[Rezension] Wie Sterne so golden

by - November 25, 2019

(© Audioteka / Silberfisch)

Wie Sterne so golden* (Die Luna-Chroniken #3)
von Marissa Meyer
Gelesen von Vanida Karun

Bewertung: ★★★☆☆

YA Fantasy, Audiobook 
Spieldauer: 16 Stunden 9 Minuten 
Erscheinungsdatum: 26. September 2014
Verlag: Silberfisch


* Gehört auf audioteka.com/de [Werbung]. Das erste Hörbuch ist gratis.

Inhaltsangabe:
Seit ihrer Kindheit hat Cress die Erde nur aus der Ferne betrachten können. Unter strenger Aufsicht der bösen Königin Levana führt sie in ihrem Satelliten ein wenig abwechslungsreiches Leben. Doch immerhin hat sie sich mit den Jahren zu einer begnadeten Hackerin entwickelt und verschafft sich so Zugang zu Levanas geheimen Plänen. Da taucht plötzlich das Raumschiff von Cinder bei ihr auf, die ihr zur Flucht verhilft. Doch wird sie auf der Erde den Ritter in der glänzenden Rüstung finden, von dem sie immer geträumt hat?   (© Audioteka / Silberfisch)

Meine Meinung:

Auch bei diesem dritten und vorletzten Band der "Luna-Chroniken" handelt es sich um ein Reread, bevor ich endlich zum ersten Mal den finalen Band vollständig hören kann. Wie bereits bei den Vorgängern, bleibt die Autorin ihrem Muster treu und fokussiert auch in "Wie Sterne so golden" auf ein weiteres Märchen, das allseits bekannt sein sollte: Rapunzel. Anders als beim berühmten Märchen, ist die Protagonistin - die hier Cress genannt wurde - aber nicht etwa in einem Turm eingesperrt, sondern ganz modern in einer Raumschiffkapsel, die durch das Weltall schwirrt. Die Ähnlichkeit zu Rapuzel besteht darin, dass auch Cress aufgrund ihrer Gefangenschaft über die Jahre eine lange Haarpracht entwickelt hat. Ganz abgeschottet war sie jedoch nicht, denn Cress hatte eine ganz bestimmte Aufgabe, die sie durch den Zugang zu moderner Technik erfüllen musste. Sie konnte dadurch auch immer wieder Ereignisse mitverfolgen und ist schon vor langer Zeit auf den Kapitän Thorne aufmerksam geworden, der vor kurzem erst mit dem Cyborg Cinder aus einem Gefängnis aus New Peking ausgebrochen ist.

Zu Beginn dieses dritten Bandes sind Cinder, Thorne, Scarlet und Wolf gemeinsam unterwegs - also all die Protagonisten, die wir bereits aus den Vorgängern kennen. Ihre Mission kreuzt ausgerechnet Cress' Kommunikationswege und Cinder & Co machen es sich zur Aufgabe, Cress aus der Raumschiffkapsel zu befreien. Bei der Befreiungsaktion geht jedoch einiges schief und unsere Protagonisten werden durch unterschiedliche Gründe getrennt.
Und dabei sind wir schon beim ersten Kritikpunkt: Ich muss leider gestehen, dass ich die Charakterkonstellationen in diesem Buch nicht so überzeugend fand, wie in den Vorgängern. Während ich die Dynamik zwischen Cinder und Thorne sehr unterhaltsam gefunden hatte, wird hier die Handlung in diesem Band nun auf Thorne und Cress fokussiert, die bei ihrem Fluchtversuch getrennt von den anderen auf der Erde landen. Das allein wäre ja noch okay gewesen, aber leider hat mich Cress Art während den ersten drei Vierteln des Buches einfach nur genervt. Ich fand sie sehr kindisch und naiv und dadurch beinahe unerträglich. Ausserdem hat sie von Anfang an wie ein präpubertärer Teenager von Thorne geschwärmt, obwohl sie ihn vorher noch gar nicht richtig gekannt hat und sie somit eigentlich nur in die Vorstellung, die sie von ihm hat, verliebt ist. Da die Autorin auch schon in den vorgängigen Bänden eine Beziehung zwischen den jeweiligen Protagonisten konstruiert hatte, war von Anfang an klar, wo die Beziehung zwischen Thorne und Cress hinführen soll. Anders als bei den Vorgängern, war ich diesmal allerdings kein Fan des Pairings und ich hatte das Gefühl, dass es zwischen den beiden keine Chemie gab.
Etwas Versöhnliches muss ich aberdennoch erwähnen. Ich finde, dass Cress eine Charakterentwicklung in diesem Buch durchmacht und am Ende etwas reifer wird, so dass ich sie am Schluss etwas mehr mochte, als noch zu Beginn. Dennoch wird sie wohl nie mein Lieblingscharakter werden. (Das sind und bleiben Cinder und Thorne ♥)

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Menge an Protagonisten, die mit jedem Band zugenommen hat. Ich fand, dass in diesem Buch meine persönliche Schmerzgrenze an unterschiedlichen Charakteren erreicht wurde, denn dadurch, dass es so viele Protagonisten gibt, die jeweils zu zweit getrennte Handlungsstränge verfolgen, habe ich das Erzähltempo als unglaublich träge empfunden. Immer wieder wechseln die Erzählperspektiven, ohne dass die Story richtig vorangebracht wird. Erst im Schlussteil beginnt es dann endlich spannend zu werden, doch das war für mich leider zu spät. Die Handlung dieses Bandes hat sich dadurch zum grossen Teil leider wie ein (etwas zu) langer Lückenfüller zum finalen Band angefühlt.

Insgesamt kann ich sagen, dass dieser 3. Band in meinen Augen bisher der schwächte Teil der Luna-Chroniken ist.

Fazit:

In "Wie Sterne so golden" lernen wir neben unseren altbekannten Gesichtern mit Cress eine neue Protagonistin kennen, deren Hintergrundgeschichte lose an das Märchen Rapunzel erinnert. Durch einen Vorfall zu Beginn des Buches werden unsere Hauptcharaktere in Zweiergruppen getrennt, in denen sie jeweils unterschiedliche Handlungsstränge verfolgen. Die Handlung verläuft durch die ständigen Perspektivenwechsel leider sehr träge und es passiert bis auf den Schluss kaum etwas Nennenswertes, das mich bei der Stange gehalten hätte. Dieser dritte Band hat sich für mich wie ein Lückenfüller hin zum Finale angefühlt und war dadurch leider bislang auch für mich persönlich der schwächste Teil der Reihe. Von mir gibt es deshalb dieses Mal nur 3.5 Sterne.

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