[Rezension] Veggie kann auch anders

by - Oktober 11, 2020

(© GU)

Veggie kann auch anders*
Überraschend neu, weil aufregend kombiniert

von Anne-Katrin Weber

Bewertung: ★★★★☆

Cookbook, 291 Seiten
Erscheinungsdatum: 01. August 2020
Verlag: GU


*Danke für das digitale Rezensionsexemplar von Netgalley.

Inhaltsangabe:
Vegetarisch ist in aller Munde! Und zwar so sehr, dass mancher bei Rezepten wie Linsen-Bolognese, Tofu-Burger und Co. inzwischen nur noch abwinkt: Das ist doch ein alter Hut - wo bleiben die neuen Impulse, wo die spannenden Rezepte, kurz: Wann schmeckt es mal wieder so richtig aufregend anders? Na klar: Immer genau dann, wenn sich Zutaten, Gewürze und Zubereitungsarten unterschiedlichster Herkunft über den Weg laufen und es in Topf und Pfanne crossover zugeht. So wie in diesem Buch: mit über 75 vegetarischen Rezepten zum Sattessen, die ebenso aufregend neu im Geschmack wie einfach unkompliziert in der Zubereitung sind! Das sorgt für Geschmacksexplosionen auf dem Teller! (© GU)

Meine Meinung:

Die Autorin Anne-Katrin Weber verspricht im Vorwort zu diesem Buch, dass sie uns Kochende mit ihren Rezepten aus der Comfort Zone herauslocken und uns mit neuen, überraschenden Geschmackskombinationen überzeugen will. Das und natürlich der Umstand, dass es sich um vegetarische Rezepte handelt, hat ausgereicht, um mich neugierig zu machen.

Die Rezepte sind nach "Salate zum Sattessen", Suppen "Zum Glücklich-Löffeln", "Abends schnell was Warmes" und "Das grosse Aufkochen" unterteilt. Die Optik besticht, wie man es von GU Kochbüchern gewohnt ist, durch ansprechende und schön angerichtete Foodfotos und übersichtliche Rezeptbeschreibungen. 

Beim ersten Durchblättern ist mir aufgefallen, dass die Autorin nicht zu viel versprochen hat, denn es sind wirklich zahlreiche Rezepte enthalten, die bisher nicht in meinem Standardrepertoire zu finden waren. Ich bin aber leider nicht so der Salat- und Suppenfreund - zumindest nicht, wenn ich es als Hauptmahlzeit und nicht nur als Vorspeise essen soll - deshalb hat es dieses Mal ein bisschen länger gedauert, einzelne Mahlzeiten zum Nachkochen rauszusuchen. Erschwert hat die Auswahl auch, dass in jedem Rezept mindestens eine, aber meistens mehrere "exotische" Zutaten enthalten waren, von denen ich teilweise noch nie gehört habe und die man wahrscheinlich auch nicht einfach so im Supermarkt um die Ecke bekommt. Haselnussöl, Schwarzkümmelsamen, Szechuanpfefferkörner, Shisokresse, Sanddornfruchtsauce, Fenchelsamen, Salzmandeln, Koriandersamen, Holunderbeergelee, Harissa, schwarze Senfsamen und Bohnenkrautblättchen sind nur einige Beispiele. Und da man bei den meisten Rezepten im Schnitt nur einen Teelöffel von all dem benötigt, hatte ich keine Lust mir all die Zutaten zu besorgen und im schlimmsten Fall Foodwaste zu verursachen, weil ich danach keine Verwendung mehr dafür habe. Ich wollte die Zutaten aber auch nicht einfach weglassen, da sie ja gerade das waren, was die Mahlzeiten zu etwas Besonderem machen und ihnen das geschmackliche gewisse Extra verleihen soll, das die Autorin versprochen hat.

Gerade als ich dachte, das Kochbuch ist wohl doch nichts für mich, bin ich aber doch noch fündig geworden und habe mich entschieden die "Mangold-Curry-Lasagne" und die "Käsespätzle-Pfanne mit Mangold" nachzukochen. Und was soll ich sagen? Die Autorin hat tatsächlich nicht zu viel versprochen, denn besonders die Lasagne hat mich geschmacklich umgehauen und ich hätte bei der Mischung aus rotem Curry, Sahne und Mangold niemals gedacht, dass so etwas Leckeres aus dieser gewagten Kombination entstehen kann. Die gerösteten Cashewkerne haben dem ganzen tatsächlich noch das versprochene gewisse Etwas verliehen. Ähnlich erging es mir auch mit dem zweiten Rezept.

Abschliessend würde ich also sagen, dass die Rezepte aufgrund der exotischen Zutaten etwas abschreckend wirken können, die nachgekochten Mahlzeiten es aber definitiv wert sind, sich mal aus der Comfort Zone herauszuwagen! Ich würde das Kochbuch allerdings nicht für den alltäglichen Gebrauch empfehlen, schon gar nicht für einen Singlehaushalt, sondern eher für Anlässe, bei denen man vielleicht Gäste einladen und sie mit Rezepten ganz ohne Fleisch umhauen möchte.

Fazit:

"Veggie kann auch anders" hält das, was es verspricht: Abwechslungsreiche Rezepte mit einzigartigen Geschmackskombinationen, durch die man sogar Fleischliebhaber:innen geschmacklich vom Hocker hauen kann. Das einzige Manko sind die vielen "exotischen" Zutaten, die die meisten Hobbyköche wahrscheinlich nicht einfach so Zuhause im Vorratsschrank stehen haben und auch nicht einfach im Supermarkt um die Ecke zu finden sind. Aber geschmacklich konnten mich die Rezepte wirklich überzeugen! Für speziellere Anlässe definitiv ein empfehlenswertes Veggie-Kochbuch, das von mir vier Sterne verdient hat.

You May Also Like

0 Kommentare

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.