[Rezension] Der Junge, der träumte
(© Amazon / ONE Verlag) |
Der Junge, der träumte* (Strange the Dreamer #1.1)
von Laini Taylor
Bewertung: ★★★★☆
YA Fantasy, 343 SeitenErscheinungsdatum: 30. September 2019
Verlag: ONE
*Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den ONE Verlag.
Inhaltsangabe:
Lazlo ist ein Träumer. Und immer häufiger schleichen sich Bilder der vergessenen Stadt in seine Träume, um die sich so viele Geschichten ranken. Immer wieder taucht dabei auch das blauhäutige Mädchen Sarai auf. Als Freiwillige gesucht werden, die sich auf die Suche nach dem mystischen Ort machen, schließt Lazlo sich der Reise an. Dies ist das Abenteuer, auf das er immer gewartet hat! Doch als sie die Stadt erreichen, wird ihm klar, dass ihm das wahre Abenteuer seines Lebens erst noch bevorsteht. (© Amazon / ONE Verlag)
Meine Meinung:
Auf die Übersetzung von "Strange the Dreamer" habe ich mich schon seit der Erscheinung des englischen Originals gefreut. Ich habe damals sogar versucht, das Buch auf Englisch zu lesen, bin dann aber aufgrund des grossartigen, aber anspruchsvollen Schreibstils der Autorin letztendlich am fehlenden Sprachverständnis gescheitert. Seither habe ich sehnsüchtig auf eine deutsche Übersetzung gewartet und wurde nicht enttäuscht. Vorab muss ich allerdings erwähnen, dass die ursprüngliche Dilogie im Deutschen in vier Teile aufgeteilt wird - warum, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Aber sei's drum.Die ganze Geschichte spielt in einem ganz neu kreierten Worldbuilding, das sich durch fantastische Elemente auszeichnet. Zu Beginn lernen wir Lazlo Stranger kennen, ein Bibliothekar, der im Königreich Zosma arbeitet. Schon von klein auf hat er Geschichten über Weep, einer Stadt in der Fremde gehört, und hegt seither eine grosse Faszination für diesen Ort. Als sich eines Tages die Gelegenheit bietet, dass er gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen nach Weep reisen kann, zögert er nicht, um sich ihnen anzuschliessen. Dadurch wird sein lang ersehnter Traum endlich war - buchstäblich. Denn immer wieder haben sich Bilder der Stadt in seine Träume verirrt und seine Sehnsucht, dort hinzureisen, gesteigert.
Nachdem sich Lazlo dieser "Reisegruppe" anschliesst, deren Aufgabe erst zu einem späteren Zeitpunkt der Geschichte enthüllt wird, lernen wir nach einer Weile eine weitere Protagonistin kennen: Sarai. Sarai ist neben Ruby, Sparrow, Feral und Minya Teil einer Götterbrut, die in einer Zitadelle in Weep leben. Anfangs weiss man noch relativ wenig über die verschiedenen Charaktere und deren Fähigkeiten, doch nach und nach wird ihre Hintergrundgeschichte und ihr Schicksal enthüllt, die sich als sehr tragisch entpuppen und mein Mitgefühl wecken konnten.
Beide Perspektiven wechseln sich regelmässig ab, so dass man nicht nur erfährt, wie Lazlo seiner Traumstadt näher kommt, sondern lernt auch Sarai näher kennen. Ich muss sagen, dass ich die Erzählung rund um Sarai und die Götter fesselnder fand, als Lazlos Reise und habe mich jedes Mal ein bisschen mehr gefreut, wenn ich wieder etwas über Sarai erfahren durfte.
Laini Taylor hat, wie bereits anfangs erwähnt, einen bildhaften und (wortwörtlich) fantastischen Schreibstil. Mit viel Ruhe und Geduld führt sie den*die Leser*in ihre selbst kreierte Welt ein, bei der sie sehr viel Ideenreichtum bewiesen hat. Ich kannte bereits die "Daughter of Smoke & Bone" Reihe der Autorin und wusste, dass ihre Bücher durch ihre jeweiligen komplexen Worldbuildings stellenweise viel Aufmerksamkeit beim Lesen erfordern, aber genau dadurch schafft sie mal wieder eine ganz innovative Welt, die ich in dieser Art noch kein zweites Mal in einem anderen Buch kennengelernt habe.
Trotzdem muss ich an dieser Stelle anfügen, dass sich bei mir durch das eher gemächliche Erzähltempo und die Ausführlichkeit der Erzählung, nicht dieses Gefühl von "Ich muss unbedingt weiterlesen!" eingestellt hat. Ich habe mich zwar jedes Mal gefreut, wieder in die Welt von Weep einzutauchen, aber konnte das Buch gut auch wieder zur Seite legen.
Gegen Ende hin werden die beiden Erzählstränge von Lazlo und Sarai dann allmählich zusammengeführt. Doch gerade als das passiert und mein Interesse gepackt wurde, ist das Buch schon zu Ende. Und das ist wiederum der Nachteil daran, dass Band 1 des englischen Originals in zwei Teile aufgeteilt wurde, was ich etwas schade fand.
Nichtsdestotrotz hat mir dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen und ich will auf jeden Fall wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht.
2 Kommentare
Hallo liebe Mel,
AntwortenLöschenich kann, trotz Erklärung des Verlages auf Instagram, auch nicht so ganz nachvollziehen, warum sie die Bücher aufgesplittet haben, zumal die Handlung dann richtig Fahrt aufnimmt, wo jetzt der erste deutsche Teil endet ...
Trotzdem freut es mich, dass dich das Buch überzeugen konnte, ich mochte die Dilogie insgesamt sehr gerne, und fand die Charaktere, das World Building und auch den Schreibstil absolut toll. ^^
Liebe Grüße ♥
Liebe Dana
LöschenJa, die Erklärung fand ich auch etwas fadenscheinig, zumal es vermutlich nur um den Profit geht. Ich find's nur schade, weil die Autorin sich ja auch etwas überlegt hat, als sie sich für eine Dilogie entschieden hat. Der zweite (erste) Teil ist bei mir aber schon eingezogen und ich bin gespannt, wie sich die Story weiterentwickelt :)
LG
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