Legendary

by - Dezember 01, 2018

(© Amazon / ivi Verlag)

Legendary* (Caraval #2)
von Stephanie Garber

Bewertung: ★★☆☆☆

Fantasy, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2018
Verlag: ivi


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den ivi Verlag.

Inhaltsangabe:
Donatella Dragna hatte kaum Zeit, sich an ihr neues Leben bei den Caraval-Schauspielern zu gewöhnen, als sie erfährt, dass Caraval-Master Legend die Aufführung eines neuen Spiels plant. Inmitten der Vorbereitungen spielt Donatella jedoch ein anderes, ebenso tödliches Spiel: Sie hat Schulden und es ist an der Zeit, diese zu begleichen. Wenn Donatella die Freiheit behalten will, die sie und ihre Schwester Scarlett sich so hart erkämpft haben, muss sie den Master von Caraval hintergehen. Donatella weiß, dass Legend gefährlich ist, doch sie lässt sich auf sein Spiel ein. Und obwohl sie sich geschworen hat, dass sie sich nie verlieben wird, ist ihr Herz plötzlich genauso in Gefahr wie ihr Leben ... (© Amazon / ivi Verlag)

Meine Meinung:

Auf den zweiten Teil der Caraval Reihe hatte ich mich schon lange gefreut. Über den ersten Band hatte ich damals geschrieben: "Eine aussergewöhnliche, phantasievolle und magische Geschichte, die aber stellenweise verwirrend sein kann und kleinere Schwächen hat." Inhaltlich ist leider nicht so viel hängen geblieben, deshalb musste ich mein Wissen vor der Fortsetzung wieder auffrischen und nachlesen, worum es bei Caraval eigentlich ging. Nachdem ich das getan hatte, sind - zumindest im Groben - die Erinnerungen wiedergekommen. Und trotz allem ist mir der Einstieg in Legendary sehr schwer gefallen. Lange habe ich diesen Umstand einer vermeintlichen Leseflaute zugeschrieben, doch nachdem ich mir heute ausgiebig Zeit für das Buch genommen hatte und mir der Zugang zur Geschichte trotzdem nicht gelungen ist, musste ich wohl oder übel feststellen, dass mich die Welt von Caraval schlicht und ergreifend nicht mehr verzaubern konnte.

Doch woran lag das? Der Ablauf ähnelt sehr dem ersten Teil. Während ich die Autorin damals für ihre skurrilen und aussergewöhnlichen Einfälle bewundert hatte, sich ein solches verwirrendes Spiel auszudenken, das immer wieder mit überraschenden Enthüllungen aufwartet, wusste ich dieses Mal bereits, worauf ich mich einliess. Die skurrile Welt, die Schauspieler und die verschiedenen Rätsel und Hinweise haben mich deshalb nicht mehr so richtig vom Hocker gehauen, denn ich wusste ja bereits, dass nichts so ist, wie es den Anschein macht. Dadurch hat mir leider die Spannung gefehlt. Ein weiterer Punkt, der mir den Zugang erschwert hatte, war Tella, die diesmal als Protagonistin der Story fungierte. Leider konnte ich bis zuletzt nicht so richtig Sympathien für sie aufbauen und die meiste Zeit hat sie mich durch ihre naive Art eher genervt. Sie war leider keine starke Protagonistin, wie ich es mir gewünscht hätte, sondern hat sich vor allem durch die Männer in Caraval leiten und helfen lassen. Und damit kommen wir auch schon direkt zum nächsten Kritikpunkt: Während sich Tella im Spiel befindet, trifft sie immer wieder auf Dante (den man schon aus dem ersten Band kennt) und den neuen, bösartigen Gegenspieler Jacks. Letzterer verspricht ihr, ihr bei der Suche nach ihrer Mutter zu helfen, wenn er im Gegenzug von Tella etwas erhält, das die gesamte Zukunft der Caraval Spiele beeinflussen würde. Bis dahin muss sie allerdings seine Verlobte spielen, trotz dem Wissen, dass Jacks seine letzte Verlobte umgebracht haben soll. Leider hat es sich für mich so angefühlt, als würde sie während des gesamten Buches mit beiden Männern die immer gleichen Gespräche führen, die sich um die immer gleichen Themen handelten. Dadurch wurde das Buch noch zäher, als es aufgrund von fehlender Action, ohnehin der Fall war. Im Gegensatz zu Jacks, fand ich Dante zwar einen sehr interessanten, sympathischen Charakter, aber das hat dann leider auch nicht so richtig darüber hinweg getröstet, dass die Story stellenweise langweilig war.

