[Rezension] Magieflimmern

by - November 30, 2019

(© Piper Verlag)

Magieflimmern* (Die Krone der Dunkelheit #2)
von Laura Kneidl

Bewertung: ★★☆☆☆

YA Fantasy, 599 Seiten
Erscheinungsdatum: 02. September 2019
Verlag: Piper [Werbung]


*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Piper Verlag.

Inhaltsangabe:
Freya kennt die Wahrheit. Sie hat herausgefunden, was mit ihrem Bruder im Land der Fae geschehen ist, und nun bleibt für sie nur noch eines zu tun: Sie muss nach Thobria zurückkehren und sich ihrem Schicksal als zukünftige Königin stellen. Doch der Hof ist ein goldener Käfig voller Regeln und Verbote, dabei will Freya nichts sehnlicher als Magie wirken und Larkin finden, der als gesuchter Verbrecher noch immer auf der Flucht vor dem König ist. Zeitgleich ziehen die geplatzte Krönung und das gescheiterte Attentat auf den jungen Fae-Prinzen Kheeran immer gravierendere Folgen nach sich. Unruhen brechen unter den Unseelie aus und womöglich findet diese Bedrohung schon bald einen Weg in das Reich der Menschen. (© Piper Verlag)

Meine Meinung:

Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser*innen vermutlich erschrocken aufatmen, wenn sie die niedrige Bewertung sehen, die ich "Magieflimmern" vergeben habe - und das, nachdem der erste Band damals wohlwollend 4 Sterne von mir erhalten hat. Rückblickend muss ich aber gestehen, dass ich mich damals etwas zu sehr vom Hype um die Reihe und die Autorin habe anstecken lassen und über viele Kritkpunkte hinweggesehen habe, die ich dieses Mal nicht mehr so einfach ignorieren konnte bzw. wollte.

Aber fangen wir von vorne an. "Die Krone der Dunkelheit" war ursprünglich als Trilogie geplant gewesen und erst während dem Lesen dieses zweiten Bandes, habe ich herausgefunden, dass die Autorin nun doch eine Tetralogie daraus macht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... *hust* Dieser Entscheid hat mich während dem Lesen schon sehr skeptisch gemacht und mein anfänglicher Verdacht für den Grund dieser Entscheidung hat sich während dem Lesen des zweiten Bandes bei mir immer mehr erhärtet, denn - und nun folgt der ganz grosse Kritikpunkt - dieses Buch war leider unglaublich zäh, langatmig und nichtssagend. Es passiert gefühlt gar nichts und ich hatte bis zum Schluss den Eindruck, dass alle Charaktere (von denen wir die meisten bereits in Band 1 kennengelernt haben) auf der Stelle treten und dementsprechend blass bleiben. Es gab in diesem Buch bis auf den Cliffhanger am Schluss rein gar nichts, das dem Buch in meinen Augen irgendeine Daseinsberechtigung gibt. Nach dem Lesen dieser Fortsetzung weiss ich nicht sonderlich viel mehr, als es nach dem ersten Band der Fall war; abgesehen von 1-2 Ausnahmen, die aber nicht einen 600 Seiten langen Wälzer rechtfertigen. Diese fehlende Handlung hat sich dann auch beim Lesen bemerkbar gemacht, denn ich musste mich nach rund einem Drittel richtiggehend zum Weiterlesen quälen. Irgendwann habe ich das Buch nur noch quer gelesen und ich hatte trotzdem nicht den Eindruck, dass mir viel entgangen ist. Das Buch hat sich für mich wie ein einziger Lückenfüller angefühlt und das ist sehr ironisch, wenn bedenkt, dass die Handlung von drei auf vier Bücher gestreckt wird. Damit habe ich wenig Hoffnung, dass es im nächsten Teil anders sein wird.
Leider sind auch die von vielen kritisierten Gemeinsamkeiten zu anderen beliebten (YA) Fantasy Romanen tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Das Reich der sieben Höfe, die Grischa Trilogie und/oder Das Lied von Eis und Feuer sind nur ein paar Beispiele. Hätte sich Kneidl wenigstens eine originelle Story zu ihrem etwas abgekupferten Fantasyworldbuilding überlegt, dann hätte ich über diesen Kritikpunkt noch hinweg sehen können. Aber leider fehlt es dem Buch an einem spannenden Plot. Und wo wir gerade beim Plot sind: Bei all der Kritik habe ich noch gar nichts zum eigentlichen Inhalt geschrieben. Und ehrlich gesagt weiss ich auch gar nicht so genau, was ich dazu schreiben soll.
Dieser zweite Band setzt nach den Ereignissen des ersten Bandes ein. Wir verfolgen die gleichen Protagonisten wie schon im ersten Band. Die einzelnen Kapitel werden jeweils durch die Augen eines bestimmten Charakters erzählt. In diesem zweiten Band spielt der Pirat Elroy, der kurz im ersten Buch seine Erwähnung findet, eine grössere Rolle. Durch eine List gelingt es ihm, Freyas Vater dazu zu überreden, dass sie ihn heiraten muss. Das tut er, um endlich an das Geheimnis der Unsterblichkeit zu kommen. Dem gegenüber befindet sich Ceylan nach dem Anschlag auf Prinz Kheeran an einem ganz anderen Ort im Gefängnis und muss um ihr Leben bangen, da sie verdächtigt wird, einen Mordversuch auf den König verübt zu haben. Aus Larkins Handlungsstrang bin ich nicht so richtig schlau geworden. Er wandert von Dorf zu Dorf und tut in meinen Augen nichts, das die Story wesentlich beeinflusst hätte. Und that's it. Erst im Schlussteil passieren endlich einige Dinge, die die Handlung vorantreiben. Doch das kam für mich leider nach fast 500 Seiten deutlich zu spät.

Nach all der Kritik muss ich aber zuletzt noch einen positiven Aspekt hervorheben: Und das ist Laura Kneidls Schreibstil. Die Frau kann wirklich gut schreiben und mit der richtigen Idee hätte diese Fantasyreihe episch werden können. Aber ein guter Schreibstil allein reicht leider für mich nicht aus, damit ich ein Buch gut finden kann. Ich werde die Reihe deshalb voraussichtlich auch nicht mehr weiterverfolgen.

Fazit:

Magieflimmern ist der zweite Band der "Die Krone der Dunkelheit" Reihe, aus der nun anstelle einer Trilogie eine Tetralogie gemacht wurde. Und leider merkt man dies dem Buch auch an, denn dieser zweite Band wirkt unglaublich in die Länge gezogen. Die nennenswerten Ereignisse passieren erst am Schluss und würden sich in 3-4 Sätzen zusammenfassen lassen. Ansonsten treten die Charaktere die meiste Zeit über fast auf der Stelle, was dazu führt, dass die Handlung sehr träge wirkt und nicht vorankommt. Ich weiss nach dem Lesen dieses zweiten Buches nicht sonderlich viel mehr, als nach Band 1, was mich sehr enttäuscht zurückgelassen hat. Positiv ist und bleibt aber Kneidls fantastischer Schreibstil, der aber leider alleine nicht ausreicht, um das Buch gut zu bewerten. Für mich ist die Reise hier zu Ende und ich kann leider keine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.

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