[Rezension] Sieben Tage voller Wunder

by - Dezember 09, 2019

(© Amazon / Knaur Verlag)

Sieben Tage voller Wunder
von Dani Atkins

Bewertung: ★★☆☆☆

Chick-Lit, 240 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. September 2017
Verlag: Knaur


Inhaltsangabe:
Beim Check-in hat Hannah ihn zum ersten Mal gesehen: Logan mit den unglaublich grünen Augen. Ist es Schicksal, dass er sich im Flugzeug neben sie setzt, kurz bevor die Maschine wie ein Stein vom Himmel fällt, mitten in Kanadas endlose winterliche Wildnis und das eisige Wasser eines Sees? Wie durch ein Wunder kommen Hannah und Logan mit dem Leben davon, doch die nächsten Tage verlangen ihnen das Äußerste ab, vor allem, als mit jeder Stunde, die vergeht, die Hoffnung auf Rettung schwindet. Wird ihnen gemeinsam gelingen, woran ein Einzelner scheitern muss? (© Knaur Verlag)

Meine Meinung:

Eigentlich lese ich keine Chick-Lit mehr, weil mir die meisten Bücher aus dem Genre zu seicht, kitschig und vorhersehbar sind. Hier wollte ich aber eine Ausnahme machen und das aus zweierlei Gründen: Einerseits muss ich im Dezember unbedingt noch meine Knaur-Challenge beenden und das Buch ist mit 240 Seiten schnell gelesen (:D) und andererseits habe ich schon viel Positives über die Bücher von Dani Atkins gehört - deshalb wollte ich mir mal selbst ein Bild von einem ihrer Bücher machen.

Inhaltlich lässt sich der offiziellen Inhaltsangabe nicht viel hinzufügen, denn dazu ist das Buch schlicht und ergreifend zu kurz. Nach einer kurzen Einführung am Flughafen, an dem sich zum ersten Mal Hannahs und Logans Blicke kreuzen, kommt es relativ rasch zum Flugzeugabsturz, bei dem die beiden Protagonisten, aufgrund ihrer Sitzposition, von den anderen Passagieren getrennt werden und an einem ganz anderen Ort abstürzen, als der Rest des Flugzeuges (und der Fluggäste).
Was danach folgt, ist eine sehr ausführliche Schilderung des Überlebenskampfes von Hannah und Logan, der sich aber als weitaus weniger dramatisch entpuppt, als ich zunächst angenommen hatten. Überlebenskampf ist an dieser Stelle vermutlich auch das falsche Wort, denn statt um ihr Leben zu bangen, schmachten sich die beiden Protagonisten an und verwandeln die Situation nach dem Flugzeugabsturz in eine kitschige Liebesschnulze. Die Kapitel sind relativ lange und entsprechen jeweils einem Tag nach dem Flugzeugabsturz. Leider hat man sich bei der deutschen Übersetzung dazu entschieden, die Dauer der Handlung zu spoilern, denn durch den Buchtitel war mir von Anfang an klar, wie lange es dauern würde, bis die Hauptcharaktere endlich gerettet werden. Und so kann man das Liebesspiel zwischen Logan und Hannah ganze sieben Tag lang verfolgen. Es war fast so, als ob die beiden eine 7 Tage langes erstes Date miteinander verbringen würden und nicht so, als wären sie knapp dem Tod entronnen und müssten nun mehrere Tage mit wenig Schutz vor Kälte und wilden Tieren ausharren, bis endlich Rettung naht. Das machte diesen Flirt einfach unglaublich deplatziert und unglaubwürdig. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass zwei Menschen mit einem gesunden Menschenverstand in einer solchen Situation noch Zeit hätten, romantisch-kitschige Gespräche zu führen, um ihre gemeinsame Zukunft (mit Kindern) zu planen. Der Mensch hat einen Überlebensinstinkt und der wäre in einer solchen Situation sicher an erste Stelle getreten. Dieser Dauer-Flirt hat die Handlung dann leider auch unglaublich träge und seicht gemacht und ich hätte mir sehnlichst ein wenig Tiefe gewünscht - sei es nun, was die Charaktere angeht, als auch die Story an sich. Leider vermochte der Schreibstil mich auch nicht zu überzeugen, denn er war so simpel, dass er zur oberflächlichen Handlung gepasst hat.

Das Ende wartet dann schliesslich mit einer (scheinbar) überraschenden Wendung auf, die ich mir schon fast ein bisschen gedacht habe. Doch obwohl diese Enthüllung wenigstens ein klein wenig positiv zu werten wäre, macht die Autorin kurz darauf alles wieder kaputt, indem sie einen total kitschigen und auf Happy End getrimmten Epilog geschrieben hat, von dem mir beinahe schlecht geworden wäre.

Fazit:

"Sieben Tage voller Wunder" ist ein kurze Geschichte über zwei Protagonisten, die sich trotz (oder gerade wegen) eines Flugzeugabsturzes ineinander verlieben. Die Handlung ist in meinen Augen sehr seicht, kitschig und vorhersehbar. Einzig das Ende hätte noch einen kleinen Pluspunkt verdient, wenn die Autorin den Schluss mit ihrem rührseligen, kitschigen Happy End im Epilog nicht wieder zunichte gemacht hätte. Ich kann für das Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen, dafür hat mir sowohl bei der Story, als auch bei den Charakteren die Tiefe gefehlt. Immerhin hat man die Geschichte aufgrund der geringen Seitenanzahl schnell gelesen. Mehr als 2 Sterne kann ich aber nicht vergeben.

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2 Kommentare

  1. Hallo liebe Mel,

    schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte, aber nach deiner Rezension kann ich das absolut nachvollziehen. Aufgrund solcher Geschichten, und weil es auch sonst absolut nicht mein Genre ist, halte ich auch meistens Abstand zu Chick-lit ... ^^

    Liebe Grüße :)
    Dana

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    1. Hallo Dana

      Ja, das geht mir auch so. Das Buch habe ich wirklich nur für eine Challenge gelesen :D

      LG

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