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(© Argon) |
Belladonna* (Belladonna #1)
von Adalyn Grace
Gelesen von Lena Münchow
Bewertung: ★★★☆☆
YA Fantasy, Audiobook Spieldauer: 11 Stunden und 38 Minuten
Erscheinungsdatum: 05. Januar 2024
Verlag: Argon
*Rezensionsexemplar von Netgalley. Vielen Dank an den Argon Verlag.
Inhaltsangabe:
Signa ist vom Tod berührt. Seit ihre Eltern gestorben sind, glauben ihre Verwandten, dass sie verflucht ist. Bis Signa eines Tages von ihrem Cousin in das wunderschöne Herrenhaus Thorn Grove eingeladen wird. Die rauschenden Bälle und eleganten Gäste faszinieren Signa, doch der Glanz verbirgt ein düsteres Geheimnis. Die Tochter des Hauses, Blythe, wurde vergiftet und der Täter steht der Familie näher als vermutet. Als der Tod dann höchstpersönlich erscheint, um Signa bei dem Rätsel zu helfen, weckt er in ihr verbotene Gefühle, die sie in einen dunklen Abgrund reißen könnten ...
Meine Meinung:
Eigentlich lese ich ja kaum mehr YA Romane, und ich weiss gar nicht mehr, warum ich bei "Belladonna" eine Ausnahme gemacht und mich für ein Leseexemplar beworben habe. Vielleicht war es das schöne, ansprechende Cover. Vielleicht war es auch der Umstand, dass mir der Titel so oft auf diversen Buchcommunitys begegnet ist.Doch beginnen wir zunächst beim Inhalt: Der Tod begleitet Protagonistin Signa bereits ihr Leben lang. Immer wieder sterben ihr nahestehende Personen, bis sie schliesslich bei ihrer Tante landet. Eines Tages berührt sie ihre Tante, die daraufhin verstirbt, sodass klar wird, dass Signa die magische Fähigkeit besitzt, andere Menschen durch ihre Berührung zu töten.
Kurze Zeit später wird Signa nach Thorn Grove eingeladen, wo sie sich während der gesamten restlichen Geschichte aufhalten wird. Dort lernt sie nicht nur verschiedene Leute kennen, sondern merkt sehr bald, dass Blythe, die Tochter des Hauses, von jemandem vergiftet wird. Und Signa macht es sich zur Aufgabe, Blythe zu schützen und herauszufinden, wer hinter all dem steckt.
Die Idee des Buches und die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod fand ich ganz gut. Nur leider hat mich die Umsetzung nicht besonders vom Hocker gehauen, was zwei Gründe hatte: Zum einen war das Erzähltempo einfach unerträglich langsam. Nachdem Signa in Thorn Grove ankommt, passiert eigentlich fast gar nichts mehr, ausser unendlich vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Personen. Der „Kriminalfall“ um Blythes Vergiftung klingt in der Theorie spannender, als es letztendlich war, denn es ist nicht so, als wäre wirklich Spannung aufgekommen oder als hätte man miträtseln können, wer denn hinter all dem steckt, weil man dafür einfach zu wenig Informationen hatte. Die Handlung plätschert vor sich hin und besteht immer wieder aus Begegnungen mit dem Tod, der im Buch nicht nur als Konzept, sondern tatsächlich als Person besteht.
Erst im letzten Viertel werden dann plötzlich alle Ereignisse auf einmal aufgedeckt, und es folgt eine nicht endend wollende Erklärung für all das, was in Thorn Grove vor sich geht. Die Mischung des Erzähltempos und Infodumpings fand ich sehr ungeschickt gewählt. Es fühlt sich so an, als wäre während 3/4 des Buches kaum etwas passiert und am Ende wird dann alles auf einmal aufgelöst, sodass man kaum mehr mitkommt.
Der zweite Grund, warum mich das Buch nicht umgehauen hat, ist der Umstand, dass das Buch eigentlich kaum Neues bietet, das nicht in x-facher Form im YA Genre schon einmal gelesen habe. Am meisten ist mir dabei der personifizierte Tod ins Auge gestochen, den ich zwar als Charakter mochte, aber die Idee dahinter und die Beziehung zwischen ihm und Signa hat mich schon sehr stark an eines meiner Lieblingsbücher erinnert: Das unsichtbare Leben der AddieLaRue von V.E. Schwab.
Aber auch sonst sind eigentlich alle Tropes im Buch enthalten, die man auch in allen anderen gängigen 0815 YA Fantasyroman-Reihen findet. Das muss nicht bedeuten, dass ein Buch schlecht ist, es hebt sich halt nur nicht von der Masse der restlichen Bücher aus dem Genre ab.
Neben all der Kritik gab es aber auch Aspekte, die mir gefallen haben. Zum einen waren das die Charaktere, die für einen YA Roman ganz gut ausgearbeitet wurden. Der Tod war dann tatsächlich der Charakter, der mir am besten gefallen hat.
Auch die Liebesgeschichte war schön zu lesen, selbst wenn sie sehr vorhersehbar war. Sie hat aber nicht den Hauptteil des Buches eingenommen, sondern verlief zart im Hintergrund, mit Szenen, die mir beim Lesen manchmal ein Bauchkribbeln verursacht haben. Der einzige Kritikpunkt dabei war eigentlich nur, dass es mir so auf den Zeiger geht, dass alle YA-Autorinnen scheinbar ein Faible dafür haben, dass die männlichen Love Interests ihre Angebetete immer mit Spitznamen ansprechen müssen, als wären die Frauen irgendwelche Haustiere. So war es auch hier der Fall, dass der Tod Signa immer "Vögelchen" genannt hat - warum, ist mir schleierhaft.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und konnte der Erzählung gut folgen. Auch die Sprecherin passt gut zum Alter der Charaktere und dem Genre.
Fazit:
Alles in allem ist Belladonna ein durchschnittlicher YA-Fantasyreihenauftakt. Wer neu in dem Genre ist, wird vermutlich Freude an dem Buch finden. Wer viel YA liest, wird hier jedoch wenig Neues finden, da nahezu alle gängigen Tropes des Genres enthalten sind. Dadurch hebt sich Belladonna leider kaum von der Masse an YA Fantasyromanen ab, wodurch es von mir durchschnittliche 3 Sterne erhält.
Die weiteren Teile werde ich nicht mehr lesen. Einerseits wirkt die Erzählung in sich abgeschlossen (bis auf den "Cliffhanger" eines neuen Kriminalfalles), andererseits konnte mich die Autorin nicht genügend "catchen", als dass ich unbedingt wissen müsste, wie es mit Signa weitergeht.
Die weiteren Teile werde ich nicht mehr lesen. Einerseits wirkt die Erzählung in sich abgeschlossen (bis auf den "Cliffhanger" eines neuen Kriminalfalles), andererseits konnte mich die Autorin nicht genügend "catchen", als dass ich unbedingt wissen müsste, wie es mit Signa weitergeht.
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