Awaking - Das Erwachen der Gabe
(© Netgalley / Thienemann-Esslinger Verlag) |
Awaking - Das Erwachen der Gabe*
von Lea Weiss
Bewertung: ★★☆☆☆
YA Fantasy, 368 SeitenErscheinungsdatum: 31. August 2018
Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
*Rezensionsexemplar von Netgalley.
Inhaltsangabe:
Roses Leben wird auf den Kopf gestellt, als der Engel Chulo ihr das Leben rettet. Doch damit ist die Gefahr nicht gebannt: Roses Angreifer, gefallene Engel, fordern ihre Seele und machen weiter Jagd auf sie. Chulo setzt alles daran, sie zu beschützen – obwohl ihm jeder Kontakt zu Menschen strengstens untersagt ist. Zwischen den beiden entfacht eine große, aber verbotene Liebe. Als ihre Beziehung entdeckt wird, verstoßen die Wächterengel Chulo aus ihrem Kreis. Er opfert sich für Rose und liefert sich den Gefallenen aus – die Verwandlung in einen von ihnen droht. Nur Rose kann ihn retten, tief in ihr schlummern gewaltige Fähigkeiten … (© Netgalley / Thienemann-Esslinger Verlag)
Meine Meinung:
Bei "Awaking" handelt es sich, soweit ich weiss, um den Debütroman der Autorin. Mit dem Thema Engeln und Romantasy hat sie bei mir direkt ins Schwarze getroffen, denn ich verschlinge nahezu jeden Fantasyroman, der Engel beinhaltet. Auch das Cover fand ich sehr ansprechend gestaltet und ich war gespannt darauf, was sich die Autorin zu der Thematik ausgedacht hatte.Die Handlung beginnt sehr interessant: Rose schwebt in Lebensgefahr und wird unerlaubterweise vom Engel Chulo gerettet. Nach diesem Ereignis hegt sie eine gewisse Faszination für den schönen Unbekannten und will ihn unbedingt wieder treffen. Chulo hätte sie aber weder retten, noch treffen sollen und er versucht ihr deshalb aus dem Weg zu gehen, obwohl auch von seiner Seite ein gewisses Interesse für Rose bemerkbar ist. Immer wieder begibt sich Rose in gefährliche Situationen, um ihrem Retter hoffentlich noch einmal zu begegnen. Und irgendwann scheint ihr Plan tatsächlich aufzugehen.
Leider hatte der Roman so einige Schwachpunkte, weshalb mich die Story nicht so richtig packen konnte. Ein erster Kritikpunkt gilt dem Schreibstil der Autorin, der bei einer Debütautorin erwartungsgemäss noch verbesserungswürdig ausfällt. Grosse Teile der Handlung bestehen aus direkter Rede, was manchmal sehr anstrengend zu lesen war. Hinzu kam, dass es sich die meiste Zeit um total belanglose Unterhaltungen gehandelt hatte, die nicht unbedingt für die eigentliche Geschichte relevant waren und mich schlichtweg gelangweilt haben. Dabei wird fast jeder gesprochene Satz mit einem Ausrufezeichen beendet, so dass ich mich nach einer Weile unweigerlich fragen musste, ob sich die Charaktere in jeder Lebenssituation ständig anbrüllen. Ob das dem oder er Lektor/in nicht aufgefallen ist? Auch wenn es sich um eher um ein Detail handelt, konnte ich irgendwann nicht mehr darüber hinwegsehen und hatte ständig schreiende Charaktere in meinem Kopf, die ich beim Lesen nicht mehr ausblenden konnte.
Weiter ist es der Autorin leider nicht gelungen, die Charaktere so zu zeichnen, dass ich irgendwelche Sympathien für sie aufbringen konnte. Man erfährt zwar einiges über Roses tragische Vergangenheit, aber trotzdem blieb sie in meinen Augen sehr blass. Ich habe während dem Lesen leider auch keine Chemie zwischen ihr und Chulo verspürt, so dass die ganze Liebesgeschichte auf mich letztendlich sehr konstruiert und unglaubwürdig wirkte. Es blieb mir schleierhaft, was die beiden denn nun genau an dem jeweils anderen anziehend fanden, denn dafür haben sie einfach zu wenig Zeit miteinander verbracht. (Und wenn wir schon bei den Charakteren sind, eine kleine Nebensächlichkeit am Rande: Im Buch gibt es einen Charakter, der Herta heisst. Ist das nicht ein typisch deutscher Name? Da die Handlung in San Francisco spielen soll, fand ich den Namen in diesem Fall sehr unpassend gewählt.)
Die Handlung kam die ganze Zeit über leider nicht so richtig ins Rollen und irgendwann nach der Hälfte habe ich mein Interesse leider allmählich verloren, so dass ich das Buch bis zum letzten Viertel nur noch quergelesen und schliesslich ganz abgebrochen habe. Erschwerend kam hinzu, dass das Buch in sehr grosse Abschnitte eingeteilt ist und es keine richtigen Kapitelunterteilungen enthielt. Einzelne Szenenwechsel werden manchmal durch Sternchen markiert, wobei zusätzlich noch manchmal die Perspektive zwischen Rose und Chulo gewechselt wird, ohne dass man direkt weiss, aus welcher Sicht man die Geschichte gerade liest. Das hat das Lesen nicht gerade vereinfacht und nach einer Woche Lesepause fiel es mir enorm schwer, wieder in die Geschichte hineinzufinden, weil es eigentlich gar keinen optimalen Punkt gibt, die Geschichte zu unterbrechen, es sei denn man liest die riesigen Abschnitte zu Ende (die laut meinem Kindle erst nach fast einer Stunde Lesezeit erreicht waren).
2 Kommentare
Dieses Buch ist bis zu deiner Rezension vollkommen an mir vorbei gegangen - und ich weiß auch, warum. Um ehrlich zu sein, habe ich schon mitten im Klappentext aufgrund der vielen Klischees abgeschaltet :D Aber da ich immer gespannt auf deine Kritikpunkte bin, habe ich trotzdem deine Meinung gelesen - und konnte insbesondere deine Ausführungen zu dem inflationären Gebrauch von Ausrufezeichen total nachvollziehen. Ich hasse das total, vor allem, wenn sie an unpassenden Stellen verwendet werden. Der Gedanke, dass sich in Romantasy ständig alle anschreien, ist aber unfreiwillig witzig :D
AntwortenLöschenEine schöne Rezension!
Und auch hier hallo :)
LöschenHaha, ja das kann ich dir nicht verübeln. Jetzt im Nachhinein sehe ich die Klischees auch sehr stark, "damals" habe ich wohl nur das Stichwort "Engel" gelesen und mich sofort für ein Leseexemplar beworben :D
LG
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