Das verbotene Eden: Erwachen

by - Juni 03, 2016

(© Amazon / Knaur eBook)

Das verbotene Eden: Erwachen (Das verbotene Eden #1)
von Thomas Thiemeyer

Bewertung: ★★★☆☆

Dystopia, 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 19. August 2011
Verlag: Knaur eBook


"Das verbotene Eden - Erwachen" (früher einmal mit dem Untertitel "David und Juna" erschienen), lag schon eine gefühlte Ewigkeit auf meinem SuB und das, obwohl ich Dystopien eigentlich sehr mag. So richtig bereuen tue ich das jetzt allerdings im Nachhinein nicht.

Inhalt:
Die Geschichte ist relativ einfach zu verstehen: Durch einen Virus kam es zu einer Geschlechtertrennung: Männer und Frauen haben angefangen sich zu hassen und wurden zu erbitterten Feinden. Sie haben sich daraufhin in getrennten Lagern niedergelassen. Die Frauen (von den Männern stets als "Hexen" bezeichnet) haben ihr Siedlung auf dem Land und die Männer (von den Frauen als "Teufel" bezeichnet) in städtischen Ruinen.
Da es für das Überleben der Menschheit unabdingbar ist, sich fortzupflanzen, haben die beiden Geschlechter eine Vereinbarung getroffen, um für genügend Nachkommen zu sorgen. Die Jungen werden dabei kurz nach der Geburt den Männern übergeben und die weiblichen Nachkommen bleiben verständlicherweise in der Frauensiedlung.

So viel zur Vorgeschichte. Die eigentliche Story wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Juna und David erzählt. Die beiden kennen sich anfangs noch nicht, treffen aber im Laufe der Geschichte durch eher unglückliche Umstände aufeinander. Juna ist eine junge, mutige Kriegerin, die sich nicht einschüchtern lässt, wohingegen David eher ein schüchterner junger Mann ist, der seine Nase am liebsten in Bücher steckt.
Eines Tages wird David von den Frauen gefangen genommen. Juna, die David zu diesem Zeitpunkt schon einmal begegnet ist, möchte ihn vor den Foltermethoden, die ihn im weiblichen Lager erwarten würden, beschützen und befreit ihn in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Damit besiegelt sie aber auch gleichzeitig ihr eigenes Schicksal, denn dass sie sich mit dem Feind verbündet hat, werden ihr die restlichen Frauen in ihrer Gemeinschaft sicher nicht so schnell verzeihen.
Durch ihre Mutter erfährt Juna schliesslich, dass es eine sogenannte "Zuflucht" gibt, in denen Männer und Frauen, die sich gegen diesen gegenseitigen Geschlechterhass stellen, zusammen leben. Juna ist von dieser Idee sehr angetan, so dass sie und David sich dazu entschliessen, nach dieser Zuflucht zu suchen. Doch diese Entscheidung bringt einige Gefahren mit sich, denen sich die beiden zuerst stellen müssen, um dorthin zu gelangen.

Meine Meinung:
Ich fand die Idee mit dieser Geschlechtertrennung als dystopisches Setting mal was anderes und sehr innovativ. Den Schreibstil des Autors mochte ich auch sehr, so dass es leicht war, sich die Welt vorzustellen und in die Story einzutauchen. Aber leider gab es immer wieder sehr langatmige Stellen, in denen ich mich zum Weiterlesen zwingen musste. Ich habe ständig gehofft, dass es doch endlich etwas actionreicher werden möge, aber dieser Wunsch blieb leider bis kurz vor dem Ende unerfüllt.
Die Liebesgeschichte zwischen David und Juna war sehr vorhersehbar, aber irgendwie kamen die Gefühle für mich trotzdem aus dem Nichts und die beiden sprachen für meinen Geschmack viel zu früh von Liebe. Das machte es für mich auch wenig plausibel, dass sie sich gleich auf die Suche nach dieser Zufluchtsstätte machen wollten, denn eigentlich kennen sich die beiden bis zum Schluss kaum.
Mir hat auch manchmal ein bisschen die Logik gefehlt. Wieso kann David z.B. einfach mal so ein Flugzeug fliegen, obwohl diese seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt werden?
Etwas schade fand ich auch, dass so viele Fragen ungeklärt bleiben - selbst der Titel ergibt für mich bisher kaum Sinn. Aber vielleicht klärt sich ja das in den Folgebänden noch auf.

Alles in allem eine nette Dystopie mit einer innovativen Idee, deren Potential allerdings nicht vollends ausgeschöpft wurde. Es bleibt für die Folgebände also noch Luft nach oben und ich hoffe, dass diese etwas actionreicher sein werden.

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