Nachdem bis zur zweiten Hälfte immer noch keine Besserung eingetreten war und ich mich regelrecht zum Weiterlesen zwingen musste, habe ich einige Szenen nur noch quer gelesen und hatte gleichzeitig nicht den Eindruck, als hätte ich etwas verpasst. Erst im Schlussteil bin ich wieder etwas aufmerksamer geworden, denn schliesslich wurde Tella versprochen, dass sie die Identität von Legend erfährt, falls sie das Spiel gewinnt. Natürlich war ich auf diese Enthüllung bereits seit dem ersten Band gespannt. Sie konnte mich zwar überraschen, aber so richtig vom Hocker reissen dann doch wieder nicht, denn die Vermutung von Legends Identität, äussert Tella bereits in der ersten Hälfte des Buches und letztendlich bewahrheitet sich ihre Überlegung auch. Das Buch endet schliesslich (erneut?) mit einer Wendung, die ich so nicht habe kommen sehen und das Interesse für den dritten und letzten Band wecken soll. Trotz diesem Ende ist die Reise nach Caraval für mich hier aber zu Ende, denn dafür war mir dieser zweite Band einfach zu zäh und er hat wenig Neues zum ersten Band geboten.


Fazit:

Auch in Legendary lädt die Autorin den Leser dazu ein, erneut an dem skurrilen Caraval-Spiel teilzunehmen - diesmal aus Sicht von Tella, der Schwester der Protagonistin aus dem ersten Band. Die Handlung plätschert im zweiten Teil aber leider die meiste Zeit vor sich hin, so dass es Garber leider nicht gelungen ist, mich ein weiteres Mal zu verzaubern. Das Buch bietet bis auf ein paar Enthüllungen im Schlussteil leider kaum Neues zum ersten Band und mir hat bis zuletzt leider die Spannung gefehlt. Für mich ist die Reise nach Caraval hier zu Ende. Von mir gibt es für Legendary 2,5 Sterne.

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2 Kommentare

  1. Wo ich schon deine andere Rezension gelesen habe, bin ich doch gleich geblieben. Nach Monaten der Funkstille hat mich heute die Kommentarwut überkommen :D

    Wie schade, dass dir "Legendary" nicht so gut wie der Vorgänger gefallen hat - es ist einfach so, so schön! Ich denke, ich werde es trotzdem lesen, einfach weil ich weitere Geheimnisse aufdecken möchte, aber ich kann mir auch vorstellen, dass ich deine Meinung nachvollziehen kann. Ich mochte Tella im 1. Teil auch nicht sonderlich, hatte aber die Hoffnung, dass sie sich entwickelt hätte nach den Ereignissen...das scheint ja leider nicht wirklich der Fall zu sein. Aber: Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr. Von daher hoffe ich einfach, dass ich mich ein bisschen mehr hineinfallen lassen kann ;)

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    1. Hallo Kitty :)

      Na, Kommentarwut höre ich doch gerne :D Ja, lies es unbedingt. Es hat ja von den meisten Lesern auch sehr positive Bewertungen erhalten, nur mich konnte es diesmal leider nicht mehr packen. Ich hoffe, dir gefällt das Buch besser als mir und bin schon sehr gespannt auf deine Rezension :))

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