[Rezension] Everlight

by - Dezember 25, 2019

(© Knaur Verlag)

Everlight: Das Buch der Unsterblichen (Incarnation #1)
von Avery Williams

Bewertung: ★★★★☆

YA Paranormal, 240 Seiten
Erscheinungsdatum: 03. Dezember 2012
Verlag: Knaur


Inhaltsangabe:
Um für immer mit ihrer großen Liebe Cyrus zusammen zu sein, nahm Sera vor über 600 Jahren einen Trank, der ihre Seele von ihrem Körper löste und sie unsterblich machte. Aber nach Jahrhunderten in einem ewigen Kreislauf hat Sera genug – sie will fort. Doch Cyrus, einst liebenswert und charmant, kontrolliert inzwischen jeden Schritt, den sie macht. Und er wird alles tun, um zu verhindern, dass sie ihn verlässt. (© Knaur Verlag)

Meine Meinung:

Everlight ist ein Buch, das seit Jahren auf meinem eReader darauf gewartet hat, gelesen zu werden. Ich hatte das Buch auch schon ganz vergessen und bin nur aufgrund meiner Knaur-Challenge darauf aufmerksam geworden. Mit 240 Seiten ist das Buch schnell gelesen, aber gerade deshalb war ich sehr neugierig, wie die Autorin ihre Geschichte auf relativ wenigen Seiten erzählen wird.

Gleich zu Beginn wird mal als Leser*in mitten in die Handlung hineingeworfen. Die Einleitung spielt Jahrhunderte vor der Gegenwart und erzählt, wie Seraphina Cyrus begegnet ist und wie sie von ihm unsterblich gemacht wurde. Inzwischen ist Sera einige hundert Jahre alt und wechselt ungefähr in zehnjährlichen Abständen ihren Körper, um zu überleben. Das perfide daran ist allerdings der Umstand, dass die Personen sterben müssen, deren Körper Cyrus und Sera (und einige Anhängsel) übernehmen. Und das ist etwas, das Sera zunehmend Schwierigkeiten bereitet. Sie will ihr Leben eigentlich schon lange nicht mehr auf diese Art und Weise führen, wird jedoch von Cyrus dazu gezwungen, sich jedes Mal aufs Neue einen neuen Körper zu suchen. Zumindest bis jetzt. Denn zu Beginn des Buches steht wieder ein solcher Körperwechsel bevor, doch Sera hat insgeheim den Plan geschmiedet, dass sie Cyrus einen Strich durch die Rechnung machen will und sie die Gunst der Stunde nutzen will, um einen Fluchtversuch zu wagen.
Dieser mutige Schritt gelingt ihr schliesslich auch und sie kann sich in letzter Sekunde in einen fremden Körper retten. Doch, obwohl sie nun einen neuen Körper hat, in dem Cyrus sie nicht direkt wiedererkennen kann, lebt Sera in ständiger Angst, dass er ihr auf die Schliche kommt. Und ihre Angst wird bestätigt, als eines Tages tatsächlich Cyrus in Seras neuer Schule auftaucht und sich als Vertretungslehrer vorstellt. Sera weiss, dass das kein Zufall sein kann und muss sich überlegen, ob sie sich für den Kampf oder die Flucht entscheidet...

Ich muss sagen, dass ich die Geschichte sehr fesselnd fand und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es hat mir gefallen, dass die Autorin das Buch nicht mit unnötigem Vorgeplänkel gefüllt hat und sie sich stattdessen direkt in die Handlung stürzt. Obwohl man nur relativ wenige Hintergrundinformationen erhält, habe ich mich sofort mit Sera verbunden gefühlt, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Cyrus ist nicht der typische Bösewicht und doch hat es Williams geschafft, bei mir jedes Mal ein beklemmendes Gefühl auszulösen, wenn sein Name erwähnt wurde. Dieses subtile Katz-und-Maus-Spiel hat durchgehend Spannung erzeugt und mich mit Sera mitfiebern lassen. Im Schlussteil gibt es als krönenden Abschluss eine überraschende Wendung, die ich so nicht vorhergesehen habe. Und als wäre das nicht genug, toppt die Autorin sich mit einer weiteren Enthüllung noch einmal selbst auf den letzten Seiten des Buches, die mir sprichwörtlich den Atem geraubt hat. Das Ende hinterlässt einen fiesen Cliffhanger, der mich praktisch dazu zwingt, auch den zweiten Band zu lesen.

Trotz all dem Lob, gibt es aber natürlich auch einen Grund, warum ich nicht die volle Sterneanzahl vergeben habe. So sehr ich es auch mochte, dass die Autorin sich ausschliesslich auf die Handlung in der Gegenwart fokussiert und das Buch nur wenige Seiten umfasst, muss dazu natürlich gesagt werden, dass dafür die Ausarbeitung der Charaktere auf der Strecke bleibt. Zu Beginn des Buches werden nicht nur Sera und Cyrus als Protagonisten eingeführt, sondern auch eine Handvoll Freunde namentlich erwähnt, die ebenfalls zu Cyrus Clique gehören - eine davon ist sogar Seras beste Freundin. Doch nach dieser Einführung verschwinden die Freunde in der Versenkung und spielen praktisch keine Rolle mehr in der weiteren Geschichte. Das fand ich etwas ungünstig, denn wieso hat sich die Autorin überhaupt die Mühe gemacht, die Charaktere einzuführen, wenn sie anschliessend kaum mehr Erwähnung finden? Ich hätte mir hier gerne noch weitere Informationen zu den Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere gewünscht.

Fazit:

"Everlight" ist ein fesselndes paranormales Jugendbuch, das vom Aufbau her an einen Thriller erinnert. Ohne langes Vorgeplänkel wird man als Leser*in direkt in die Handlung hineingeworfen und verfolgt ein packendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen der Protagonistin und ihrem Geliebten, der gleichzeitig den Antagonisten darstellt. Durch die geringe Seitenanzahl liest sich die Geschichte sehr schnell, doch die Ausarbeitung der Charaktere kommt dafür ein wenig zu kurz. Insgesamt jedoch ein empfehlenswertes, kurzes Buch, das mit einem so fiesen Cliffhanger endet, dass ich die Fortsetzung sicher in Kürze auch noch lesen werde.

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