[Rezension] The Invisible Life of Addie LaRue
(© Toor Books) |
The Invisible Life of Addie LaRue
von V.E. Schwab
Bewertung: ★★★★★
Fantasy, 448 SeitenErscheinungsdatum: 6. Oktober 2020
Verlag: Tor Books
Inhaltsangabe:
Frankreich, 1714: In einem Moment der Verzweiflung schliesst eine junge Frau einen teuflischen Pakt ab, um ewig zu leben - und wird dadurch verflucht, so dass jeder, den sie trifft, sich nicht mehr an sie erinnern kann und sie dadurch jedes Mal in Vergessenheit gerät.
So beginnt das aussergewöhnliche Leben von Addie LaRue und ein aufregendes Abenteuer, das sich über Jahrhunderte und Kontinente, über Geschichte und Kunst erstreckt, während eine junge Frau lernt, wie weit sie gehen kann, um ihre Spuren in der Welt zu hinterlassen.
Doch alles ändert sich, als Addie nach fast 300 Jahren in einem versteckten Buchladen über einen jungen Mann stolpert, der sich an ihren Namen erinnert...
So beginnt das aussergewöhnliche Leben von Addie LaRue und ein aufregendes Abenteuer, das sich über Jahrhunderte und Kontinente, über Geschichte und Kunst erstreckt, während eine junge Frau lernt, wie weit sie gehen kann, um ihre Spuren in der Welt zu hinterlassen.
Doch alles ändert sich, als Addie nach fast 300 Jahren in einem versteckten Buchladen über einen jungen Mann stolpert, der sich an ihren Namen erinnert...
Meine Meinung:
Victoria Schwab hat schon immer zu einer meiner Lieblingsautorinnen gezählt, doch spätestens nach diesem Buch hat sie mich komplett vom Hocker gehauen. Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, die deutsche Übersetzung erscheint aber bereits im Mai beim Fischer Verlag - und ihr solltet euch das Buch unbedingt vormerken!
Die Handlung wird auf zwei Zeitsträngen erzählt. Während sich die eine Zeitebene auf Addie LaRues Vergangenheit fokussiert, befasst sich die andere mit den Geschehnissen aus der Gegenwart (die im Buch das Jahr 2016 darstellt). Addies Vergangenheit geht bis ins Jahr 1714 zurück, als sie noch in einem abgeschiedenen französischen Dörfchen als Tochter einer einfachen Familie gelebt hat. Da sie damals bereits in ihren Zwanzigern gewesen war, wurde von ihr - wie von jeder anderen Frau in der damaligen Zeit - erwartet, dass sie endlich heiratet und Kinder bekommt. Nur war Addie, die bereits damals eine selbstbestimmte junge Frau gewesen ist, diese Vorstellung absolut zuwider. Sie hatte von einem ganz anderen Leben geträumt und so kam es, dass sie am Tag ihrer Hochzeit die Flucht ergriffen hatte und im Wald auf eine ominöse Gestalt getroffen war, die ihr einen einmaligen Deal vorgeschlagen hatte: Der junge Mann bot ihr ein unendliches Leben an und sie musste ihm im Gegenzug "nur" ihre Seele versprechen, die er bekommen würde, falls Addie jemals entschliessen würde, ihr unendliches Leben freiwillig zu beenden. (Was sie natürlich niemals vor hatte zu tun!) In ihrer Not willigte Addie ein und ihr wurde tatsächlich Unsterblichkeit gewährt - allerdings ohne, dass sie sprichwörtlich das Kleingedruckte gelesen hatte. Denn der Haken am Deal stellte sich bereits am nächsten Tag heraus, als sie in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war und sich weder ihre Eltern, noch sonst jemand an sie erinnern konnte - so als ob sie gar nie existiert hätte. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, gab es auch keine Möglichkeit, sich wieder mit altbekannten Freunden oder Familienmitgliedern anzufreunden, denn sobald Addie aus ihren Gesichtsfeldern verschwand, wurde sie von den Personen um sie herum wieder vergessen. Und da merkte Addie, dass sie zwar ein unendliches Leben von sich hatte, sie das jedoch in völliger Einsamkeit leben musste...
