[Rezension] Everlost
(© Simon & Schuster Books for Young Readers) |
Everlost (Skinjacker #1)
von Neal Shusterman
Bewertung: ★★★★☆
YA Fantasy, 385 SeitenErscheinungsdatum: 20. Juni 2008
Verlag: Simon & Schuster Books for Young Readers
Inhalt:
Nachdem Nick und Allie bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, landen ihre Seelen in einem Zwischenstadium zwischen Leben und Tod, einer Art Limbus, der sich Everlost nennt. Everlost ist ein Abbild der realen Welt, gefüllt mit Dingen und Orten, die in Wirklichkeit nicht mehr existieren. In Everlost gibt es keine Erwachsene, sondern nur Kinder, die sich zu Banden zusammengeschlossen haben und wild umherlaufen - denn wer still steht, der versinkt bis zum Mittelpunkt der Erde.
Nachdem Nick und Allie sich in Everlost halbwegs zurechtgefunden haben, lernen sie Mary kennen, die selbsternannte Königin der verlorenen Kinder, die den beiden das Gefühl gibt, ein Zuhause gefunden zu haben. Doch Allie hat keine Lust die Ewigkeit in Everlost zu verbringen und entdeckt die Gabe, in der realen Welt "spuken" zu können. Doch mit dieser neuen Fähigkeit begibt sie sich in ein gefährliches Gebiet, das von einem Monster namens McGill bedroht wird...
Meine Meinung:
Nachdem ich die Vollendet und die Scythe Reihe von Neal Shusterman gelesen und geliebt habe war mir klar, dass ich alles von meinem neuen Lieblingsautor lesen musste, das es aktuell auf dem Büchermarkt gibt. Und damit stand Everlost schon lange auf meiner Leseliste. Das Buch ist bereits vor mehr als zehn Jahren erschienen, wurde bislang aber (noch?) nicht auf Deutsch übersetzt. Ich war sehr neugierig, ob mich der Autor auch mit einem seiner älteren Werke würde begeistern können, gerade weil es nicht denselben Hype wie seine neusten Bestseller erfahren hat.Anders als Shustermans bekanntere Werke, ist die Skinjacker-Reihe eher für eine jüngere Zielgruppe geschrieben worden. Die Protagonisten sind alle ungefähr zwischen 11 - 15 Jahre alt und der Schreib- und Erzählstil wurde dementsprechend altersgerecht angepasst. Das merkt man daran, dass die Geschichte etwas vereinfachter erzählt wird, als man es zum Beispiel von der Scythe Reihe gewohnt ist. Das Erzähltempo ist eher schnell und eine Szene folgt auf die nächste, ohne unnötig in die Tiefe zu gehen und sich in philosophischen Fragen zu verlieren, die sich natürlich bei dieser Art von Zwischenwelt zwischen Leben und Tod natürlich anbieten würden. Ich habe deshalb auch versucht, die Geschichte aus der Brille von adoleszenten Leser*innen zu betrachten und mich einfach von den Charakteren und ihrer Story treiben lassen, ohne die Ereignisse zu sehr zu hinterfragen. Und dadurch wurde ich gut unterhalten. Shusterman ist es trotz der vereinfachten Erzählweise gelungen, existenzielle Fragen ganz subtil am Rande der Erzählung einzubauen, sodass man sich dennoch während dem Lesen immer wieder Gedanken über Bedeutung von Everlost machen konnte.
Gerade die Protagonistin Allie, die sich gegen Mary und ihre Regeln in Everlost stellt und damit das bisherige System ins Wanken bringt, bietet sich für derartige Überlegungen an. Mary hat sich nämlich mit einer Schar von Kindern in den beiden Türmen des World Trade Centers niedergelassen, das seit dem 9/11 in der realen Welt nicht mehr existiert. Sie hat ein Handbuch für die Kinder geschrieben, in denen Regeln für das Zusammenleben enthalten sind und auch all die Gefahren aufgeführt sind, die in Everlost drohen. Eine dieser Gefahren ist das Versinken im Erdboden. Bleibt ein Kind in Everlost stehen, dann beginnt es im Erdboden zu versinken, bis es schliesslich ganz verschwindet und zum Mittelpunkt der Erde abtaucht. Keiner weiss, was dann passiert. Aber alle wissen, dass es kein Zurück gibt, wenn man unter der Erdoberfläche verschwunden ist. Und deshalb versuchen die Kinder das Versinken so gut es geht zu vermeiden.
Als Allie eher durch Zufall erfährt, dass es einige Kinder gibt, die die Gabe besitzen, in die reale Welt einzutauchen, setzt sie sich zum Ziel mehr darüber zu erfahren. Doch je mehr Antworten sie sucht, desto gefährlicher wird die Situation für sie. Neben der Gefahr des Versinkens lauern noch weitere Risiken in Everlost. Und eine davon ist das Monster McGill, vor dem man sich in Acht nehmen soll. Leider nimmt Allie die Warnungen nicht so ernst wie sie sollte und gerät durch ihre Neugierde in die Fänge dieses Monsters.
Was dann passiert, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Doch es bleibt natürlich spannend. Und nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Shusterman hat immer wieder interessante Wendungen in die Geschichte eingebaut, um die Leser bei der Stange zu halten. Die Story dieses ersten Bandes erhält am Schluss ein rundes Ende, das in sich abgeschlossen ist. Für mich hätte Everlost auch gut als Einzelband funktioniert. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Idee genügend Stoff für eine Trilogie hergibt. Und dennoch werde ich die Fortsetzungen natürlich auch noch lesen, um zu erfahren, was sich Shusterman noch alles ausgedacht hat.
1 Kommentare
Hallo Katrin
AntwortenLöschenVielen Dank fürs Folgen. Ich folge leider nur Buchblogs und habe gesehen, dass du keine Bücher rezensierst, tut mir leid.
Liebe Grüsse
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