptkritikpunkt an diesem Buch. Während ich im ersten Band ständig durch Rhens und Harpers Dialoge schmunzeln musste und ich insbesondere Harper durch ihre kecke und selbstbewusste Art ins Herz geschlossen habe, verstehen Grey und Lia Mara scheinbar keinen Humor. Und das fand ich so schade, denn der Humor war genau das, was die Geschichte für mich ausgemacht hat. Man kann sich also vorstellen, dass ich gerade deshalb Harper und Rhen in diesem Buch extrem vermisst habe.

Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, den ich sehr schade fand: Rhen hat scheinbar eine 180 Grad Wendung durchgemacht und herrscht in diesem zweiten Band plötzlich mit eiserner Faust. Es ist nichts mehr von dem sensiblen, gutmütigen Prinzen aus dem ersten Band übrig geblieben und die Autorin hat sich alle Mühe gegeben, Rhen möglichst bösartig und unsympathisch darzustellen. Das Ganze erreicht seinen tragischen Höhepunkt, als es Rhen tatsächlich kurzzeitig gelingt, Grey in seine Gewalt zu bringen. Als sein langjähriger Freund ihm nicht mitteilen will, wer der wahre Prinz von Emberfall ist, entschliesst sich Rhen zu einem mir unverständlichen drastischen Mittel, für das er meinen Respekt verloren hat. Es hat mich so traurig gemacht, was die Autorin aus diesem ehemals liebenswerten Charakter gemacht hat. Nach einer Weile hatte ich aber eine Hypothese, was möglicherweise die Erklärung für Rhens Verhalten sein könnte und das hat sich am Ende - Gott sei Dank! - bewahrheitet und mich wieder milder gestimmt. Gleichzeitig heisst das aber auch, dass die Entwicklung sehr vorhersehbar war, weil ich sie schon früh voraussehen konnte.

Greys Charakterentwicklung in diesem Buch war gut ausgearbeitet und nachvollziehbar aufgebaut. Lia Mara wäre an sich ein interessanter Charakter, aber es war mir insgesamt etwas zu konstruiert, dass sie so offensichtlich als neues Love Interest für Grey eingeführt wurde und die Liebe zwischen den beiden hat sich für meinen Geschmack zu Instalove-mässig entwickelt. Aber vielleicht war das auch einfach nur meine Missgunst darüber, dass ich Grey lieber mit Harper sehen würde - erst recht, nachdem Rhen in diesem Buch als ein unsympathischer Bösewicht dargestellt wird. Die paar wenigen Szenen, in denen Harper mit Grey interagiert hat, fand ich herzallerliebst. Davon hätte ich gerne mehr gehabt.
Ansonsten hat sich die Story für mich stellenweise sehr gezogen. Grey befindet sich ziemlich lange auf Reisen, zuerst auf der Flucht vor Rhen und danach auf dem Weg in Lia Maras Königreich. Für mich hat die Action gefehlt und der Showdown am Ende hätte meiner Meinung nach auch etwas ausführlicher sein können.

Hätte ich das Buch bis zu diesem Punkt bewerten müssen, dann hätte es von mir vermutlich nur 2 Sterne gekriegt, mit dem Epilog hat es die Autorin dann aber doch noch geschafft, mich etwas versöhnlicher zu stimmen. Schade aber, dass mich ein einziges, letztes Kapitel fast mehr begeistern konnte, als das ganze restliche Buch. Aber das war vermutlich wiederum meinen falschen Erwartungen geschuldet. Ich hätte es einfach besser gefunden, wenn wir nicht fast komplett auf Harpers und Rhens Perspektive (und den Humor!) hätten verzichten müssen. Der Epilog verspricht aber, dass der dritte Band sehr spannend werden könnte und ich hoffentlich wieder mehr von meinen liebgewonnen Charakteren aus dem ersten Band zu lesen bekommen werde.

Fazit:

"A Heart So Fierce and Broken" ist der zweite Teil der Cursebreaker-Reihe, deren erster Band mein letztjähriges Jahreshighlight war. Leider konnte mich diese Fortsetzung aber nicht vom Hocker hauen, was vermutlich meinen (falschen) Erwartungen an das Buch geschuldet war. Dieser zweite Band dreht sich mit Grey und Lia Mara um zwei neue Protagonisten und man muss fast ganz ohne die liebgewonnen Charaktere aus dem Vorgänger auskommen, die nur indirekt erwähnt werden. Leider hat die Autorin in diesem Buch auch vollends auf jeglichen Humor verzichtet und das war der Aspekt, der mir am ersten Band am besten gefallen hat. Der Epilog hat mich dann aber etwas versöhnlicher gestimmt und verspricht zumindest, dass der finale Band spannend werden wird. Jetzt heisst es aber erst einmal abwarten bis im Winter 2021, wenn der Abschlussband erscheinen soll.

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