Die Handlung wird auf zwei Zeitsträngen erzählt. Während sich die eine Zeitebene auf Addie LaRues Vergangenheit fokussiert, befasst sich die andere mit den Geschehnissen aus der Gegenwart (die im Buch das Jahr 2016 darstellt). Addies Vergangenheit geht bis ins Jahr 1714 zurück, als sie noch in einem abgeschiedenen französischen Dörfchen als Tochter einer einfachen Familie gelebt hat. Da sie damals bereits in ihren Zwanzigern gewesen war, wurde von ihr - wie von jeder anderen Frau in der damaligen Zeit - erwartet, dass sie endlich heiratet und Kinder bekommt. Nur war Addie, die bereits damals eine selbstbestimmte junge Frau gewesen ist, diese Vorstellung absolut zuwider. Sie hatte von einem ganz anderen Leben geträumt und so kam es, dass sie am Tag ihrer Hochzeit die Flucht ergriffen hatte und im Wald auf eine ominöse Gestalt getroffen war, die ihr einen einmaligen Deal vorgeschlagen hatte: Der junge Mann bot ihr ein unendliches Leben an und sie musste ihm im Gegenzug "nur" ihre Seele versprechen, die er bekommen würde, falls Addie jemals entschliessen würde, ihr unendliches Leben freiwillig zu beenden. (Was sie natürlich niemals vor hatte zu tun!) In ihrer Not willigte Addie ein und ihr wurde tatsächlich Unsterblichkeit gewährt - allerdings ohne, dass sie sprichwörtlich das Kleingedruckte gelesen hatte. Denn der Haken am Deal stellte sich bereits am nächsten Tag heraus, als sie in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war und sich weder ihre Eltern, noch sonst jemand an sie erinnern konnte - so als ob sie gar nie existiert hätte. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, gab es auch keine Möglichkeit, sich wieder mit altbekannten Freunden oder Familienmitgliedern anzufreunden, denn sobald Addie aus ihren Gesichtsfeldern verschwand, wurde sie von den Personen um sie herum wieder vergessen. Und da merkte Addie, dass sie zwar ein unendliches Leben von sich hatte, sie das jedoch in völliger Einsamkeit leben musste...
In der Gegenwart lebt Addie im modernen New York des 21. Jahrhunderts. Sie hat sich inzwischen mit ihrem Leben in Einsamkeit arrangiert und hat gelernt, trotz dieses Umstands ihren Alltag zu bewältigen. Als sie eines Tages ein Buch aus einer Buchhandlung entwenden will, wird sie jedoch von einem jungen Mann namens Henry erwischt. Addie denkt sich dabei nichts weiter, denn sie weiss schliesslich, dass er sie kurze Zeit später wieder vergessen würde - wie jeder Mensch, dem sie bisher begegnet ist.
Doch dieses Mal kam alles anders: Als sie Henry einige Tage später wieder begegnet, kann er sich immer noch an sie erinnern und Addie kann ihr Glück kaum fassen, denn das würde bedeuten, dass ihr unsichtbares Leben in Einsamkeit vielleicht tatsächlich ein Ende finden würde...
Doch dieses Mal kam alles anders: Als sie Henry einige Tage später wieder begegnet, kann er sich immer noch an sie erinnern und Addie kann ihr Glück kaum fassen, denn das würde bedeuten, dass ihr unsichtbares Leben in Einsamkeit vielleicht tatsächlich ein Ende finden würde...
Das stellt die Ausgangslage von Addies Geschichte dar und legt die Grundsteine für den weiteren Handlungsverlauf. Beide Zeitstränge nähern sich mit dem weiteren Fortlauf einander an, so dass man nicht nur erfährt, was Addie alles durchgemacht hat, sondern auch, wie sie zu der Person geworden ist, die sie in der Gegenwart ist. Gerade die Kapitel aus der Vergangenheit fand ich besonders spannend, denn obwohl Addie für ihre Mitmenschen unsichtbar ist, gibt es einen Mann, der immer wieder in ihr Leben tritt und damit eine wichtige Rolle einnimmt: Lucien, der "Teufel", der ihr damals den Deal angeboten hat. Zwischen den beiden besteht eine Art Hassliebe, denn obwohl sich der Deal im Endeffekt als ein Fluch entpuppt hat, sehnt sich Addie immer wieder nach den Begegnungen mit Lucien, weil er das einzige Wesen ist, das sich an sie erinnern kann. Die Komplexität und Intensität dieser ambivalenten Beziehung waren etwas, das mich unglaublich in seinen Bann gezogen und fasziniert hat. Die Begegnungen dieser beiden Sturköpfe war jedes Mal eine Achterbahn der Gefühle für mich, denn Schwab beweist ein Händchen dafür, ohne kitschige Romantik, die Begegnungen dieser beiden Charaktere unglaublich ausdrucksstark zu beschreiben. Ich habe es bisher in kaum einem anderen Buch erlebt, dass allein die Beschreibung eines Blickes, das sich zwei Protagonisten zuwerfen, bei mir ein Kribbeln verursachen kann. Aber hier war das tatsächlich der Fall.
Und dabei sind wir auch schon beim nächsten Punkt, der mich begeistert hat: Schwabs Schreibstil. Addies Geschichte lebt weniger durch aufregende, spannende Plot Twists, sondern vielmehr durch den bildhaften Schreibstil der Autorin, der einen die Folgen von Addies Schicksal in Verbindung mit ihrer Einsamkeit miterleben lässt. Selten hat mich eine Geschichte so emotional gepackt, wie diese hier. Ich habe gelacht, ich habe am Ende ein paar Tränchen verdrückt - es war alles dabei! Schwabs Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich emotional richtig in Addies Geschichte eintauchen konnte.
Und dabei sind wir auch schon beim nächsten Punkt, der mich begeistert hat: Schwabs Schreibstil. Addies Geschichte lebt weniger durch aufregende, spannende Plot Twists, sondern vielmehr durch den bildhaften Schreibstil der Autorin, der einen die Folgen von Addies Schicksal in Verbindung mit ihrer Einsamkeit miterleben lässt. Selten hat mich eine Geschichte so emotional gepackt, wie diese hier. Ich habe gelacht, ich habe am Ende ein paar Tränchen verdrückt - es war alles dabei! Schwabs Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich emotional richtig in Addies Geschichte eintauchen konnte.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist ebenfalls sehr gut gelungen und natürlich war ich als Feministin ein grosser Fan von Addie, die sich bereits am Anfang des 18. Jahrhunderts als emanzipierte Frau hervorgehoben hat. Sowohl sie, als auch Lucien wurden sehr vielschichtig beschrieben und der Schmerz, der beide auf ihre ganz eigene Art und Weise begleitet, ist immer wieder deutlich zum Ausdruck gekommen. Natürlich spielt auch Henry eine wichtige Rolle im Buch - aber da ich zu #TeamLucien gehöre, konnte er leider bei mir nicht so sehr punkten. Er hat mich die meiste Zeit über sogar ziemlich genervt, bis die Autorin am Ende des Buches mit einer überraschenden Enthüllung um die Ecke kommt, die nicht nur die Frage klärt, warum Henry sich an Addie erinnern kann, sondern auch, welche Folgen das für ihn hat. Und diese Enthüllung konnte dann doch noch ein paar Sympathien für Henry in mir wecken, da seine eher nervigen Verhaltensweisen eine nachvollziehbare Begründung erhalten haben.
Alles in allem ein Buch, das ganzer Linie überzeugen konnte. Es ist nicht nur mein Jahreshighlight, sondern vermutlich eines der schönsten Bücher, das ich je gelesen habe.
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